Cover-Bild Die Töchter von Ilian
(24)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 652
  • Ersterscheinung: 13.03.2019
  • ISBN: 9783596299973
Jenny-Mai Nuyen

Die Töchter von Ilian

Roman

Die Autorin von »Nijura – Das Erbe der Elfenkrone« und »Das Drachentor« schreibt den ersten epischen High-Fantasy-Roman für eine neue Generation von Leserinnen.

Vier magische Artefakte bestimmen das Schicksal der Welt:

Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine Sternenscheibe, um die Zukunft zu sehen.

Werden sie verschenkt, steigert sich die Macht der Artefakte, werden sie behalten, nimmt diese ab.

Doch die magischen Artefakte sind verschollen. Die Weisen Frauen, die einst friedvoll mit ihnen regierten, sind in die Wälder geflohen, und Kriegsfürsten herrschen über Menschen, Zwerge und Elfen.

Die Zeit ist gekommen, dass die Töchter aller Völker sich erheben, um die Macht zurückzugewinnen.

Für alle Leser*innen von Marion Zimmer Bradley, Ursula K. Le Guin, Leigh Bardugo und Tomi Adeyemi.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2019

Rezension Die Töchter von Ilian

0

Zuallererst zum Cover. Als ich dieses wunderschöne Cover zum ersten Mal sah, wusste ich direkt, dass ich das Buch einfach lesen muss. Der grüne Hintergrund und die äußerst stilvolle Schrift fielen mir ...

Zuallererst zum Cover. Als ich dieses wunderschöne Cover zum ersten Mal sah, wusste ich direkt, dass ich das Buch einfach lesen muss. Der grüne Hintergrund und die äußerst stilvolle Schrift fielen mir gleich ins Auge. Auch der Klappentext wirkte auf mich sehr ansprechend und ich freute mich das Buch im Rahmen einer Leserunde auf LovelyBooks lesen zu dürfen. Hier erstmal ein riesengroßes Dankschön!

Die Geschichte konnte mich vom ersten Moment an packen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr individuell und die Geschichte erschien mir vom Prolog an zauberhaft. Umgebung, Gefühle und Situationen werden sehr malerisch und ausführlich beschrieben, was mir durchaus sehr gut gefiel, an manchen Stellen vielleicht aber auch etwas zu viel war.

Die Idee mit den vier Artefakten war für mich etwas Neues und wirkte sehr überzeugend auf mich, wobei ich allerdings auch anmerken muss, dass ich generell noch nicht so viele Bücher aus diesem Genre gelesen habe und die Themenwahl vielleicht deswegen nicht so gut einschätzen kann.

Was mir jedoch sehr positiv auffiel, waren die Themen, die eine „Nebenrolle“ im Buch spielen. Die Autorin wählte teilweise sehr heikle Themen, was ich in diesem Genre absolut nicht erwartet hätte, dennoch gefiel mir diese Entscheidung sehr gut, da der Leser so dazu gezwungen wird sich auch mit unangenehmen Dingen auseinanderzusetzen.

Ein weiterer positiver Punkt ist der Spannungsaufbau des Buches, denn ich war tatsächlich von dem ersten Kapitel an gefesselt. Zwischendurch, gab es einige Stellen, die meiner Meinung nach etwas zu ausführlich waren, gegen Ende hin wurde es aber wieder sehr spannend und das Ende war komplett unvorhersehbar. Was ich zum Ende noch anmerken möchte, ist die Namenwahl der Autorin. Die Charaktere und Orte haben nämlich sehr kreative, aber extraordinäre Namen. Das merken fiel mir anfangs nicht so leicht, weswegen ich sehr erfreut über das Namensregister zu Beginn des Buches war.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Eine Geschichte auf die man sich einlassen muss

0

Klappentext:

Vier magische Artefakte bestimmen das Schicksal der Welt:
Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine ...

Klappentext:

Vier magische Artefakte bestimmen das Schicksal der Welt:
Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine Sternenscheibe, um die Zukunft zu sehen.
Werden sie verschenkt, steigert sich die Macht der Artefakte, werden sie behalten, nimmt diese ab.
Doch die magischen Artefakte sind verschollen. Die Weisen Frauen, die einst friedvoll mit ihnen regierten, sind in die Wälder geflohen, und Kriegsfürsten herrschen über Menschen, Zwerge und Elfen.
Die Zeit ist gekommen, dass die Töchter aller Völker sich erheben, um die Macht zurückzugewinnen.



Meine Meinung:

Zu allererst das Cover ist in wunderschönem Grün gehalten und die Gestaltung des Titels finde ich sehr gelungen.

Im Buch geht es um die Geschichte der Illiaden, die Geschichte von Fayanú und Walgreta. Eine Geschichte auf die man sich einlassen muss, eine Geschichte, die wenn man es tut, einfach atemberaubend und zauberhaft ist. Die Autorin besitzt eine solche Sprachgewalt, dass es mich bei jedem Buch von ihr wieder erneut vom Hocker reißt. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass diese ausladende Sprache vielleicht nicht für jeden etwas ist. Die Beschreibungen der Charaktere und Landschaften sind unglaublich malerisch und mit so viel Liebe und Sorgfalt ausgewählt. Es gibt in der Geschichte für mich, Charaktere die liebt man und es gibt Charaktere die kann man nicht leiden. Aber genau das macht dieses Buch authentisch. Eine gute Grundlage für einen High-Fantasyroman.

Die Grundidee der Geschichte mit den vier Artefakten ist für mich mal etwas Neues. Etwas was man noch nicht gelesen hat. Und das braucht es im Fantasygenre für mich einfach. Natürlich bedient sich die Autorin auch in ihrem Roman von klassisch fantastischen Elementen wie den Zwergen und Elfen, aber im Gesamtpaket ist es definitiv etwas für sich Stehendes. Besonders hervorheben möchte ich noch, dass die Autorin mit der Geschichte von Fayanú, Themen aufgreift, die man in einem klassischen Fantasyroman nicht erwartet. Die Lebens- und Leidensgeschichte dieses Charakters hat mich besonders berührt und Jenny-Mai Nuyen behandelt diese Themen mit einer großen Sorgfalt und Umsichtigkeit. Dadurch vermittelt sie für mich auch besondere Botschaften an den Leser zu diesen heiklen Thematiken. Und das ist wundervoll. Die Liebesgeschichte von Walgreta und dem Elfen hat mich im Herzen getroffen.

Die Spannung baut sich sehr gut auf, bis kurz vor Schluss. Denn kurz vor Schluss kam ich in meinem Lesefluss leider etwas ins Stocken. Für mich wurde es in diesen einigen Kapiteln zu unübersichtlich und Charaktere begingen Handlungen die ich nicht nachvollziehen konnte, weil es aus meiner Sicht nicht ihrem Gemüt entsprach. Außerdem wurden mir manche Dinge zu einfach abgehandelt. Ich kam auf einmal mit Bündnissen und Verrätern durcheinander. Das fand ich leider sehr schade, weil das Buch mitreißend angefangen hatte und ich mich eigentlich sehr schnell an die besonderen Namen und Orte gewöhnt hatte. Doch war es nur ein kleines Tief, denn danach ging es wieder bergauf und konnte mich wieder begeistern. Und das Ende war nicht so wie ich es vielleicht erwartet hatte. Aber genau deswegen war es gut.

Und das ist etwas, was sich durch das ganze Buch zieht und es so besonders macht. Die meisten Erwartungen des Lesers in Bezug auf den Verlauf der Geschichte werden nicht erfüllt und man bekommt stattdessen etwas völlig Unerwartetes vorgesetzt.

Jenny Mai-Nuyen hat mit „Die Töchter von Illian“ einen soliden, spannenden und abwechslungsreichen High-Fantasyroman geschaffen auf den man sich wie gesagt einlassen können muss. Trotz kleiner Schwächen, die vielleicht auch Ansichtssache sind, ein Leseerlebnis einer großartigen Autorin mit einem so wundervollen Schreibstil, den ich zutiefst bewundere.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Die Töchter von Ilian

0

Das neue Buch von der Autorin Jenny- Mai Nuyen trägt den Titel „Die Töchter von Ilian“ und ist wieder mal ein Fantasy- Roman aus ihrer Feder, auf den ich mich sehr gefreut habe. Ich war sehr auf ein weiteres ...

Das neue Buch von der Autorin Jenny- Mai Nuyen trägt den Titel „Die Töchter von Ilian“ und ist wieder mal ein Fantasy- Roman aus ihrer Feder, auf den ich mich sehr gefreut habe. Ich war sehr auf ein weiteres Fantasy- Werk von Nuyen gespannt, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Ihre früheren Fantasybücher wie z.B. Nijura oder Nocturna habe ich damals verschlungen. Als ich gelesen habe, dass Nuyen ein weiteres High- Fantasy- Werk veröffentlicht, habe ich mich darauf gefreut und konnte es kaum erwarten. Meine Erwartungen waren recht hoch. Und leider muss ich gestehen, dass diese nicht vollständig erfüllt wurden.
Positiv möchte ich den poetischen und bildhaften Schreibstil von Nuyen hervorheben. Dieser ist wortgewaltig und hat mich in eine fantastische Welt katapultiert. Ich hatte das Gefühl, mit den Charakteren zusammen ein Abenteuer zu erleben und konnte mich in diesem Erzählstil richtig fallen lassen. „Die Töchter von Ilian“ hat viele spannende Passagen und recht unvorhersehbar. Einige Wendungen werden in die Geschichte eingebaut, die ich so nie erwartet hätte – oftmals wurde ich überrascht und die Geschichte entwickelte sich in eine ganz andere Richtung als ich vermutet hätte, wirkte dabei aber dennoch stimmig. Dies muss man Nuyen lassen, eine Geschichte spannend und vielschichtig aufbauen, kann sie. Die Grundidee konnte mich ebenfalls überzeugen. Die Geschichte rund um die vier Iliaden empfand ich fesselnd und überzeugend, welches ein solides Konzept abgegeben hat. Auch das Worldbuilding fand ich ansprechend. Eine vielseitige Welt mit einer eigenen Geschichte und unterschiedlichen Völkern und Traditionen wird erschaffen, sie besticht durch individuelle Ideen, die mit klassischen Ansätzen kombiniert werden. Die einzelnen Völker, welche diese Welt besiedeln, werden gut und umfangreich beleuchtet, sodass man einen guten Einblick in ihre Kultur erhält. Im Buch sind auch ein Personenregister und eine Landkarte beigefügt wurden. Besonders zu Beginn fand ich diese recht hilfreich und habe sie gerne zu Rate gezogen.
Die Charaktere sind vielschichtig und haben ihre Ecken und Kanten. Die wichtigen Personen haben ihre eigene Geschichte, welche sie zu ihrem Handeln antreibt und dieses auch nachvollziehbar macht. Walgreta ist eine noch recht junge Zwergin, die bei den Weisen Frauen gelernt hat. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ist willensstark. Walgreta ist bereit, für ihre Meinung einzutreten und vertritt diese auch, auch wenn es manchmal sinnvoll gewesen wäre, diese nicht immer laut kundzutun. Fayanu ist ein Waldelf in Begleitung einer Gans. Von seinem Volk hat er eine schicksalsschwere Aufgabe übertragen bekommen, mit dessen er hadert. Er sucht seine Aufgabe in dieser Welt, will diese aber auch zu einer besseren machen. Rianon ist ein Fürst der Urier, er strebt nach Macht, ist aber im Vergleich zu anderen Männern seines Volkes noch recht human. Leider muss ich gestehen, dass ich trotz der Vielseitigkeit der Charaktere keine richtige Bindung zu diesen aufbauen konnte. Ich habe ihre Entwicklungen mit verfolgt und war auch gespannt, was sie noch alles erleben werden, welche Aufgaben sie meistern müssen – aber einen Zugang zu ihnen habe ich leider nicht gehabt. Mit Walgreta bin ich bis zum Ende des Buches leider nicht warm geworden- Fayanu ist mir da schon eher sympathisch geworden, wobei es auch bei ihm Passagen gab, da hätte ich ihn gerne voran gestoßen. Allgemein waren mir die Urier viel zu präsent. Dieses Volk ist recht rau und kämpferisch. Hier hätte ich mir ein paar Kürzungen gewünscht. Diverse kriegerische Auseinandersetzungen werden ausgefochten - nicht immer habe ich diese als spannend empfunden. Bei anderen Szenen hätte ich mir mehr Infos gewünscht – z.B. über das Volk der Elfen oder vielleicht auch über die Iliaden.

Jenny- Mai Nuyen hat mit „Die Töchter von Ilian“ ein vielschichtiges, komplexes High- Fantasy- Werk mit einem überzeugendem Worldbuilding erschaffen. Doch leider habe ich keinen Zugang zu den Protagonisten gefunden. Die Grundidee konnte mich aber dennoch überzeugen. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Ein eindrucksvoller Schreibstil und eine einzigartige Geschichte mit Stärken und Schwächen.

0

Es ist schwierig, 650 Seiten geballte Fantasy kurz Zusammenzufassen. Aber im Grunde geht es um die vier Iliaden. Dies sind magische Artefakte, die an Macht gewinnen, wenn sie in Liebe verschenkt werden ...

Es ist schwierig, 650 Seiten geballte Fantasy kurz Zusammenzufassen. Aber im Grunde geht es um die vier Iliaden. Dies sind magische Artefakte, die an Macht gewinnen, wenn sie in Liebe verschenkt werden und an Kraft verlieren, wenn sie behalten oder geraubt werden. Die Weisen Frauen haben früher mithilfe dieser Artefakte friedvoll über das Land regiert Doch nun sind die Iliaden verschollen und es herrscht Gewalt. Walgreta, eine junge Zwergin, deren Wunsch, eine Weise Frau zur werden, sich nicht erfüllen konnte, trifft zu Beginn der Geschichte auf den elfischen Wandererzähler Fayanú und die beiden beschließen die Iliaden zu sammeln und den Weisen Frauen zurückzugeben, damit sie wieder in Frieden herrschen können.

Es gibt sehr viele Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Meine Sympathie mit den einzelnen Figuren hat im Laufe der Geschichte ständig ab und wieder zu genommen. Insgesamt würde ich sagen, dass ich die meisten Charaktere, darunter auch Walgreta, eher weniger mochte, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand. Denn anders als bei anderen Büchern, hat das mein Leseerlebnis nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil, ich fand es sehr interessant die Charaktere versuchen zu verstehen und zu beobachten, wie sie sich im Laufe der Geschichte (positiv oder negativ) weiterentwickeln. Es hat mir einfach sehr gut gefallen, wie vielseitig sie waren, jeder hatte seine guten und schlechten Seiten, wie im wirklichen Leben. Jeder einzelne war eine Bereicherung für die Geschichte und hat sie interessanter gemacht.

Ein Highlight beim Lesen war der unglaubliche Schreibstil, was ein wenig ironisch ist, weil ich am Anfang nicht besonders gut damit zurecht gekommen bin. Die ungewohnte, kunstvolle Sprache hat mir den Einstieg in die Geschichte erst einmal erschwert. Ich musste mich sehr konzentrieren und Abschnitte oft doppelt lesen, um den Inhalt zu verstehen, was die ersten 50 Seiten für mich relativ anstrengend gemacht hat. Doch als ich mich dann daran gewöhnt und darauf eingelassen habe, konnte ich den wundervollen Schreibstil genießen ohne mich gleichzeitig vom Inhalt ablenken zu lassen. Dieses Buch ist so sprachgewaltig, bildhaft und besonders geschrieben, dass ich Angst habe, das Nächste, das ich lesen werden, wird mir dagegen fade erscheinen. Auch gut gefallen haben mir die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, die sich abgewechselt haben und am Ende zusammengeführt wurden, wodurch eine besondere Spannung aufgebaut wurde.

Die Welt, die in diesem Buch erschaffen wurde, ist gut durchdacht und sehr komplex, vielleicht manchmal zu komplex, um beim ersten Lesen alles nachvollziehen zu können und nicht den Überblick zu verlieren. Die Landschaft wurde wunderschön beschrieben und ich hatte das Gefühl, direkt in die Welt einzutauchen. Ich mochte auch die Idee, mit den unterschiedlichen Völkern, mit ihren ganz eigenen Traditionen und Werten, den Weisen Frauen, den Artefakten und diese einzigartige Magie, die hier herrscht. Es wurden wichtige Themen eingebunden, die in die Realität übertragen werden können, wie zum Beispiel die Rolle der Frau, die sich in der Geschichte zwischen den Völkern deutlich unterschieden hat und vor Augen geführt hat, wie absurd Normen einer Gesellschaft erscheinen können, wenn man sie von außen betrachtet.

Allerdings konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig überzeugen. Während des Lesen war ich mir immer wieder unsicher, ob ich es total genial oder doch gar nicht so gut finde. Teilweise war ich einfach überfordert mit den vielen Parteien in dem Buch, welche unterschiedlichen Ziele sie verfolgen und aus welchen Gründen Charaktere so gehandelt haben, wie es taten. Manchmal wurden mir bedeutsame Szenen oder Vorgänge zu schnell abgehandelt, so dass sie schon wieder vorüber waren, bevor ich vollkommen begriffen habe, was da eigentlich gerade passiert ist. Außerdem muss ich sagen, dass die Liebesgeschichte nicht wirklich bei mir ankam. Am Anfang habe ich noch mitgefühlt und dachte mir „ach wie schön“ aber im weiteren Verlauf ist sie mir irgendwie total unwichtig geworden. Deswegen finde ich es auch nicht so schlimm, für mich stand das Drumherum einfach mehr im Fokus. Allerdings hat das auch dazu geführt, dass ich teilweise recht wenig mit den Charakteren mitgefühlt habe, was ich mir selbst auch nicht so richtig erklären kann. Ich fand die Geschichte aber trotzdem spannend und wollte jederzeit unbedingt wissen, wie es weitergeht und worauf das Ganze hinausläuft.

Insgesamt kann ich das Buch allen empfehlen, die gern High Fantasy lesen und Lust auf eine tiefgründige Geschichte haben, die man nicht mal so eben nebenbei Weglesen kann, sondern auf die man sich voll konzentrieren und einlassen muss, die sich aus der Masse abhebt, vielschichtig ist und die Lesenden in eine völlig neue Welt entführen wird.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Gute Ansätze

0

Jenny-Mai Nuyen – Die Töchter von Illian

Ein Becher, eine Flöte, ein Spiegel und eine Sternenscheibe. Die Vier magischen Artefakte bestimmen das Schicksal einer ganzen Welt. Werden sie verschenkt, steigert ...

Jenny-Mai Nuyen – Die Töchter von Illian

Ein Becher, eine Flöte, ein Spiegel und eine Sternenscheibe. Die Vier magischen Artefakte bestimmen das Schicksal einer ganzen Welt. Werden sie verschenkt, steigert das ihre Macht. Werden sie behalten, schwächt die Macht ab. Doch die Artefakte sind verschollen. Die junge Zwergin Walgreta, die von den weisen Frauen abgelehnt wurde, und der Elf Fayanu wollen diese Artefakte nun wieder entdecken und begeben sich aus dem Grund gemeinsam auf die Suche.

Das vorliegende Buch ist ein Einzelband aus der Feder von Jenny-Mai Nuyen. Ich kenne ihre Bücher nun schon seit vielen Jahren und habe jedes mit Genuss gelesen. Aus diesem Grund war mein Anspruch an diesen Roman – ihr erster bei Fischer-Tor – besonders hoch.
Die ersten Seiten versprachen ein grandioses Leseerlebnis – voller Magie und tiefen Charakteren, die zu begeistern wissen. Ich liebe Jennys feingliedrige Sprache, mit der sie Welten um den Leser webt, wie ein Spinnennetz. Ich war von den ersten Kapiteln vollkommen gefangen, erzählt sie doch wundervoll farbenprächtig von Walgreta und ihrer Rückreise zu den Zwergen.
Dass sich hinter Walgreta eine vielschichtige Persönlichkeit verbirgt, erfährt der Leser erst ein wenig später. Sie muss sich erst entblättern, was ich persönlich ziemlich gut finde. Walgreta ist ein Charakter, den man nicht unbedingt lieben muss. Sie hat recht egoistische Motive, die dennoch verständlich sind – jedenfalls zu Beginn bin ich ihrem Weg gern gefolgt.
Durch den Elf Fayanu kommt der Love-Interesst von Walgreta ins Spiel. Fayanu hat schon eine durchaus Romanfüllende Vergangenheit hinter sich und ist dadurch gezeichnet – und hat dadurch auch nicht unbedingt die berste Meinung von seiner Rasse. Durch die heftige Liebesgeschichte, die sich zwischen Fayanu und Walgreta entspinnt, haben beide auch einen „Grund“ nach den Artefakten zu suchen. Jedoch sind beide bei ihrem Aufbruch noch recht naiv und unwissend. Der mir liebste Charakter war übrigens die Gans „Fledermaus“ – ich fand ihre sarkastischen gackernden Einwürfe so herrlich – ich wünschte, sie hätte in der Geschichte eine tragendere Rolle gespielt.
Wie es sich für ein High-Fantasy-Buch gehört, wurde eine große Welt entworfen. Einige Orte davon bereist und viele Schlachten geschlagen. Moment mal – gehört? Nun ja, da kann man geteilter Meinung sein. Ich zumindest hätte mich durchaus damit begnügt, tiefer in die unterschiedlichen Rassen einzutauchen und Walgreta und Fayanu auf ihrer Reise zu begleiten und den Gefahren zu trotzen. Denn ich hatte das Gefühl, da hatte Jenny beim Schreiben wirklich Spaß, das Spiel mit den Wörtern liegt ihr und ich habe vor allem ihre Beschreibungen sehr genossen. Die Schlachten hingegen (und ich mag gut angelegte Schlachten!) erschienen mir irgendwie zu leblos. Ich ertappte mich dabei, wie ich recht anteilnahmslos darüber hinweglas, besonders als sie irgendwann überhandnahmen. Schade! So mochte ich auch das Menschenvolk nicht besonders.

Jennys Ideen, die hinter diesem Roman stehen, sind wirklich grandios. Schenken, statt behalten oder stehlen oder erobern. Die Gender-Frage eines bestimmten Protagonisten. Das in einem Fantasy-Buch verarbeitet zu sehen, hat mein Herz erfreut.
Was mich wiederum gestört hat, waren die philosophischen Anklänge, die Jenny mit hat einfließen lasse. Philosophie finde ich in so weit gut, wenn sie auch richtig ausgearbeitet wird. Hier hatte ich aber das Gefühl, sie wird nur kurz berührt, um sie dann wieder fallen zu lassen.

Alles in allem ein Buch, das spaltet und mich hilflos mit der Bewertung zurücklässt. Die Grundstruktur des Buches war wunderbar, die Sprache so schön und melodisch wie ich sie von Jenny kenne, die Charakter widerborstig und eigen. Auch das mag ich sehr. Andererseits kam mir das Buch unausgereift an manchen Stellen vor und der Abschluss war mir einfach zu plötzlich. Auch einige Entwicklungen und Mittel fand ich persönlich nicht wirklich gut.
Ich vergebe 3,5 Sterne für „Die Töchter von Illian“.