Auf dieses Buch bin ich durch die spannende Inhaltsbeschreibung gestoßen. Im ersten Moment klingt es nach einem Thriller, wie man ihn schon zu Hauf gelesen hat, aber irgendwas hat mich in den Bann gezogen und mich dazu bewegt es unbedingt lesen zu wollen. Dem Impuls bin ich dann auch direkt nachgegangen und hatte es innerhalb kürzester Zeit durch.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach und sie versteht es, die Kapitel kurz und knapp zu halten und so den Leser am Buch zu halten. Durch die stetigen Perspektivwechsel, bleibt der Spannungsbogen durchweg erhalten. Man lernt die Hauptfiguren Merry, Sam und Frank kennen. Jeder dieser Menschen bekommt ihre eigenen Szenen und Rückblicke, die dem Leser wahrscheinlich die Motive und Charaktereigenschaften näherbringen sollen. Umso verwirrender wird das Katz-und-Maus-Spiel dann, weil man die einzelnen Handlungen teilweise nur schlecht nachvollziehen kann und sich fragt, wer welche Geheimnisse verbirgt.
Ich hatte das Buch wirklich extrem schnell durch und das hat mir im Nachhinein sehr gut gefallen. Seit der Inhaltebschreibung wollte ich einfach wissen, was es mit den Geheimnissen auf sich hat. Ich denke ich würde auf jeden Fall erneut etwas von der Autorin lesen. Dass das Buch in Schweden gespielt hat, war in Ordnung für mich. Ich habe allerdings gemerkt, dass ich wohl kein großer Fan von skandinavischen Krimis und Thrillern bin.
Mir war keiner der Personen sonderlich sympathisch, denn in meinen Augen haben alle irgendwie den Schuss nicht gehört und sind absolut verrückt. Einzig Baby Conor ist mir ans Herz gewachsen und tat mir leid. Sein Wohl und sein Leid gingen mir sehr nah und ich habe beim Lesen den Eltern gegenüber stellenweise echten Ekel empfunden. Da ich nicht zu viel verraten kann, um nicht zu viel vorwegzunehmen, fällt es mir schwer, auf die genauen Taten einzugehen.
Ich habe gemerkt wie ich am liebsten die Augen vor solchen Gräueltaten verschließen würde, allerdings hat mir dies auch gezeigt, dass es solche Menschen im realen Leben ganz bestimmt überall auf der Welt gibt. Und das ist wirklich sehr schlimm. Eine Empfehlung fällt mir daher auch tatsächlich etwas schwer, denn Spaß macht dieses Buch nicht. Aber das heißt in meinen Augen auch, dass die Autorin es geschafft hat, sehr realistisch zu schreiben.
Das Ende lässt einen irgendwie mit einem mulmigen Gefühl zurück. Die ganze erzeugte Stimmung war durchweg einfach nur deprimierend. Abschließend kann ich für mich sagen, dass ich froh war, diese grau beschriebene Szenerie endlich verlassen zu dürfen.
Fazit: Ein solider skandinavischer Krimi, der Stoff für einen klassischen ARD-Film bietet.