Kindertotenlied
KindertotenliedKommissar Martin Servas erhält einen Anruf von seiner Jugendliebe Marianne. Deren Sohn Hugo wird verdächtigt, seine Professorin ermordet zu haben. Am Tatort scheint alles inszeniert zu sein, und es läuft ...
Kommissar Martin Servas erhält einen Anruf von seiner Jugendliebe Marianne. Deren Sohn Hugo wird verdächtigt, seine Professorin ermordet zu haben. Am Tatort scheint alles inszeniert zu sein, und es läuft laute Musik von Gustav Mahler. Hat hier der Serienmörder Hirtmann wieder zugeschlagen? Er ist seit Monaten flüchtig und sehr gefährlich.
Leider ist dieses Buch nicht so spannend, wie der Klappentext vermuten lässt. Während die Ermittlungen zum Mord an der Professorin laufen, kommen sich der Kommissar und seine Jugendliebe wieder sehr nahe, zu nah?
Zwischen dem Mordfall und der Liebe des Kommissars baut Autor Bernard Minier das Schicksal einer entführten und misshandelten Frau ein. Was genau diese Kapitel mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat, zeigt sich erst gegen Ende des Buches.
Dieses Ende ist zugleich auch der spannendste Teil, der viele Wendungen und Überraschungen zu bieten hat. Marianne spielt mit den Gefühlen des Kommissars und versucht alles, ihn von Hugos Unschuld zu überzeugen.
Die Figuren sind durchweg gut ausgearbeitet, haben mich aber kaum erreicht, und ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Der Roman liest sich gut, wobei die Bezeichnung „Thriller“ mehr verspricht, als die Geschichte halten kann. Man könnte es schon fast als einen „ruhigen“ Thriller bezeichnen. Ein guter Schreibstil rundet die Geschichte ab.
Es ist der zweite Fall von Martin Servas und ein sehr persönlicher Fall für den Kommissar. Ob man die Reihe in der Erscheinungsfolge lesen sollte, kann ich nicht sagen. Zwar ist der Fall um Hugo und die Professorin abgeschlossen, aber die Geschichte mit Hirtmann bleibt weiter offen.