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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2019

Eine super Story, leider aber zu auslandend

Nayla 1: Die Tochter des Paradieses
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Nayla wohnt auf einer Insel, die man als paradiesisch bezeichnen könnte – wären da nicht die Flutwellen, die ihr Leben immer wieder überschatten und ihre ohnehin von Verlust gepeinigter Seele auch noch ...

Nayla wohnt auf einer Insel, die man als paradiesisch bezeichnen könnte – wären da nicht die Flutwellen, die ihr Leben immer wieder überschatten und ihre ohnehin von Verlust gepeinigter Seele auch noch den letzten Halt nehmen: Ihre Schwester. Von Verzweiflung und Rachegefühlen angetrieben tritt Nayla eine Reise an, deren Verlauf sie sicherlich nicht vorhergesehen hat.
Es fällt mir gar nicht so leicht, das Buch zu bewerten, da es sich angefühlt hat wie eine Achterbahnfahrt. Der Schreibstil ist sehr detailliert, funktioniert wie ein Übersetzer – aus den gelesenen Wörtern formen sich ganz von selbst und voller Leichtigkeit Bilder in meinem Kopf. Das ist definitiv etwas Positives, fühlt man sich doch verstärkt in die Geschichte und in die Gedankenwelt der Charaktere versetzt. Hin und wieder kam es mir aber so vor, als würde zwischen den vielen Beschreibungen die Handlung verloren gehen. Dadurch, dass selbst in spannenden, actionreichen Szenen ein enormer Fokus auf diverse Dinge, z.B. die Umwelt, gelegt wurde, wurde der Geschichte stellenweise der Elan genommen. Es entstand für mich der Eindruck, dass viel mehr in dem Buch hätte passieren können, wenn manche Szenen ihrer Schnelllebigkeit überlassen worden wären. Ein Grund für mich, keine wirkliche „Sucht“ zu entwickeln. Leider. Denn eigentlich hat Nayla vieles, was für eine Abhängigkeit sprechen würde: Eine weit ausgearbeitete Geschichte der Völker, tiefgreifende Charaktere, packende Konflikte. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass die Liebesgeschichte etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt, doch schien das zumindest für den ersten Band noch nicht angedacht zu sein. Den zweiten möchte ich aber definitiv noch lesen, weil ich einfach wissen muss, wie es weitergeht. Ihr merkt, alles seltsam durchwachsen. Einerseits hat mich das Buch zwar nicht an sich gefesselt, andererseits aber doch so geködert, dass ich neugierig bin und die Charaktere weiterverfolgen möchte. Vielleicht war ich einfach nicht in der Stimmung für ein in meinen Augen „langsameres“ Werk? Wer weiß. So oder so gibt es von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Eine gute Grundlage, die nicht ganz ausgenutzt wurde

ADDICTED
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Blake, Nell und Lucy schlagen sich mit Müh und Not durch das Leben, was sie direkt in die Arme eines Fremden treibt, der ihnen einen befremdlichen Job anbietet. Sie sollen magische Gegenstände suchen und ...

Blake, Nell und Lucy schlagen sich mit Müh und Not durch das Leben, was sie direkt in die Arme eines Fremden treibt, der ihnen einen befremdlichen Job anbietet. Sie sollen magische Gegenstände suchen und zu ihm bringen, um die Menschheit vor deren Einflüssen zu bewahren, Was geheim bleibt, ist die damit einhergehende Gefahr: Die Gegenstände machen süchtig. Als wäre das Risiko dadurch nicht schon groß genug, erkennt Blake schließlich, dass die Anziehung, die sie verspürt, nicht nur von den Gegenständen ausgeht...

Der Grundriss schien etwas Neues zu sein, was heutzutage gar nicht mehr leicht zu schaffen ist. Diese Hoffnung hat sich auch bestätigt. Magische Gegenstände, die ihre Sucherinnen süchtig machen und drohen, sie mit der Zeit zu zermürben? Ein Zirkel, dessen Pläne man nie gänzlich durchschaut und von dem man sich fragt, ob es tatsächlich gutherzige Absichten sind, die ihn antreiben? Abtrünnige, von denen man nicht weiß, ob man ihnen überhaupt noch über den Weg trauen darf? Hui, ich weiß schon, was mich geködert hat!
Die Charaktere bieten alle eine gute Grundlage für eine spannende Geschichte. Leider kam ich trotzdem nicht gänzlich in das Buch rein, da mir zwischendurch zu viele Handlungsstränge auf einmal angefasst wurden. Ich wusste nicht, worauf ich mich fokussiere sollte und manche Aspekte, auf die ich mich wirklich gefreut habe, kamen mir zu kurz, während einige kleine Dinge, ohne die die Geschichte meines Erachtens nach gut ausgekommen wäre, den Platz eingenommen haben. Ich hoffe, dass in den Folgebänden, die noch dieses Jahr erscheinen sollen, ein stärkerer Fokus gelegt wird. Da ich das Buch als netten Zeitvertreib empfunden habe und immer noch ein Fan der Grundidee bin, gehe ich davon aus, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Schon um herauszufinden, welche magischen Gegenstände noch so existieren – denn da hat sich Anna-Sophie Caspar wirklich coole Aspekte einfallen lassen!

Veröffentlicht am 09.12.2024

Vielleicht bin ich rausgewachsen

Clockwork Prince
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Ich habe Cassandra Clares Geschichten früher mal so geliebt, aber inzwischen werde ich einfach nicht mehr warm damit. Die Charaktere sind mir zu anstrengend und zu flach zugleich, die Storyline zu mau ...

Ich habe Cassandra Clares Geschichten früher mal so geliebt, aber inzwischen werde ich einfach nicht mehr warm damit. Die Charaktere sind mir zu anstrengend und zu flach zugleich, die Storyline zu mau und der Schreibstil... uff, leider hat mich das alles sehr verloren. Es war nicht schlecht, aber schlichtweg... zäh. Und das trotz dieser grandiosen Welt und dieser grundlegend tollen Idee!

Veröffentlicht am 09.12.2024

Mixed Feelings

Wenn sie wüsste
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Einerseits habe ich dieses Buch innerhalb von einer Zugfahrt an einem Stück verschlungen. Andererseits muss ich aber zugeben, dass ich doch etwas enttäuscht war. Das Buch wurde als wahnsinnig unvorhersehbar ...

Einerseits habe ich dieses Buch innerhalb von einer Zugfahrt an einem Stück verschlungen. Andererseits muss ich aber zugeben, dass ich doch etwas enttäuscht war. Das Buch wurde als wahnsinnig unvorhersehbar promotet. Wenn man denkt, dass man die Handlung durchschaut, würde die Geschichte eigentlich erst richtig losgehen. Aber obwohl ich wirklich kein Thriller Nerd bin, habe ich doch einiges erahnt und war von der Entwicklung des Buchs eher enttäuscht. Manches erschien mir auch nicht logisch, je länger ich drüber nachgedacht habe. Ergo:
Ein kurzweiliges, aber wenig nahrhaftes Vergnügen.

Veröffentlicht am 09.12.2024

Schreibstil top, Plot fragwürdig!

Shatter Me
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3,5 ⭐ | ➕: Schreibstil; Umgang mit Traumata| ➖: Wenig Details bei Charakteren, Worldbuilding & Plot

Schon seit Jahren verfolgt mich dieses Buch. Ich hörte von Adam Kent und Aaron Warner als Bookboyfriends, ...

3,5 ⭐ | ➕: Schreibstil; Umgang mit Traumata| ➖: Wenig Details bei Charakteren, Worldbuilding & Plot

Schon seit Jahren verfolgt mich dieses Buch. Ich hörte von Adam Kent und Aaron Warner als Bookboyfriends, las begeisterte Rezensionen, fluchte lautstark, weil nur die ersten drei Bände übersetzt wurden. Und dann, endlich, die Erlösung: Eine Neuauflage und die Hoffnung, dass alle Teile der Reihe nach Deutschland kommen! Für mich war klar, jetzt ist die Zeit für „Shatter Me“ gekommen – und ich werde wohl nie vergessen, wie sich die ersten Seiten angefühlt haben.

Tahereh Mafi schreibt mit einer Präzision, die mir direkt unter die Haut ging. Ihr Stil hat mich daran erinnert, dass Schreiben so viel mehr ist, als Wörter aneinanderzureihen. Denn „Shatter Me“ war vom ersten Moment an einzigartig – die Art und Weise, wie Mafi erzählt, ist einzigartig. Wie sie es schafft, Juliettes viel zu lang isolierten Geist in Worte zu fassen. Schmerzen und Ängste und Hoffnung zu vermitteln, ohne auch nur einen dieser Begriffe zwingend verwenden zu müssen. Ich wusste sofort, dass dieses Buch ein Highlight wird – oder dachte es zumindest. Denn dann kams leider nochmal anders.

Im Laufe des Buchs verschwand die Besonderheit des Schreibstils für mich hinter einem schwammigen Plot und den undeutlichen Skizzen mancher Charaktere, unter anderem Adam und Aaron. Die Präzision, mit der Juliette beschrieben wurde, fehlte mir leider sowohl bei den anderen Charakteren als auch beim Worldbuilding. Mit 336 Seiten ist das Buch recht dünn – und das habe ich deutlich gemerkt. Während ich mich am Anfang kaum von den Zeilen loseisen konnte, verloren sie mit der Zeit einen Teil ihres Reizes. Die Grundlage der Geschichte war interessant, doch wurde ihr zu wenig Raum gegeben. Am Ende hatte ich das Gefühl, eher die Schatten eines Großen-Ganzen gesehen, als eine mitreißende Geschichte gelesen zu haben.

Ich habe mal gehört, dass die deutsche Übersetzung gekürzt wurde. Sollte das stimmen, bin ich ehrlich am überlegen, für den Rest der Reihe zum Original zu switchen. So erschien es mir, als würde einiges an Potenzial verschenkt werden.