Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2019

Ein unterhaltsamer Roman über die Umwege im Leben

Er liebt uns, er liebt uns nicht
0

Zwei Wochen bevor Marleen in den Mutterschutz geht, kündigt sie ihren Job als Physiotherapeutin. Eine Kurzschlusshandlung. Aber Marleen hält es nicht mehr aus. Man unterstellt ihr Dinge, die sie nicht ...

Zwei Wochen bevor Marleen in den Mutterschutz geht, kündigt sie ihren Job als Physiotherapeutin. Eine Kurzschlusshandlung. Aber Marleen hält es nicht mehr aus. Man unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihr Freund Sven ist alles andere als erfreut. Damit nicht genug. Als ihr Sohn Paul 5 Monate alt ist, nimmt das Schicksal seinen Lauf....

"Er liebt uns, er liebt uns nicht" ist ein unterhaltsamer Liebesroman, bei dem man durch den lebhaften Schreibstil nur so durch die Seiten fliegt. Ich das Gefühl hatte, ich wäre mittendrin. Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet. Sie haben Ecken und Kanten, aber auch ein großes Herz. Marleen steht sich gerne selbst im Weg und handelt impulsiv. Gleichzeitig muss sie aber auch gegen einige Widrigkeiten kämpfen. Dabei vernachlässigt sie ihre Gesundheit. Ihren Freund Sven konnte ich anfangs verstehen, wurde mir aber im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Den Gärtner Bastian muss man einfach nur gern haben mit seiner liebenswürdigen und hilfsbereiten Art. Auch ein Geheimnis scheint ihn zu umgeben. Dann ist da noch David, der alles tut um Marleens Herz zu erobern. Ob das aber die richtigen Methoden sind? Ganz besonders habe ich jedoch Opa Henry in mein Herz geschlossen. Ein verbitterter alter Mann, dem ein Schicksalsschlag schwer zu schaffen macht. Der aber auch ein großes Herz hat, dass die meiste Zeit jedoch verborgen ist. All diese Charaktere sind authentisch dargestellt und wie aus dem Leben gegriffen. So kommt es auch zu einigen witzigen Szenen und Dialogen. Ein richtig unterhaltsamer Wohlfühlroman eben.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Thriller mit einem besonderen Ermittler

Die Maske der Gewalt
1

Richard Schwarz war früher Artist im Zirkus seiner Schwester in München. Jetzt ist er Ermittler beim LKA in Wien. Aber noch heute tritt er als Mister Domino auf und führt dem Publikum Illusionen vor, wenn ...

Richard Schwarz war früher Artist im Zirkus seiner Schwester in München. Jetzt ist er Ermittler beim LKA in Wien. Aber noch heute tritt er als Mister Domino auf und führt dem Publikum Illusionen vor, wenn seine Schwester Hilfe braucht. Genau während so einer Vorstellung erhält er einen Anruf seines Chefs Paul Marek. In der WIG in Wien wurde eine Frauenleiche gefunden. Und das war erst der Anfang.....

"Die Maske der Gewalt" ist der 1. Teil einer Trilogie mit dem LKA Ermittler Richard Schwarz. Weitere Teile erscheinen im 9 Monatsrhythmus. Der Fall an sich ist abgeschlossen. Jedoch bleiben ein paar Fragen übrig, die man erst in den Fortsetzungen erfährt. Schon als ich den Prolog - hier Präludium, da der Thriller wie ein Musikstück in 3 Akte getaktet ist - gelesen habe, wusste ich, dass ich ihn kaum noch aus der Hand legen werde. Er hat alles was einen guten Thriller ausmacht. Spannung, nicht vorausschaubar, aufgelockert mit witzigen Szenen/Dialogen sowie gut ausgearbeiteten Charakteren. In alle konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich habe mit ihnen gelitten, mich mit ihnen gefreut oder auch den Kopf geschüttelt. Besonders hat mir Richard Schwarz gefallen. Schon in jungen Jahren musste er den Mord an seiner Mutter miterleben und hat sich dabei selbst schwer verletzt. Durch eine schicksalhafte Begegnung hat er wieder das Lachen erlernt. Später geht er zur Polizei. Denn noch heute möchte er nichts sehnlicher als den Mörder seiner Mutter fassen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass sich der Schreibstil den jeweiligen Situationen anpasst. In wechselnden Szenen führt die Autorin atmosphärisch dicht durch die Geschichte. Die hat es in sich und es werden auch einige gut recherchierte Themen angesprochen. Neben dem Überthema das Zirkussterben in Österreich, eingebettet in Richard Schwarz Hintergrund, auch häusliche Gewalt, Spielsucht und Drogen.
Fazit: Ein Thriller wie er sein sollte. Spannung von Anfang bis Ende. Gut ausgearbeitete Charaktere. Absolute Leseempfehlung von mir. Mein Monatshighlight.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Eine besondere Geschichte

Verrat am Elfenparadies
0

Nachdem Finja und Aaron im letzten Italien Urlaub das Schicksal der Night Sky zum Teil geklärt haben, sind sie sicher, eine weitere Pforte zur Elfenwelt entdeckt zu haben. Aber warum funktioniert sie nicht? ...

Nachdem Finja und Aaron im letzten Italien Urlaub das Schicksal der Night Sky zum Teil geklärt haben, sind sie sicher, eine weitere Pforte zur Elfenwelt entdeckt zu haben. Aber warum funktioniert sie nicht? Um das zu klären beschließen sie eine längere Reise in die Elfenwelt zu unternehmen, die sehr beschwerlich wird. Werden Sie das letzte Geheimnis der Night Sky klären? Aber auch Gefahr von einer anderen Seite droht.....

"Verrat am Elfenparadies" ist der Abschluss der Wasserfall Trilogie und hat mir von allen 3 Bänden am besten gefallen. Man sollte aber unbedingt mit Band 1 anfangen, um alles besser zu verstehen. Schön konnte man von Band zu Band die Entwicklung der einzelnen Charaktere mitverfolgen. Die im ersten Band noch 11-jährige Finja ist jetzt 13 und erlebt intensiv ihre Liebesbeziehung zu dem 2 Jahre älteren Toni. Neben der Rettung des Elfenparadies, das einen Großteil der Geschichte einnimmt, ist ein weiteres Thema auch die Sexualität der Heranwachsenden. Dies hat der Autor perfekt in die Geschichte integriert. Einfühlsam und aufzeigend wie es sein sollte. Beide gleichberechtigt und mit dem Mut offen über seine Gefühle und Wünsche zu reden. Allgemein hat mir besonders gut gefallen, dass die Geschlechter nicht in Schubladen gesteckt wurden. Sowohl bei ihren Abenteuern, als auch in der Liebe. Und die wird auf eine harte Probe gestellt.
Die Wasserfall Trilogie von Oliver Jungjohan ist meines Erachtens eine ganz besondere Reihe. Hier lösen die Kinder Schwierigkeiten mit Verstand und Geschick, ganz nach Ihren Fähigkeiten, ohne magische Kräfte. Aber auch wichtige Themen, die Jugendliche in dem Alter interessieren, kommen nicht zu kurz. Werden einfühlsam und ohne den Finger zu erheben, aufgegriffen. Man muss die Trilogie gelesen haben, um zu verstehen was ich meine.
Fazit: Eine besondere Fantasy Geschichte, die fast gänzlich ohne Magie auskommt und der Alltag der Heranwachsenden, mit all ihren Freuden und Problemen, gut integriert ist. Ich kann sie nur jedem ans Herz legen.
Der Autor hat übrigens alles in Eigenarbeit, inklusive der ungewöhnlichen Kapitelbilder, geleistet und sehr viel Zeit und Herzblut in seine Bücher investiert.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Hochaktuell, brisant und spannend

Im Jahr der Finsternis
0

Kurz vor den Europawahlen. Der Anwalt Viktor Hellberg reist mit seiner Tochter Marie nach Wien, um den Nachlass seiner Mutter Simone zu regeln. Als Marie noch einmal zum Stephansdom geht um Fotos zu machen, ...

Kurz vor den Europawahlen. Der Anwalt Viktor Hellberg reist mit seiner Tochter Marie nach Wien, um den Nachlass seiner Mutter Simone zu regeln. Als Marie noch einmal zum Stephansdom geht um Fotos zu machen, verschwindet sie spurlos. Die Entführer wollen etwas bestimmtes aus dem Nachlass Simone. Die hektische Suche und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für Viktor. Was er nicht ahnt: die Entführer gehören zu einer Organisation, die sich die Zerstörung der Demokratie zur Aufgabe gemacht hat. Und diese haben ein Attentat auf einer der populärsten Männer Europas geplant......

"Im Jahr der Finsternis" ist ein hochaktueller und brisanter Politthriller. Informativ, verständlich und dabei spannend geschrieben. In einem flüssigen Schreibstil wird der/die Leser/in in 2 Erzählebenen durch die Geschichte geführt. Einmal die Ereignisse um Maries Entführung und Viktors verzweifelter Versuch, seine Tochter zu retten. Dabei erfährt man auch nach und nach wie Simone in das Ganze verwickelt ist. Gleichzeitig erlebt man die Vorbereitungen und Gedanken des Attentäters mit. Selten habe ich ein Buch mit politischem Thema gelesen, dass mich so fesseln konnte. Im Gegenteil. Normalerweise meide ich dieses Themengebiet. Hier habe ich es nicht bereut, das Buch gelesen zu haben. Die Spannung hat sich von Seite zu Seite langsam aufgebaut, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Am Schluss haben sich die Ereignisse noch einmal überschlagen. Kann das Attentat noch verhindert werden? Steht Europa tatsächlich vor einem zweiten 9/11? Für mich war das Ende jedenfalls stimmig und erschreckend real.
Fazit: Ein hochaktueller, brisanter und dabei spannender Politthriller. Erschreckend real. Auch ein bisschen Lokalkolorit hat nicht gefehlt. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Einfühlsamer und humorvoller Roman über das Älterwerden

heimelig
0

Nelly ist 77 Jahre alt und lebt in einem Altersheim in der Schweiz, dem heimelig. Welches aber eher unheimelig ist. Im Gegensatz zu ihren Mitbewohnern müsste sie nicht hier sein. Aber Nelly hat ihren Stolz. ...

Nelly ist 77 Jahre alt und lebt in einem Altersheim in der Schweiz, dem heimelig. Welches aber eher unheimelig ist. Im Gegensatz zu ihren Mitbewohnern müsste sie nicht hier sein. Aber Nelly hat ihren Stolz. Tochter Trudi hat sie aus ihrem wunderschönen Haus gedrängt, nur um auf dem Grundstück eine garagenähnliche Betonvilla zu bauen. Klar, sie hat mehr als genug Geld von ihrer Tochter bekommen und hätte auch in eine Einliegerwohnung im neu gebauten Haus ziehen können. Das wollte Nelly jedoch nicht. Eines Tages schlägt ihre Enkelin Kim vor, doch Städte in der Schweiz zu bereisen. Immer nur einen Tag und immer nach dem Alphabet. So kommt es, dass Nelly noch einige Abenteuer erlebt......

"heimelig" ist eine liebenswerte Geschichte. Geschrieben in einem flüssigen und humorvollen Schreibstil. Aus Sicht der Hauptprotagonistin Nelly. Thematisiert wird einiges. Zum Beispiel Pflegenotstand, Sterbehilfe, das Leben im Altersheim, Liebe im Alter. Und das auf sehr humorvolle und einfühlsame Weise. Ich habe gelacht, war traurig, war gerührt und habe mich gefreut. Es gab auch Szenen, die etwas kitschig oder übertrieben gewirkt haben. Was mich aber keinesfalls gestört hat. Ich habe es einfach nur genossen diesen wundervollen Roman zu lesen. Durch ihre Ausflüge lernt Nelly, das man im Alter auch mal etwas wagen sollte und es nie zu spät für einen Neuanfang ist. Denn entscheidend ist nicht wie lange man noch lebt, sondern was man aus dieser Zeit macht.
Fazit: Ein humorvoller und gefühlvoller Roman über das Älterwerden. Der zeigt, dass man auch dann noch etwas aus seinem Leben machen kann. Sehr zu empfehlen.