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DanielaK82

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Veröffentlicht am 31.05.2019

Einsiedlergeheimnisse

Blauortsand
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Marissa tut sich bereits als Jugendliche schwer mit den Gepflogenheiten auf der Hallig Hulhan und verlässt diese überstürzt, um sich irgendwo ein neues Leben aufzubauen.
Fast 30 Jahre später erreicht sie ...

Marissa tut sich bereits als Jugendliche schwer mit den Gepflogenheiten auf der Hallig Hulhan und verlässt diese überstürzt, um sich irgendwo ein neues Leben aufzubauen.
Fast 30 Jahre später erreicht sie ein Brief ihres Vaters, der sie noch einmal zurück zur Hallig führt.
Doch diese eingeschworene Gemeinschaft hat sich in all den Jahren nicht geändert und Marissa tut nicht gut daran, sich in alles einzumischen und in der Vergangenheit rumzustochern.


Der Klappentext verrät bereits, dass die "Mutprobe" einen großen Teil des Plots in Anspruch nimmt. Damit hat die Autorin meines Erachtens schon zu viel vorweggenommen. Bei so einer kurzen Geschichte hätte ich mir einen geheimnisvolleren Text gewünscht, der meine Neugierde noch mehr heraufbeschwört.
Der Schreibstil ist, wie von Leonie Haubrich gewohnt, flüssig und angenehm zu lesen.
Die Zeitensprünge erklären die Bräuche und Gepflogenheiten auf der Hallig und warum Marissa sich bereits damals nicht anpassen konnte.
Nach und nach wird damit auch klar, wie tief diese Bräuche und Regeln das Leben der einzelnen Inselbewohner beeinflussen.

Zitat Position 146
"Nur, wer sich dem Dikjendülmann stellt, wird die Welt verstehen und was sie antreibt. Es ist nicht das Geld, nicht die Macht. Es sind nicht die Politiker, nicht die Könige und Kanzler, die über das Schicksal richten. Es ist der Dikjendülmann."

70% des Buches war für mich die Einleitung und das Vorstellen der Protagonisten und des Lebens in Halhun.
Hier fehlt mir der sich aufbauende Spannungsbogen. Relativ zügig steckt Marissa in Schwierigkeiten und muss um ihr Leben bangen.

Zitat Position 1577
"Wir müssen dem Meer gegenüber Demut zeigen. Die Wellen entscheiden, ob sie unsere Opfergabe annehmen oder dir verzeihen. Wir sind nur die Mittler."

Der Autorin ist es gut gelungen die Atmosphäre und dieses Miteinander auf der Hallig zu beschreiben.
Schnell wird einem klar, dass man entweder mit allen Mitteln für diese Gemeinschaft einsteht oder man ist nicht erwünscht.
Vorfälle, die auf Halhun passiert sind, werden nicht aufs Festland getragen. Und diese Geheimnisse werden bewahrt - koste es was es wolle.
Das Potenzial diese Geschichte mehr "wachsen" zu lassen war meiner Meinung nach absolut gegeben , wurde aber leider nicht ausreichend ausgenutzt und die Geschichte zu abrupt beendet.

Im Ganzen betrachtet hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Leider finde ich, geht durch die Kürze des Buches der wichtige Spannungsaufbau verloren. Viel zu schnell ist das Ende abgehandelt.
Ich würde mir wünschen die Autorin fügt dem Buch noch 100 Seiten hinzu und lässt die Handlung langsamer passieren.

Fazit: Eine tolle Geschichte über die Einsiedler einer Hallig, die nach ihren eigenen Regeln leben, deren Potential nicht ausgeschöpft wurde und damit nur kurzweilige Unterhaltung bot. Wer jedoch kurze und knappe Geschichten ohne viel Umschreibung mag, ist hier gut beraten.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Jede Medaille hat zwei Seiten

Hinterhaus
2

Carolin kommt vom Yoga und ihr Jens ist weg. Alle Möbel weg. Die Wohnung gekündigt. Nur 7 Kartons mit ihren Habseligkeiten. Von Jens keine Spur mehr. Er ist nicht mehr zu erreichen.
Als sie völlig erschöpft ...

Carolin kommt vom Yoga und ihr Jens ist weg. Alle Möbel weg. Die Wohnung gekündigt. Nur 7 Kartons mit ihren Habseligkeiten. Von Jens keine Spur mehr. Er ist nicht mehr zu erreichen.
Als sie völlig erschöpft von dieser Erkenntnis und ratlos im Hof sitzt, nimmt Mandy aus dem Hinterhaus sie bei sich auf.
Doch dann wird die Leiche von Hans gefunden, der seit 20 Jahren als vermisst gilt, und Mandy bzw. Monika verhaftet.
Was soll Carolin jetzt nur tun?

Der Titel passt gut, denn die Geheimnisse sind im Hinterhaus zu finden.
Das Cover wirkt bereits geheimnisvoll.
der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Lioba Werrelmann schafft es eine geheimnisvolle und verstörende Situation zu schaffen.
Carolin ist scheinbar ein Mensch, der nie etwas hinterfragt und lieber unwissend ist. Die Angst vor der Wahrheit, die bereits aus Kindheitstagen tief in ihr verwurzelt ist lässt sie unselbstständig durchs Leben streifen, denn da war ja immer Jens, der immer alles regelte. Doch so unselbstständig und naiv sie auch ist, so hat man doch Mitleid mit ihr und entwickelt aus Sympathie Abneigung gegen alle, die sie schlecht behandeln.
Lioba Werrelmann thematisiert sehr stark Figuren, die nicht der Norm entsprechen. So gebündelt wirkt es teilweise etwas zu konstruiert, dennoch erweckt sie damit mein Interesse. Man möchte unbedingt dieses große Geheimnis um den Hinterhof lüften.

Zitat Position 340
So viele Bilder. So viel Entsetzen.
So viele Fragen.
Jens, der verschwindet und wieder auftaucht und wieder verschwindet. Und zur gleichen Zeit stolpere ich über zwei Leichen.
Mandy, die im Gefängnis sitzt und deshalb nichts mit Willi Schneiders Tod zu tun haben kann.
Und Henry, die mir ihr ganzes Leben verschwiegen hat.

Ab der ersten Seite lässt mich dieses Buch nicht mehr los. Ich wollte unbedingt die Wahrheit erfahren.
Einige Kleinigkeiten sind jedoch nicht ganz rund und logisch. Doch aufgrund des flüssigen und spannenden Schreibstils, hatte ich diese Ungereimtheiten bis zum Ende schon wieder vergessen.

Fazit: Ein solider Spannungsroman, den man so in eins weglesen kann. Keine Minute langweilig, wenn auch kleinere Logikfehler vorhanden sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 21.05.2019

Targa ermittelt wieder

Immer wenn du tötest
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Die verdeckte Ermittlerin Targa wird zur Hilfe gerufen, als in einem Schlachthaus drei Leichen gefunden werden. Im Visier der Polizei steht Freya von Rittberg, eine exzentrische Künstlerin, die ein Bild ...

Die verdeckte Ermittlerin Targa wird zur Hilfe gerufen, als in einem Schlachthaus drei Leichen gefunden werden. Im Visier der Polizei steht Freya von Rittberg, eine exzentrische Künstlerin, die ein Bild des MordSchauplatzes veröffentlicht. Die Polizei kann ihr aufgrund von besten Beziehungen im Innenministerium nichts nachweisen und hofft das Targa die Mörderin überführen kann.
Targa schleicht sich als Bodyguard in Freyas Leben und wird bald selbst zur Zielscheibe.

Im Grunde hat mir die Geschichte gut gefallen. Der Text ist gut zu lesen, ohne dass Langeweile aufkommt. Leider war der Schluss doch sehr vorhersehbar. Daher von mir nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.05.2019

abwechslungsreicher Plot

Dunkel Land
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Verena Hofer, die sich nach dem Tod ihrer Schwester um deren Tochter kümmert, bewirbt sich auf einen Job im Havelland. Sie soll sich drei Monate um den Neffen der reichen Frau von Wuthenow kümmern.

Erschrocken ...



Verena Hofer, die sich nach dem Tod ihrer Schwester um deren Tochter kümmert, bewirbt sich auf einen Job im Havelland. Sie soll sich drei Monate um den Neffen der reichen Frau von Wuthenow kümmern.

Erschrocken stellt sie fest, dass Carl von Wuthenow kein Kind, sondern ein erwachsener Mann ist, der seit einem Attentat auf ihn, sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat.
Er arbeitet als Kriminalistischer Berater der Staatsanwaltschaft und benötigt Verenas Hilfe.
Zusammen versuchen sie eine Mordeserie aufzudecken. Verena, die noch nie mit dem Bösen zu tun gehabt hat, gerät in eine Welt, die ihr gänzlich fremd ist und sie einiges an Überwindung kostet.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es lässt sich flüssig lesen. Die Hauptfigur Verena und Carl sind einem sehr sympathisch. Und man freut sich über die anbendelnde Liebesbeziehung mit einem offenen Ende. Die Art der Ermittlung ist mal eine ganz andere und hat mich daher begeistert.

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 21.05.2019

krank

A Head Full of Ghosts – Ein Exorzismus
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Die mittlerweile erwachsene Merry gibt einer Autorin ein Interview zu den tragischen Vorfällen, die sich vor rund fünfzehn Jahren in ihrer Familie abgespielt haben.

Merrys Schwester Marjorie, damals ...



Die mittlerweile erwachsene Merry gibt einer Autorin ein Interview zu den tragischen Vorfällen, die sich vor rund fünfzehn Jahren in ihrer Familie abgespielt haben.

Merrys Schwester Marjorie, damals 14 Jahre alt, verhält sich zunehmends merkwürdig.
Da scheinbar auch ein Therapeut keine Abhilfe schafft wendet sich der verzweifelte Vater an die Kirche.
Dieser glaubt mittlerweile an einen Dämonen, der seine kleine Marjorie vereinnahmt hat.
Da diese Situation durch die Arbeitslosigkeit des Vaters noch verschlimmert wird und die finanziellen Mittel ausgehen, beschließt die Familie damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Prompt wird eine Reality Show gedreht und die achtjährige Merry ist mittendrin in dieser tragischen Geschichte.
Ist Marjorie wirklich vom Teufel besessen oder einfach nur geisteskrank?

Das Buch ist aus der Sicht der erwachsenen Merry geschrieben, die versucht ihre Erlebnisse als achtjährige in diesem Schreckensszenario für eine Autorin widerzuspiegeln.

Es wird dargestellt wie Merry die Geschehnisse damals erlebte und wie diese in der Show gezeigt wurden.
Man fragt sich während des gesamten Buches was Fiktion und was Wirklichkeit ist. Ist die Wahrnehmung einer Achtjährigen glaubwürdig? Oder die Darstellung einer Reality Show?
Der Autor schafft es geschickt den Leser immer wieder zu verunsichern.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen,sobald man sich eingelesen hat und langsam versteht worum es geht.
Die Figuren waren für mich alle authentisch und ich konnte mich in jede Rolle hinein versetzten.

Fazit
Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand ich dann doch in die Geschichte und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Welch perfides Spiel mit der Psyche. Am Ende bleibt man verwirrt und verstört zurück und fragt sich,wie die wirkliche Wahrheit wohl gewesen ist.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung.