Staat X
Nachdem die Schüler des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums sich rund 2 Jahre intensiv darauf vorbereitet haben, beginnt nun endlich das Projekt "Staat X". Eine Woche lang treten Lehrer und Direktor zurück und ...
Nachdem die Schüler des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums sich rund 2 Jahre intensiv darauf vorbereitet haben, beginnt nun endlich das Projekt "Staat X". Eine Woche lang treten Lehrer und Direktor zurück und übergeben die Schule ihren Schülern. Dabei begleiten wir einige von ihnen und erleben aus ihrer Sicht welche Erfahrungen Staat X für sie bereit hält.
Adrian hat es zuhause unter der strengen Art seines Vaters sehr schwer. Egal wie sehr er sich anstrengt oder bemüht, nie ist er gut genug und sein Vater scheint permanent enttäuscht von ihm. Um sich ihm endlich einmal zu beweisen bewirbt Adrian sich daher für den Posten des Präsidenten.
Vincent wiederum ist sehr in sich gekehrt und zurückgezogen seit dem Tod seiner Mutter. Die Beziehung zu seinem Vater gestaltet sich mitunter schwierig.
Lara ist die Neue. Kaum an der Schule angekommen beginnt Staat X und noch ehe sie weiß worum es dabei überhaupt geht, ist sie mitten drin. Dabei versucht sie alles um Anschluss zu finden, damit sie keine Außenseiterin bleibt.
Autorin Carolin Wahl bietet eine große Bandbreite von Charakteren, bei dem wohl für jeden eine Figur dabei ist, mit der man sich mehr oder weniger identifizieren kann.
Das Projekt selbst hat mich ein wenig an "Die Welle" erinnert, allerdings angepasst an die heutige Jugend und Gesellschaft. Die Jugendlichen werden im Laufe von Staat X mit vielen Fragen und Problemen konfrontiert, für die es eine Lösung zu finden gilt. Wie geht man mit Macht um? Wie löst man Verstöße gegen die Regeln/Gesetze des Staates? Wer die wahre Macht hat ist dabei oft unklar und die Schüler müssen sich auf einige unschöne Überraschungen gefasst machen.
Einziger Kritikpunkt ist für mich der Zeitfaktor innerhalb der Geschichte. Einige Konflikte sind so groß, dass ich bezweifel, dass ein solches Ausmaß innerhalb weniger Tage erreicht werden kann. Ich versteh aber auch den Grundgedanken der Autorin, weshalb das Projekt nur eine Woche läuft. Längere Zeiten wären wiederum auch nicht ganz realistisch. Eine kleine Zwickmühle.