Geschichte spannend und bildhaft erzählt
Das Leuchten der Welt19. Jahrhundert Amerika. Als Tochter eines New Yorker Zeitungsverlegers möchte Bell Bennett unbedingt ebenfalls in der schreibenden Zunft arbeiten und eine angesehene Journalistin werden. Sie hat ein großes ...
19. Jahrhundert Amerika. Als Tochter eines New Yorker Zeitungsverlegers möchte Bell Bennett unbedingt ebenfalls in der schreibenden Zunft arbeiten und eine angesehene Journalistin werden. Sie hat ein großes Interesse an den technischen Entwicklungen und Erfindungen und macht sich heimlich auf in Richtung Chicago, um die große Weltausstellung zu besuchen und ihr einen Artikel zu widmen. Doch schon ihre Reise dorthin ist abenteuerlich, denn sie gerät in einen Raubüberfall. Zuhilfe eilt ihr der Wanderarbeiter Solomon Jones, der auf Bell einen eher geheimnisvollen Eindruck macht. Doch je näher sie ihn kennenlernt, umso mehr ist sie von ihm fasziniert. Leider kommt ihr ihr Verlobter Rick in die Quere, der mit seinen zwielichtigen und mafiösen Geschäften einen schlimmen Plan in die Tat umsetzen will und bald schon zu Solomons Albtraum wird. Was wird Bell alles erleben?
Isabel Beto hat mit ihrem Buch „Das Leuchten der Welt“ einen aufregenden und unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser wird regelrecht in die Seiten gesogen und findet sich in einem anderen Jahrhundert wieder an der Seite von Bell, die sich als recht abenteuerlustig und voller Ideen entpuppt. Der historische Hintergrund über die damalige Erfinderszene, die Elektrizität und die Weltausstellung in Chicago 1893 geben der erzählten Geschichte einen wunderbaren Rahmen und faszinieren den Leser ebenso wie die Handlung selbst.
Die Charaktere sind sehr individuell und liebevoll kreiert, sie wirken sehr authentisch und lebensecht. Bell ist eine sympathische und mutige junge Frau, die ihrer Zeit um einiges voraus ist. Sie lässt sich in keine Schublade stecken, hat ihren eigenen Kopf und geht unbeirrbar ihren Weg mit dem Ziel der Erfüllung ihrer Träume und Wünsche. Dabei kommt sie immer wieder in recht brisante Situationen, doch sie verliert nicht den Kopf, sondern gibt sich eher kämpferisch, was ihr sehr gut zu Gesicht steht. Solomon ist ein ehrlicher Mann, dem man übel mitgespielt hat. Durch einen unglücklichen Zwischenfall hat er sein Gedächtnis verloren und versucht nun, die fehlenden Puzzlestücke in seinem Kopf wieder zusammen zu setzen. Rick ist ein berechnender Mann, der nur an seinen eigenen Vorteil, an Macht und Einfluss denkt. Dem muss sich alles unterordnen. Doch er hat eine Achillesferse und die heißt Bell. Auch die anderen Protagonisten sind lebendig gezeichnet und bereichern die Handlung mit ihren kleinen Episoden und Geschichten einmal mehr.
„Das Leuchten der Welt“ ist ein fesselnder und spannender historischer Roman, der sowohl geschichtliche und kriminalistische Elemente in sich vereint und dazu noch mit einer Liebesgeschichte aufwartet. Alle Freunde dieses Mixgenres, die sich beim Lesen auch für die historischen Hintergründe begeistern können, sind hier bestens aufgehoben. Dieser Roman ist eine absolute Leseempfehlung wert!