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Veröffentlicht am 04.12.2019

Ein perfekter Tod

Die perfekte Strafe
1

Zum Buch:
Bei Arthur’s Seat wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Allem Anschein nach ein Unfall. Die Obduktion ergibt, dass sie allem Anschein nach eine ungewöhnliche Menge eines Opiats zu sich ...

Zum Buch:
Bei Arthur’s Seat wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Allem Anschein nach ein Unfall. Die Obduktion ergibt, dass sie allem Anschein nach eine ungewöhnliche Menge eines Opiats zu sich genommen haben muss, was aber lt. Aussagen ihrer Familie und Freunde ad absurdum ist. Callanach und Turner fragen sich wer mit der jungen Frau an diesem Abend unterwegs war. Als Luc Callanach dann erneut mit einem ungewöhnlichen Todesfall konfrontiert wird, verdichten sich die Hinweise immer mehr auf einen genialen Serienmörder. Doch was ist sein Motiv?
Gleichzeitig erfährt das Team vom Selbstmord ihres ehemaligen Vorgesetzten Begbie. Während Luc versucht zu erfahren wie die als Unglücksfälle getarnten Morde zueinander stehen, lässt Ava der Selbstmord ihres ehemaligen Vorgesetzten Begbie keine Ruhe. Als auch noch Begbies ehemaliger Informant verschwindet beginnt DCI Ava Turner privat zu ermitteln, muss jedoch nach kurzer Zeit Callanach über ihre Entdeckung einweihen.
Eine spannende Jagd beginnt und nicht nur einmal müssen sich Callanach und Turner fragen ob ihre Entscheidungen richtig waren.

Meine Meinung:.
Erzählt wird in mehreren parallelen Handlungssträngen und Sichten, so verfolgt der Leser den Gedankengang des Mörders, nimmt Anteil an dem Verlust der Angehörigen und ermittelt natürlich mit dem Ermittlerteam, dass selbst mit seinen privaten Problemen zu kämpfen hat.

Keine Frage, Schreiben kann HELEN FIELDS wirklich sehr gut, sie versteht Spannung aufzubauen und lässt das Kopfkino mitarbeiten. Der Leser ahnt zwar wer der Mörder ist, da man seine Gedankengänge verfolgt, jedoch kann man sich nie ganz sicher sein. Sie setzt Nebenprotagonisten ein, auch vermeintlich Unsympathische, ohne die man sich eine Fortsetzung nicht vorstellen kann und lässt nebenbei neue erscheinen, die man sofort als Bestandteil des Teams sieht.
Die Autorin versteht es hervorragend mit den Emotionen des Lesers zu spielen. So musste ich auch bei einer Szene den Atem anhalten und rufen: „Oh nein, bitte nicht, nicht der!“.

Ich habe „Die perfekte Strafe“ Originaltitel: „The Perfect Death“ (passt besser zum Buch) im Rahmen einer Verlosung gewonnen. Da dies jedoch der 3. Teil einer Serie um Ava Turner und Luc Callanach ist, habe ich mir vorher die beiden Vorgänger „Die perfekte Gefährtin“ und „Die perfekte Unschuld“ besorgt und gelesen, die mich wirklich begeisterten. Auch wenn man „Perfekte Strafe“ unabhängig von den Vorgängern lesen kann, bin ich froh, dass ich dies gemacht habe, denn dieses Buch ist gut, doch die Vorgänger waren noch einen Tick besser.

Fazit:
Spannender Thriller der Kopfkino garantiert und mit den Emotionen der Leser spielt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 23.10.2019

Sie ist wieder da....

Mordsmäßig verkatert
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Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Junggesellinnenabschiedsfeier für ihre Schwester Emily wacht Louisa verkatert in ihrem Bett auf. Durstig will sie zu ihrem Kühlschrank, aber auf dem Weg dorthin macht ...

Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Junggesellinnenabschiedsfeier für ihre Schwester Emily wacht Louisa verkatert in ihrem Bett auf. Durstig will sie zu ihrem Kühlschrank, aber auf dem Weg dorthin macht sie eine grauenvolle Entdeckung, auf ihrer Couch im Wohnzimmer liegt eine weibliche Leiche. Doch wer ist diese Frau überhaupt, wie kommt sie in Louisas Wohnung und wer hat sie ermordet? Diese Fragen stellt sich nicht nur Louisa sondern auch die Polizei. Da Louisa erstmal unter Verdacht steht, darf auch ihr Freund Josh Rispo nicht ermitteln. Da sich Louisa so gar nicht an dem Abend erinnern kann, zudem auch noch ihr Schlüssel und das Handy vermisst werden, macht sich Louisa daran den Abend mit Hilfe ihrer Schwester und ihrer ehemaligen Angestellten Trudi auf den Weg den Abend zu rekonstruieren. Wird sie dabei auch den Mörder finden?

Meine Meinung:
Sie ist zurück, Louisa Manu mit ihrem 5. Fall. Dies ist der 5. Teil um die Blumenhändlerin Louisa Manu, jedoch kann man den Teil auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Das Cover, geziert von einer gelb-roten Blume deren rote Punkte wie Blutstropen herunter laufen und der Titel des Buches passen wunderbar zur Handlung und fügen sich prima in die Reihe. Wie gewohnt lässt der lockere, flüssige Schreibstil von Saskia Louis die Buchseiten nur so dahinfliegen. Die Protagonisten sind mir schon aus den vorhergehenden Büchern gut bekannt und ich freue mich, auf Trudi nicht verzichten zu müssen. Sie gibt dem Ganzen noch eine extra Portion Humor. Wie gewohnt stolpert Lou in manche prekäre Situation, die sie aber mit ihren Dialogen gut umschifft. Dieses Mal muss sie sich nicht nur auf die Suche nach einen Mörder machen, sondern auch noch ihrer Mutter zu Hilfe eilen, die ganz ungewohnt auf Lous Situation reagiert. Die Autorin versteht es, dem Leser das Gefühl zu vermitteln persönlich dabei zu sein. Mir hat dieser 5. Teil wieder ein paar schöne Lesestunden beschert und ich würde gerne noch weitere Teile um die Blumenhändlerin Louisa Manu lesen.



Fazit:
Wer einen leichten, humorvollen Cosy-Crime sucht ist hier genau richtig und wird mit vergnüglichen Lesestunden belohnt.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Von Heute auf Morgen alles anders

Wir von der anderen Seite
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Zum Inhalt:
Rahel Wald erlebt einen Alptraum. Sie erwacht in einem Krankenhaus nach einer scheinbaren kleinen OP. Zu ihrem Leidwesen muss sie erfahren, dass Sie im Koma war. Sie selbst kann sich weder ...

Zum Inhalt:
Rahel Wald erlebt einen Alptraum. Sie erwacht in einem Krankenhaus nach einer scheinbaren kleinen OP. Zu ihrem Leidwesen muss sie erfahren, dass Sie im Koma war. Sie selbst kann sich weder an die Operation noch was davor geschah erinnern. Von nun an heißt es für sie, Zähne zusammenbeißen und zurück kämpfen ins „normale“ Leben. Unterstützung erfährt sie durch ihre schräge Familie und ihren besten Freund Kevin. Als Autorin von Komödien weiß sie das Ganze mit bissigem Humor zu nehmen. Trotzdem erfährt sie Höhen und Tiefen auf Ihren Weg durch Krankenhäuser und Reha, begleitet von dem winkenden Eichhörnchen. Plagen sie Existenzängste, da sie als Fernsehautorin nur bezahlt wird wenn sie liefert und das Business nicht gerade mit Geduld auf ihre Situation reagiert. Und da ist auch noch ihr Lebensgefährte Olli, der ihr etwas verschweigt.

Meine Meinung:

Der erste Buchroman der Drehbuchautorin von „Keinohrhasen“ Anika Decker erzählt aus der Sicht der Protagonistin Rahel Wald. Wenn man erfährt mit welchem Thema sich dieses Buch befasst, erwartet man zuerst ein ernstes Buch, doch dem hat die Autorin bereits mit der Wahl des Covers den Schrecken genommen. Ja, es geht um Koma und wie man sich ins Leben zurück kämpft, doch die Protagonistin Rahel lässt uns mit einer Portion Humor daran teilhaben. Ihren Bruder Juri fand ich einfach umwerfend rührend wie auch ihren Freund Kevin. Ihr Lebensgefährte Olli war mir unsympathisch, da er sich nicht wirklich mit Rahels Situation auseinandergesetzt hat und offensichtlich vor ihr etwas verbirgt (Ich konnte mir gleich denken was). Toll fand ich, dass auch zur Sprache kommt, wie schwer es die Angehörigen trifft und wie sie ihr Leben ebenfalls umstellen. Ich habe gelacht und ja, manchmal kamen auch ein paar Tränen beim Lesen. Denn dieses Buch zeigt auch auf, wie schnell es jedem von uns passieren kann, dass man von heute auf morgen nicht mehr der agile Mensch ist. Manchmal dachte ich die Autorin hat dies alles selbst erlebt.
Die Autorin schreibt flüssig und leicht und besticht in diesem Buch mit ihrer humoristischen Realität und sorgt so für Lesegenuss.

Fazit:
Ein ernsthaftes Thema verpackt in humoristischer Realität.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Sterbebegleitung näher gebracht

Auf dem Weg, den niemand kennt
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Kurzmeinung: Die Berufung als Sterbebegleiterin auf den Weg den niemand kennt einfühlsam mit Liebe und Respekt erzählt. Lesenswerte und berührende Zeilen
Sterbebegleitung näher gebracht

Zum Inhalt:
Die ...

Kurzmeinung: Die Berufung als Sterbebegleiterin auf den Weg den niemand kennt einfühlsam mit Liebe und Respekt erzählt. Lesenswerte und berührende Zeilen
Sterbebegleitung näher gebracht

Zum Inhalt:
Die Sterbebegleiterin Manuela Thoma-Adofo erzählt Erlebtes aus ihrem Ehrenamt.
Hierbei lässt sie uns teilhaben an einzelne Passagen mit Menschen, denen sie zur Seite stand, aber auch an ihrem Privatleben.

Meine Meinung:
192 Seiten umfasst dieses Buch. Nicht viel und ist auch relativ rasch gelesen. Doch es hat eine Wirkung auf den Leser. Der Schreibstil ist flüssig, allerdings wiederholen sich ein paar Sätze in den Kapiteln wieder.
„Eine Sterbebegleiterin mit Herz und Humor erzählt“, ja, die Autorin hat viel Herz und behält ihren Humor. Sie beschreibt wie sie offen auf die Menschen, ob Demenzkranke und deren Angehörige oder die, die auf den Tod warten zugeht. Sie investiert viel Zeit in ihrem Ehrenamt und wenn sie jemanden begleitet, dann ist sie mit Leib und Seele dabei. Sie versucht die kleinen Wünsche den Sterbenden zu erfüllen sei es, noch ein letztes Mal der Frau einen Schluck Champagner zu geben, dem Mann das geliebte Spaerrib noch mal schmecken zu lassen oder Hilfe bei der Sargauswahl zu leisten. Sie lacht mit ihnen und weint mit ihnen. Sie reagiert gelassen wenn ein 90 jähriger Demenzkranker ihr auf den Po schlägt und kichernd versucht mit seinem Rollstuhl zu fliehen. Einfühlsam mit Liebe und Respekt schreibt die Autorin über das Leben, die Menschlichkeit und den respektvollen Umgang miteinander und nimmt so dem Leser auch den Schrecken vor diesem Thema, dass viele verdrängen. Mir ist mit diesem Buch so einiges klar geworden und dafür bin ich dankbar.

Fazit:
Die Berufung als Sterbebegleiterin auf den Weg den niemand kennt einfühlsam mit Liebe und Respekt erzählt. Lesenswerte und berührende 192 Seiten.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Wenn die Vergangenheit nicht ruht

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Zum Buch:
Eine Spaziergängerin findet einen menschlichen Schädel auf einer Kiesgruppe. Die Polizei findet noch weitere Knochen und geht von 2 Personen aus. Offensichtlich wurden die Personen vor Jahrzehnten ...

Zum Buch:
Eine Spaziergängerin findet einen menschlichen Schädel auf einer Kiesgruppe. Die Polizei findet noch weitere Knochen und geht von 2 Personen aus. Offensichtlich wurden die Personen vor Jahrzehnten verscharrt. Gina Angelucci, Ermittlerin der Cold Cases wird mit diesem Fund gleich am ersten Tag nach ihrem Erziehungsurlaub mit diesem Fall betraut. Die Ermittlungen weisen auf die ehemalige Munitionsfabrik, die sich während des zweiten Weltkrieges in Altbruck befand, hin. Gina will nicht nur die Identität der Toten feststellen um die Angehörigen über den Verbleib zu informieren sondern auch erfahren aus welchen Grund diese beiden Personen ermordet wurden und vor allem, wer der Täter war. Dies gefällt aber nicht allen in Altbruck.

Meine Meinung:
Der zweite Teil um die Ermittlerin Gina Angelucci ist mein erstes Buch der Autorin Inge Löhnig. Die Autorin schreibt in einem ruhigen, flüssigen Schreibstil und mir gelang es sofort mich in das Geschehen einzufinden. Der Prolog beginnt mit dem Rückblick auf den Tag an dem die beiden Menschen ermordet wurden. So weiß der Leser sofort, wie die beiden ums Leben gekommen sind, doch nicht durch wen und warum. Rückblenden führen uns zurück in die Vergangenheit des beschaulichen Dorfes Altbruck, dass im zweiten Weltkrieg eine Munitionsfabrik beheimatete in der viele Zwangsarbeiter und Gefangene arbeiteten. Geschickt verbindet die Autorin mit dem ganzen Geschehen auch einen jahrzehntelangen Familienzwist zweier Altbrucker Familien. Und immer wieder fragt sich der Leser: „Was passierte wirklich an diesem Tag im Jahre 1944?“ Denn eines ist bald klar, sowohl die Munitionsfabrik als auch die streitenden Familien haben mit dem Fall zu tun. Der Leser kann schon bald seine Vermutungen in eine gewisse Richtung anstellen und wird zum Ende hin doch ein klein wenig überrascht.
Inge Löhnig bietet nicht nur einen Mord aus der Vergangenheit sondern auch eine Familienfehde und das Privatleben der Ermittlerin Gina Angelucci, ihrem Mann Tino und ihrem gemeinsamen Töchterchen, alle drei Bereiche sind detailreich beschrieben und ausgewogen. Zum Schluss weiß der Leser zwar, was genau an jenem Tag geschah und wer der Mörder ist, auch die Ermittlerin hat so eine Ahnung, doch einen offiziellen Abschluss, in dem die Wahrheit bekannt wird, gibt es nicht.

Fazit:
Ein solider Krimi mit ruhiger Spannung der zum Schluss hin etwas überrascht