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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2019

Schöne neue Welt?

Tödliche neue Welt
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Münster in der nahen Zukunft. Die Digitalisierung ist weiter vorangeschritten. Doch die Schnittstellen, die durch die zunehmende Vernetzung entstehen, sind zugleich potentielle Einfallstore für Hacker. ...


Münster in der nahen Zukunft. Die Digitalisierung ist weiter vorangeschritten. Doch die Schnittstellen, die durch die zunehmende Vernetzung entstehen, sind zugleich potentielle Einfallstore für Hacker. Und nicht jeder hat gute Absichten.
In dieser Welt ist Hauptkommissar Alexander Ivens noch lange nicht angekommen. Dennoch soll er im Todesfall eines berühmten japanischen Künstlers ermitteln. Unterstützt wird er von seiner neuen Kollegin Maike Herwig. Jugend und Neugier gepaart mit Fachkenntnis und Lebenserfahrung - eine gute Kombination.
Schnell steht fest, Komohoto ist nicht der erste Tote, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Auch bei zwei Europaabgeordneten, die zuvor in Münster übernachtet hatten, ist die Todesart unklar. Ein furchtbarer Verdacht keimt auf: Wurden die Toten Opfer eines Cyberangriffs?
Ein erschreckendes Szenario, das Paul Weiler sich ausgedacht hat. Erschreckend real. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Dazu wendungsreich erzählt. Nur das Ende fand ich etwas strange.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Ivens und Herwig sind mir sofort ans Herz gewachsen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten. Und so bin ich schon gespannt, wie es mit Ivens und Herwig weitergeht.

Fazit: Münster-Krimi, der in der nahen Zukunft spielt. Spannend!

Veröffentlicht am 29.05.2019

Unkraut vergeht nicht

Das Dorf der toten Herzen
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Monteperdido hatte mich überzeugt und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Schauplatz sind diesmal nicht die Pyrenäen, sondern die südspanische Wüste in der Nähe von Almería. Doch worum geht es?
Nachdem ...


Monteperdido hatte mich überzeugt und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Schauplatz sind diesmal nicht die Pyrenäen, sondern die südspanische Wüste in der Nähe von Almería. Doch worum geht es?
Nachdem Jacobo seinen Job verloren hat, muss er mit seiner Frau Irene und Miriam, ihrer 14-jährigen Tochter, in Irenes Elternhaus nach Portocarrero ziehen, einem Dorf in dem nichts wächst außer Unkraut.
Eines Tages werden sie überfallen. Zwei Männer dringen in ihr Haus ein und töten Irene. Als Jacobo im Krankenhaus aus dem Koma erwacht, fragt er verzweifelt nach seiner Tochter. Aber man lässt sie nicht zu ihm - und ein furchtbarer Verdacht keimt auf: Hat Miriam den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben?
Agustín Martínez hat seinen neuen Thriller atmosphärisch in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Aber auch düster und verstörend. Immer mal wieder sind Chatprotokolle eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Es geht um Liebe und Verrat, Lügen und Eifersucht. Nichts ist, wie es scheint, jeder hat etwas zu verbergen.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Jacobo ist schwach, ein Loser. Dennoch kommt er sympathisch rüber. Seine Tochter Miriam und ihre Anwältin mochte ich dagegen nicht. Und so war die Auflösung am Ende nicht sooo überraschend für mich.

Fazit: Abgründiger Thriller. Genauso gut wie Monteperdido.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Psychologische Hochspannung

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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„Unbarmherzig“ ist bereits der 2. Fall für die sympathische Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, ...

„Unbarmherzig“ ist bereits der 2. Fall für die sympathische Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Als in dem idyllischen Dorf Altbruck zwei Leichen gefunden werden, die mehrere Jahrzehnte verscharrt gewesen waren, übernimmt Gina die Ermittlungen. Ihr gelingt es tatsächlich, die Identität der Toten zu klären. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich da weitaus schwieriger.
Unter den Bewohnern greifen die Verdächtigungen um sich: War es ein Fremder oder einer von ihnen? Gina muss gegen das Schweigen der eingeschworenen Gemeinschaft ankommen, die Probleme lieber unter sich löst. Jeder weiß etwas, doch niemand spricht darüber.
Währenddessen kümmert sich ihr Ehemann und Kollege Tino Dühnfort um die gemeinsame Tochter. Und was hat die Frau, die Ginas Familie stalkt, mit dem Fall zu tun?
Inge Löhnig hat ihren neuen Kriminalroman wieder routiniert in Szene gesetzt. „Unbarmherzig“ thematisiert ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte. Es geht um Das Dritte Reich, eine Heeresmunitionsanstalt und Zwangsarbeit. Alles bestens recherchiert.
„Unbarmherzig“ punktet mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen, mit denen die Autorin die Geschichte voran und die Spannung in die Höhe treibt. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Beide Fälle werden am Ende schlüssig aufgelöst.

Fazit: Spannendes Familiendrama mit historischem Bezug. Unblutig!

Veröffentlicht am 06.05.2019

Brennpunkt Banlieue

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Nach der Ermordung der 14-jährigen Aïcha treffen Zara, Profilerin bei Europol, und ihre verfeindete Zwillingsschwester Zoë, die für die korsische Mafia tätig ist, in Marseille aufeinander.
Aïcha ist die ...


Nach der Ermordung der 14-jährigen Aïcha treffen Zara, Profilerin bei Europol, und ihre verfeindete Zwillingsschwester Zoë, die für die korsische Mafia tätig ist, in Marseille aufeinander.
Aïcha ist die Tochter Senegalesischer Einwanderer. Wer hat sie ermordet und warum?
„Zara & Zoë: Rache in Marseille“ ist mein erster Roman von Alexander Oetker. Seine Aquitaine-Krimis kenne ich nicht. Es geht um den Kampf gegen den Terror, Rechtspopulismus und Clankriminalität. Die Sprache ist stellenweise derb, passt aber zum Milieu.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Zoe ist mir sofort ans Herz gewachsen. Harte Schale, weicher Kern. Mit Zara bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ihr Kollege Isaakson kommt dagegen sympathisch rüber.
Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer mal wieder sind Zeitungsberichte eingestreut. Man merkt gleich, dass der Autor Frankreich-Experte und politischer Journalist ist. Denn die Hintergründe sind bestens recherchiert.
So realistisch die Zustände in Frankreich beschrieben werden, so konstruiert ist der Plot. Alles in allem eine Geschichte, die für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können. Nichtsdestotrotz würde ich mich über eine Fortsetzung freuen.

Fazit: Aktueller, brisanter Thriller, der in Südfrankreich verortet ist und mich gut und kurzweilig unterhalten hat.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Hat Cupido überlebt?

Nemesis
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Als Fan der ersten Stunde musste ich dieses Buch unbedingt haben - und wurde nicht enttäuscht. Der neue Thriller von Jilliane Hoffman ist der Hammer!
Lana ist mit vier anderen Mädels in Miami und langweilt ...

Als Fan der ersten Stunde musste ich dieses Buch unbedingt haben - und wurde nicht enttäuscht. Der neue Thriller von Jilliane Hoffman ist der Hammer!
Lana ist mit vier anderen Mädels in Miami und langweilt sich. Eigentlich ist klar was passiert, als sie über Tinder eine Nachricht erhält: Match! Du und Reid habt euch gelikt.
Cupido ist ja an und für sich tot. Wer also ist der Killer?
Staatsanwältin C.J. Townsend kommt einem Snuffclub auf die Spur, der per Videokonferenz Frauen quälen und töten lässt. Dank Informationen, die nur ihr vorliegen, nimmt C.J. erneut das Gesetz selbst in die Hand.
Auch in Band 4 werden Leser (un-)freiwillig zu Komplizen der mordenden Hauptfigur.

Fazit: C.J. Townsend auf dem Rachetrip. Ende der Cupido-Reihe?