Ein gelungenes Buch
Von Kröt, P.I. in Das Quaken der NachtigallAufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Buch hat auf mich, aufgrund des Covers und der Idee dahinter, sofort angesprochen. Klein und fein liegt das rund 130 Seiten starke Büchlein in der Hand. Denn es ...
Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Buch hat auf mich, aufgrund des Covers und der Idee dahinter, sofort angesprochen. Klein und fein liegt das rund 130 Seiten starke Büchlein in der Hand. Denn es ähnelt sehr stark den kleinen gelben Schulbüchern, die ein jeder hier kennt. Das Cover ist echt schön anzuschauen mit P.I. Von Kröt. Das Buch ist aus der Sicht des Hauptprotagonisten, einer Kröte geschrieben. Da explizit innerhalb der Überschrift "Novelle" deklariert ist, weiß ich als Leser gleich, das es sich hierbei um kein gewöhnlichen Roman handelt. Dennoch war der inhaltliche Aufbau für mich anfänglich völlig neu und ich musste mich einige Zeit erst zurechtfinden. Dies lag vor allen Dingen daran, dass kaum eine Seite ohne Fußnoten besteht. Denn viele Worte sind aus der Sicht der Kröte beschrieben und haben dadurch eine andere Bedeutung als im wirklichen Leben. Somit muss sich der Leser häufig, während des Lesens, von dem eigentlichen Geschehen/Inhalt abwenden und zuvor die Fußnote mit einbeziehen. Ansonsten ist das Buch zackig und knackig zu lesen, wie es bei einer Novelle üblich sein sollte.
Fazit:
Novelle oder Fabel? Bin mir bis dato noch nicht ganz sicher, aber beides wäre sicher richtig. Ich habe das Buch recht schnell beenden können, jedoch länger gebraucht als üblich, für 130 Seiten. Denn der Text und das viele unterbrechen, durch die Fußnoten, hat etwas aufgehalten. Ich kann noch nicht mal sagen, ob es mich störte oder nicht. Denn einerseits hat es den Lesefluss unterbrochen, andererseits waren diese Anekdoten auch ziemlich witzig. Allgemein möchte ich wenig zum Inhalt sagen, denn es ist ein Buch, was schwer erklärbar ist. Man muss es einfach gelesen haben, dass steht für mich fest! Das gesamte Buch lebt von einer straffen Handlungsführung, außergewöhnlichen Protagonisten in Form von Tieren und einem Ereignis, welches Von Kröt aufdecken möchte. Mit Hilfe des, an Von Kröts Bein gehefteten "Schleims", was erst eine Kröte werden möchte, zieht Von Kröt durch die Stadt (G)Rim City und möchte einem Platzdeckchenbetrug nachgehen. Das ganze Buch besteht aus viel Witz und ziemlich guten Beschreibungen. Die Autorin hat es gut geschafft mit Wortbeschreibungen zu spielen um dem Satz mehr intensität zu geben. "[...] und mich allmählich fühlte wie ein zu lang gezogener Teebeutel [...] warf die Abendsonne davon gänzlich ungetrübt ihre letzten Strahlen durch das Jalousiengitter und schnitt den schummrigen Raum in gelb-schwarze Streifen." (S. 12-13). Sehr gelungen finde ich auch neue Wortfindungen, wie z.b. "gliedmassistisch". Hier merke ich sehr deutlich, dass die Autorin sich viele Gedanken über die völlig skurrile und andere Welt der verschiedenen Lebewesen gemacht hat. Alles in allem hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht und hat mir gezeigt, was Literatur noch zu bieten hat. Dennoch ist manchmal weniger mehr. Die Autorin hätte auch auf einige Fußnoten und meinem damit empfundenen Drang zum witzig sein verzichten können. Dies hätte dem Buch nicht geschadet!