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Veröffentlicht am 12.11.2016

Wahn oder Wirklichkeit

Das Paket
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Nach einem Vortrag wird die Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt. Sie wurde wohl des Opfer des „Friseurs“, der seinen Opfern die Haare entfernt hat und sie dann ermordete. Seither ...

Nach einem Vortrag wird die Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt. Sie wurde wohl des Opfer des „Friseurs“, der seinen Opfern die Haare entfernt hat und sie dann ermordete. Seither traut sich Emma nicht mehr aus dem Haus. Doch dann bittet der Postbote sie, ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen. Ab da läuft alles aus dem Ruder.
Eigentlich könnte man das Buch in einem Rutsch durchlesen, denn es lässt sich sehr flüssig lesen und die Kapitel sind kurz. Aber es hat mich nicht so packen können, dass ich es nicht auch mal weglegen konnte. Da die Zeiten immer wieder wechseln, wird Spannung erzeugt, aber ich wurde nicht gefesselt.
Natürlich kann man mit Emma fühlen, denn nachdem, was sie alles erleben musste, kann man ihre Ängste verstehen. Bereits als kleines Kind war sie in therapeutischer Behandlung, da sie sich vom Vater nicht angenommen fühlte und einen Geist im Schrank gesehen hat. Wahrscheinlich hat genau das sie veranlasst, sich für ihren Beruf zu entscheiden. Ihr Verhalten ging mir oft auf die Nerven. Sie analysiert sich selbst und weiß genau, woran es liegt und versucht nichts, um sich aus der Geschichte herauszuholen. Lieber schmeißt sie Tabletten ein. Ihr Mann Philipp kommt nicht gerade sympathisch herüber, lässt er Emma doch häufig im Stich. Sein Partner und Freund Jorgo blieb zu blass, genauso wie Emmas beste Freundin Sylvia. Dafür ist der Nachbar Palandt eine interessante Figur.
Doch als Emma das Paket angenommen hat, eskaliert alles. Sie weiß nicht mehr, was sie sich einbildet und was wirklich Realität ist. Da sie schon immer sehr phantasievoll war, deutet Einiges darauf hin, dass sie unter Einbildungen leidet. Mit jedem Kapitel wird auf einen anderen Verdächtigen hingewiesen und doch hatte ich von Anfang an jemanden im Verdacht, der über alle Zweifel erhaben schien. Am Ende stellte ich fest, dass mein Bauchgefühl mich nicht getrogen hat.
Ich hatte schon lange kein Buch mehr von Sebastian Fitzek gelesen und mich auf dieses Buch gefreut. Doch ich bin Besseres von ihm gewohnt und war ein wenig enttäuscht.
Tolle Aufmachung, aber die Geschichte konnte mich nicht wirklich packen.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Zu abgedreht

Veilchens Blut
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Veilchen kuriert in der Reha die Folgen ihres letzten Falls aus, als sie einen Anruf erhält. Ihre Tochter Luna, die sie einst zur Adoption freigegeben hatte, wurde festgenommen und will Veilchen sehen. ...

Veilchen kuriert in der Reha die Folgen ihres letzten Falls aus, als sie einen Anruf erhält. Ihre Tochter Luna, die sie einst zur Adoption freigegeben hatte, wurde festgenommen und will Veilchen sehen. Kurzerhand macht sich Veilchen mit ihrem Assistenten Schmatz auf den Weg. Luna steckt in der Klemme und Veilchen soll ihr helfen. Die macht sich mit Stolwerk, Schmatz und Sandro ans Werk, doch die Gegner sind auch nicht tatenlos.
Vor diesem Band habe ich nur Veilchens Feuer gelesen, was mir gut gefallen hat. Aber dieses Mal wurde es mir manches Mal zu viel. Einiges was da passierte, war mir zu abgedreht. Beim vorigen Fall hatte Veilchen noch nachdenkliche Momente, dieses Mal spielten ihr die Muttergefühle wohl einen Streich und sie dachte nicht mehr über Folgen nach.
Die Protagonisten, die ich schon aus dem Vorgängerband kenne, sind sympathisch und sehr lebendig. Sie unterstützen sich und stehen füreinander ein. Nun aber stößt Luna dazu, die zwar Hilfe von Veilchen will, aber die Versuche, eine Beziehung aufzubauen, blockt. Ihr Engagement für Tiere ist an sich ein netter Zug, den sie aber mit ihrem Drogenkonsum und ihrer pubertären Art wieder zunichtemacht. Dass Schmatz sich in seiner Verliebtheit wie ein dummer Junge benimmt, hat mir auch nicht gefallen.
Das Buch liest sich flüssig lesen und der Kriminalfall an sich ist spannend und actionreich, doch konnte mich dieses Buch nicht so recht überzeugen.

Veröffentlicht am 06.11.2016

Inquisition und das Recht

Des Menschen Furcht
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Deutschland im ausgehenden 16. Jahrhundert: Immer noch steht Europa im Zeichen des finsteren Mittelalters. Aus der Gegend um Köln dringt beunruhigende Kunde. In Bedburg wird ein gewisser Peter Stumpf, ...

Deutschland im ausgehenden 16. Jahrhundert: Immer noch steht Europa im Zeichen des finsteren Mittelalters. Aus der Gegend um Köln dringt beunruhigende Kunde. In Bedburg wird ein gewisser Peter Stumpf, genannt Stubbe-Peter, angeklagt, an die 70 Menschen ermordet zu haben. Der Advokat Paulus Melchior soll zusammen mit einem fanatischen Inquisitor den Prozess leiten. Ihm zur Seite steht sein Adlatus William, der sich dem illustren Zug gen Bedburg anschließt und in das faszinierende Panorama einer Welt eintritt, wie wir sie nicht mehr kennen … (Klappentext)
Ich habe mich etwas schwer getan mit diesem Buch. Der Schreibstil ist zwar sehr passend für ein historisches Buch, lässt sich aber nicht so einfach und flüssig lesen. Immer wieder gibt es Rückblenden auf die Vergangenheit, so dass man die Protagonisten sehr gut kennenlernt. Dadurch wurde die Geschichte aber auch oft recht langatmig.
Es geht in dieser Geschichte zwar auch um die Taten des Stubbe-Peters, aber mehr noch geht es um den Advokaten Paulus Melchior und seinen Schreiber Wilhelm Lessinger. Wilhelm ist inzwischen ein alter Mann und lebt in Glasgow als William Loos. Kurz vor seinem Tod erinnert er sich an die Vorgänge in Bedburg und schreibt sie auf.
Paulus Melchior hat den Auftrag erhalten, den Prozess gegen Peter Stumpf zu führen, der in Bedburg festgenommen wurde, weil er als Werwolf siebzig Menschen tötete. Neben ihm und Wilhelm sind auf dem Weg nach Bedburg noch Carolus Fromme mit seinem Schreiber Jodel und einige Soldaten. Während Paulus der Meinung ist, dass Stumpf als Mensch getötet hat und als Mensch für seine Taten zu verurteilen ist, ist Fromme als Gesandter der Kirche auf einem Feldzug gegen das Böse. So behandelt Paulus Stumpf immer noch als Mensch. Fromme dagegen ist für die Folter, damit Stumpf bekennt, dass er mit dem Teufel im Bunde ist. Auch will Carolus die Familie des Mörders mit verurteilen. Stumpf gesteht seine Taten Paulus gegenüber freiwillig, seine Familie habe nichts gewusst. So kommt es, dass Paulus und Wilhelm nicht nur einen Prozess führen müssen, sondern auch einen Kampf gegen Aberglauben, Vorurteile und die Macht der Kirche. Doch sie stehen auf verlorenem Posten.
Paulus und Fromme waren einst Freunde. Gemeinsam kümmerten sie sich um Pestopfer. Inzwischen aber haben sie sich so weit voneinander entfernt, dass es zu den weiteren Vorgängen in Bedburg kommen konnte, zumal die Bürger der Stadt das „Recht“ manches Mal in ihre nehmen.
Es ist eine Geschichte, die mich nicht so recht packen konnte.

Veröffentlicht am 21.10.2016

Missbrauch und seine Folgen

Der Sommer der Schmetterlinge
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Die ungleichen Schwestern Clarice und Maria Inês erleben in den 50er Jahren eine scheinbar behütete und schöne Kindheit. Doch es gibt Dinge, über die nicht geredet werden darf. So bewahren sie das dunkle ...

Die ungleichen Schwestern Clarice und Maria Inês erleben in den 50er Jahren eine scheinbar behütete und schöne Kindheit. Doch es gibt Dinge, über die nicht geredet werden darf. So bewahren sie das dunkle Geheimnis, das immer Einfluss auf ihr Leben hat. Nach mehr als zwanzig Jahren treffen sie sich wieder auf der Fazenda im Hinterland Rio de Janeiros, wo sie aufwuchsen. Erst jetzt, nach so vielen Jahren und nach dem Tod der Eltern, kommt das zur Sprache, was damals geschah.
Da der Schreibstil sehr bildhaft und poetisch, manches Mal sogar langatmig ist, habe ich mich anfangs schwer getan beim Lesen dieses Buches. Diese tragische Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das Leben auf der Fazenda und die schöne Umgebung wurden sehr gut beschrieben.
Clarice ist die ältere der beiden Schwestern. Sie ist brav und daher beliebter als die rebellische Maria Inês. Clarice wird während ihrer Pubertät vergewaltigt. Das hinterlässt natürlich Spuren. Sie wird dann von der Familie als Verrückt angesehen, denn Depressionen und Selbstmordversuche erfordern psychiatrische Behandlungen. Aber auch Maria Inés, die damals alles beobachtet hat, leidet noch, denn das, was sie sah, konnte sie sich nicht von der Seele reden. Es hat sie zu einem misstrauischen Menschen gemacht, der sich vor anderen zurückzieht. Keiner der Charaktere kam mir wirklich nah, obwohl die Geschichte nach Mitgefühl und Empathie schrie. , denn das Innere der Schwestern blieb mir verschlossen.
Nachdem nun das Unaussprechbare endlich angesprochen wurde, scheint es möglich, dass sich die Schwestern nach langer Zeit einander annähern.
Ein Roman über ein brisantes Thema, der mich aber nicht so ganz packen konnte.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Betrogen

Kaltgestellt
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Staatsanwalt Stuart Stark hat den wichtigsten Fall seine Karriere. Doch es gibt eine Revision wegen Formfehlers und der Mörder wird freigesprochen. Das kostet Stu den Job.
Er schlägt sich dann als Anwalt ...

Staatsanwalt Stuart Stark hat den wichtigsten Fall seine Karriere. Doch es gibt eine Revision wegen Formfehlers und der Mörder wird freigesprochen. Das kostet Stu den Job.
Er schlägt sich dann als Anwalt durch. Mit seinem ehemaligen Kommilitonen Clay Buchanan führt er eine Kanzlei, die aber nicht genug abwirft, um den luxuriösen Lebensstil zu bestreiten, den sich Stus Frau Katherine erhofft hat. Während sie unzufrieden ist, hat sich Stu arrangiert und ist sogar recht zufrieden.
Als Stu Geburtstag hat, bekommt er von Clay eine gemeinsame Reise nach Alaska geschenkt. Doch kurz vorher sagt Clay ab. Aber Stu tritt die Reise an. Doch er wird nicht abgeholt und die Hütte, in der sie unterkommen sollten, gibt es gar nicht. Da ist er nun –in der eisigen Polargegend und auf sich gestellt. Nun gilt es die fünf Tag zu überleben bis er wieder abgeholt wird. Doch er wird nicht abgeholt! Er ist schon fast dem Tode nahe, als er einem Fallensteller begegnet, der ihn aufnimmt.
Das Buch lässt sich zügig lesen. Es ist ziemlich vorhersehbar, wie die Geschichte weitergeht, daher kam kaum Spannung auf. Obwohl die Schilderungen in der Wildnis beeindruckend sind, wurde mir das halbe Jahr bei dem Fallensteller zu ausführlich beschrieben.
Stuarts Frau hatte sich ein Leben an der Seiten eines erfolgreichen Mannes vorgestellt; erst eine Karriere als Staatsanwalt und dann folgerichtig in die Politik. Doch als sich Stuart mit dem zufrieden gibt, was er hat, ist er nur noch eine große Enttäuschung. Dagegen strebt Clay nach Höherem, auch wenn er dafür nicht ganz legal vorgehen muss. Für ihn zählt nur das Geld und der Schein nach außen. Katherine springt darauf an und lässt sich auf Clay ein. Sie vergisst ganz einfach, dass sie mit Stuart verheiratet ist.
Derweil kämpft Stuart ums Überleben. Es ist ein harter Kampf, den Stuart da ausfechten muss. Er entwickelt eine Seite, die mir nicht gefällt, auch wenn ich verstehen kann, dass er sauer ist.
Für mich war es nicht wirklich ein Thriller, dafür fehlte mir einfach die Spannung, denn es war sehr früh klar, wer Stu das unfreiwillige Abenteuer aufgezwungen hat.