Spannende Freundschaftsgeschichte
Das Baumhaustrio und die geheimnisvolle Truhe„...Aber eines ist klar: Mit euch zusammen wird es trotzdem nie langweilig, ob wir jetzt einem Abenteuer hinterherjagen oder in unserem Baumhaus sitzen. Mit euch macht einfach alles Spaß...“
Marc trifft ...
„...Aber eines ist klar: Mit euch zusammen wird es trotzdem nie langweilig, ob wir jetzt einem Abenteuer hinterherjagen oder in unserem Baumhaus sitzen. Mit euch macht einfach alles Spaß...“
Marc trifft sich mit den Geschwistern Ruben und Paula in ihrem Baumhaus. Kurz reflektieren sie ihren letzten Fall. Ich kenne den zwar nicht, hatte aber kein Problem, die Anspielung zu verstehen. Die Kinder beseitigen danach mit dem Einverständnis der Eltern den maroden Zaun zwischen ihren Grundstücken, bevor sie zum Trödler gefahren werden. Dort dürfen sie sich Möbel für ihr Baumhaus aussuchen. Dabei fällt ihnen eine alte Reisetruhe auf. Nach einigen Verhandlungen können sie die Truhe mitnehmen.
Die Autorin hat ein spannendes und vielseitiges Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angepasst. Die Personen werden gut charakterisiert. Das trifft insbesondere auf Marc zu. Der Junge ist gehörlos. Deshalb bedeutet es ihm viel, dass Rubin und Paula mit ihm normal umgehen. Durch seine Gedanken weiß ich als Leser, dass er wegen seiner Behinderung früher oft ausgegrenzt wurde. Kraft findet Marc in seinem Glauben. Seine Gebete drücken genau das aus, was er denkt und fühlt.
Als die Truhe im Baumhaus eines Tages verschwunden ist, machen sich die Kinder auf die Suche. Da allerdings ihr letzter Fall zu lebensgefährlichen Situationen führte, versprechen sie den Eltern, kein Risiko einzugehen. Sie einfach aber ist die Sache nicht. Sie kennen nur wenige Fakten. Paula stellt fest:
„...Aber leider war es im wirklichen Leben nicht so, dass man wie bei einem spannenden Buch heimlich die letzten Seiten lesen konnte, damit man schneller wusste, wie die Geschichte ausgeht...“
Gut gefällt mir, wie Marc seinen Freunden erklärt, was seine Implantate von normalen Hören unterscheidet und warum er deshalb froh ist, wie er ohne sie die Stille genießen kann.
Sein Gespräch, dass er mit Paula führt, als sie ihm beim Beten antrifft, ist kindgerecht und geht trotzdem in die Tiefe. Nur ein Zitat daraus möge genügen:
„...Manchmal spüre ich nach dem Beten überhaupt nichts. Aber oft ist es so, dass ich mich nach dem Beten einfach besser fühle, weil ich weiß, dass ich Jesus nicht egal bin...“
Als besonderes Highlight hat die Autorin die Geschichte der Truhe mit in die Handlung integriert. Als Leser erfahre ich nicht nur, wo sie herkommt, sondern auch, wie sie nach Deutschland kam.Im Anhang finden sich einige Worte in Gebärdensprache und ein vollständiges Gebärdenalphabet. Im Text wurden ebenfalls die Stellen gekennzeichnet, wo es um das Gebärden geht.