Cover-Bild Dry
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 22.05.2019
  • ISBN: 9783733651534
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman, Jarrod Shusterman

Dry

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr. | Klima-Thriller für Jugendliche ab 14 Jahre: spannend bis zur letzten Seite
Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegen bisher seine Serien »Vollendet« und »Scythe« vor.
Die »Vollendet-Serie« umfasst folgende Bände:
Vollendet – Die Flucht
Vollendet – Der Aufstand
Vollendet – Die Rache
Vollendet – Die Wahrheit
Die »Scythe«-Serie umfasst folgende Bände:
Scythe – Die Hüter des Todes
Scythe – Die Rache der Gerechten
Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2019

Erschreckende Dystopie mit wichtiger Botschaft, aber auch Schwächen

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Achtung! Die Rezension enthält Spoiler, vor denen aber im Text noch einmal gewarnt wird!


Inhalt

Es ist so weit, die Katastrophe ist eingetreten: Aus Alyssas Wasserhahn kommt kein Tropfen Wasser mehr. ...

Achtung! Die Rezension enthält Spoiler, vor denen aber im Text noch einmal gewarnt wird!


Inhalt

Es ist so weit, die Katastrophe ist eingetreten: Aus Alyssas Wasserhahn kommt kein Tropfen Wasser mehr. Die Behörden bitten die Bewohner Kaliforniens, ruhig zu bleiben und versprechen baldige Hilfe. Doch diese kommt nicht. Schon am ersten Tag beginnt die dünne Schicht der Zivilisation zu bröckeln, als die Leute im Supermarkt um die letzten Wasserflaschen streiten, bereits am dritten Tag eskaliert die Lage. Es ist erschreckend, wie schnell das geht. Jeder scheint sich selbst der Nächste zu sein. Bald wird um jeden Schluck Wasser erbarmungslos gekämpft…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Verlag: FISCHER Sauerländer
Seitenzahl: 448
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präsens
Perspektive: mehrere weibliche und männliche Perspektiven
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: +/- Angeblich tötet eine der Figuren mit einem Luftdruckgewehr Tiere (hier ist nicht sicher, ob das den Tatsachen entspricht), Kelton redet zudem gerne über die Jagd und ist ein überzeugter Jäger. Dutzende Fische sterben, weil jemand ein Aquarium zerstört, die überlebenden haben auch keine guten Chancen; es werden Witze auf Kosten der toten Tiere gemacht, ein Hund wird bei der Flucht trotz Platz im Auto zurückgelassen, jemand trägt eine Kaninchenpfote als Glücksbringer am Schlüsselbund mit sich. Andererseits gibt die Familie auch dem Hund Wasser, als dieses knapp wird und behandelt ihn sehr gut. Es werden keine Tiere von den Hauptfiguren gequält oder getötet.

Warum dieses Buch?

Ich liebe Endzeitszenarien, verfolge besorgt die Auswirkungen des Klimawandels und mochte auch die „Scythe“-Reihe von Neal Shusterman gern. Das alles, das Thema der Geschichte und die Tatsache, dass der Autor das Buch gemeinsam mit seinem Sohn geschrieben hat, haben mich sofort neugierig gemacht!

Meine Meinung

Einstieg (♥)

"Der Wasserhahn in der Küche gibt sehr bizarre Geräusche von sich. Er keucht und hustet, als hätte er einen Asthmaanfall. Er gurgelt wie ein Ertrinkender, spuckt einmal und verstummt dann ganz." E-Book, Position 41

Ich hatte keinerlei Probleme, ins Buch zu finden. Im Gegenteil, die Geschichte beginnt im genau richtigen Tempo, lässt uns Zeit, die Protagonistin und ihre Familie kennenzulernen, und kommt dann immer mehr ins Rollen, als das Unglück seinen Lauf nimmt, und die Welt im Chaos versinkt. Sehr gelungener Anfang!

Schreibstil (+)

Der anschauliche Schreibstil des Vater-Sohn-Gespanns konnte mich auch dieses Mal überzeugen. Neal und Jarrod Shusterman schreiben sehr flüssig, einfach und angenehm, sodass das Buch nicht nur für das jugendliche Zielpublikum, sondern auch für Lesemuffel gut geeignet ist. Dabei kann das Buch sowohl in spannenden als auch in eher stillen, emotionalen Momenten glänzen, auch wenn einen die Sätze meist ästhetisch nicht umhauen und manchmal etwas unmotiviert aneinandergereiht wirken. Ich bin insgesamt zufrieden!

Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+/-)

„Irgendwas fühlt sich komisch an. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber es hängt in der Luft wie ein Geruch. Es ist die Ungeduld der Menschen vor den Kassen. Fast wie mit einem Rammbock bahnen sich die Leute mit ihren Einkaufswagen einen Weg durch die Schlangen. Es herrscht eine Art primitive Ur-Feindlichkeit, nur verdeckt von einer dünnen Schicht aus vorstädtischer Höflichkeit, die langsam fadenscheinig wird.“ E-Book, Position 148

Den Aufbau des Buches und das Worldbuilding fand ich sehr gut gelungen. Neben Kapiteln aus vier verschiedenen Perspektiven gibt es zwischendurch immer wieder so genannte „Snapshots“, die kurz das Leben einer anderen Person beleuchten. Auf diese Weise erfahren wir wie Nachrichten-Moderatorinnen, LKW-Fahrer, die Wasser liefern, und die verweifelten Menschen in den Versorgungszentren die Katastrophe erleben und damit umgehen. So erhalten wir ein recht umfassendes Bild von der schrecklichen Lage, was ich sehr gelungen fand. Die vielen Perspektivwechsel haben mich nicht gestört – im Gegenteil, sie haben Tempo in die Geschichte gebracht. Positiv fand ich auch, dass dieses Mal keine kitschige Liebesgeschichte die Hauptstory in den Hintergrund gedrängt hat – denn das hatte ich zwischenzeitlich schon fast befürchtet.

Mit „Dry“ haben die beiden Autoren mit Sicherheit eine wendungsreiche, glaubwürdige Dystopie geschaffen, die diesen Namen verdient hat. Am erschreckendsten an der Katastrophe ist mit Sicherheit die Tatsache, dass diese gar nicht allzu weit hergeholt ist. Schon jetzt spüren wir die Folgen des Klimawandels, schon jetzt gibt es immer schlimmere Waldbrände, Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme. Und noch immer verschwenden wir Wasser, leben, als hätten wir es unbegrenzt zur Verfügung. Wasserknappheit wird noch Konflikte und Kriege auslösen, prophezeien Experten. In der Geschichte ist der Tap-Out bereits geschehen – und die Folgen sind verheerend. Denn ohne Nahrung kann der menschliche Körper immerhin mehrere Wochen leben, ohne Flüssigkeit jedoch nur ein paar Tage. Schnell bricht Panik aus, die Lage eskaliert, durch verunreinigtes Trinkwasser kommt es zu Infektionen und Krankheiten. Wertgegenstände werden in Autos und Häusern zurückgelassen, weil nur mehr eines zählt und sich schnell zum wertvollsten Gut überhaupt entwickelt: Wasser.

Die Botschaft der Geschichte scheint klar: Schluss mit der Wasserverschwendung! Und: Wir müssen endlich aufhören, den Klimawandel und seine schrecklichen Folgen zu verharmlosen und zu verdrängen! Wir müssen die Notbremse ziehen, bevor es zu spät ist! Und schaden kann es sicher nicht, wenn wir uns auf Ernstfälle (egal welcher Art) vorbereiten und genug Konserven und Wasser für einige Wochen einlagern. Immer wieder gibt es im Buch auch Situationen, in denen moralisch schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen. Unweigerlich fragt man sich irgendwann: Was hätte ich getan? Wie hätte ich gehandelt?

Nicht überzeugen konnte mich neben der immer wieder fehlenden Tiefe und einigen Logiklöchern, auf die ich gleich noch näher eingehen werde, das Ende.

Achtung: Spoiler!

Wie auch schon andere RezensentInnen geschrieben haben, ist das Ende nicht nur „Friede, Freude, Eierkuchen“, sondern da ist sogar noch Zuckerguss obendrauf. Ich fand das besonders bei einer Dystopie zu unrealistisch; mir war das eindeutig zu viel.

Spoiler: Ende!

ProtagonistInnen (+/-)

„‘Sie sagen, wir sollen ruhig bleiben‘, betont Alyssa.
‚Ja, das haben sie auch zu den Leuten auf der Titanic gesagt, als sie schon wussten, dass sie sinken wird.‘
Und er hat recht. Vom Standpunkt der Behörden aus sind ruhiggestellte Menschen, die still und leise sterben, viel einfacher zu händeln als wütende Menschen, die um ihr Leben kämpfen.“ E-Book, Position 1226

Man merkt, dass sich die Autoren Mühe gegeben haben, ihre Figuren eine Entwicklung durchmachen zu lassen. Alle Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen und handeln moralisch nicht immer vollkommen einwandfrei – etwas anderes wäre in einer solchen Situation auch unrealistisch. Besonders ihr Verhalten in Ausnahmesituationen – wenn es um Leben und Tod ging – war für mich sehr spannend zu beobachten. Trotzdem hat mir auch hier oft Tiefe und Einzigartigkeit gefehlt; vielleicht fiel es mir deswegen stellenweise schwer, mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Zudem fand ich ihr Handeln leider nicht immer logisch und glaubwürdig. Ein Beispiel: Die Familie findet heraus, dass aus den Leitungen kein Wasser mehr kommt und weiß, dass es nun wichtig und schlau wäre, sich mit Wasser- und Essensvorräten einzudecken. Aber aus irgendeinem Grund beschließen sie, erst Stunden später einkaufen zu fahren und müssen dann um die letzten Flaschen kämpfen – obwohl es überhaupt keinen Grund gab, so lange zu warten!

Einige Figuren waren mir auch sehr unsympathisch, besonders der egoistische, feige Henry. Aber auch der Waffenfreak Kelton, der vor Ehrfurcht feuchte Augen bekommt, weil seine Waffe so schön glänzt, hat bei mir immer wieder Augenrollen und Gefühle der Hassliebe ausgelöst.

Figuren (+)

Die anderen Personen fand ich sehr gut gelungen, auch wenn sie nur kurze Auftritte im Buch hatten. Für Nebenfiguren waren sie wirklich erstaunlich gut ausgearbeitet und durften viele Facetten von sich zeigen. Das hat mir gefallen!

Spannung & Atmosphäre (+/-)

„Für eine Wasserkrise gibt es keine Radarbilder. Keine Sturmfluten, keine Trümmerfelder. Der Tap-Out ist so lautlos wie Krebs.“ E-Book, Position 319

Das Buch überzeugt mit einem sehr starken Beginn. Es lässt uns miterleben, wie unscheinbar alles beginnt, wie schnell die Lage aber immer weiter eskaliert. Leider kann die Geschichte ihr hohes Spannungslevel nicht bis zum Schluss halten, im Mittelteil gibt es einige Passagen, in denen der Spannungsbogen einbricht. Jedoch gelingt es den Autoren immer wieder, Spannung neu aufzubauen und die Neugier der LeserInnen mit vielen unerwarteten Wendungen, einer unvorhersehbaren Geschichte und so manchem geschickt platzierten Cliffhanger neu zu entfachen.

Wirklich begeistern konnte mich hingegen die Atmosphäre im Buch. Leere Wohnsiedlungen, aufgebrachte Menschenmengen, geplünderte Häuser - das Chaos, von dem die Welt heimgesucht wird, ist auf jeder Seite spürbar. Die vielen „Snapshots“ geben kurze Einblicke in die Welt verschiedener Figuren und vermitteln ein erschreckendes Gesamtbild. Das ist wirklich eine Dystopie, die sich so nennen darf! Beim Lesen stellt sich seitenweise ein großer Durst ein, man beginnt, Regen, Flüsse und Wasserflaschen mit anderen Augen zu sehen. Nie war es schöner, den Wasserhahn aufzudrehen und ein paar Schlucke Wasser zu trinken!

Feministischer Blickwinkel (+/-)

Hier gibt es einige Dinge, die mich gestört haben. Wütend und traurig hat mich beispielsweise gemacht, dass schon einem kleinen Jungen Genderstereotype eingetrichtert werden. Ihm wird eingeredet, dass ihm die Klempnerarbeit mehr im Blut liege als zum Beispiel seiner Schwester, weil er ja ein Mann ist. Es ist nämlich sehr wichtig, dass wir schon bei Kindern daran arbeiten, dass sie ein starres Männlichkeitsbild entwickeln – denn wo kämen wir sonst hin? In eine gleichberechtigte Welt, in der niemand in Schubladen gezwängt wird, sondern jede/r sein darf wie er ist? Pff, das wäre ja noch schöner!

Nach dem Tap-Out wird es durch den Ausnahmezustand viel besser, aber davor sprüht die Geschichte nur so vor veralteten, traditionellen Geschlechterrollen: die Mütter kochen, die Männer schrauben an den Autos herum, sind fürs Reparieren und Renovieren zuständig (auch wenn sie es nicht wirklich gut können), Kinder zeigen bereits erste Anfänge von „Machogehabe“, es gibt „Stutenbissigkeit“ unter Mädchen, Mütter neigen zu „Frustputzen“, die „Eroberung“ eines Mädchens wird mit der Jagd auf ein Reh verglichen, die Väter sind natürlich die, die alles bestimmen und „Machtwörter“ sprechen. Einmal werden sogar „männliche Geräusche“ in der Garage produziert. Wie die wohl klingen? Auch gegenderte Beschimpfungen gab es, allerdings nur wenige: Tussi und Hu+++sohn. Dennoch würde ich mir wünschen, dass solche Wörter keinen Einzug in Jugendbücher finden! Hier sehe ich eindeutig noch Verbesserungsbedarf. Besonders AutorInnen von Kinder- und Jugendliteratur müssen endlich lernen, sensibler mit Geschlechterrollen und -klischees umzugehen und auch die eigene Sozialisation zu hinterfragen!

Aber es gibt natürlich auch Aspekte, die man loben kann. Die Mutter von Alyssa ist Psychologin, die sportliche Alyssa spielt im Fußballteam der Schule und ihre Eltern sind überzeugt, dass sie einmal Anwältin wird. Beide Protagonistinnen sind stark, Jacqui bricht sicherlich mit Geschlechterklischees und auch Jungs dürfen weinen.

„‘Warum muss ich das machen?‘, zetert er.
‚Weil wir uns abwechseln‘, erinnere ich ihn, dann appelliere ich an sein männliches Ego. ‚Außerdem bist du ein Mann. Dir liegt Klempnerarbeit einfach mehr.‘“ E-Book, Position 784

Mein Fazit

Mit „Dry“ haben Neal und Jarrod Shusterman eine Dystopie geschrieben, die diesen Namen verdient hat. Die Autoren skizzieren in ihrem Buch ein leider gar nicht so weit hergeholtes, aber absolut erschreckendes Endzeitszenario: Eskalation, Kämpfe um jeden Schluck Wasser, durch verunreinigtes Wasser ausgelöste Infektionen, ausgestorbene Siedlungen und geplünderte Häuser. Die Botschaft ist klar: Schluss mit der Wasserverschwendung, Schluss mit der Verharmlosung des Klimawandels! Und: Schaden kann es sicher nicht, wenn wir uns auf Ernstfälle (egal welcher Art) vorbereiten und genug Konserven und Wasser einlagern. Eindrucksvoll beschäftigt sich die Geschichte mit dem Überleben, den Opfern, die wir bereit sind, dafür zu bringen, und mit der Frage nach moralisch richtigem Verhalten in Ausnahmesituationen. Trotzdem gibt es leider auch einige Logiklöcher und immer wieder fehlte mir Tiefe. Auch wenn der Schreibstil ästhetisch nicht umwerfend ist, so ist er doch flüssig und angenehm lesbar und somit perfekt für die jugendliche Zielgruppe und auch Lesemuffel geeignet. Mein Verhältnis zu den Figuren ist hingegen zwiegespalten: Teilweise sind sie gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter, teilweise sind sie aber auch sehr unsympathisch; insgesamt fehlten mir auch hier Tiefe und Einzigartigkeit. Vielleicht konnte ich deshalb nicht immer mit ihnen mitfühlen und mitfiebern? Nicht überzeugen konnten mich zudem das übertriebene, unrealistische Ende und die oft starren Geschlechterrollen, die in diesem Buch vermittelt werden. AutorInnen von Kinder- und Jugendliteratur müssen endlich lernen, sensibler mit diesem Thema umzugehen! Das Buch beginnt sehr stark, kann sein hohes Spannungslevel aber leider nicht durchgehend halten. Regelmäßig bricht der Spannungsbogen ein, kann jedoch durch gezielt gesetzte Cliffhanger und eine wendungsreiche Geschichte auch immer wieder neu aufgebaut werden. Wirklich begeistern konnte mich hingegen die Atmosphäre - das Chaos, von dem die Welt heimgesucht wird, ist auf jeder Seite spürbar. Beim Lesen stellt sich seitenweise ein großer Durst ein, man beginnt, Regen, Flüsse und Wasserflaschen mit anderen Augen zu sehen. Nie war man dankbarer, den Wasserhahn aufdrehen und ein paar Schlucke trinken zu können.

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 5 Sterne ♥
Umsetzung: 3,5 Sterne
Worldbuilding: 4,5 Sterne
Einstieg: 5 Sterne ♥
Schreibstil: 4 Sterne
ProtagonistInnen: 3 Sterne
Figuren: 4 Sterne
Spannung: 3 Sterne
Atmosphäre: 5 Sterne ♥
Ende / Auflösung: 2 Sterne
Emotionale Involviertheit: 3,5 Sterne
Feministischer Blickwinkel: +/-

Insgesamt:

❀❀❀,5 Lilien

Dieses Buch bekommt von mir insgesamt dreieinhalb Lilien!

Veröffentlicht am 22.06.2019

Dry

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Im Umgang mit den Ressourcen der Natur müssen wir alle umdenken. Umsichtiger werden. Weniger egoistisch sein. Genau dies macht Neal Shusterman zum Thema der Dystopie "Dry", die er gemeinsam mit seinem ...

Im Umgang mit den Ressourcen der Natur müssen wir alle umdenken. Umsichtiger werden. Weniger egoistisch sein. Genau dies macht Neal Shusterman zum Thema der Dystopie "Dry", die er gemeinsam mit seinem Sohn Jarrod geschrieben hat.

Was wäre, wenn wir kein Wasser mehr hätten? Wenn Wasser rationiert wäre und gleichmäßig zwischen Menschen verteilt werden müsste?

In Süd-Kalifornien ist ein Tap-Out ausgesetzt worden. Es kommt kein einziger Tropfen Wasser mehr aus den Leitungen. Wer schnell genug reagiert, kann letzte Trinkwasserreserven aus dem Supermarkt holen. Doch dort ist die Hölle ausgebrochen. Jeder hat Angst nicht schnell genug zu sein. Jeder hat Angst vorm Verdursten. Schnell herrscht gähnende Leere in den Regalen und erste Kämpfe, um das kostbare Gut beginnen. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

"Dry" ist beängstigend. Deshalb, weil es nicht so dystopisch ist, wie wir es uns vielleicht wünschen. Weil es verdeutlicht wie wichtig Wasser für uns ist. Und wie verschwenderisch wir damit umgehen.

Anhand von mehreren Jugendlichen, die als Protagonistinnen und Protagonisten begleitet werden, anhand von verschiedenen Erzählperspektiven, skizzieren die Autoren wie stark der Wassermangel Leben im Einzelnen, aber auch in Systemen wie z.B. Dorfgemeinschaften, beeinflusst. Wie sehr alles in unserem Leben von Wasser abhängig ist. Begonnen bei Trinkwasser über Körperhygiene bis hin zu Landwirtschaft und der Produktion von Alltagsgegenständen.

Es ist erschrecken, was alles passieren könnte.

Neben dem subtilen Tod durch verdursten, würden Epidemien und Kriege ausbrechen. Kriege, in denen jeder einzelne ums Überleben kämpft, aber auch Kriege, die auf anderen Ebenen ausgetragen werden. In denen soziale Ungleichheit eine maßgebliche Rolle spielen würde. Es ist erschreckend wie schnell Menschen verwahrlosen, wie schnell aus Gewalt angewandt wird, wenn das eigene Überleben auf der Waagschale liegt und wie schnell Macht ausgenutzt wird, ohne auch nur ansatzweise an Gerechtigkeit zu denken.

Neal und Jarrod Shusterman haben ein sehr reales Setting geschaffen, das bedrückend und beängstigend ist. Dass uns warnen möchte und hoffentlich einige von uns zum Überdenken des Wasserkonsums bewegen kann.

Ich finde es extrem gut, dass Vater und Sohn sich dieses Themas angenommen haben, und hoffe, dass die aufrüttelnde Dystopie viele Leserinnen und Leser findet. Ich persönlich habe allerdings so meine Schwierigkeiten mit Shustermans Idee von Spannung. Wie auch schon die "Vollendet" - Reihe, konnte "Dry" mich zwar durch den konstruktiven Inhalt begeistern, jedoch nicht mit ausgefeilter Spannung.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Erschreckendes und beängstigendes Szenario mit Luft nach oben. 3,5 Sterne!

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“Dry” ist das erste gemeinsame Werk von Neal Shusterman und seinem Sohn Jarrod Shusterman dieses Buch ist vor kurzem beim Fischer Sauerländer Verlag erschienen. Ich muss gestehen das ich bisher noch kein ...

“Dry” ist das erste gemeinsame Werk von Neal Shusterman und seinem Sohn Jarrod Shusterman dieses Buch ist vor kurzem beim Fischer Sauerländer Verlag erschienen. Ich muss gestehen das ich bisher noch kein Buch des Autoren gelesen habe aber “Dry” reizte mich enorm. Das Cover gefällt mir unglaublich gut und auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen.

Spannung wo bist du?

Der Einstieg ins Buch fiel mir an sich ziemlich leicht denn der Schreibstil beider Autoren liest sich recht locker und auch flüssig. Beide Autoren schreiben zudem einnehmend und bildhaft. Ich lernte hier auf mehreren Seiten die einzelnen Charakter sehr intensiv kennen. Das fand ich zwar recht gut doch leider blieb dadurch die Spannung auf der Strecke. Hier wurde sich mit Kleinigkeiten aufgehalten die unnötig ausschweifend und detailliert geschildert wurden.

Als ich bereits 20% gelesen hatte spielte ich sogar mit dem Gedanken das Buch abzubrechen, doch da mich die Thematik derart reizte wollte ich nicht aufgeben. Also blieb ich dran und ich wurde belohnt denn bei ca. 44% wird es endlich richtig spannend. Von jetzt auf gleich wurde es rasanter und zunehmenden spannender.

Ich kam kaum hinterher und saß teilweise mit offenen Mund vor dem Buch das ganze fand ich einfach nur genial. Durch unvorhersehbare und geschickte Wendungen hatte ich zudem keine Ahnung wie das ganze ausgehen würde. Sicherlich hatte ich einige Vermutungen doch diese erwiesen sich immerzu als falsch.

Charaktere
Die Charaktere wurden sehr detailliert dargestellt und auch gezeichnet. Alyssa und ihren kleinen Bruder habe ich ziemlich schnell in mein Herz geschlossen, denn gerade Alyssa ist unglaublich stark. Zudem gelingt ihr das was vielen in einer Extremsituation nicht gelingt, sie behält ihre Menschlichkeit.

Tja und Kelton ist eine Klasse für sich gerade zu beginn wusste ich nicht recht wie ich ihn einschätzen soll. Doch er beweist sich als ein wirklicher guter Freund. Auch all die anderen Charaktere wurden bildhaft und authentisch gezeichnet.

Nun zur Handlung:

Wie ich ja schon geschrieben hatte, hatte zu beginn in die Story rein zu finden. Mir fehlte die Spannung und es zog sich leider etwas bis endlich was geschah.

Doch kurz vor der Hälfte des Buches wurde es endlich besser. Es wurde zunehmend spannender und ehe ich mich versah war ich im Bann der Story gefangen. Die Ereignisse überschlugen sich geradezu und ich konnte kaum atmen. Das war einfach nur brillant.

Das Ende?
Das Ende kam mir fast schon zu plötzlich denn ich hätte liebend gerne noch weiter lesen können. Allerdings muss ich auch sagen das ich mir mit der Umsetzung des Endes schwer tue. Auf der einen Seite passt es ja aber ich habe mir einfach was anderes vorgestellt. Mehr kann ich euch leider nicht verraten da die Spoilergefahr immens ist.

Trotz kleinerer Kritikpunkte konnte mich dieses Buch richtig gut unterhalten. Ich finde das die Thematik hier hervorragend umgesetzt wurde. Das machte das ganze aber auch erschreckend und beängstigend. Denn stellt euch mal vor wir hätten wirklich kein Wasser. Das wäre eine absolute Katastrophe. Ich kann euch dieses Buch daher empfehlen.

Fazit:
Mit “Dry” gelingt Neal Shusterman und Jarrod Shusterman ein beängstigendes, realistisches und nervenaufreibendes Szenario welches durchaus vorstellbar ist. Leider konnte es mich nicht völlig überzeugen deshalb bekommt es von mir nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.03.2021

Nicht überzeugend

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Obwohl die Geschichte in den Medien so gehyped wurde, konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.
Der Anfang war noch spannend, man war neugierig, was noch so alles passieren wird.
Nach ca. 1/3 der Geschichte ...

Obwohl die Geschichte in den Medien so gehyped wurde, konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.
Der Anfang war noch spannend, man war neugierig, was noch so alles passieren wird.
Nach ca. 1/3 der Geschichte wurde es für meinen Geschmack ziemlich zäh und langatmig, die Story konnte mich nicht mitreißen, ich habe mich schwer getan weiterzulesen.
Insgesamt zwar ein durchaus spannendes Thema, die Umsetzung in meinen Augen aber eher schwach.

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Veröffentlicht am 30.08.2019

Interessantes Thema

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Inhalt: Und plötzlich ist kein Wasser mehr da. Die Anzeichen waren da, aber die meisten sind darauf nicht vorbereitet. Alle Wasser- und Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es aus der Sicht von verschiedenen ...

Inhalt: Und plötzlich ist kein Wasser mehr da. Die Anzeichen waren da, aber die meisten sind darauf nicht vorbereitet. Alle Wasser- und Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es aus der Sicht von verschiedenen Jugendlichen ums Überleben...

Meinung: Das Buch ist mir dorekt dank des tollen Covers in die Augen gesprungen. Ich war sofort in das schwarz-rote Cover mit der weißen Schrift und Verzierungen verliebt. Übersetzt wurde das Buch von Pauline Kurbasik und Kristian Lutze. Das Thema fand ich von Anfang an total spannend und konnte es kaum erwarten es zu lesen. Das war mein erstes Buch mit so einer Notfall- und Weltuntergangsszenario, das ich gelesen habe. Leider bin ich am Anfang eher schlecht rein gekommen. Mich konnte es nicht wirklich mitreißen. Gerade am Anfang bin ich mit den vielen verschiedenen Sichtweisen nicht ganz so gut klar gekommen und habe die Namen entweder wieder vergessen oder vertauscht gehabt. So ganz konnte ich mich nicht mit den Jugendlichen identifizieren. Was ich auch nicht verstehen konnte war, dass die Menschen nicht vorher ein bisschen mehr darüber nachgedacht und vorausgeplant haben, dass so ein Notfall früher oder später eintreten würde. Schließlich kam das ja nicht von heute auf morgen, dass das Wasser immer weniger wurde. Mit der Zeit wurde die Geschichte wieder etwas interessanter und spannender für mich. Ich fand es sehr interessant, wie unterschiedlich die Jugendlichen und ihre Familien mit der Situation umgegangen und sie auch eingeschätzt haben. Daran erkennt man, dass sich Neal und Jarrod Shusterman sehr viel Mühe bei den Charakteren und unterschiedlichen Lebensumständen gegeben haben. Es hat mir auch gut gefallen, dass die Themen Liebe, Freundschaft und Familie Rollen gespielt haben. Ich denke, dass es realistisch ist, dass die Welt der Menschen sich trotz einer Katastrophe auch weiterhin darum dreht. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Folgen von dem Wassermangel thematisiert wird. Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, aber war okay.

Fazit: Das Buch ist für jede/n geeignet, der gerne Katastrophenszenarien mag. Es ist definitiv interessant zu sehen, wie Menschen reagieren und agieren, wenn plötzlich kein Wasser mehr da ist. Das Szenario ist gerade in der heutigen Zeit für die Zukunft gar nicht so unrealistisch, weswegen es noch mehr zum Nachdenken anregt.