Nach den zwei (!) wirklich extrem miesen Cliffhangern von “Elfendunkel” bin ich echt verdammt froh, dass “Elfenschicksal”, der zweite und finale Teil der Dilogie bereits einen Monat nach dem Auftakt erscheint. Und der schmeißt uns direkt wieder ins Geschehen. Ailearas, Nievens und Faelars Reise ist nämlich noch lange nicht zu Ende und Leute, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.
Zunächst einmal: Es handelt sich um den zweiten Band einer Dilogie, also wird diese Rezension nicht ohne Spoiler für den ersten Teil auskommen. Wenn ihr den noch nicht gelesen habt, aber noch unvoreingenommen herangehen wollt, empfehle ich euch, die Rezension NICHT zu lesen.
VON SCHICKSALSSPRÜCHEN, MARVAR UND DEM ÄTHER
Noch immer fehlen Aileara die Antworten auf ihre Fragen, von der Ergründung der Bedeutung ihres Schicksalsspruchs ist sie weit entfernt. Sie und ihre Begleiter erhoffen sich weitere Informationen im Toten Reich, wo einst die Zwerge lebten und einiges an Wissen zusammengetragen haben. Gleichzeitig geht es auch bei Cearas Handlungsstrang weiter. Sie und Zebediah versuchen, herauszufinden, was es mit Zebediahs Gedächtnisverlust und seinem geheimnisvollen Auftraggeber auf sich hat.
Los ging die Geschichte mit Ailearas Schicksalsspruch und obwohl dieser in “Elfenschicksal” nicht mehr ganz so oft Erwähung findet, hängt er doch immer wieder unausgesprochen in der Luft. Auch ich selbst habe mitgerätselt und mir Gedanken gemacht, inwiefern Aileara das fehlende Puzzlestück ist, was es mit Marvar auf sich hat und was der Äther, der immer mal wieder im Buch zu Wort kommt, plant. Bin ich dahinter gekommen? Nope. Absolut nein. Ist das was Schlechtes? Absolut nicht. Tatsächlich eher im Gegenteil. Dadurch, dass man nie so genau so genau weiß, was als nächstes passiert, ist das Buch noch so viel spannender als ohnehin schon. Man kann gar nicht mehr aufhören.
GEHEIMNISSE WERDEN GELÜFTET!
Gerade schon angedeutet: Natürlich kommt heraus, was es mit dem Ganzen auf sich hat. Jenna Liermann hat die beiden Handlungsstränge so geschickt miteinander verknüpft, dass die ersten Verdachtsmomente gar nicht lang auf sich warten lassen. Trotzdem fühlt man sich noch so halb auf dem Holzweg, was auch sehr gut ist. Sonst wäre es auch langweilig, wenn man alles direkt wüsste.
Tatsächlich werden aber auch neue Geheimnisse erstmal ins Spiel gebracht. Mit einigen habe ich gar nicht gerechnet und gerade die haben ein vollkommen neues Bild auf die Geschichte geworfen. Sehr genial, sage ich euch! Mehr kann ich dazu leider nicht verraten. Ebenso, wie zum Rest der Handlung, da ich sonst alles vorwegnehmen würde und das möchte ich nicht.
LOVE IS IN THE AIR …
In meiner Rezension zu “Elfendunkel” habe ich geschrieben, dass die Story – vorerst zumindest – ohne nennenswerte Liebesgeschichte auskommt und das stimmt auch. Zwischen Aileara und Nieven hätte es anders auch gar nicht funktioniert. In “Elfenschicksal” wollte ich dann noch ein paar mehr Gefühle. Kein “Eben konnten wir uns noch nicht ausstehen, aber wegen der Love Story lieben wir uns jetzt”-Getue, sondern echte aufkeimende Gefühle. Zugegeben, wirklich viele romantische Szenen gibt es nicht, aber dazu wäre im Zuge der Handlung auch keinen Platz gewesen. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis glücklich. Mein Romantiker-Herz ist zufrieden und kann sich nicht beschweren.
IM GROSSEN UND GANZEN…
“Elfenschicksal” legt noch eine Schippe auf den ersten Band drauf. Facettenreiche Charaktere, verbale Schlagabtäusche und eine Handlung, die Gänsehaut hinterlässt, machen das Buch zu einem echten Highlight und würdigem Abschluss der Dilogie.