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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

Weniger Sport als dunkle Vorzeichen!

Die drei ???, Fußballfieber (drei Fragezeichen)
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》INHALT:
Der zweite Detektiv ist in Aufruhr: Bald stehen die kalifornischen Schulfußballmeisterschaften an und das Training hat oberste Priorität. Doch zur gleichen Zeit erscheint auf dem Schrottplatz ...

》INHALT:
Der zweite Detektiv ist in Aufruhr: Bald stehen die kalifornischen Schulfußballmeisterschaften an und das Training hat oberste Priorität. Doch zur gleichen Zeit erscheint auf dem Schrottplatz der Familie Jonas ein Junge und bittet die Drei Fragezeichen um Hilfe: Seine Großeltern sehen seit einiger Zeit an allen Ecken und Enden unheimliche Vorzeichen. Beide sind überzeugt, dass diese auf einen baldigen Tod in der Familie weisen. Als Justus, Bob und Peter die Ermittlungen aufnehmen ahnen sie nicht, welche Schrecken sie noch erwarten werden…


》EIGENE MEINUNG:
Bei Folge 123 deuten Titel und Cover auf eine der weniger beliebten Sportfolgen der Drei Fragezeichen hin. Aber ich gebe Entwarnung: Die Handlung bezieht sich weniger auf den Fußball der auf dem Cover abgebildet ist als auf die vielen roten Käfer und weitere „Zeichen.“

Mir hat in diesem Hörbuch vor allem auch Emiliano als Nebenfigur gut gefallen. Er war sympathisch und nicht zu präsent. Die vielen verschiedenen Vorzeichen laden selbst zum Miträtseln ein. Am Ende löst Justus den Fall leider für mich wieder zu sehr im Alleingang und weniger durch großen Ermittlungsaufwand, als durch das Lesen einer Zeitschrift. Da wäre mehr drin gewesen, auch wenn die Auflösung an sich gut durchdacht war!

Tracks:
1. Abergläubische Großeltern
2. Schock!
3. Totenuhr im Wohnzimmer
4. Dunkler Punkt in der Vergangenheit
5. Herzanfall!
6. Verfluchte Grabräuber
7. Völlig desorientiert
8. In der Falle
9. Der Schreck in den Gliedern
10. Im Hexenkessel
11. Angst und Abscheu

Trivia:
• Die Auftritte des roten Ritters erinnern etwas an den Film "Sleepy Hollow" mit Johnny Depp. Als die Drei Fragezeichen und Emiliano dem unheimlichen Reiter in der Steppe begegnen, hat man das Gefühl dies wieder zu erkennen…
• Der deutsche „Arbeitstitel“ dieses Abenteuers lautete: „Die Drei Fragezeichen – Tödliches Spiel“.
• Dieses Buch ist 2006 auch in "American English" unter dem Titel "Soccer Mania" erschienen.
(Quellen: Bildband "Die drei ??? und die geheimen Bilder", https://www.3fragezeichen.net/?ziel=https://www.3fragezeichen.net/buchdb.php?buch=122)


》FAZIT:
Eine interessante Grundidee, die für mich nicht zu den weniger beliebten Sportfolgen gehört! Bei der Auflösung wäre für mich jedoch mehr drin gewesen!

Veröffentlicht am 30.06.2019

Schach, Vergangenheit und Mord!

Die venezianische Schachspielerin - Carusos dritter Fall
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》INHALT:
Erneut findet in Venedig die traditionelle Schachweltmeisterschaft statt. Als der prominente Favorit ermordet in einem der Kanäle aufgefunden wird herrscht Anspannung in der Stadt. Auch bei Caruso ...

》INHALT:
Erneut findet in Venedig die traditionelle Schachweltmeisterschaft statt. Als der prominente Favorit ermordet in einem der Kanäle aufgefunden wird herrscht Anspannung in der Stadt. Auch bei Caruso und seinen Detektivfreunden, da neben der Leiche der reglose Körper einer Katze liegt. Schnell befinden sich die Tiere in einer rasanten Jagd nach dem Täter, denn die menschenscheue Katzenliebhaberin Signora Esmeralda hat den Mord beobachtet. Doch die Suche wird ein Wettlauf gegen die Zeit, als ein Geheimnis aus der Vergangenheit ans Tageslicht zu kommen scheint und das Spiel der Könige beginnt…

》EIGENE MEINUNG:
Ich besitze die Reihe um den venezianischen Kater Caruso (bis auf Band 4) noch in den alten Ausgaben des PIPER Taschenbuch-Verlages. Mittlerweile wurden die Bücher als e-Books mit neuen Covern aufgelegt.
1. Carusos erster Fall: Meisterdetektiv auf leisen Pfoten
2. Venezianischer Mord: Carusos zweiter Fall
3. Die venezianische Schachspielerin: Carusos dritter Fall
4. Schatten über der Serenissima: Carusos vierter Fall (nur als e-Book erhältlich)

Auch Band 3 ist wieder ein schmales Büchlein. Die Katze auf dem Cover gleicht leider nicht dem im Buch beschriebenen Caruso. Im Anhang findet man erneut eine Karte von Venedig, ein Italienisch-Glossar und ein Namensverzeichnis der handelnden Charaktere. Bei Letzterem bin ich mir erneut nicht ganz sicher, dass es nicht (vor der Geschichte gelesen) bereits spoilert… In diesem Teil befinden sich am Ende außerdem eine Beschreibung der „Immergrünen Partie“ und Schachnotationen.
Jedes Kapitel ist in diesem Band mit Zügen einer Schachpartie unterteilt. Ich selbst habe mich nicht weiter mit dem Thema beschäftigt und es auch nicht bis ins Details nachvollzogen. Der Anhang könnte aber hier durchaus hilfreich sein. Etwas irritiert war ich, dass die Frau in den Zwischensequenzen wohl die weißen Figuren spielt, in der Partie im Buch jedoch die schwarzen Figuren. Ich dachte hier würde die gleiche Partie beschrieben – vielleicht sind es doch unterschiedliche.
Der Schreibstil war wieder locker zu lesen und im Vergleich zu den Vorgängern war für mich eine deutliche Steigerung bei den Beschreibungen zu erkennen. Die vielen Wege der Katzen waren diesmal deutlich kürzer, die italienischen Sätzen klar weniger. Sofort konnte ich mit mehr Begeisterung dahin lesen. Der Grundaufbau bleibt: Die einzelnen Katzen/Katzengruppen kommen auf die verschiedenste Arten an diverse Informationen, bei Caruso laufen die Fäden zusammen und der Fall kann mit den Menschen gelöst werden. Hier muss man ganz klar die alte Signora heraus stellen. Sie ist ein schöner, angenehmer, sympathischer Charakter, dem man folgen kann und will. Der Inspektor bleibt mir weiterhin ziemlich egal. Die anderen (tierischen) Charaktere kennt man zum Teil bereits und lernt noch mehr über sie hinzu, andere neue finden ihren Weg zur Gang.
Der Plot dreht sich in diesem Teil sowohl um ein Geheimnis aus der Vergangenheit, Schach und einen Mord in der Gegenwart. Die Mischung fand ich sehr spannend und interessant. Venedig selbst finden wir diesmal wieder im Sommer vor und es war schön beschrieben.

》FAZIT:
Eine eindeutige Steigerung zu den ersten beiden Bänden – sowohl im Schreibstil, als auch im Plot, der Menge an italienischen Bezeichnungen, Orten und Charakteren. Da der 4. Teil nur als e-Book erschienen ist, werde ich die Reihe trotzdem vorerst nicht beenden.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Erinnert an SAW

Die drei ??? Spur ins Nichts (drei Fragezeichen)
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》INHALT:
Orientierungslos und ohne Erinnerung erwacht der erste Detektiv an einem ihm fremden Ort. Wurde Justus entführt? Wer ist der junge Mann, der mit ihm eingeschlossen ist? Keiner der Beiden kann ...

》INHALT:
Orientierungslos und ohne Erinnerung erwacht der erste Detektiv an einem ihm fremden Ort. Wurde Justus entführt? Wer ist der junge Mann, der mit ihm eingeschlossen ist? Keiner der Beiden kann sich laut eigenen Angaben erinnern wie sie in diese Lage geraten sind. Doch bei Just beginnt sich sofort sein detektivischer Spürsinn zu melden. Und diesen benötigt er dringend, bei einem höchst mysteriösen Fall, in dem scharf kombiniert werden muss um einem skrupellosen Gegner auf die Spur zu kommen…

》EIGENE MEINUNG:
Der Rechtsstreit ist beendet und wir bekommen sowohl unsere Drei Fragezeichen als auch die bekannten Cover zurück! Hier sieht man einen gekachelten, fensterlosen Raum indem zwei Personen hocken. Die ganze Szenerie ist in schummriges Blau getaucht. Einzig von einer Deckenlampe und einem Spalt in der geöffneten Tür geht gelbes Licht aus. Dies ist schon der erste Hinweis auf ein sehr atmosphärisches Hörspiel.

Gerade der Anfang dieser Folge konnte mich sehr begeistern! Die drei Fragezeichen müssen getrennt voneinander agieren. Weder ihnen noch dem Zuhörer ist klar, was sich abgespielt hat um sie in eine solche Situation zu bringen. Die ersten Szenen haben mich dabei fast an SAW erinnert und man muss schon aufmerksam zuhören um die Sprünge zwischen den Orten und Personen abzupassen. Im weiteren Verlauf wird immer wieder zwischen den Gruppen hin- und her gesprungen und so ergibt sich erst nach und nach ein Bild was geschehen ist. Eigenes Rätselraten ist nur bedingt möglich, aber es bleibt fesselnd. Am Ende erwartet einen ein schöner Twist – im Anschluss leider ein etwas mageres Finale.

Tracks:
1. Fehlende Erinnerung
2. Filmriss
3. Eins, Punkt, Fragezeichen
4. Hasta la vista!
5. Verdächtiges Individuum
6. Fliegende Orangen
7. Absolute Dunkelheit
8. Gequirlter Blödsinn
9. Hilfeschrei
10. Amnesie
11. Überzeugende Schauspielkunst
12. Notbremse
13. In Deckung!

Trivia:
• Dies ist die erste Hörspielfolge nach dem Rechtsstreit, während dem keine Drei Fragezeichen-Hörspiele, sondern „Die Drei“ erschienen. Aufgrund dieses Rechtsstreits zwischen Sony-BMG-EUROPA und dem Kosmos-Verlag konnte dieses Hörspiel fast drei Jahre lang nicht veröffentlicht werden. Die Folge war bereits im Jahre 2005 fertiggestellt, wurde aber erst 2008 veröffentlicht.
• Es entsteht eine Verbindung zum Fall Tal des Schreckens mit einem „Vergessenstrank“.
• Diese Folge bekam als erstes Hörspiel überhaupt einen Kids Award verliehen.
(Quellen: https://diedreifragezeichen.fandom.com/wiki/SpurinsNichts)

》FAZIT:
Gerade der Beginn dieser Folge ist sehr spannend und gut gemacht – es erinnert etwas an SAW. Bob und Jelena kommen leider etwas kurz und das Ende ist nur mäßig gelungen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Weniger Reise-, mehr Lebensbericht

Und morgen die Welt
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》INHALT:
»Ich möchte die Welt umarmen und von der Welt umarmt werden. Von Wellen umspült, vom Wind zerzaust und von der Hitze erdrückt werden. Ich möchte alles spüren, intensiv, jetzt und für immer. Ich ...

》INHALT:
»Ich möchte die Welt umarmen und von der Welt umarmt werden. Von Wellen umspült, vom Wind zerzaust und von der Hitze erdrückt werden. Ich möchte alles spüren, intensiv, jetzt und für immer. Ich möchte berührt werden, tief in meinem Inneren. Von der Schönheit der Welt, der Schönheit der Natur, des Wassers, des Himmels. Komm schon, Leben - gib mir alles. Ich bin bereit!«
Samira Mousa nimmt die Herausforderung an und reist um die Welt, mit Multipler Sklerose und einem Rucksack voller Medikamente. Die Krankheit ruft sich unterwegs immer wieder in Erinnerung – und doch führt Samiras Trip sie nicht nur an wunderschöne Orte, sondern vor allem zu neuen und aufregenden Abenteuern. Eine Inspiration!

》EIGENE MEINUNG:
Zuerst muss ich sagen, dass mir schon lange keine Rezension mehr so schwer gefallen ist wie diese. Es geht dabei ja oft darum festzustellen: Habe ich Entscheidungen nachvollziehen können? Wie hätte ich selbst gehandelt? Ist mir die Person darin sympathisch? Diese Kriterien funktionieren hier aber aus einem sehr wichtigen Grund nicht: Ich bin gesund und kann somit erst mal gar nichts wirklich nachvollziehen und will/kann schlicht weg nicht werten. Das typische „Ich kann mir vorstellen, dass…“ oder „Ich an dieser Stelle würde…“ gilt hier einfach nicht, da ich es nicht sicher sagen kann. Man liest, ist gefesselt und hofft zugleich, dass man selbst nie in diese Situation kommt. Man verfolgt Emotionen und Entscheidungen die man selbst nie erleben/treffen musste und nimmt doch etwas für sich selbst mit.
Mir ist aber trotzdem wichtig darzustellen, wie mutig ich Samira Mousas Entscheidungen ihren Job zu kündigen, ihre Lieben zurück zu lassen und mit ihrer schweren Krankheit auf Reisen zu gehen finde. Dass ich selbst gesund bin und mir keinesfalls anmaßen will über ihre Entscheidungen zu urteilen. Es war sehr spannend ihren Weg mit zu verfolgen und ich habe das Buch an nur einem Nachmittag verschlungen. Andererseits möchte ich auch erzählen, was ich mir vom Buch erwartet habe und welche Gefühle ich beim Lesen hatte. Dass ich mich an manchen Stellen gerne andere Entscheidungen würde treffen sehen als sie es getan hat und ich mich nicht mit allen davon wohl gefühlt habe.

Dazu der kurze Hinweis: Ich tue mich an sich schwer mit Büchern die von Krankheiten handeln. Selbst wenn es „nur“ erfundene Geschichten sind meide ich sie im Normalfall. Die Romane, die die letzten Jahre so aktuell waren, über Krebs, To-Do-Listen vor dem Tod, etc. habe ich alle nicht gelesen. Vielleicht ist das meine Art des Weglaufens, aber ich greife eher weniger nach solch emotionalen Stunden in Form von Büchern. Sie ziehen mich auch einfach nicht an. Vor allem wohl nicht, wenn es geplant emotional ist, wie ein Roman. Umso mehr war ich hier gespannt, wie es mir mit dem Lesen ergehen würde – mit dem Wissen, dass es hier um wahre Begebenheiten geht. Die Mischung mit dem Thema „Reisen“ hat mein Interesse geweckt.

Aber von vorne:
Zuerst hat mich das Cover in seinen Bann gezogen. Die Harmonie, die Ruhe und Freiheit die es für mich ausstrahlt haben mir sofort gefallen. Die Farben sind paradiesisch, der Titel jugendlich gestaltet und das Thema MS nicht im Fokus. Das Inhaltsverzeichnis gefällt mir besonders deswegen, weil jedes Kapitel eine kleine Überschrift trägt in die man gerne hinein interpretiert, was einen dort erwarten wird. Die einzelnen Abschnitte sind nicht zu lang und der Schreibstil hat es mir leicht gemacht darin zu versinken.
Wie bei allen Sachbüchern, so habe ich auch hier den Original-Klappentext auf der Buchrückseite für meine Inhaltsangabe verwendet. Ich finde es bei solchen Büchern besonders wichtig den Schluss ziehen zu können, was man sich durch diesen erhofft/erwartet hat und was einem das Buch am Ende gegeben hat. Nicht unbedingt um zu werten, sondern auch um gezielt darüber nachzudenken. So dachte ich zum Beispiel die Autorin hätte sich eine Auszeit von ihrem Job genommen um zu reisen. Erst im Buch selbst habe ich verstanden, dass sie während ihrer Zeit im Ausland an ihrer Karriere als Autorin und Bloggerin („chronisch fabelhaft“) gearbeitet hat. An vielen Orten arbeitet sie vor allem – Sightseeing ist dabei eher nicht Thema. Mir scheint es als wäre es ihr eher darum gegangen in den Ländern zu leben, als sie zu bereisen. Unabhängig von einem Ort zu arbeiten. Selbstbestimmt zu sein. So wird es auch Thema komplett auszuwandern. Wir bereisen weniger die Welt als mit ihr an einigen Stellen zu verweilen (Cartagena, Oaxaca, Medellin, Nusa Pendia,…), alte Bekannte zu besuchen, Aufgaben zu übernehmen, zu (er)leben und zu arbeiten. Ihre Entwicklung geschieht dabei zu Beginn eher im Hintergrund. Sie wird dargestellt durch ihre Gefühle, die Auf und Abs ihrer Krankheit, ihren Umgang mit Menschen, ihre Entscheidungen und Erlebnisse.
Zuerst bin ich davon ausgegangen, dass der Ausbruch bzw. die Diagnose der Krankheit ganz zu Beginn behandelt würden. Ich muss dazu sage, dass ich keine zu genauen Details über MS kenne und mich das deshalb überhaupt nicht gestört hätte. Vielleicht hätte ich so sogar das Gefühl gehabt besser verstehen zu können, was auf Samira Mousa eingestürmt ist. Was es bedeutet mit dieser Krankheit zu leben. Vielleicht wäre genau das falsch gewesen, weil es doch nicht stimmen würde. Aber so war es für mich erstaunlich, aber dann auch schnell angenehm, dass das Buch an ihrem Abreisetag beginnt. Dieser liegt bereits einige Jahre nach Diagnose ihrer Erkrankung. Erst nach und nach bekommt man als Leser auch Einblicke in die Vergangenheit. Aber die Krankheit reist schließlich auch mit…
Sie ist immer präsent, aber für mich spannenderweise nicht der Mittelpunkt. Das sind eher Samira selbst, ihre Gefühle, ihre Beziehungen und ihre Arbeit. Ihr Weg, ihre Entscheidungen, ihre Erlebnisse und ihr Wachsen. Ich finde es sehr mutig sich so zu öffnen, vor allem auch wenn geliebte Personen (hier vor allem ihr Freund und ihre Mutter) mit ins Spiel kommen. Und zu Beginn muss man ja erst einmal verstehen, wer die Autorin ist, um zu erleben wie die Krankheit sie und ihre Bedürfnisse verändert. Und das macht Samira Mousa in ihrem Buch sehr authentisch für sich selbst deutlich. Mir war sie dadurch leider nicht immer ganz sympathisch. Ich hätte auch gedacht mehr Mitgefühl mit ihr selbst zu haben. Dies hatte ich in großem Maße aber vor allem für die zwei Personen um sie herum: Ihren Freund und ihre Mutter. Die beiden haben wohl viel auf sich genommen und viel zurück gesteckt um Samira ihren Weg finden zu lassen. Diese Entscheidung liegt natürlich bei ihnen selbst, aber an einigen Stellen hätte ich mir für sie mehr an Rücksicht gewünscht. Andererseits merkt man wie wichtig es Samira Mousa war ihren eigenen Weg zu finden, selbstbestimmt zu leben. Vielleicht ist das gerade in puncto Beziehungen besonders schwierig. Ich hoffe ich werde also wirklich nicht missverstanden. An dieser Stelle bin ich einfach sehr hin- und her gerissen und vielleicht ist mein Empfinden an diesen Stellen ein Lob für die Autorin, dass sie ihren Weg mit MS zwar beschreibt, aber auf eine so besondere Weise, dass es nie auch nur eine Sekunde reißerisch oder mitleidheischend wirkt. Selbst an den tiefsten Tiefpunkten erkennt man sie als Mensch mit Stärken und Schwächen, als Individuum, und hat tiefen Respekt. Und da muss man dann auch nicht jede Entscheidung sympathisch finden. Die Krankheit selbst wünscht man jedoch jederzeit zur Hölle oder sich sofort eine Methode zur Heilung für alle Betroffenen herbei.
Für weniger mutige wie mich war es dann noch gut zu lesen, dass die Autorin an vielen der besuchten Orte bereits Bekannte hatte. Auch ihre Sprachkenntnisse waren sicher hilfreich. Ein leichtes Fernweh zu Beginn des Buches hat sich im Laufe dessen zu Nachdenklichkeit und am Ende hin zu Dankbarkeit für meine Familie und meine Heimat entwickelt. Ich habe das Lesen genossen und denke hier kann jeder etwas für sich selbst mitnehmen. Samira Mousa wünsche ich auf ihrem weiteren Weg alles Gute und sage „Danke“ für die Möglichkeit dieses Buch in einer Leserunde entdecken zu dürfen.

》FAZIT:
Eine interessante Erzählung über eine mutige Frau, die Suche nach ihrem persönlichen Weg und Umgang mit der Krankheit MS. Über eine Reise um die Welt, ortsungebundenes Arbeiten, Besuche bei alten Freunden, verschiedensten Erlebnissen, Emotionen und Entscheidungen.
Für mich ist dieses Buch weniger ein Reise-, als ein Lebensbericht, dem ich Respekt zolle. Die Vorstellung davon den Job zu kündigen, zu reisen und dabei nicht zu arbeiten trifft hier also nicht zu. Etwas mitnehmen kann aus diesem Buch aber wohl jeder für sich.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Ein letztes Mal...

Auf ewig uns
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》INHALT:
Endlich ist es soweit: Anna und Sebastiano haben geheiratet! Zusammen mit ihren Familien und Freunden sind sie eben dabei ihre standesamtliche Trauung zu feiern, als das Unfassbare geschieht: ...

》INHALT:
Endlich ist es soweit: Anna und Sebastiano haben geheiratet! Zusammen mit ihren Familien und Freunden sind sie eben dabei ihre standesamtliche Trauung zu feiern, als das Unfassbare geschieht: Mitten in ihrer Party öffnet sich ein Zeitportal und Sebastiano wird entführt! Anna ist außer sich vor Entsetzen: Wie soll sie Sebastiano in all den möglichen Zeiten und an all den verschiedenen Orten wieder finden? Und auch um ihr ungeborenes Kind muss sie fürchten, denn ihr Gegner scheint es erneut darauf abgesehen zu haben…

》EIGENE MEINUNG:
Ich persönlich finde, dass der offizielle Klappentext etwas zu viel verrät. Aus diesem Grund habe ich meine Inhaltsangabe auch etwas angepasst. Ich lasse mich lieber überraschen, wer in diesem Abenteuer der „Feind“ ist und sehe mich erst in einer scheinbar ausweglosen Lage.

Das Cover dieses finalen Bandes schließt die Time School-Trilogie auf gestalterisch schön ab. Es passt wunderbar zu den vorhergehenden Teilen. Der Vollmond erstreckt sich, als wiederkehrendes Gestaltungselement, über einer historischen Szene – diesmal zum Abschluss erneut Venedig. Auf einem Bootssteg, mit angelegter Gondel, steht Anna in der Bildmitte. Sie trägt ein roséfarbenes Kleid und wendet den Blick weg vom Leser, in Richtung Gondel. Die Farbauswahl gefällt mir diesmal wieder sehr gut: Es wirkt weich, weiblich und ruhig. Ich finde es passt auch gut zu Annas Schwangerschaft und dem Ende der Reihe. Der Schimmer über dem Cover und das goldenen Lesebändchen sind dann das i-Tüpfelchen! Den Titel selbst finde ich – durch die Grammatik – etwas unschön. Aber natürlich passt er zu Band 1 und 2 und beschließt auch hier.

Ich hatte vor dem Lesen den Klappentext nicht beachtet und das war auch gut so: Wenn mich etwas an den Zeitenzauber- und Time School-Büchern gestört hat, dann waren es die immer wieder kehrenden Parallelen zu vorherigen Teilen. So musste ich mich zumindest nicht schon davor ärgern! ;)
Die Charaktere sind einem mittlerweile vertraut und ans Herz gewachsen. Ich habe mich sehr gefreut, dass auch Jerry und Walter hier mehr Zeit gewidmet wurde! Die losen Enden z. B. um Barnaby, Renata, Chester etc. werden gut aufgeklärt und machen Freude! Anna war an manchen Stellen wieder gewohnt naiv und unüberlegt, aber auch so hat man sie schließlich kennen und lieben gelernt. Als Mutter kann ich sie mir aber tatsächlich immer noch nicht vorstellen – für mich ist sie irgendwie Teenager geblieben. Über Sebastiano kann ich wenig sagen ohne zu spoilern, aber für mich war er in diesem Teil beinahe unnötig, auch am Ende ziemlich blass und die auftretende Wiederholung um ihn hat mich beinahe in den Wahnsinn getrieben. Warum konnte man sich hier nicht etwas Anderes ausdenken? Die Geschichte um Ole und Fatima findet ihren Höhepunkt und hat mir gut gefallen. Der Ausblick am Ende hätte jedoch für mich bei Ihnen nicht sein müssen. Hier denke ich schon auch an das junge Alter der Protagonisten.

Der Handlungsort war erneut Venedig, was mir aber gut gefallen hat. Es macht die gesamte Handlung rund, auch wenn somit natürlich nichts Neues oder extrem Abenteuerliches mehr dabei herauskommt.
Schreibstil und historische Beschreibungen waren flüssig und schön zu lesen – wie immer. Hier möchte ich besonders einige Tagebucheinträge erwähnen die für mich herausgestochen sind. Diese haben längere Passagen gut zusammengefasst, einen anderen Blickwinkel geboten und für Abwechslung gesorgt. Für mich hätten es ruhig noch mehr sein dürfen! Die Geschichte an sich ist wieder in mehrere Teile aufgeteilt. Am Schluss findet sich ein kleiner Epilog.

Das Ende an sich war mysteriös und auch spannend. Mir hat es viel Spaß gemacht und der Abschied fiel mir so nicht schwer. Die Geschichte ist rund erzählt und lässt doch noch den ein oder anderen Punkt für die eigene Fantasie (oder ein Spin-off?) offen. Leicht kitschig war es an einigen Stellen dann allerdings auch – aber das konnte ich verschmerzen! ;)

》FAZIT:
Ein guter Abschluss der Time School-Trilogie und ein rundes Ende über die Zeitenzauber-Trilogie hinweg. Leider verrät der Original-Klappentext für mich etwas viel und in der Geschichte finden sich erneut – für mich völlig unnötige – Parallelen zu Vorgängerbänden.