Zu viel Drama, unrealistisch
Someone NewMeine Meinung:
Nachdem letztes Jahr das Buch mit dem wunderschönen Cover und den vielversprechenden Klappentext vorgestellt wurde, musste ich mir unbedingt die Sonder-Edition vorbestellen. In dieser sind ...
Meine Meinung:
Nachdem letztes Jahr das Buch mit dem wunderschönen Cover und den vielversprechenden Klappentext vorgestellt wurde, musste ich mir unbedingt die Sonder-Edition vorbestellen. In dieser sind einige schöne Illustrationen drinnen, das Buch ist signiert und ein zum Cover passendes Lesezeichen war ebenfalls dabei.
Das Cover ist, wie schon erwähnt, ein echter Hingucker und ich habe mich direkt verliebt. Auch der Schreibstil ist ganz in Ordnung. Laura Kneidl schreibt sehr einfach und die Seiten verfliegen im Nu. Doch das Gefühlvolle, was ich aus der „Berühre mich. Nicht“-Reihe kenne, blieb hier aus.
Die Protagonisten – sowohl Haupt-, als auch Nebencharaktere – sind authentisch und man kommt gut mit ihnen klar. Doch leider hat mich die Handlung enttäuscht. Das Buch hat einen Umfang von über 500 Seiten. In den ersten 300 Seiten passiert rein gar nichts und manchmal zieht es sich ein wenig. Man lernt nur den Alltag der Hauptprotagonistin Micah kennen und die Beziehung zu Julian wird nur langsam aufgebaut. In den letzten 200 Seiten kam dann das volle Programm: ein Drama nach dem anderen. Als ob die Sache mit Micahs Bruder nicht schon genug wäre, musste die Autorin noch weitere größere Themen obendrauf drücken. Ich finde, das war leider viel zu viel für ein einziges Buch. Und so schön die Reaktionen der Protagonisten auch waren, entsprechen sie nun mal leider nicht der Wahrheit. Es war einfach realitätsfern.
Ich muss auch offen zugeben, dass ich gar nicht überrascht wurde. Ich habe schon viel vorher von anderen mitbekommen, dass ein „wahnsinnig großes Thema“ angesprochen wird und als ich die Protagonisten näher kennenlernte, wusste ich schon, in welche Richtung das Ganze gehen wird.
Ich finde, „Someone New“ hätte so viel besser sein können. Es werden wirklich wichtige Themen angesprochen, doch ich finde, dass diese in dem Buch nicht gut umgesetzt wurden. Denn die wichtigen Themen wurden leider überwiegend oberflächlich behandelt. Man hätte es auf mehrere Teile verteilen und sich somit intensiver mit den einzelnen Problemen befassen können bzw. nicht nur auf den letzten 200 Seiten.
Ich vergebe daher 3/5 Sterne.