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Veröffentlicht am 31.10.2016

50 spannende Erkenntnisse aus der Welt der Wissenschaft

»Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie«
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In »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« sammelt der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer die besten Erkenntnisse aus der Naturwissenschaft. Insgesamt widmet er sich 50 Wissenschaftlern ...

In »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« sammelt der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer die besten Erkenntnisse aus der Naturwissenschaft. Insgesamt widmet er sich 50 Wissenschaftlern aus den Bereichen Astronomie, Physik, Mathematik, Informatik, Naturforschung, Biologie, Chemie, Medizin, Molekularbiologie und Genetik. Dabei widmet er sich Größen wie Galilei, Kepler, Newton über Marie Curie, Lise Meitner, Einstein, Schrödinger bis hin zu Feynman, sowie Darwin, Gauß und noch vielen anderen bekannten Wissenschaftlern.

Ernst Peter Fischer schreibt nicht nur informativ, sondern er stellt in seinem Buch 50 Forscher in einem kurzen Portrait vor, ein jedes wird von einem kurzen passenden Zitat begleitet. Weiterhin gestaltet sich die Gliederung des Buches nach den folgenden Themenbereichen:
- Erkenntnisse aus Astronomie und Physik (22 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Mathematik und Informatik (5 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Naturforschung und Biologie (5 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Chemie und Medizin (7 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Molekularbiologie und Genetik (7 Kurzportraits)
- Noch mehr Erkenntnisse (4 Kurzportraits)
Das Hauptaugenmerk liegt folglich auf der Astronomie und der Physik. Angenehm sind die kurzen Portraits dennoch zu lesen, die meisten in etwa 4-5 Seiten lang. Dadurch kann man, wenn man es denn möchte, immer mal wieder zwischendurch ein, zwei Portraits lesen, was ich sehr angenehm fand. So wird man nicht mit zu viel Informationen auf einmal „überflutet“. Wer sich allerdings für eines oder mehrere der Themenbereiche bereits interessiert, wird vermutlich nicht nur auf sehr viele bekannte Namen stoßen, sondern natürlich auch auf deren Erkenntnisse und Entdeckungen, die in dem Fall dem Leser nicht neu sind. Dennoch fand ich es interessant und auch angenehm, alles nochmal in einem schönen kompakten Format zu lesen.

Ein schönes Sachbuch über Wissen und Erkenntnis, die berühmte Forscher erlangt haben. Sehr angenehm zu lesen, auch für diejenigen, die gerne mal „zwischendurch“ gerne mal ein paar Seiten lesen.

Veröffentlicht am 28.10.2016

Tipps von Mutter zu Mutter

Mama schläft jetzt durch
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Die Freude über das Baby ist groß, ist es doch endlich da. Doch schnell wird die frischgebackene Mama feststellen, dass spätestens mit der Ankunft des neuen Erdenbürgers sich so einiges verändert hat und ...

Die Freude über das Baby ist groß, ist es doch endlich da. Doch schnell wird die frischgebackene Mama feststellen, dass spätestens mit der Ankunft des neuen Erdenbürgers sich so einiges verändert hat und Schlaf plötzlich Mangelware wird. Die Journalistin und Autorin Angela Breitkopf, die selbst Mutter von drei Kindern ist, beschäftigt sich in ihrem Buch mit genau der Frage, wann man als Mutter wieder (durch)schlafen kann und wie man sich bis dahin mit praktischen Tipps helfen kann.

Das Buch selbst ist sehr schön aufgeteilt. Neben einem Vorwort und einem Abschnitt über den Ratgeberdschungel über Babyschlaf, ist das Buch aufgeteilt in Abschnitte für die Lebensmonate 0-3, 3-6, 6-10 und 10-18. Die Abschnitte für die Lebensmonate beinhalten allesamt praktische Tipps und Informationen, die speziell auf diesen Lebensabschnitt des Babys zugeschnitten sind. Der „Ratgeber“ von Angela Breitkopf profitiert vor allem davon, dass die Autorin selbst Mutter ist und in vier Jahren drei Kinder bekommen hat. So berichtet sie völlig hemmungslos auch darüber, wie es wirklich ist, Mutter zu sein. Denn das ist nicht immer ein Zuckerschlecken, sondern oft anstrengend und kräftezerrend. Doch trotz all der Ehrlichkeit schafft sie es immer wieder, die Erlebnisse mit Witz zu verkaufen.
Da ich selbst Mutter eines 5 Monate alten Säuglings bin, habe ich oft nur gedacht: „Ja, so ist es! Endlich mal jemand, der nicht alles schönredet!“ Man fühlt sich also als Mutter verstanden und wird nicht mit seltsamen Tipps versorgt, die einem vielleicht gar nicht gefallen, wie vielleicht dem Schreienlassen oder dem Familienbettzwang. Für alles gibt es Alternativen. Egal, welchen Weg man beschreiten will, das wichtigste ist, dass man sich wohl dabei fühlt und es sich richtig anfühlt. Angela Breitkopf zeigt hierfür Wege auf, wie das gelingen könnte. Sie selbst hat über das Thema recherchiert und einiges an schönen und, wie ich finde, sinnvollen Tipps zusammengetragen, die sich auch leicht umsetzen lassen. Einiges, gerade aus dem Bereich 0-3 Lebensmonate war mir sogar schon aus eigener Recherche und bereits gesammelter Erfahrung bekannt. Dennoch konnte ich noch die ein oder andere Information aus diesem Teil mitnehmen. Die nächsten Abschnitte waren mich interessant, einen Tipp konnte ich sogar schon erfolgreich umsetzen. Auch für das nächtliche Abstillen (bzw. die Abgewöhnung der nächtlichen Fläschchenmahlzeit) gibt es Tricks, und wenn bei uns der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich sicher noch einmal das Büchlein zur Hand nehmen, und mir die Tipps erneut durchlesen, vermutlich nicht zum letzten Mal.

Schade nur, dass das Buch erst nach Geburt meines Kindes erschienen ist, das hätte mir einiges an stundenlangen recherchieren erspart und ich wäre vielleicht zu ein wenig mehr Schlaf gekommen. Empfehlenswert ist das Buch auf jeden Fall für Schwangere und für junge Mütter, da das Buch von Geburt bis zum Alter von 18 Monaten hilfreich und ferner für erstere vorbereitend sein kann. Und so hoffe ich, dass ich auch bald (in ein paar Monaten) sagen kann: „Mama schläft jetzt durch.“

Veröffentlicht am 22.10.2016

Kurzweiliges Lesevergnügen auf Kaipas V

[W]HOLE-Kids: Außenmission auf Kaipas V
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Tim Lawrence ist 11 Jahre alt, und lebt mit seinem Vater auf einem Raumschiff. Als nun auch Weihnachten im Weltall gefeiert werden soll, geht das natürlich nicht ohne einen echten Weihnachtsbaum. Tim und ...

Tim Lawrence ist 11 Jahre alt, und lebt mit seinem Vater auf einem Raumschiff. Als nun auch Weihnachten im Weltall gefeiert werden soll, geht das natürlich nicht ohne einen echten Weihnachtsbaum. Tim und sein Hund Rufus bekommen also die Mission auf Kaipas V nach einem geeigneten Baum zu suchen und dabei erkunden sie einen geheimnisvollen Wald…

Nirac Rellum, ein Pseudonym der Autorin Carin Müller für Science-Fiction Geschichten, beschreibt hier wunderbar und kindgerecht das Abenteuer von Tim. Wir erleben die Handlung dabei aus der Ich-Perspektive durch Tim. Der Schreibstil ist zudem für Kinder geeignet und spannend geht es mit der allerersten Außenmission los. Ich konnte mir dabei bildlich vorstellen, was Tim in diesem doch sehr geheimnisvollen Wald erlebt.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für diese Kurzgeschichte, die meiner Meinung auch wunderbar für Kinder ab ca. 6 Jahren geeignet ist. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit Tim!

Veröffentlicht am 22.10.2016

Spannend von Anfang bis Ende

Blutrune
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Als die junge Jurastudentin auf einer Party den charmanten Gastgeber Robert kennenlernt, ahnt sie nicht, in welches Unheil er sie ziehen wird. Denn hinter der Maske des netten Kerls steckt in Wahrheit ...

Als die junge Jurastudentin auf einer Party den charmanten Gastgeber Robert kennenlernt, ahnt sie nicht, in welches Unheil er sie ziehen wird. Denn hinter der Maske des netten Kerls steckt in Wahrheit ein ganz anderer Mensch. Nur wenig später gerät sie selbst in das Netz aus Gewalt und Intrigen…

Karina Reiß legt mit ihrem Debütroman „Blutrune“ einen unglaublich fesselnden Thriller hin. Darin überzeugt sie nicht nur sprachlich mit einem sehr guten und treffsicheren Stil, sondern zeigt auch, dass sie ihren Roman auch von Anfang bis Ende durchdacht hat. Des Weiteren hat sie zudem einen Thriller geschaffen, indem die Spannung nicht nachlassen will. Darüber hinaus schafft es die Autorin die Geschichte immer so in eine andere Richtung zu drehen, dass die Handlungen nicht immer vorauszuahnen sind. Häufig schaffte sie es mich zu überraschen, da ich mit der ein oder anderen Wendung einfach nicht gerechnet hatte. Natürlich wird der gewiefte Leser auch selbst einige Vermutungen aufstellen, die vielleicht auch im Verlauf des Romans bestätigt werden. Dennoch lässt sich eben nicht alles voraussehen. Auch ihre Beschreibungen waren so gut und realistisch, dass ich es mir bildlich vorstellen konnte und mich an manchen Stellen unter meiner imaginären Decke verstecken musste um, damit ich die Szene „nicht sehen muss“.
Auch die Charaktere sind interessant gestaltet und man erfährt bruchstückhaft immer mehr über sie und ihre Vergangenheit und was sie ausmacht. So erhält man nicht nur Einblick in Konstanzes Seelenleben, sondern auch zu der Vergangenheit und den Gedanken Roberts. Man erfährt, wie er so geworden ist. Man merkt, dass sie die Autorin über viele kleine Details Gedanken gemacht hat und dass alles zusammenpasst.

Karina Reiß hat einen sehr guten Thriller hingelegt, der mich vom ersten bis zum letzten Wort in seinen Bann gezogen hat. Dieses großartige Debüt sind für mich eindeutig 5 Sterne wert! Ich hoffe auf noch viele weitere tolle Bücher von dieser Autorin.

Veröffentlicht am 11.10.2016

»Fehlerhaft zu sein ist ein Zeichen von Stärke, Celestine.« (S. 372)

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Das Leben der 17-jährigen Celestine scheint perfekt, denn sie ist nicht nur schön und beliebt, sondern hat auch noch gute Noten und einen tollen Freund. Es könnte nicht besser laufen, wenn sie nicht in ...

Das Leben der 17-jährigen Celestine scheint perfekt, denn sie ist nicht nur schön und beliebt, sondern hat auch noch gute Noten und einen tollen Freund. Es könnte nicht besser laufen, wenn sie nicht in einem Moment des Mitgefühls einem Fehlerhaften hätte helfen wollen. Denn in ihrer Welt werden die Fehlerhaften gebrandmarkt und die „perfekten“ Menschen halten sich von ihnen fern. Denn auch wenn es kein Verbrechen ist, ein Fehlerhafter zu sein, so wird man mit einer Gefängnisstrafe geahndet. Durch ihren Verstoß gegen diese Regel, kommt Celestine selbst in die Lage, entweder des Verbrechens angeklagt zu werden, oder schlimmer noch, selbst als Fehlerhafte aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden…

»Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. […] Meine schwarzweiße Welt ist undeutlich und grau.« (S. 145)

Cecelia Ahern ist durch ihre Liebesromane bekannt geworden, umso spannender ist es, dass sie mit „Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ ihren ersten Jugendroman, eine Dystopie, verfasst hat. Dieser Roman bildet zudem auch den ersten Teil einer Dilogie.
Der flüssige Schreibstil von Cecelia Ahern hat mich begeistert: bildhaft, gefühlvoll und sprachgewaltig macht sie uns bekannt mit einer Welt der scheinbaren Perfektion. Angenehm fand ich auch hier die kurzen Kapitel, selten mehr als 10 Seiten lang, die für diese doch temporeiche Geschichte gut passen. Zudem schafft es die Autorin, die Spannung über den Handlungsverlauf hoch zu halten, denn man will immer wissen, wie es weitergeht.

Die Welt, die Cecelia Ahern hier zeichnet, ist faszinierend, wenn auch erschreckend. Neben dem normalen Gericht, dass die gewöhnlichen Verbrechen verfolgt, gibt es noch die Gilde, die einen Blick auf ihre Bürger wirft, ob sie sich in der Gesellschaft moralisch oder ethisch falsch verhalten. All jene, die auffallen, werden als fehlerhaft verurteilt und gebrandmarkt. Im Gegensatz zu einer Gefängnisstrafe gilt man lebenslang als fehlerhaft und kann diesen Makel auch über den Tod hinaus nicht loswerden. Man bekommt strenge Auflagen, wie man nun zu leben hat und wird stets von einem sogenannten „Whistleblower“ kontrolliert, ob man diese auch einhält. Verstöße werden bestraft. Fehlerhafte stehen so ziemlich alleine da, ihnen zu helfen, ist untersagt und Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnisstrafe geahndet. Ziemlich deutlich schafft die Autorin hier eine Zwei-Klassengesellschaft. Doch in die Nische der Fehlerhaften kann fast jeder Bürger fallen, und schneller als man denkt. Man liest deutlich die Gesellschaftskritik heraus und man spürt hier sehr gut die Ungerechtigkeit gegenüber den Fehlerhaften, auch werden sie selten wie Menschen behandelt. Die Umsetzung dieses Themas ist der Autorin sehr gut gelungen und man fängt an darüber nachzudenken, was es denn im Einzelnen auch für uns bedeutet.

Die Protagonistin Celestine macht während der Geschichte eine ziemliche Wandlung mit. Zunächst scheint sie selbst perfekt zu sein und glaubt an das System der Gilde. Aber gerade Ereignisse in ihrer Umgebung lassen sie nachdenken, wie fehlerhaft die sogenannten Fehlerhaften wirklich sind. Ist das System fair? Ist es menschlich? Und was ist mit der Regel, dass man Fehlerhaften nicht helfen darf? Für Celestine war die Welt bisher schwarz-weiß, doch plötzlich ändert sich alles und als sie selbst aus Mitgefühl einem Fehlerhaften hilft, gerät sie selbst in das System und muss sich seitdem Dingen stellen, die sie bisher nicht kannte. Man enttäuscht sie, sie wird gar gedemütigt, aber all das macht sie stark und sie lernt daraus. Sie wird stärker und sie wächst daran, auch wenn sie alles nie wollte.

Einer der größten Antagonisten in diesem Buch ist Oberster Richter Crevan. Man könnte meinen, er ist die Gilde. Anfangs ist klar, dass der Richter Celestine wohlgesonnen ist, da sie nicht nur treue Anhängerin der Gilde ist, sondern auch noch die Freundin seines Sohnes. Doch durch die Ereignisse fängt der Crevan an, sein wahres Gesicht zu zeigen und mutiert zu ihrem größten Feind. Welche hinterhältigen Ränkespiele er treibt und wie falsch die Werte der Gilde sind, wird im Verlauf zunehmend klarer. Doch Richter Crevan sitzt an der Spitze der Gilde, sein Wort ist Gesetz und so kann niemand sein falsches Spiel beenden und er waltet und verurteilt zu seinen persönlichen Gunsten.

»Angelina Tinder hatte recht, man will unsere Köpfe in Besitz nehmen. Aber ich werde niemanden mehr in meinen Kopf lassen, nie wieder.« (S. 245)

„Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ hat mich so ziemlich umgeworfen. Es ist brillant geschrieben, regt zum Nachdenken an und es ist von Anfang bis Ende einfach nur fesselnd. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen.