Das Bündnis
Das BündnisAchtung, kann SPOILER enthalten:
Band eins endet damit, dass York Protektor über das Reich wird, die Rosenkriege beginnen eigentlich erst jetzt richtig und haben ihren Höhepunkt in Band zwei und Band ...
Achtung, kann SPOILER enthalten:
Band eins endet damit, dass York Protektor über das Reich wird, die Rosenkriege beginnen eigentlich erst jetzt richtig und haben ihren Höhepunkt in Band zwei und Band drei der Rosenkriege von Conn Iggulden. York und Lancaster sind in bitteren Blut verfeindet. Was soo genau ja nicht stimmt. Natürlich heißt es bei den Rosenkriegen, dass York die Macht und die Krone angestrebt hat, doch ganz so einfach darf man dies nicht sagen, denn:
1. Richard of York hatte die Krone vor Beginn der Rosenkriege gar nicht angestrebt, er wollte nur dafür Sorgen, dass die falschen Berater an Henry VI. Seit verschwinden (Somerset, de la Pole und Derry Brewer [der nicht historisch belegt ist]). Erst nach und nach hat er nach der Krone Englands gegriffen.
2. Henry VI. niemals einen Krieg wollte und eigentlich Margareth die treibende Kraft hinter dem Konflikt ist. Zu recht natürlich. Also vielleicht eher Margareth vs. York? Wobei sie ja die Rechte ihres Sohnes und Mannes vertreten hat. (Das Edward ein Bastard ist, ist historisch übrigens widerlegt.)
3. es ist nicht primär das Haus York, das nur gegen Lancaster kämpft. Auch andere Häuser tragen ihren Zwist aus und begründen ihn mit den Rosenkriegen. Percy vs. Neville etc. Man kann die Rosenkriege also vielleicht mehr als einen kleinen Familienkrieg bezeichnen. Oder besser viele persönliche Kleinkriege. Die Parteien bezeichnen sich eben als Yorkisten und Lancasterianer. Daher Lancaster vs. York. Aber ich möchte das hier nicht breit treten. Was ich sagen will ist einfach, dass Conn Iggulden die wahre Absicht Yorks gut vertritt. Richard zweifelt in seinem Roman mehrmals an seinem Vorhaben und schafft es nicht Henry VI. zu ermorden, denn dieser ist im Grunde ein unschuldiger Mann. Auch gefällt es mir, dass Conn Iggulden Henry nicht, so wie es viele andere tun, als komplett wahnsinnig darstellt, denn das war dieser auf meinen Fall. (Vor seinem Nervenzusammenbruch und danach war er sogar sehr klar im Kopf und hätte durchaus ein fähiger König sein können.)
Der Verlauf der Rosenkriege ist gut dargestellt und verschafft weiterhin einen groben Überblick über die Geschehnisse im englischen Mittelalter. Die Timeline ist auch weitgehend eingehalten und mögliche Abweichungen begründet Iggulden in seinen historischen Anmerkungen.
Auch im zweiten Band hat die Übersetzerin gute Arbeit geleitet. Der Roman lässt sich gut lesen und wird nicht langweilig. Conn Iggulden baut seine Charaktere weiterhin gut aus und sie wachsen dem Leser immer mehr ans Herz.
Kurz gesagt, das Buch ist meiner Meinung nach ein muss für jeden, der gerne historische Romane - vor allem über England und das Mittelalter - liest und es kann nicht schaden, dieses Buch und seinen Vorgänger sowie seine Nachfolger im Regal stehen zu haben!