Bayerische Gemütlichkeit und rasantes Geocaching
Sanktus ermittelt wieder!
Eigentlich heißt er ja Alfred Sanktjohanser und ist ein Münchner Original, der seine Stadt und v. a. seinen Stadtteil Haidhausen in- und auswendig kennt und liebt. Genauso liebt ...
Sanktus ermittelt wieder!
Eigentlich heißt er ja Alfred Sanktjohanser und ist ein Münchner Original, der seine Stadt und v. a. seinen Stadtteil Haidhausen in- und auswendig kennt und liebt. Genauso liebt er seine Kathi und ihre achtjährige Tochter Martina, mit der er auf einer Wellenlänge ist.
Worum geht es nun in dem zweiten Sanktus-Krimi?
Bei einem Familienausflug mit einer beim Sanktus weniger beliebten Familie entdecken Sanktus und Dr. Engler (genannt der Drengler) eine blutige Inschrift, die darauf schließen lässt, dass Englers Kompagnon und Bundesbruder verschwunden ist und sich in Gefahr befindet.
Natürlich wird die Polizei in Form vom Bichä (Bichlmaier) eingeschaltet, der den Sanktus ermahnt, ja nicht zu ermitteln. Dem Sanktus fällt das sehr schwer, erst recht als er an eine alte Rechnung aus Jugendtagen erinnert wird.
Rasant wird das Buch, als der Mörder zum Geocaching aufruft.
Meine Meinung:
Der Sanktus ist einfach der Wahnsinn! So loyal und gleichzeitig dickschädlig allen Vorschriften skeptisch gegenüber stehend findet man leider immer seltener in Bayern.
In den Schreibstil des Autors habe ich mich ein bisserl einlesen müssen, da Halbsätze und oafach geschriebn. Aber gut, so redt halt der Sanktus, so wia eam der Schnobe gwachsn is.
Klar, dass Dialekt nicht fehlen darf, aber nicht nur Bayerisch, auch Fränkisch und Schwäbisch wird gesprochen, wobei gewisse Dialektausdrücke auch gleich übersetzt werden. Für mich kein Problem.
Was mir auch super gefallen hat, sind die kurzen Hinweise zur Brauerei und auch zu geschichtlichen Hinweisen, was München und bestimmte Ereignisse anbelangt. Die Ortskenntnisse des Autors machen das Buch fast schon zu einem kleinen München-Führer.
Für mich hat der Sanktus 5 von 5 Sterndl verdient und ich wünsch eahm ganz vui Leser und Leserinnen!!!!
Hier eine kurze Kostprobe:
"Brauchen wir da ein Navigationsgerät?", hat der Drengler gemeint. "Ja genau!", hat der Sanktus geblafft. "Ich werd durch München mit dem Navi fahren. Geht's noch. Ich doch von da. Das wenn einer sieht, der hält mich ja für total deppert. Also, raus auf die Innere Wienerstraße und runter zum Deutschen Museum ... Herrschaftszeiten! Auf geht's jetzt!" Sanktus kurz vor dem Durchdrehen.
"Schon verstanden", hat der Drengler gegrinst. "I bin dar Sanktus und da bin i da-ho-am." Bayerische Aussprache verheerend kein Ausdruck.