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Veröffentlicht am 27.12.2016

Abschluss einer spannenden Trilogie über einen grausamen Fürsten

Das Ende des Teufelsfürsten
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Buda 1463: Floarea ist die Flucht gelungen, sie hat das Martyrium durch Vlad Draculea überlebt. Nun ist sie wieder bei ihrer Tante. Diese päppelt das Mädchen auf und besorgt ihr schließlich eine Anstellung ...

Buda 1463: Floarea ist die Flucht gelungen, sie hat das Martyrium durch Vlad Draculea überlebt. Nun ist sie wieder bei ihrer Tante. Diese päppelt das Mädchen auf und besorgt ihr schließlich eine Anstellung bei Hofe. Floarea wird die Vorleserin der Königin, der Gattin von König Matthias Corvinus. Was das Mädchen nicht ahnt, auch Vlad weilt am Hof des Königs. Hier wartet er auf sein weiteres Schicksal. Als Floarea erfährt wie nahe sie dem verhassten Mann ist, fast sie einen Entschluss. Sie wird ihn töten, auch wenn es sie selbst in höchste Gefahr bringt. Zur selben Zeit macht sich Carol, der Sohn von Draculea auf den Weg, den Vater ins Jenseits zu befördern. Floarea und Carol ahnen beide nicht, auf was sie sich einlassen.

„Das Ende des Teufelsfürsten“ ist gleichzeitig der Schlussband der Trilogie über und mit Vlad Draculea. Hier schließt sich nun der Kreis und es geht dem Ende zu. Noch einmal nehmen die Protagonisten den Kampf gegen den grausamen Fürsten auf. Für Floarea und Carol ist es ein Kampf gegen ihre Vergangenheit und für ihre Zukunft. Für den Fürsten ein Kampf auf sein Leben und sein Reich. Die Autorin schafft es auch hier wieder, eine spannende Geschichte zu erzählen. Ein letztes Mal noch gelingt es Vlad sich zu behaupten und verbündete zu gewinnen. Die Hintergründe hat Silvia Stolzenburg wunderbar in ihre fiktive Geschichte um die jungen Leute gesponnen. Auch wenn der Fürst als grausam bekannt war, hier gibt es zu mindestens ein paar Antworten auf die Frage, wie ein Mensch so werden kann. Ich fand die fiktive Geschichte, rund um Floarea und Carol, spannend zu lesen. Die Seiten flogen nur so dahin und viel zu schnell war die letzte Seite gelesen.

Es empfiehlt sich die beiden Vorgänger „Der Teufelsfürst“ und „Das Reich des Teufelsfürsten“ gelesen zu haben, da die Bücher aufeinander aufbauen und dann auch besser verständlich sind.

Eine Karte im Buch sorgt für den nötigen Überblick, ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit und eine Bibliografie lädt dazu ein, selbst etwas über diese Zeit nachzulesen.

„Das Ende des Teufelsfürsten“ ist ein gelungener Abschluss der Romanreihe über den als sehr grausamen bekannten Graf Vlad Draculea. Gleichzeitig ist es aber auch ein Liebesroman, indem die Protagonisten einiges zu überstehen haben, bis sie ihr Glück finden. Auch wenn die Trilogie hier abgeschlossen ist, gibt es doch einen kleinen losen Faden am Ende der durchaus hoffen lässt, das man zu mindestens von einigen Protagonisten noch mal etwas zu hören, sehen oder lesen bekommt.

Veröffentlicht am 27.12.2016

Spannend geht es weiter im Reich von Gression

Richarda von Gression 2: Die Königin
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Der erste Tag im neuen Jahrtausend ist angebrochen und die Welt nicht untergegangen. Das Leben geht weiter und auch Richardas Vision einer besseren Welt bleibt bestehen. Die Menschen vertrauen ihr weiterhin ...

Der erste Tag im neuen Jahrtausend ist angebrochen und die Welt nicht untergegangen. Das Leben geht weiter und auch Richardas Vision einer besseren Welt bleibt bestehen. Die Menschen vertrauen ihr weiterhin und gehen sogar noch weiter, Richarda wird die neue Königin des neuen Gression. Aber kann sie dieser Rolle auch gerecht werden? Immer mehr Menschen schließen sich der kleinen Gemeinschaft an und wollen in Frieden leben. Sogar Graf Gerhard lässt sie gewähren.

„Die Königin“ ist der zweite Band der Trilogie um Richarda von Gression im Jahre 1000. Er schließt direkt an Band 1 an. So ist es auch unbedingt nötig Teil 1 zu kennen, um hier weiterlesen zu können. Das Leben der Menschen wird hier weitererzählt. Man ist dabei wie sich das kleine Reich entwickelt, und wie neue Protagonisten dazu kommen. Unter anderem bekommt Richarda einen Schreiber an die Seite. Dieser notiert ihren Werdegang und nennt sich selbst der Chronist der Königin. Er hält nun alle wichtigen Details fest. Insgesamt gesehen ist es spannend, hier weiterzulesen, auch wenn für mich zu wenig Richarda in der Geschichte vorkommt. Eigentlich wird hier mehr von den Menschen drum herum erzählt. Wie sie ihr Leben gestalten wollten und was im Wesentlichen alles schief gegangen ist. Auch gibt es Einblicke in die einzelnen Charaktere, die sich eben auf Handlungen aus „Die Visionärin“ beziehen. So kommen eben einige Taten ans Licht, und einige Zusammenhänge werden geklärt.

Gut gefallen hat mir der Bezug zu historischen Ereignissen der Zeit. So trifft die Königin auf den jungen Kaiser Otto. Obwohl mir diese Szenen dann doch auch wieder zu kurz waren. Überhaupt habe ich mehr Szenen direkt mit Richarda erwartet, nach wie vor ist sie mir zu blass und unscheinbar, so als wäre sie als Protagonistin gar nicht greifbar. Im Ganzen gesehen hat mir aber dieser zweite Teil etwas besser gefallen wie der Vorgänger. Die einzelnen Charaktere bekommen mehr Raum und handeln nachvollziehbar. Nun bin ich gespannt, was mich in dem letzten Teil der Trilogie erwarten wird.

Veröffentlicht am 04.12.2016

Von Edelsteinen und alter Freundschaft

Krone des Schicksals
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Walther von der Vogelweide stahl gemeinsam, mit drei Freunden, in jungen Jahren den Edelstein Orphanus, dieser galt als so etwas wie der Stein der Waisen und verspricht seinem rechtmäßigen Besitzer Macht ...

Walther von der Vogelweide stahl gemeinsam, mit drei Freunden, in jungen Jahren den Edelstein Orphanus, dieser galt als so etwas wie der Stein der Waisen und verspricht seinem rechtmäßigen Besitzer Macht und Ruhm. Der Diebstahl geschah zwar im Dienste seiner Majestät Philipp von Schwaben, hat aber trotzdem bei Walther einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Zudem hat er auch noch ein Lied auf den Edelstein gedichtet und somit dessen Berühmtheit gefördert. Zum Unglück aller. Zwanzig Jahre später holt Walther eben genau diese Geschichte wieder ein. Jetzt fordert Kaiser Friedrich den Gehorsam von Walther und erneut macht dieser sich auf die Suche nach dem Stein. Er findet aber nicht nur diesen, sondern noch einiges anderes interessantes aus seiner Vergangenheit.

Richard Dübell erzählt hier die Geschichte des Meistersängers mal aus einer ganz anderen Perspektive. Nicht der strahlende Jüngling ist hier der Held, sondern der schon in die Jahre gekommene Sänger und seine alternden Freunde stehen im Mittelpunkt. Es hat richtig Spaß gemacht, hier zu lesen. Die Dialoge sind humorvoll geschrieben und sorgen für Heiterkeit. Der historische Hintergrund ist authentisch und hinterlässt ein schönes Bild des 13. Jahrhunderts. Allerdings hat Dübell seiner Geschichte noch eine ordentliche Portion Fantasie beigefügt. Nicht nur die Suche nach dem sagenumwobenen Edelstein, sondern auch einige Protagonistinnen stammen wohl eher aus dem Reich der Fantasie, als das sie historisch belegt sind. Hier gibt es einen Frauenorden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat den Stein zu schützen. Diese Frauen stürzen sich nun auf Walther und seine Freunde. Erschwerend für Walther kommt noch hinzu, dass er mindestens eine der Frauen kennt. In jungen Jahren hatte er sie verführt und diese sinnt nun auf Rache. Für die vorliegende Geschichte ist es aber durchaus passend. Dübell hat diese Szenen stimmig eingebaut und sorgt damit für eine rasante Handlung. Vielleicht sollten Leser historischer Romane diese Geschichte nicht zu ernst nehmen, sich aber trotzdem gut unterhalten fühlen und darauf kommt es doch letztendlich an, oder?

Auch dieses Hardcover ist wieder liebevoll gestaltet. Hier passt einfach alles, begonnen vom Cover, über Personenregister und dem umfassenden Nachwort.

„Krone des Schicksals“ ist ein historischer Roman, der alles zu bieten hat. Er hat eine spannende Geschichte, eine rasante Handlung und Dialoge, die für eine gute Unterhaltung sorgen. Ich jedenfalls hatte meinen Spaß, habe viel gelacht, aber auch gebangt und vor allem mal einen ganz anderen Walther von der Vogelweide kennengelernt.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Ein Krimi der etwas ruhigeren Art

Friesenhuus. Ostfrieslandkrimi
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Peter Hohboom wurde bei der Geburtstagsfeier seines Vaters entführt. Sein Vater, Habbo Hohboom, ist ein bekannter und erfolgreicher Schmuck-Unternehmer. Trotzdem weigert sich der alte Herr, das Lösegeld ...

Peter Hohboom wurde bei der Geburtstagsfeier seines Vaters entführt. Sein Vater, Habbo Hohboom, ist ein bekannter und erfolgreicher Schmuck-Unternehmer. Trotzdem weigert sich der alte Herr, das Lösegeld zu zahlen. Schlimmer noch, er verdächtigt seinen eigenen Sohn die Entführung nur inszeniert zu haben, um selbst an Geld zu kommen.
Die Feier fand im Hotel Frieshuus in Leer statt, hier arbeitet zur selben Zeit Janneke Hoogestraat. Sie hat hier einen kurzfristigen Job angenommen. Da sie selbst Krimis schreibt, ist sie natürlich neugierig darauf zu erfahren, was hier geschehen ist und warum. Sie stellt eigene Ermittlungen an und nimmt dabei Kontakt vor allem zu dem Ermittler Renke de Buhr auf.

Ele Wolff erzählt von einer Entführung in höchsten Kreisen, aber auch von Macht und Geldgier. Schnell wird klar, es geht nicht einfach nur um die Entführung des Sohnes, sondern, auch um die Art und Weise wie die Familie lebt und miteinander umgeht. Dies hat sie klasse in Szene gesetzt.

Gut gefallen hat mir hier, dass man den eigentlichen Kriminalfall mal nicht aus Sicht der Polizei sieht, sondern aus der Sicht von eigentlich unbeteiligten Personen. Janneke hat ja eigentlich nichts damit zu tun und ist nur durch Zufall vor Ort, aber so kann der Leser miterleben, wie die Polizeiarbeit auf Außenstehende wirkt. Janneke selbst stellt so ihre eigenen Überlegungen an. Sie hat mir als Charakter gut gefallen. Sie wirkt dabei wie eine Frau die weiß, was sie will. Schmunzeln musste ich nur immer wieder über ihren Schuhtick. Highheels auf dem Deich sind eben nicht so einfach. Ihre Beziehung oder vielmehr ihr Kennenlernen mit dem Ermittler Renke de Buhr ist wunderbar in die Handlung eingebunden.

„Friesenhuus“ ist vielleicht nicht der spannendste Krimi, aber er ist gut aufgebaut und erzählt ruhig von der Entführung und wie diese auf die beteiligten Protagonisten wirkte. Außerdem kann man hier wunderbar mit rätseln, wer Peter entführt hat. Es hat Spaß gemacht, mit diesen beiden das Rätsel um die Entführung und einiges andere zu lösen.
Die Lösung findet sich wirklich erst zum Schluss. Mir hat dieser Krimi gut gefallen, er war gut durchdacht und dabei angenehm zu lesen. Auch das Ostfriesenflair kam hier nicht zu kurz.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Zwei Frauen, zwei Schicksale über Jahrhunderte miteinander verbunden

Richarda von Gression
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Die Bauerntochter Richarda wird kurz vor der Jahrtausendwende geboren. Sie wächst mit dem Glauben auf, wenn das Jahrtausend sich dem Ende nähert, wird die Welt untergehen. Sie beschließt, diesen Weltuntergang ...

Die Bauerntochter Richarda wird kurz vor der Jahrtausendwende geboren. Sie wächst mit dem Glauben auf, wenn das Jahrtausend sich dem Ende nähert, wird die Welt untergehen. Sie beschließt, diesen Weltuntergang allein im Wald entgegenzutreten. Die Menschen in ihrer Umgebung sind von jeher von der jungen Frau angetan und so finden sich bald einige gläubige Menschen bei ihr im Wald ein. Gemeinsam verleben sie die letzten Tage im Gebet.

Genau an derselben Stelle, wo die Menschen zu Richardas Zeit leben, existierte 500 Jahre zuvor schon eine blühende Stadt. Gression war für seinen Reichtum bekannt. Aber die Menschen lebten in Sünde, betteten die falschen Götter an und waren dem Untergang geweiht.

Der Autor Günter Krieger erzählt hier in zwei unabhängigen Erzählsträngen, zum einen von der Sage der versunkenen Stadt Gression und von den Menschen, die 500 Jahre später an derselben Stelle, auf das Ende der Welt warten. Sein Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen, die Spannung wird auch nach und nach aufgebaut und trotzdem hatte ich ein paar kleine Probleme mit der Geschichte. Vor allem mit der Richarda im Jahre 1000. Sie war mir zu jung, als das ich ihr Handeln und Denken nachvollziehen konnte beziehungsweise glauben konnte. Im ersten drittel wird ihre Kindheit erzählt. Richarda als 6 jähriges Mädchen, aber für mich klang es so, als wäre sie schon viel älter. Sie übernimmt die Führung über die Kinder, die hier leben und auf der Suche nach Gression sind. Sie wirkt sehr vernünftig und verständig und schon fest in ihrem Glauben. Ich konnte damit nicht so richtig warm werden. Im zweiten Teil dann wurde ihrer Jugend geschildert und zum Schluss Richarda als sehr junge Frau. Als sie älter wurde, wurde sie für mich schon etwas glaubwürdiger. Auch wenn ich meine kleinen Probleme zu Beginn mit ihr hatte, ist sie doch trotzdem ein interessanter Charakter geworden. Die Menschen dieser Zeit, ihr Leben und ihr Handeln, so wie ihren Glauben, hat der Autor allerdings sehr gut eingefangen.

Der zweite Handlungsstrang, der von der versunkenen Stadt und ihrer Königin Ricarda erzählt, fesselte mich da schon um einiges mehr. Es war spannend zu lesen, wie diese Stadt unterging. Der Autor hat es zudem gut verstanden, immer im richtigen Moment die Szenen zu wechseln. So bleibt die Spannung erhalten und baut sich immer weiter auf.

„Richarda von Gression – die Visionärin“ ist der erste Band einer Trilogie, die zum einen von der versunkenen Stadt Gression erzählt und zum anderen von der Richarda 500 Jahre später. Zu beiden Zeiten war es jeweils eine junge Frau, zu die die Menschen aufsahen, die ihr Vertrauten und sich führen ließen. Der Autor hat es geschickt verstanden, die Ängste der Menschen vor dem Untergang einzufangen und wiederzugeben. Die Visionärin ist nur der Beginn und ich bin gespannt zu lesen, wie sich beide Frauen weiterentwickeln und was das Schicksal ihnen zugedacht hat.

Ein Personenregister zu Beginn sorgt dafür, dass man den Überblick über die Protagonisten behält. Ein Nachwort zum Ende klärt noch kurz Fiktion und Wahrheit und als besonderes Highlight gibt es noch Bilder der Schauplätze, wo die Geschichte spielt.