ist im nunmehr dritten Roman des französischen Autors Joel Dicker immer wieder ein Thema, denn bereits seit Jahren findet im zentralen Schauplatz der Handlung, dem kleinen Küstenstädtchen Orphea in den idyllischen Hamptons nahe New York jeden Sommer ein inzwischen durchaus angesehenes Theaterfestival statt. Im Jahre 1994 fand am Rande der Eröffnungsveranstaltung eine Tragödie statt, die insgesamt vier Opfer forderte - eine dreiköpfige Familie und eine junge Frau. Die herbeigerufenen Ermittler der State Police Jesse Rosenberg und Derek Scott fanden den Mörder schnell.
Nun, zwanzig Jahre später muss sich Jesse Rosenberg von der jungen Journalistin Stephanie Mailer sagen lassen, dass der richtige Mörder noch frei herumläuft. Bevor er mehr erfahren kann, ist sie spurlos verschwunden.
Rosenberg und Scott finden sich in einer Situation, die neue Untersuchungen erfordert, da es weitere Opfer gegeben hat. Dabei werden sie von der lokalen Beamtin Anna Kanner unterstützt.
Und es gibt so einiges, was geklärt werden muss - in der Stadt hat es so einige Entwicklungen gegeben, die nicht allzu stimmig sind. Bald schon deutet sich eine Sensation an: am Eröffnungsabend des Theaterfestivals soll im Handlungsverlauf des aufgeführten Stückes der Name des Mörders verkündet werden.
Alles in allem gibt es eine Menge Hamptons, die jedoch aus meiner Sicht um einiges eindringlicher hätte beschrieben werden können, zwei (von drei) Ermittler, die ein ganz schönes Päckchen zu tragen haben und so einige schräge bzw. ungewöhnliche Charaktere - und eben das Theater.
Beim Eröffnungsstück findet sich neben dem Regisseur, einer Schlüsselfigur aus dem Jahre 1994, so einige Charaktere unter den Schauspielern wieder, die schon vor zwanzig Jahren im Zusammenhang mit den Morden eine kleinere oder auch größere Rolle spielten.
Und immer wieder stellte sich mir die Frage der Authentizität - wie gut kennt der Franzose Dicker die USA und speziell die Hamptons wirklich? Basiert das alles auf Rezipiertem, auf Recherchiertem oder auf Erdachtem?
Leider tun sich in diesem durchaus unterhaltsamen Roman aus meiner Sicht so einige Schwachstellen hinsichtlich Logik und Glaubwürdigkeit auf - auch einiger Klischees hat sich der Autor fleißig bedient. Das gab es auch in den beiden vorherigen Romane des Autors, doch waren diese zu vernachlässigen, was diesmal leider nicht der Fall ist, zumal auch noch etliche Längen dazu kommen.
Süffig zu lesen ist dieser Roman allemal, aber leider definitiv nicht das erhoffte Meisterwerk des Autors. Im Gegenteil muss man sich im Vergleich zu den Vorgängerromanen auf die ein oder andere Enttäuschung gefasst machen.