Mystischer als erwartet
Kalte WasserGerade ist Lauren Mutter von Zwillingen geworden, als ihr Albtraum beginnt. Mitten in der Nacht, auf ihrem Zimmer auf der Entbindungsstation wird sie von einer verwahrlosten Frau aufgefordert, einer ihrer ...
Gerade ist Lauren Mutter von Zwillingen geworden, als ihr Albtraum beginnt. Mitten in der Nacht, auf ihrem Zimmer auf der Entbindungsstation wird sie von einer verwahrlosten Frau aufgefordert, einer ihrer beiden kleinen Jungs gegen eins ihrer Babys zu tauschen. Lauren flüchtet in Panik vor der Frau ins Bad und kann sich und die Zwillinge so gerade noch in Sicherheit bringen. Doch als der Sicherheitsdienst im Zimmer eintrifft, finden sie nur Lauren vor. Ein Hirnggespinst? Zumindest ist es das, was man Lauren nun einredet. Lediglich die Polizistin Harper zeigt Verständnis für die junge Mutter und beginnt zu forschen. Doch was ist nun wirklich wahr? Verliert Lauren den Verstand? Oder gibt es die Bedrohung, vor der sie sich so fürchtet, doch?
Meine Meinung
Der Klappentext des Buches klang unheimlich spannend und macht gleich sehr neugierig auf die Geschichte. Diese beginnt, zugegeben, dann aber doch etwas anders als gedacht und auch im ersten Blick ruhiger. Doch schon bald befindet man sich als Leser auf der Suche nach der Wahrheit, denn genau wie Lauren und die Personen in ihrer Umgebung kann man sich auch nicht sicher sein, was denn nun wirklich vor sich geht.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und somit gelingt es sehr gut, der Handlung zu folgen. Diese ist jedoch zunächst ganz anders als gedacht und doch spürt man schnell, dass hier nicht alles so ist, wie auf den ersten Blick. Gerade wenn man die Ehe der Protagonistin Lauren betrachtet, hat man schon ein wenig das Gefühl von Einsamkeit und fühlt selbst eine gewisse Bedrücktheit. Gerade als Mutter kann ich ihre Gefühlslage nachvollziehen und doch blieb eine gewisse Distanz zu ihr. Doch dazu später mehr.
Der Beginn dreht sich um die Geburt und die Zeit im Krankenhaus und dann gibt es die erste Wendung und das Buch bekommt eine ganz andere, mystische Seite, die schon bei der ein oder anderen Szene Gänsehaut macht. Ab hier wird es auch spannender, vor allem, weil man selber miträtselt, was nun dahintersteckt. Ist es eher Realität und Lauren dreht durch oder gibt es die fremde Frau wirklich? Ob und wie sich das dann auflöst, werde ich natürlich nicht verraten.
Erzählt wird das Ganze von Lauren, der frisch gebackenen Mutter und der Polizistin Jo Harper. Beide Frauen bekommen zwar eine kurze Zeichnung, hätten für mich aber gerne mehr in die Tiefe gehen können. Man erfährt zwar von Jo Harpers Vergangenheit, der es letztlich geschuldet ist, dass sie Laurens Fall weiter nachgeht, doch auch da hätte das Ganze ruhig mehr in die Details gehen können. So blieben mir sowohl Lauren als auch Jane recht fern und mir fehlte das mitzittern, mitfiebern oder mitleiden, sprich, es fiel mir sehr schwer, mich mit den Charakteren zu identifizieren.
Neben den beiden gibt es eine handvoll Nebencharaktere, diese bleiben aber auch eher oberflächlich und sorgen hauptsächlich dafür, die Protagonistinnen etwas deutlicher zu gestalten.
Mein Fazit
Alles in allem konnte mich “Kalte Wasser” durchaus gut unterhalten, denn es liest sich leicht und flüssig. Auch das gewisse mystische/gruselige machte die Geschichte spannend, doch all das hätte für mich einfach noch einen Tick intensiver dargestellt werden können/müssen. So blieb ich eher nur der Beobachter des Geschehens, ohne richtig mitzufiebern. Eine Mischung zwischen Psycho-Spannung-Mystery, die durchaus mal etwas anderes war.