Cover-Bild Small World
Band der Reihe "detebe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 26.02.1999
  • ISBN: 9783257230888
Martin Suter

Small World

Erst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang legt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühlschrank. Bald vergisst er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit Alzheimer raubt, desto stärker kommen früheste Erinnerungen auf. Und das beunruhigt eine millionenschwere alte Dame, mit der Konrad seit seiner Kindheit auf die ungewöhnlichste Art verbunden ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2021

Eine fiese Krankheit

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Konrad Lang hatte bisher ein schönes aufregendes Leben. Doch jetzt, scheint ihm alles zu entrinnen.

Er hat Alzheimer im bereits fortgeschrittenen Alter. In seinem Haus geht es drunter und drüber. Es ...

Konrad Lang hatte bisher ein schönes aufregendes Leben. Doch jetzt, scheint ihm alles zu entrinnen.

Er hat Alzheimer im bereits fortgeschrittenen Alter. In seinem Haus geht es drunter und drüber. Es gelingt ihm nicht mehr, sich selbst zu versorgen. Nach und nach verschwindet das Gedächtnis.

Das Neue vergessen, die alten Erinnerungen kehren zurück.

Ausgerechnet sein Langzeitgedächtnis beschäftigt eine alte Bekannte. Die fühlt sich davon bedroht, da Konrad sich an winzige Details seiner Kindheit erinnert. Die Krankheit Alzheimer bedroht all ihre Errungenschaften.

Erinnerungsfetzen schweben um Konrad, doch eine Verknüpfung kann er nur selten herstellen.

Alles wird nach und nach in Frage gestellt. Was hat es mit der alten Freundin auf sich?

Martin Suter verknüpft hier eine Szenerie aus Vergangenheitsfetzen und einem perfiden Krimi. Die Vergangenheit ist machtvoll und dunkle Geheimnisse sollten manchmal besser im Verborgenen bleiben. Mit Konrad Lang erlesen wir eindrucksvoll ein Leben, das nach und nach in Vergessenheit gerät. Mit viel Feingefühl beschreibt er die Erinnerungen Konrads und mit viel Spitzfindigkeit die Machenschaften drumherum.

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Veröffentlicht am 03.06.2019

Jede Familie hat ein schmutziges Geheimnis

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Martin Suter erzählt in seinem Roman die Geschichte eines Mannes, der an Alzheimer erkrankt. So weit, so unspektakulär. Aber da ist noch viel mehr: Konrad Lang ist der ewige Schmarotzer der High Society. ...

Martin Suter erzählt in seinem Roman die Geschichte eines Mannes, der an Alzheimer erkrankt. So weit, so unspektakulär. Aber da ist noch viel mehr: Konrad Lang ist der ewige Schmarotzer der High Society. Im Dunstkreis der Reichen und Schönen mogelt er sich so durchs Leben und ist seinen Gönnern mehr Last als Segen. War er in jungen Jahren noch der Spielkamerad und späterer „Kammerdiener“ für Thomas Koche entwickelt er sich im hohen Alter zu einer betrunkenen Plage. Warum seine ehemaligen Gönner ihn daher immernoch unterstützen wird dem Leser verschwiegen. Aber doch deutet sich an, dass mehr hinter der Geschichte stecken muss. Als Konrad an Alzheimer erkrankt, scheint sein Schicksal besiegelt. Doch mit Fortschreiten der Krankheiten sind da auf einmal Erinnerungen. Verschwommen und Unlogisch scheinen die Gedankenfetzen, die Konrad in seinen lichten Momenten heraufbeschwört. Und doch... Irgendwas stimmt doch da nicht.

Ein unfassbar gutes Buch. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, so dringend wollte ich wissen, welches dunkle Familiengeheimnis Konrad hütet. Die Auflösung der Geschichte hat mich wirklich umgehauen. Wer hätte damit gerechnet. Martin Suter ist ein Garant für tolle Unterhaltung, klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Absolute Leseempfehlung

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Suter mausert sich wohl immer mehr zu einem meiner absoluten Lieblingsautoren. Zumindest ist „Small World“ nun bereits das vierte Buch, das ich von ihm gelesen habe, und das mich restlos begeistert hat. ...

Suter mausert sich wohl immer mehr zu einem meiner absoluten Lieblingsautoren. Zumindest ist „Small World“ nun bereits das vierte Buch, das ich von ihm gelesen habe, und das mich restlos begeistert hat. Protagonisten des Romans sind der reiche Fabrikantensohn Thomas Koch und sein ärmlicher Freund Konrad Lang. Beide kennen sich aus frühesten Kindertagen und sind zusammen aufgewachsen. Konrad wurde sein Leben lang von Thomas Mutter finanziell unterstützt, dafür war Konrad immer zur Stelle, wenn Thomas ihn brauchte. Nun sind beide um die 60 Jahre alt und Konrad hat zunehmend Probleme mit seinem Kurzzeitgedächtnis. Schließlich die Diagnose: Alzheimer. Je mehr die Krankheit Konrads Neugedächtnis raubt, desto stärker erinnert er sich an Ereignisse aus seiner Jugend und frühesten Kindheit. Das passt aber Thomas Mutter, millionenschwere Alleinherrscherin des Familienunternehmens, überhaupt nicht. Großartig finde ich jedes Mal wieder Suters Sprache. Sie ist sehr präzise, ohne Schnörkel, trotzdem wird die Geschichte sehr einfühlsam erzählt. Faszinierend ist auch, wie feinfühlig Suter seine Figuren zeichnet, wie stilsicher er die Szenen entwirft. Die ganze Geschichte wird dadurch sehr stimmig, nichts ist zu wenig oder zu viel, jedes Wort, jeder Dialog sitzt. Am Ende gelingt Suter auch noch der Spagat zwischen Familiendrama, Thriller und einer medizinischen Fallstudie über Alzheimer. Ein tolles Buch, das einen sofort in den Bann zieht.