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Veröffentlicht am 31.05.2019

Wohlfühlroman

Der Wind nimmt uns mit
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Maya ist mit Leib und Seele Reisebloggerin und gerade mitten in ihrer eigenen Challenge: 52 Länder möchte sie in 52 Wochen bereisen. Doch eigentlich ist ihre Leidenschaft, fremde Länder zu sehen, damit ...

Maya ist mit Leib und Seele Reisebloggerin und gerade mitten in ihrer eigenen Challenge: 52 Länder möchte sie in 52 Wochen bereisen. Doch eigentlich ist ihre Leidenschaft, fremde Länder zu sehen, damit verbunden, dass sie ihrer Mutter Karoline aus dem Weg gehen möchte. Denn Karoline ist nicht Mayas leibliche Mutter und hat ihr dies viele Jahre lang verschwiegen. Als Maya ungewollt bei einem One Night Stand schwanger wird, führt sie die Suche nach dem Vater des Ungeborenen ausgerechnet nach La Gomera, die Insel, auf der Karoline heute lebt. La Gomera, die Insel der Künstler und Aussteiger, entpuppt sich jedoch als etwas ganz besonderes und das nicht nur auf Grund des attraktiven Lasse.
Meine Meinung
Wer bereits andere Bücher der Autorin Katharina Herzog kennt, erkennt auch gleich auf den ersten Blick auf das Cover eine Zusammengehörigkeit. Inhaltlich sind es jedoch völlig unabhängig voneinander erzählte Geschichten.
Mit “Der Wind nimmt uns mit” hat mir Autorin Katharina Herzog wunderbare, gemütliche Lesestunden bereitet und mich direkt mit auf die Insel La Gomera genommen. Sie erzählt leicht und einnehmend von den Erlebnissen und bringt dabei das Flair der Insel sehr gut rüber. Ich selbst war vor vielen Jahren auch einmal auf der Insel, als Abstecher von Teneriffa aus, aber durch diese Erzählung bekommt man umgehend Lust, selbst La Gomera intensiver kennenzulernen.
Erzählt wird die Geschichte in weiten Teilen aus der Perspektive Mayas in der Gegenwart, doch immer mal wieder werden kleinere Abschnitte aus der Vergangenheit von Karoline, Mayas Adaoptivmutter, erzählt. Dadurch erhält der Leser ein recht gutes Gefühl dafür, was mit den beiden Frauen geschehen ist und welche Beweggründe sie für ihre Handlungen haben.
Die Geschichte hat mich ziemlich schnell abgeholt und es ist einfach rundum eine Geschichte zum Abschalten und genießen. Durch diese wechselnden Zeiten und Perspektiven erhält man viele kleine Puzzleteile, die sich bis zum Ende hin zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen.
Maya, die Protagonistin der Geschichte, hat mich zu Beginn noch ein wenig schwanken lassen. Sie war mir nicht unsympathisch und doch kam sie mir ein wenig zu egoistisch vor. Das sie Karoline nicht verzeihen konnte, dass sie ihr nie erzählt hat, dass sie adoptiert ist und deren daraus resultierende Flucht fand ich ein wenig zu überzogen. Aber das war für mich auch schon mein größtes Manko an dem ganzen. Denn Maya trifft auf der Insel La Gomera so einige Gestalten, die mich auch hin und wieder schmunzeln ließen, und die die junge Frau doch zum Nachdenken brachten.
Es sind einfach diese etwas ungewöhnlichen Inselbewohner, die für mich den Charme der Geschichte ausmachten und das ganze auflockerten. Lasse hat mir auf den ersten Blick gefallen und war mir gleich sympathisch.
Mein Fazit
Für mich war “Der Wind nimmt uns mit” eine wunderbare, leichte Lektüre für gemütliche Lesestunden. Mit dieser Geschichte wird man auf eine Reise mit auf die spanische Insel La Gomera genommen und man bekommt Lust, selbst einmal dort die Landschaft zu erkunden. Die Figuren waren sehr lebendig und vor allem die Inselbewohner waren sehr charmant. Tolle Sommerlektüre zum Träumen.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Leiser, berührender Roman

Dein fremdes Herz
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Nela Harolds steht mit beiden Beinen fest im Leben, zumindest wirkt sie nach aussen hin genau so. Doch als sie eines Tages ein Päckchen in ihrem Hausflur findet, in dem sich Briefe befinden, die sie dazu ...

Nela Harolds steht mit beiden Beinen fest im Leben, zumindest wirkt sie nach aussen hin genau so. Doch als sie eines Tages ein Päckchen in ihrem Hausflur findet, in dem sich Briefe befinden, die sie dazu bringen, völlig ungeplant an die Ostsee zu reisen. Hier soll sie auf Maximilian treffen, der etwas ganz besonderes in sich trägt, nämlich das Herz von Nelas verstorbenem Vater. Diesem hat sie nie verziehen, dass er sie und ihre Mutter einfach für eine andere Frau verlassen hat. An der Ostsee angekommen, beginnt Nela so nach und nach auch die anderen Briefe zu lesen und diese öffnen in ihr eine ganz andere Seite, denn sie bringen Nela dazu, noch einmal über Vergangenes, aber auch Neues zu grübeln.
Meine Meinung
Das Cover wirkt verträumt und nachdenklich und passt wunderbar zur Geschichte dahinter. Diese Geschichte ist eine sehr ruhige, sehr intensive Geschichte, mit dem ganz typischen Stil Kati Secks. Die Autorin hat eine ganz eigene Art zu schreiben, sehr weich und fast schon poetisch klingen die Worte, mit denen sie ihre Geschichte erzählt.
Diese ist etwas besonderes, allerdings ist sie genau wie der Schreibstil eher ruhig und unaufgeregt. Doch durch diese sanften Worte beginnt Kati Seck den Leser zum Nachdenken zu bewegen. Es geht darum, vergangene Ereignisse noch einmal in einem anderen Licht zu sehen und seine eigenen Gedanken dazu in Frage zu stellen, aber auch darum, aus seinen eigenen Grenzen auszubrechen.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der Protagonistin Nela und in Briefform. Die Briefe wurden einst von Ellen, die zweite Frau von Nelas Vater, geschrieben und wenden sich an diesen. Diese Briefe beginnen immer intensiver zu erzählen, was damals wirklich geschah, was Hannes, Nelas Vater, dazu bewegte, seine Familie zu verlassen und wie er tief in seinem Inneren wirklich war. Diese Briefe werden, genau wie die gesamte Geschichte, immer intensiver, immer gefühlvoller und wissen zu bewegen.
Mit der Protagonistin Nela warm zu werden, fiel mir zu Beginn nicht so leicht. Sie ist durch und durch rational, lebt für ihre Arbeit und hat nur wenig Privatleben. Erst als sie das Päckchen erhält und die Briefe zu lesen beginnt, beginnt sie über ihr Leben und explizit über ihre Beziehung zu ihrem Vater nachzudenken. Je mehr die Geschichte fortschreitet, desto vertrauter wurde sie mir. Auch Maximilian ist zunächst nicht der Sympathieträger, doch auch ihn muss man erst einmal kennen- und verstehenlernen. Er hat durchaus eine schwere Vergangenheit hinter sich und auch heute ist nicht alles so leicht. Im Nachhinein mochte ich beide und auch wenn die Geschichte dann etwas vorhersehbar wurde, war sie doch schön.
Mein Fazit
Wer Bücher voller Action und Tempo mag, wird sich mit diesem Roman nicht wohlfühlen. Kati Seck hat einen sehr eigenen Schreibstil, der ausschweifend und poetisch ist und dies muss man durchaus mögen. Ich kenne bereits mehrere ihrer Romane und war auch auf dieses Buch sehr neugierig. Mir hat die Geschichte rund um Nela und deren Vergangenheit sehr gut gefallen, die Briefe waren sehr berührend und auch das Thema rund um die Organspende wird ein wenig durchleuchtet, so dass man zum Nachdenken kommt. Wer ruhige Romane mit viel Gefühl mag, sollte hier einmal hineinlesen.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Verblüffend

Die stumme Patientin
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Vor sieben Jahren fand man die Malerin Alicia Berensen blutüberströmt neben der Leiche ihres Mannes, nachdem sie ihm fünfmal aus nächster Nähe ins Gesicht geschossen hat. Seitdem verbringt sie ihre Tage ...

Vor sieben Jahren fand man die Malerin Alicia Berensen blutüberströmt neben der Leiche ihres Mannes, nachdem sie ihm fünfmal aus nächster Nähe ins Gesicht geschossen hat. Seitdem verbringt sie ihre Tage in der psychiatrischen Anstalt Grove, denn seitdem hat sie kein Wort mehr gesprochen. Von ihr und ihrer Geschichte regelrecht besessen, begibt sich der Psychiater Theo Faber nach Grove, wo er alles versucht, Alicia zum Reden zu bewegen. Er verfolgt die unterschiedlichsten Spuren und jede Geschichte, die er erzählt bekommt, unterscheidet sich von der anderen. Wer ist Alicia wirklich? Das Biest oder die Heilige?
Meine Meinung
Das Cover verspricht schon einen äußerst spannenden Psychothriller und macht neugierig auf den Inhalt.
Der Einstieg gelingt sehr gut, denn auch der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Doch Alex Michaelides hat eine Art zu schreiben, bei der er zwischendurch scheinbar weit ausschweift und doch sind in diesen Ausschweifungen relevante Aspekte.
Was mich aber hier förmlich durch die Seiten getrieben hat, war die Suche nach der Antwort, was damals Alicia wirklich zugestoßen ist. In der Ich-Form erzählt der Psychiater Theo Faber von seiner Patientin und man verfolgt gemeinsam mit Theo den unterschiedlichen Spuren. Jeder, der Alicia kannte, hatte einen anderen Eindruck von der jungen Frau, für die einen war sie ein wahrer Engel, für den anderen angeblich ein Biest. Doch wer ist sie wirklich? Neben den unterschiedlichen Bekannten und Verwandten Alicias bekommt man, wie erwähnt, die unerschiedlichsten Eindrücke, doch auch Alicias Tagebucheinträge, die man hier ebenfalls findet, führen wieder in ganz andere Richtungen. Nichts und niemand scheint so, wie es scheint und Alex Michaelides lockt seine Leser immer wieder aufs Glatteis und ja, er führt diese regelrecht an der Nase herum. Überraschungen findet man hier an allen Ecken und Enden und ja, das Ende, dazu möchte ich einfach mal gar nichts sagen.
Der Autor hat auf alle Fälle ein sehr gutes Gespür für die Vielfältigkeit seiner Charaktere. Man beobachtet sie, verfolgt die unterschiedlichsten Ansätze des Psychiaters Theo Faber und stellt immer wieder neue Vermutungen an, was geschehen sein könnte.
Theo Faber macht auf den ersten Blick einen sehr loyalen und ehrlichen Eindruck, doch auch er hat eine Vergangenheit, an der er zu knabbern hat. Selbst war er einmal ein Patient und auch heute noch gibt es Zweifel in ihm. Seine Faszination für Alicia Berensen hat mich am Anfang verwirrt, doch es scheint, dass es Parallelen zwischen ihm und der verstummten Malerin gibt.
Alicia lässt mich so manches Mal Mitleid und Mitgefühl verspüren, bis wieder etwas geschieht, bei dem ich dachte, dass sie doch nicht unschuldig sei. Aber auch hier habe ich mich immer wieder in die falsche Richtung bewegt. Es bleibt bis zum Ende undurchschaubar, genauso wie das Schweigen der Frau.
Mein Fazit
Ein recht ruhiger und unaufgeregter Thriller, der definitiv das Genre Psychothriller verdient hat. Alex Michaelides schreibt flüssig und einnehmend und schafft es immer wieder neue Wendungen und Überraschungen einzubauen, die mich in andere Richtungen führten. Sehr gut durchdacht und glaubhaft schildert er die Geschichte der Malerin Alicia Berensen, aber auch die Geschichte des Psychiaters Theo Faber. Ein gelungenes Debüt, das mich letzten Endes absolut überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Überzeugt durch Ideenreichtum

Stoneheaven
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Mariella ist die Infantin der Rosaliken, einer hohen Familie von magiebegabten Menschen. Doch Mariella geht es in erster Linie darum, Spaß zu haben, bis das Spaß haben schief geht und ihre Mutter so aufbringt, ...

Mariella ist die Infantin der Rosaliken, einer hohen Familie von magiebegabten Menschen. Doch Mariella geht es in erster Linie darum, Spaß zu haben, bis das Spaß haben schief geht und ihre Mutter so aufbringt, dass sie Mariella nach Stoneheaven schickt. Stoneheaven ist eine Zitadelle tief in einem Berg verborgen und in der Jugendliche untergebracht sind, die sich etwas zu schulden haben kommen lassen. Schon am ersten Tag merkt Mariella, dass man in Stoneheaven um alles kämpfen muss, selbst um ihre Stellung in ihrer eigenen Einheit. Zunächst möchte sie nur fort aus Stoneheaven, aber bald schon fühlt sie, dass Stoneheaven mehr für sie beinhaltet, als sie auf den ersten Blick dachte.
Meine Meinung
Das Cover finde ich wunderschön mit seinen warmen Farben und es ist ein absoluter Hingucker. Doch die Leichtigkeit, die das Cover verspricht, steckt nicht so ganz hinter dieser Geschichte, denn diese war absolut überraschend und anders, als ich erwartet habe. Ich habe zu Beginn etwas Zeit benötigt, um mich gemeinsam mit Protagonistin Mariella in Stoneheaven, bzw. eher in der Geschichte zurecht zu finden, denn Tanja Heitmann setzt ihre Leser direkt mitten ins Geschehen. Die Hintergründe und Zusammenhänge und auch die unterschiedlichen Begabungen der einzelnen Personen kommen erst nach und nach zur Sprache. Doch hier lohnt es sich absolut, am Ball zu bleiben, denn letzten Endes ist diese Geschichte durchweg lesenswert.
Der Schreibstil der Autorin liest sich wirklich gut und flüssig. Sie beschreibt, ohne zu viel und zu oft auszuschweifen, gibt ihren Lesern aber genügend Bilder, um die Ereignisse lebendig zu machen. Gerade das Setting hier, die Zitadelle verborgen im Berg, hat mich wirklich fasziniert und wurde so nach und nach immer deutlicher in meiner Vorstellung.
Wie bereits erwähnt, hat es etwas gedauert, bis ich mich in der Geschichte zurecht fand. Gerade was die unterschiedlichen Ränge und Namen, wie z. B. die Rosaliken, bedeuteten, erschloss sich erst nach einer Weile, zumindest aber ist von Beginn an klar, dass Mariella aus einer deutlich hoch gestellten Familie stammt. Doch gerade hier stellte sich auch heraus, dass Tanja Heitmann wirklich an alles gedacht und bedacht hatte, denn das Gesamtbild wird immer klarer und verständlicher. Wer zu Beginn zögert, sollte hier unbedingt durchhalten, denn die Geschichte wird absolut mitreißend.
Die Spannung ergibt sich hier gerade durch viele Überraschungen und Wendungen und immer wieder dreht die Autorin noch einmal das Geschehen in eine völlig andere Richtung, als man zunächst erwartet. Viele, zunächst noch von der Haupthandlung getrennte, rote Fäden führen nach und nach aufeinander zu und mit viel Geschick wird daraus am Ende ein großes Ganzes.
Vor allem mit den Charakteren konnte die Autorin bei mir punkten. Protagonistin Mariella, eine durchweg verwöhnte, hochnäsige Göre, bei der ich zu Beginn noch oft dachte, dass sie durchaus verdient, was sie mit Stoneheaven erhält, wird nach und nach immer sympathischer. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und war auch so plausibel. Aber auch neben Mariella konnten viele weitere Charaktere bei mir punkten, denn sie sind so bunt und unterschiedlich, dass sie einfach nur spannend wirken. Düster und geheimnisvoll und jeder einzelne mit einer eigenen Hintergrundge-schichte ausgestattet, bringen sie ganz viel Leben in die Handlung und auch hier gab es bei dem ein oder anderen noch eine richtige Überraschung.
Mein Fazit
Auch wenn ich ein wenig Zeit benötigte, um mich mit der Handlung und vor allem mit Protagonistin Mariella anzufreunden, hat mich die Geschichte doch absolut packen und fesseln können. Je mehr man über die Zusammenhänge erfuhr und je mehr man mit den Charakteren miterlebte, desto mitreißender wurde es. Immer wieder auftauchende Überraschungen und Wendungen, ein großartiger Ideenreichtum der Autorin und ein wirklich anderes Setting machen die Geschichte besonders. Wer sich hier einmal eingelesen hat, wird mit einer wirklich großartigen und atmosphärischen Geschichte belohnt.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Tolle, neue Jugendbuchreihe

Black Forest High
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Seven ist ein wenig anders als andere Mädchen in ihrem Alter, denn Seven kann Geister sehen. Kein Wunder, dass ihr bester Freund Remi ein Geist ist. Dieser versucht Seven schon seit Jahren davon zu überzeugen, ...

Seven ist ein wenig anders als andere Mädchen in ihrem Alter, denn Seven kann Geister sehen. Kein Wunder, dass ihr bester Freund Remi ein Geist ist. Dieser versucht Seven schon seit Jahren davon zu überzeugen, dass sie an der Black Forest High in Deutschland perfekt aufgehoben sei, denn hier werden Schüler zu Geisterjägern, Exorzisten und Geistmedien ausgebildet. Endlich scheint sich Remis Wunsch zu erfüllen, denn Seven reist mit ihm gemeinsam in den Schwarzwald. Hier trifft sie auf viele geistbegabte Jugendliche, doch so richtig wohl fühlt sie sich zunächst nicht, zumal es scheint, dass alle Poltergeister es ausgerechnet auf sie abgesehen haben.
Meine Meinung
Ein neues Jugendbuch aus der Feder der Autorin Nina McKay?! Aber klar, sehr gerne, denn ich mag den Schrebstil der Autorin absolut. Sie schreibt frisch und jugendlich und mit einer ganz großen Portion Humor. Wer also trotz spannender Hintergrundgeschichte gerne zwischendurch schmunzeln möchte, ist mit ihren Büchern immer gut bedient. So ist es natürlich auch bei Black Forest High, denn auch der erste Band der Internatsreihe hat all das, was ich an dem Stil der Autorin mag. Allerdings gibt es hier auch ganz viele Personen und Momente, bei denen ich den Eindruck hatte, dass ich auf die Lösungen noch bis zum nächsten Band warten muss. Hin und wieder bleiben auf jeden Fall bestimmte Fragen noch offen und lässt die Vorfreude auf Band zwei wachsen.
Die Handlung hat für Fans von Fantasy Jugendbücher aus dem Internatsbereich ebenfalls viel zu bieten. Dieses Mal tauchen wir tief ab in die Welt der Geister und deren “Verfolgern”. Denn auf der Black Forest High werden geistbegabte Jugendliche in verschiedenen Sparten ausgebildet, je nach Talent der Person. Das dabei gerade für Protagonistin Seven nicht alles glatt läuft, ist natürlich vorprogrammiert. Mit viel Spannung, aber auch hier mit dem typischen Humor rutscht Seven von einer aussergewöhnlichen Situation in die nächste.
Protagonistin Seven erzählt aus ihrer Sicht in der Ich-Form von den Ereignissen um sie herum. Schon von Beginn an spürt man, dass Seven, trotz aller UNsicherheit, etwas besonderes ist. Dabei spricht man in der Reihe der Geistbegabten eher davon, dass ihrer jüngere Schwester Nova so etwas wie die Auserwählte gewesen sein soll. Doch Nova lebt nicht mehr und nun ist Seven da, die alles dafür geben würde, mit ihrer Schwester in Kontakt zu treten.
Seven ist mir auf alle Fälle von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist schräg, aber auch sehr gefühlvoll und ich mag ihre, teils trocken wirkende Art. An ihrer Seite ist ihr bester Freund Remi, ein Geist, der im Auftrag der Geisterseherschule im Deutschen Schwarzwald schon seit Jahren versucht, Seven zu überreden, genau diese Schule zu besuchen. Auch die Figur des Remi besitzt den recht typischen Humor und ist mir ganz schnell ans Herz gewachsen. Wie so oft bei Romanen dieser Art, begleiten den Leser noch eine ganze Menge weiterer Personen, die dann doch ein wenig stereotyp sind. Die Highschoolzicke, der Schönling, der die Protagonistin angräbt (hier sogar in doppelter Aufführung) und die guten, coolen Freunde sind hier durchaus zu finden. Tut dem Buch aber keinen Abbruch und passt halt einfach zum allgemeinen Geschehen. Bei dem doppelten Schönling handelt es sich übrigens um zwei völlig unterschiedliche Zwillingsbrüder, die jeder für sich etwas hat, ich bin aber noch nicht so ganz mit den beiden warm geworden. Aber vielleicht ändert sich das ja noch im nächsten Band.
Mein Fazit
Wer die Bücher der Autorin Nina McKay mag, kann auch bedenklos zu diesem hier greifen, denn es gibt alles, was man in einem typischen Nina McKay Buch findet: Spannung, ympathische Charaktere und jede Menge Humor. Allerdings merkt man dem Buch recht gut an, dass es der erste Band einer Reihe ist, denn man bekommt zwar vieles schon vorgestellt und erklärt, aber erhält noch lange nicht alle Antwroten. Man darf also gespannt auf die Fortsetzung sein.