Durchgehend interessant und nicht so leicht zu durchschauen
Helle und der Tote im TivoliHelle Jespers leitet die Polizeistation in Skagen. Die Anzahl der Kollegen ist überschaubar und auch sonst geht es am nördlichsten Zipfel Dänemarks eher beschaulich zu. Das ändert sich, als Helle einen ...
Helle Jespers leitet die Polizeistation in Skagen. Die Anzahl der Kollegen ist überschaubar und auch sonst geht es am nördlichsten Zipfel Dänemarks eher beschaulich zu. Das ändert sich, als Helle einen Anruf von der Mordkommission in Kopenhagen bekommt. Im Vergnügungspark Tivoli wurde der ehemalige Direktor des Skagener Gymnasiums brutal ermordet aufgefunden. Helle wird gebeten, die Frau des Toten zu informieren und Befragungen vor Ort durchzuführen. Mehr traut man ihr und ihrem Team anscheinend nicht zu und deshalb stellt der Leiter der Mordkommission auch gleich klar, dass Helle sich nicht in den Fall einmischen soll. Doch Helle ist überzeugt, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in Skagen liegt. Sie beginnt nachzufragen und stößt tatsächlich bald auf erste Hinweise. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Helle noch nicht, wie nah ihr der Täter mittlerweile gekommen ist...
Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn Judith Arendt versteht es vom ersten Moment an, das Interesse am Fall zu wecken. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen lebhaft vorstellen und hat beim Lesen das Gefühl, selbst vor Ort zu sein und die Ermittlungen zu beobachten. In Skagen scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Die kleine Polizeidienststelle und die Kollegen, die dort ihren Dienst versehen, hat man beim Lesen spontan vor Augen. Handlungsorte und Charaktere werden detailliert, aber nicht zu ausufernd, beschrieben. Man kann sich deshalb ganz auf den Kriminalfall einlassen und in die Ermittlungen eintauchen.
Helle wirkt sehr sympathisch. Es macht einfach Spaß, nicht nur ihren Ermittlungsansätzen zu folgen, sondern auch ihrem harmonischen Familienleben. Endlich mal eine Ermittlerin, die keinen privaten Scherbenhaufen kitten muss! Trotzdem wirkt Helle glaubhaft und sehr authentisch. Der Fall selbst hat es in sich und ist nicht so leicht zu durchschauen. Auch wenn beim Lesen zunächst keine Hochspannung aufkommt, verfolgt man dennoch durchgehend interessiert das Geschehen und stellt eigene Überlegungen an. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und die Spannungskurve steigt steil nach oben.
Krimis sind ja meine absoluten Favoriten und dieser Fall konnte mich durch sympathische und glaubhafte Charaktere, detailliert beschriebene Handlungsorte und eine durchgehend interessante Handlung überzeugen. Ich freue mich bereits jetzt auf einen weiteren Fall für Helle Jespers und werde ihr auf jeden Fall die Treue halten.