Inselküsse
InselküsseInselküsse
Autor: Evelyn Kühne
Die 43-jährige Marie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, leidenschaftliche Töpferin und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit ihren Töpferarbeiten ...
Inselküsse
Autor: Evelyn Kühne
Die 43-jährige Marie ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, leidenschaftliche Töpferin und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Mit ihren Töpferarbeiten und einem Nebenjob schafft sie es kaum, die Miete für ihre kleine Wohnung zu verdienen. Trotzdem findet sie die Zeit, sich um ihre kranke Nachbarin Ruth zu kümmern. Doch als ihr Wohnhaus plötzlich verkauft wird, drohen Sanierungen und eine saftige Mieterhöhung. Zum Glück hat Ruth eine Idee: Sie besitzt ein Haus auf Rügen und lädt Marie ein, zusammen mit ihr und den Kindern dort einzuziehen. Als Marie jedoch sieht, in welch schlechtem Zustand das Haus ist, will sie am liebsten wieder umkehren. Wäre da nicht der sympathische Tischler Christian, der ihr hilft, das Haus zu renovieren. Auch Maries Leben könnte einen neuen Anstrich gebrauchen. Doch sie ist sich nicht sicher, ob sie dieser Aufgabe schon gewachsen ist …
Ich liebe Evelyn Kühne ihre Ostseeromane und dieser hier schließt sich nahtlos an. Der Schreibstil ist einfach wunderbar bildhaft, man spürt hier sofort ihre Leidenschaft für die Ostsee, der man sich kaum entziehen kann. Außerdem schreibt Evelyn Kühne so herrlich und vor allem authentisch aus dem Leben, bei vielen Szenen aus dem Alltag musste ich andauernd zustimmend den Kopf nicken.
Es sind ihr wieder wunderbare Charaktere gelungen. Marie ist Mutter aus Leidenschaft und hat es mit ihren drei Sprösslingen manchmal nicht leicht. Als viertes „bockiges Kind“ schlägt dann zeitweise ihr Exmann auf, dass man sich die Haare raufen könnte. Trotzdem findet sie immer noch Zeit, auf ihre Mitmenschen zu achten, hier die Nachbarin Ruth. Das hat mir wirklich gefallen.
Der Weg führt nun die ungewöhnliche Truppe nach Rügen, Ruths Haus ist plötzlich wie ein rettender Anker wegen der Wohnungsmisere in Berlin. Dort angekommen verfliegt allerdings schnell das Ostseeflair und Marie hat plötzlich das Gefühl, sie muss von diesem Haus gerettet werden.
Dann stolpert der attraktive Tischler Christian in ihr Leben und noch so einige andere Einwohner vom Dorf, die alle aufeinander aufpassen, manchmal auch zu sehr
Mit „Inselküsse“ ist Evelyn Kühne wieder eine wundervolle Geschichte gelungen. Es geht um Neuanfang, sich etwas zuzutrauen, Risiken einzugehen und nicht immer nur Rücksicht auf andere zu nehmen, sondern sich dabei auch wieder auf sich selbst zu besinnen. Es geht um Freundschaften, Geborgenheit und um das Altwerden.
„Inselküsse“ kann ich wärmstens empfehlen, ich habe das Buch nicht weglegen können und es in einem Rutsch gelesen. Dafür gibt es fünf sehr verdiente Sterne.