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Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Nichts als Liebe im Universum
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Als Matty eines Tages in den Ferien aufwacht, ist plötzlich alles anders. Sein Vater, mit dem er als Kind stundenlang die Sterne beobachtet hat, hat sich einfach aus dem Staub gemacht und ihm und seiner ...

Als Matty eines Tages in den Ferien aufwacht, ist plötzlich alles anders. Sein Vater, mit dem er als Kind stundenlang die Sterne beobachtet hat, hat sich einfach aus dem Staub gemacht und ihm und seiner Mutter nur einen Brief hinterlassen. Am selben Abend trifft er auf dem „magischen“ Feld vor seinem Haus auf ein fremdes Mädchen. Sie selbst behauptet von sich, aus einer fremden Galaxie, von einem anderen Planeten zu kommen und nun darauf zu warten, dass sie abgeholt werde. Daraufhin erlebt Matty zusammen mit der außergewöhnlichen Priya eine aufregende Woche voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse.

Den Anfang des Buches empfand ich als ein bisschen merkwürdig. Es passieren einschneidende Erlebnisse und trotzdem hat Matty auf all diese Dinge mit einer gewissen Gleichgültigkeit und Emotionslosigkeit reagiert. Als würde es ihn überhaupt nicht interessieren, dass sein Vater die Familie verlassen hat. Dementsprechend fand ich auch seine Reaktion darauf, wie seine Mutter mit der Situation umgeht, als sehr unpassend. Von Anfang an war mir nicht so richtig klar, was diese Familiengeschichte mit der eigentlichen Handlung der Geschichte zu tun haben soll – und das hat sich auch am Ende nicht ganz für mich geklärt.
Die Geschichte selbst ist natürlich einzigartig – Matty trifft auf ein fremdes merkwürdiges Mädchen, das behauptet, von einem anderen Planeten zu stammen. Immerhin deutet Priyas Verhalten ebenfalls darauf hin, dass sie irgendwie anders zu sein scheint.

Zwischenzeitlich hat mir deutlich die Spannung in der Geschichte gefehlt. Die beiden verbringen einige Tage zusammen, während denen aber nicht wirklich viel passiert und die Handlung eher vor sich hinplätschert. Natürlich gibt es irgendwann einige süße Momente, aber insgesamt konnte ich die Beziehung der beiden nicht wirklich „fühlen“ und mir haben die tieferen Emotionen und das Knistern zwischen den Charakteren gefehlt. Erst zum Ende hin nahm die Geschichte an Fahrt auf und wurde etwas spannender. In dem Punkt hat mir wirklich gut gefallen, wie alles am Ende aufgelöst und erklärt wurde.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war die Sprache in dem Buch. Insgesamt war der Schreibstil schon okay, aber der Jugendslang war mir an einigen Stellen dann doch zu viel. Man liest aus Mattys Sicht und da er ein 17jähriger Junge ist, war das vielleicht schon irgendwie gerechtfertigt – mir persönlich hat das aber nicht so sehr gefallen.

Matty selbst war für mich schwierig zu greifen. Er hat auf mich öfter etwas zu kindisch und unreif gewirkt. Er war wie ein gelangweilter, gleichgültiger Jugendlicher, was es mir anfangs schwer gemacht hat, ihn sympathisch zu finden.

Priya ist ebenfalls ein schwieriger Charakter, da ihr ganzes Wesen irgendwie merkwürdig erscheint. Da sie als Mädchen von einem anderen Planeten aber durchaus geheimnisvoll sein sollte, war das in dem Punkt schon passend. Ihre Art hat mir ab und zu ein Schmunzeln auf die Lippen getrieben und irgendwann war sie einfach herrlich erfrischend mit ihrer zum Teil unbekümmerten und fremden Art.

Die Beschreibung der Umgebung war wirklich toll. Das Feld mit dem weiten Sternenhimmel konnte ich mir sehr gut vorstellen und vermittelte auch eine tolle mystische und romantische Atmosphäre.

Zudem sind auch Cover und die Innengestaltung wirklich wunderschön und sehr passend.

Insgesamt hat mir einfach etwas die Spannung und eine emotionale Verbindung zu den Charakteren gefehlt, sodass ich dass Buch gerade noch mit 3/5 Sternen bewerte. Die Geschichte hatte durchaus Potenzial und war von der Idee her wirklich nicht schlecht und niedlich – es hat in meinen Augen nur ein bisschen an der Umsetzung gehapert.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ich bin zwiegespalten ...

Mein Jahr mit Dir
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Ella ist voller guter Dinge – ein Jahr darf sie in Oxford studieren, womit ihr lang ersehnter Traum endlich in Erfüllung geht. Ihre Karriere nimmt ebenfalls einen ordentlichen Aufschwung, als sie noch ...

Ella ist voller guter Dinge – ein Jahr darf sie in Oxford studieren, womit ihr lang ersehnter Traum endlich in Erfüllung geht. Ihre Karriere nimmt ebenfalls einen ordentlichen Aufschwung, als sie noch dazu ein verlockendes Jobangebot erhält. Besser könnte es nicht laufen! In Oxford angekommen, stößt sie bereits an ihrem ersten Tag mit Jamie Davenport zusammen – buchstäblich. Der arrogante Frauenschwarm, der natürlich auch noch ausgerechnet ihren Literaturkurs leiten muss, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Eines Abends treffen sich die beiden zufällig auf der Straße und landen am Ende gemeinsam in einem Pub. Während sie sich immer besser kennenlernen, merkt Ella, dass Jamie mehr ist als der arrogante Kerl, für den sie ihn bisher gehalten hat.

Ich muss leider sagen, dass mich das Buch ziemlich enttäuscht hat. Die erste Hälfte hat mir überhaupt nicht gefallen und ich habe zwischenzeitlich wirklich mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen. Ich kam nur sehr schwer in die Geschichte hinein, die ganzen Beschreibungen, die dem Leser Oxford und die dort herrschende Atmosphäre näher bringen sollten, waren mir zu langatmig und einfach zu viel. Storytechnisch hatte ich ebenfalls das Gefühl, als würde es nicht richtig vorangehen. Es ist einfach nichts wirklich spannendes passiert, weswegen ich mich mehr durch die erste Hälfte gequält habe, als sie zu genießen.

Ich konnte keine Bindung zu Ella aufbauen, konnte manche ihrer Reaktionen nicht nachvollziehen und vor allem hat ihr Charakter des öfteren sehr widersprüchlich auf mich gewirkt.
Es gibt dafür einige Beispiele, die ich jetzt aber nicht aufzählen werde, um nicht zu viel vorweg zu nehmen und zu spoilern.

Die Liebesgeschichte hatte anfangs für mich keine Substanz, keine tieferen Emotionen. Ich habe kein Knistern, keine Leidenschaft, keine Anziehung gespürt. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten war für mich nicht vorhanden und dementsprechend habe ich diese Szenen als sehr unangenehm und erzwungen empfunden.

Was mich in der ersten Hälfte aber zum Teil am meisten gestört hat, war der Schreibstil der Autorin. Die unendlich vielen Fachbegriffe, lyrischen Analysen, hochtrabenden Gespräche – das war alles sehr anstrengend und für mich schwer zu lesen. Dadurch ist so viel Spannung verloren gegangen, da es mich irgendwann einfach nicht mehr interessiert hat. Diese Stellen habe ich zum Teil irgendwann nur noch überflogen.

Die zweite Hälfte wurde dann zum Glück aber deutlich besser. Die Geschichte wurde endlich spannender, die Charaktere haben mehr Tiefe bekommen und vor allem die Beziehungen zwischen ihnen wurden sehr viel emotionaler und glaubhafter. Auch die Nebencharaktere, die ich in der ersten Hälfte zwar ganz unterhaltsam, aber nicht weiter wichtig fand, tauchten hier etwas mehr auf. Auch wenn ihre Geschichten, Sorgen und Probleme weiterhin nur angerissen wurden, waren sie mir doch sympathisch und unterhaltsam – aus diesem Grund war das völlig okay so.

In diesem Teil des Buches tauchten einige überraschendere Wendungen auf, die für Spannung gesorgt haben. Der Schreibstil wurde auch deutlich leichter und angenehmer, sodass man der Geschichte endlich schnell und entspannt folgen konnte.

Ella blieb leider bis zum Schluss für mich ein wenig farblos und ich konnte das gesamte Buch über nicht so richtig mit ihr sympathisieren und mitfühlen. Jamie dagegen mochte ich sehr, genauso auch seine Familie und die Probleme, denen sie sich stellen mussten.

Am Ende musste ich auch ein paar Tränen unterdrücken, da mich die fast schon philosophische Betrachtung von Liebe, der Zukunft und des Lebens berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

Insgesamt gebe ich dem Buch aufgrund der durchaus gelungenen zweiten Hälfte geradeso noch 3/5 Sterne. Die erste Hälfte war für mich leider eine einzige Enttäuschung, auch wenn ich jetzt im Nachhinein natürlich froh bin, sie durchgezogen zu haben.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Ein gefährliches Spiel zwischen zwei knallharten Charakteren ...

Broken Darkness: So gefährlich
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Da sich meine Rezension auf den dritten Teil der „Broken Darkness“ bezieht, können eventuell Spoiler zu den vorherigen Teilen auftreten. Der dritte Teil kann allerdings auch unabhängig gelesen werden.

Wie ...

Da sich meine Rezension auf den dritten Teil der „Broken Darkness“ bezieht, können eventuell Spoiler zu den vorherigen Teilen auftreten. Der dritte Teil kann allerdings auch unabhängig gelesen werden.

Wie weit würdest du gehen, um deine Liebsten zu beschützen? Was würdest du tun, um sie zu retten? Joan würde alles tun, um ihre Schwester aus den Klauen eines tödlichen Kultes zu befreien – sie lügt, betrügt, nimmt falsche Identitäten an und macht auch vor einer Entführung nicht halt. Auch dann nicht, wenn sie einen ebenso gefährlichen Mann festhalten und zur Mithilfe zwingen muss. Sie schließt einen Deal mit Max, dem Anführer des Motorradclubs und Dylans Bruder – er hilft ihr, herauszufinden wo der Kult seinen Unterschlupf hat und sie lässt ihn frei. Blöd nur, dass Max damit überhaupt nicht einverstanden ist und seine Hilfe verweigert. Doch so leicht gibt Joan nicht auf …

Der dritte Band schließt wieder direkt an den zweiten Teil an. Es gefällt mir an den Büchern allgemein sehr gut, dass man keine riesigen Zeitsprünge zwischen den Geschichten hat, sondern diese übergreifend weiter gehen. In dem Fall fand ich es sehr gut, dass nochmal das Ende von Band 2 aufgegriffen und aus Joans Sicht geschildert wurde. Somit erhält man nochmal einen viel besseren Einblick, was genau im Club passiert ist und wie die gesamte Situation mit der Entführung zustande gekommen ist.
Nachdem der Anfang also bereits durch die Ereignisse im Club ziemlich spannend war, hat die Geschichte danach allerdings erst einmal etwas abgebaut. Die erste Hälfte hat sich sehr zäh angefühlt und konnte mich nicht so wirklich packen. Die Flucht und die Entführung von Max haben sich dann doch eher gezogen und auch die Gespräche empfand ich als langatmig.

Die zweite Hälfte dagegen wurde deutlich besser. Vor allem hat mir dort dann richtig gut gefallen, dass die Charaktere etwas von ihrer Härte, Unnahbarkeit und Brutalität verloren haben und einfach insgesamt etwas menschlicher wurden. Man hat das Hauptaugenmerk nicht mehr nur auf Erotik, Drohungen und Provokationen gelegt, sondern ist mehr in die Tiefe gegangen was die Emotionen und Hintergründe, Sorgen und Ängste angeht. Die Abgründe, Vergangenheit und Entwicklung der Charaktere waren sehr interessant und haben mir so viel besser gefallen! Endlich konnte man die Handlungen der Charaktere etwas nachvollziehen, hat sie verstanden, mit ihnen gelitten und mitgefühlt. Joan und Max wurden mir durch diese neuen Aspekte richtig sympathisch. Die Autorin hat auch in diesem Teil wieder die familiären Banden sehr gut dargestellt und beschrieben, was für mich allgemein ein Pluspunkt für die gesamte Reihe ist.

Die Spannung nahm dann auch immer weiter zu, nur leider waren mir dann die Ereignisse am Ende etwas zu schnell vorbei. Die Geschichte spielt an nur sehr wenigen Schauplätzen und zieht sich auch nur über einen sehr kurzen Zeitraum, was zu den gegeben Umständen aber gepasst hat. Da Max und Joan im Gegensatz zu Dylan und Annie auch nur ein Buch bekommen haben und ihre Beziehung zueinander allgemein ganz anders aufgebaut war, hat mich die kurze Zeit nicht gestört.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt super flüssig und schnell zu lesen. Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen, wobei mich in der ersten Hälfte wirklich hauptsächlich der tolle Schreibstil dazu gebracht hat, weiter zu lesen. Ich hatte in diesem Teil das Gefühl, als würden bestimmte Ausdrücke in gewissen Situationen noch öfter fallen als in den beiden vorherigen Teilen – und das mag ich persönlich nicht so gerne, auch wenn es vielleicht zu den Charakteren gepasst hat. Ansonsten war das Buch aber wieder gut geschrieben.

Insgesamt würde ich sagen, dass Joans und Max Geschichte okay war. Hier und da hätten mir ein paar Änderungen besser gefallen, aber das Buch hatte durchaus auch seine positiven Aspekte. Ich vergebe 3/5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Wenn ein Mörder ein ganzes Königreich retten soll

Wolf des Südens
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Ein Mörder, der sie alle vom Übel befreien und retten soll. Eine junge Königin, aufbrausend und temperamentvoll, mit einem großen Herz. Ein Königreich, das im eisigen Treiben des Schnees zu versinken droht.
Emilio, ...

Ein Mörder, der sie alle vom Übel befreien und retten soll. Eine junge Königin, aufbrausend und temperamentvoll, mit einem großen Herz. Ein Königreich, das im eisigen Treiben des Schnees zu versinken droht.
Emilio, der Wolf des Südens, ist der gefährlichste Auftragsmörder in ganz Eterna – und wartet auf seine kommende Hinrichtung. Aber das Schicksal scheint gnädig zu sein und so bieten ihm die Richter eine Alternative. Er soll die Treppen der Ewigkeit hinabsteigen und sich in einem neuen Leben, einer anderen Zeit, als würdig erweisen.
Emilio nimmt das Angebot an und findet sich in seiner persönlichen Hölle wieder – Schnee, Eiseskälte und unbarmherzige Winde. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, befindet sich seine neue Heimat außerdem im Krieg gegen dunkle Mächte. Wo ist er hier nur gelandet?

Den Start des Buches empfand ich als etwas holprig. Man wird in die Geschichte geworfen, als Emilio durch einen ziemlich merkwürdigen Zufall zum Tode verurteilt wird. Er selbst findet diesen Umstand ebenfalls komisch, aber letztendlich wird darauf gar nicht weiter eingegangen. Ich glaube, mir wäre der Einstieg leichter gefallen, wenn die Geschichte etwas langsamer aufgebaut worden wäre und man erst einmal in Ruhe den Protagonisten hätte kennenlernen können. Außerdem hätte ein plausibler Grund für seine Verhaftung, beispielsweise während eines Auftrags, eventuell für weniger Verwirrung bei mir gesorgt. Danach geht alles ziemlich schnell und ist anfangs etwas verworren. Die Treppen der Unendlichkeit konnte ich mir zum Beispiel nur schwer vorstellen und überhaupt hätte ich mir mehr Erklärungen gewünscht.

Nachdem Emilio schließlich in seiner neuen Zeit angekommen ist, lernt man eine Vielzahl von Charakteren kennen. Auch dort hat es einen Moment gedauert, bis ich mich endgültig an die Schreibweise der Autorin und die Struktur der Geschichte gewöhnen konnte. Bis zu dem Punkt hatte ich mich ein bisschen dazu durchringen müssen, weiter zu lesen, da anfangs nur schwer Spannung aufgebaut werden konnte. Von da an wurde es aber schließlich deutlich besser.
Auch wenn ich immer noch ab und zu über bestimmte Ausdrucksweisen gestolpert bin, konnte mich der Schreibstil der Autorin endlich mehr mitreißen und nachdem der rote Faden in der Geschichte langsam sichtbar wurde, konnte ich mich auch immer mehr für die Story begeistern.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten fiel es mir immer leichter mich in die Charaktere hineinzuversetzen.
Ab und zu empfand ich Emilio als sehr distanziert und es ist mir etwas schwerer gefallen, einen Zugang zu ihm zu finden – aber letztendlich ist er ja ein Auftragsmörder und aus diesem Grund hat sein Verhalten wiederum zu seinem Charakter gepasst. Allerdings haben mir an der ein oder anderen Stelle die Emotionen und die Tiefe gefehlt – auch bei den anderen Charakteren.
Morayns Anfeindungen gleich zu Beginn wirkten auf mich etwas erzwungen und überdramatisch. Natürlich ist sie aufbrausend und temperamentvoll, aber ein bisschen weniger wäre eventuell authentischer gewesen.

Zur eigentlichen Geschichte möchte ich gar nichts weiter sagen, außer, dass es sich in eine andere Richtung entwickelt hat, als ich ursprünglich angenommen hatte, was aber durchaus positiv war. Nach dem ersten Drittel nahm die Spannung zu und ich wollte das Buch dann auch weiter lesen.

Am besten haben mir die familiären Banden zwischen den Charakteren gefallen. Das Gemeinschaftsgefühl, die herzliche Freundschaft, die Liebe und der Zusammenhalt haben mein Herz berührt – ich liebe einfach solche Geschichten, in denen nicht nur die total komplizierte und dramatische Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern Freundschaft, Familie und Vertrauen wichtige Grundpfeiler bilden.
Die anderen Charaktere – vor allem die Wachen, die zu Freunden wurden, haben mir sehr gut gefallen und wurden schön ausgearbeitet.

Das Buch war definitiv nicht schlecht und die Grundidee hat mir auch ganz gut gefallen, allerdings ist die Geschichte in meinen Augen noch etwas ausbaufähig und hätte ein paar Seiten mehr gut vertragen können. Insgesamt vergebe ich 2,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Leider eine Enttäuschung

The Mister
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Maxim Trevelyan hat sein Leben bisher in allen Zügen genossen – Frauen, Clubs, Musik, Fotografie. Sein Leben ändert sich aber schlagartig, als sein Bruder Kit stirbt und Maxim dessen Adelstitel, das Vermögen ...

Maxim Trevelyan hat sein Leben bisher in allen Zügen genossen – Frauen, Clubs, Musik, Fotografie. Sein Leben ändert sich aber schlagartig, als sein Bruder Kit stirbt und Maxim dessen Adelstitel, das Vermögen und die Anwesen seiner Familie erbt – und die damit einhergehende Verantwortung von nun an auf seinen Schultern lastet. Von jetzt an muss er Arbeiten und Termine wahrnehmen – etwas, was ihm gar nicht passt. Dann lernt er auch noch eine schöne junge Frau kennen, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Seine Putzfrau Alessia Demachi – ein zurückhaltendes und verschrecktes Mädchen mit einer düsteren Vergangenheit.

Vorneweg möchte ich sagen, dass man hier kein Fifty Shades of Grey 2.0 erwarten darf. Natürlich baut E.L. James auch in ihrem neuen Buch wieder allerhand erotische Szenen ein, allerdings geht das nicht in die Richtung ihrer anderen Reihe, sondern ist deutlich unschuldiger gehalten.

Das Buch hat mir leider nicht so gut gefallen. Die erste Hälfte der Geschichte hat sich viel zu sehr gezogen, wodurch ich mich manchmal ziemlich gelangweilt habe, da einfach nichts passiert ist. Es wurde auf – in meinen Augen – viel zu viele unnötige Sachen und Wiederholungen Wert gelegt. Beispielsweise das ständig erwähnt werden musste, dass Alessia ja „nur“ die Putzfrau ist oder das ständig beschrieben wird, wie sie Maxims Wohnung putzt und wie dieser ihr dabei zusieht und sich die wildesten Sachen mit ihr vorstellt. Diese erste Hälfte hätte man deutlich kürzen können und der Leser hätte trotzdem das Gleiche Verständnis für die Geschichte und die Charaktere entwickelt. Ich hatte das Gefühl, als würde man es etwas krampfhaft in die Länge ziehen wollen, indem man immer wieder Sachen wiederholt, die für den Leser längst klar und verständlich waren.
Beispielsweise hätte man ebenfalls einige wirklich sinnlose erotische Szenen streichen können, die einfach nichts zur Story beigetragen haben. Eine solche Szene wurde nur über vier Zeilen beschrieben und war für mich total aus dem Kontext gerissen, sodass ich mich wirklich gefragt habe, wozu ich jetzt wissen musste, dass die beiden wieder miteinander geschlafen haben.

Die zweite Hälfte hat sich dann minimal gebessert. Vor allem zum Ende hin konnte endlich etwas Spannung aufgebaut werden, sodass ich dann auch wissen wollte, wie die Geschichte denn nun letztendlich ausgeht. Trotzdem hätte das eher passieren müssen und ich kann verstehen, warum einige Leute, mit denen ich mich über das Buch unterhalten habe, mit dem Gedanken gespielt haben, die Geschichte abzubrechen.

Der Schreibstil von E.L. James war soweit okay und man konnte das Buch trotz der fehlenden Spannung relativ schnell lesen. Es gibt nur eine Sache, die mich gestört hat und was ich auch immer noch nicht wirklich verstanden habe. Man liest aus der Perspektive von beiden Protagonisten, allerdings wird Maxims Sicht aus der Ich-Perspektive geschildert, Alessias dagegen aus der dritten Person. Vor allem in Bezug auf Alessia konnte ich dadurch, vor allem am Anfang, eher schwer einen Zugang zu ihr finden.

Außerdem wurde die jeweilige Perspektive nicht immer pro Kapitel beibehalten, sondern zum Teil einfach Mittendrin gewechselt und nur durch größere Anfangsbuchstaben am Anfang des Absatzes verdeutlicht. Auch das hat ab und zu meinen Lesefluss gestört.

Maxim konnte ich zu Beginn nicht unbedingt gut leiden. Er war nicht wirklich sympathisch, sondern sehr oberflächlich und hat einen gelangweilten Adligen dargestellt, dem eigentlich alles egal ist und dem es nur um Sex und sein entspanntes Leben geht. Einige seiner Aussagen empfand ich als schwierig und etwas grenzwertig und musste mich leider öfter über ihn aufregen – er war etwas anstrengend. Im Laufe des Buches hat er sich natürlich weiterentwickelt und deutlich verändert, sodass er mir irgendwann doch etwas sympathischer wurde.

Alessia ist das verschreckte und schüchterne Mädchen mit einer mysteriösen und düsteren Vergangenheit. Ich weiß nicht, ob es ausschließlich am Schreibstil lag, aber auch sie konnte mich vor allem anfangs nicht wirklich begeistern, da doch nur wenige Emotionen vermittelt werden konnten. Sie entwickelt sich zu einer starken und selbstbewussten Frau, die sich nicht mehr von ihrer Angst beherrschen lässt, was mir wirklich gut gefallen hat.

Die beiden Protagonisten machen beide eine starke Charakterveränderung durch, die ich in der kurzen Zeitspanne, in der die Geschichte spielt, jedoch fast schon etwas übereilt und extrem fand – vor allem in Bezug auf Maxim empfand ich das als nicht komplett glaubwürdig. Dennoch kann ich insgesamt damit leben.

Die Nebencharaktere werden wirklich nur am Rand und sehr oberflächlich behandelt, sodass ich hier nicht wirklich viel zu sagen habe. Die meiste Zeit über sind Maxim und Alessia alleine zusammen gewesen.

Das Buch ist mit E.L.James vorherigen Büchern nicht zu vergleichen und hat mich doch ziemlich enttäuscht. Ich denke, eine deutlich gekürzte Fassung hätte besser funktioniert. Das Buch bekommt 2/5 Sterne von mir.