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Veröffentlicht am 11.06.2019

Aschenputtel...

The Mister
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Kaum eine Autorin spielt so virtuos mit Männer- und Frauenfantasien wie die amerikanische Schriftstellerin E. L James, die mit ihrer "Shades-of-Grey" Reihe die Bestseller-Listen erklommen hat. Nun legt ...

Kaum eine Autorin spielt so virtuos mit Männer- und Frauenfantasien wie die amerikanische Schriftstellerin E. L James, die mit ihrer "Shades-of-Grey" Reihe die Bestseller-Listen erklommen hat. Nun legt sie ihr neues Werk "The Mister" vor, das von ihren Fans mit Spannung erwartet worden ist.

Schauplatz des Geschehens ist London, in der aktuellen GEgenwart (2019). Das Leben meint es gut mit Maxim Trevelyan. Er ist attraktiv, reich und hat Verbindungen in die höchsten Kreise. Er musste noch nie arbeiten und hat kaum eine Nacht allein verbracht. Das alles ändert sich, als Maxim den Adelstitel, das Vermögen und die Anwesen seiner Familie erbt – und die damit verbundene Verantwortung, auf die er in keiner Weise vorbereitet ist. Seine größte Herausforderung stellt aber eine geheimnisvolle, schöne Frau dar, der er zufällig begegnet. Wer ist diese Alessia Demachi, die erst seit Kurzem in England lebt und nichts besitzt als eine gefährliche Vergangenheit? Maxims Verlangen nach dieser Frau wird zur glühenden Leidenschaft – einer Leidenschaft, wie er sie noch nie erlebt hat. Als Alessia von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, versucht Maxim verzweifelt, sie zu beschützen. Doch auch Maxim hütet ein dunkles Geheimnis.

Das Cover des Hörbuchs "The Mister" ist zurückhaltend in Sepia-Tönen gestaltet worden. Es wirkt edel, klassisch und romantisch-verspielt. Mit dieser Aufmachung grenzt es sich bewusst von "billigen" Machwerken ab. Der englische Titel wirkt etwas unterkühlt und heischt nach Respekt, leuchtet aber in einem auffallenden Pink. Ein interessanter Gegensatz!

In ihrem Werk "The Mister" wiederholt E. L. James ihr erfolgversprechendes Schema, was die Protagonisten betrifft, und erzählt eine postmoderne Version eines bekannten Märchens. Wieder treffen wir auf eine wunderschöne, naive junge Frau, die aus Albanien stammt, im wahrsten Sinne des Wortes ein "Aschenputtel"-Dasein führt und ihren Lebensunterhalt als Putzhilfe in der britischen Metropole verdient. Ihr ist es nicht nur gelungen, einer Bande von Menschenhändlern zu entkommen, sondern auch ihre Jungfräulichkeit zu bewahren. Dort trifft sie auf einen attraktiven, reichen Schwerenöter, der nach dem unerwarteten Tod seines Bruders das schwere Erbe eines "Lords" antreten muss und von seinem haltlosen Lebenswandel mit viel zu viel bedeutungslosen Sex mit austauschbaren Gespielinnen angewidert ist. Die begabte Pianistin Alessia weckt sein Interesse, und auch sie fühlt sich von dem selbstbewussten Mann, der ihre verborgene Leidenschaft weckt, magisch angezogen.

Wer einen prickelnden erotischen Roman erwartet, wird bitter enttäuscht sein. E. L. James hat nicht mit expliziten Szenen gespart, aber sie können nicht über die inhaltlichen Schwächen ihres Werkes hinweghelfen. Alessia und Maxim können es nicht mit Christian und Ana aufnehmen. Die triviale Handlung ist zu vorhersehbar, und selbst ein packender zweiter Teil kann nicht über die gähnende Langeweile hinweghelfen, gegen die man beim Hören des ersten Teils ankämpfen muss.

Sprachlich gesehen, ist das Hörbuch nicht perfekt umgesetzt worden. Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, und man hat sich für zwei verschiedene Sprecher entschieden. Leider ist die Wahl etwas unglücklich ausgefallen. Der männliche Sprecher Matthias Scherwenikas hat eine angenehme, sonore Stimme, während die weibliche Sprecherin Regina Gisbertz allzu kindlich und hin und wieder etwas schrill und überdreht wirkt.

Aus diesem Grunde fällt mein Urteil zu dem Hörbuch "The Mister" etwas durchwachsen aus. Wer das nötige Durchhaltevermögen besitzt, wird mit einer unspektakulären Liebesgeschichte von E. L. James belohnt, die zwar alle gängigen Klischees bedient, aber nette Unterhaltung für zwischendurch bietet.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Auf Goethes Spuren

Ein Sommer am Gardasee
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In den letzten Tagen sind wir von der Sonne verwöhnt worden. Angesichts der hohen Temperaturen greift man gern zu einem leichten Sommer-Roman, der seine Leser in eine gelöste Urlaubs-Stimmung versetzt.

Auch ...

In den letzten Tagen sind wir von der Sonne verwöhnt worden. Angesichts der hohen Temperaturen greift man gern zu einem leichten Sommer-Roman, der seine Leser in eine gelöste Urlaubs-Stimmung versetzt.

Auch ich habe mich von dem neuen Buch "Ein Sommer am Gardasee" von Johanna Nellon verlocken lassen. Sie erzählt von der angestellten Apothekerin Barbara erzählt, die einen schweren Schock erlebt. Sie hat gerade ihr Brautkleid ausgesucht, als sie ihren Verlobten mit einer anderen beobachtet. Um sich von ihrem Kummer abzulenken, fährt sie an den Gardasee, wo sie den rätselhaften Christian Wagner kennenlernt. Er fasziniert sie vom ersten Augenblick an, doch der Mann, der ihr deutlich seine Zuneigung zeigt, hat ein Geheimnis. Ist Barbaras Glück vorbei, ehe es richtig beginnt?

Das hübsche Cover spiegelt die malerische Kulisse des Gardasees, der mit seinem milden Klima ein beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen ist. Auch der gut gewählte Titel setzt auf die ungebrochene Reiselust der Leser, die mit einen bewährten Plot geködert werden.

Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei die einzelnen Erzählstränge gut miteinander verzahnt sind. Johanna Nellon schreibt in einem einfachen, gut lesbaren Stil, und man kann ihren neuen Roman an einem Tag lesen.

Was mein Urteil über diesen Roman angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Die Geschichte um Barbara und Christian ist recht einfach gestrickt, flach und vorhersehbar, wenn man so will: eine triviale reine Herz-Schmerz-Liebesgeschichte, wie man sie in seinem Urlaub genießen möchte, auch wenn Johanna Nellon auf einige (nicht realistische) melodramatische Verwicklungen gesetzt hat, die für etwas Spannung sorgen sollen.

Positiv herausstellen möchte ich die anschaulichen Landschaftsbeschreibungen, die viel italienisches Flair atmen. Johanna Nellon ist es gelungen, ihre Protagonisten vor einer traumhaften Kulisse in Szene zu setzen. Man darf sie auf vielen Ausflügen begleiten, lernt zauberhafte Orte am Gardasee kennen und erhält wichtige Informationen, die einen Reiseführer ersetzen können

Dennoch möchte ich einige kritische Anmerkungen zu diesem Roman machen. Für mein Empfinden wirken die Protagonisten dieses Romans zu hausbacken und provinziell. Ihr geschätztes Alter von etwa 30 Jahren will man ihnen nicht abnehmen, ihrem Benehmen und ihrer Ausdrucksweise nach könnten sie deutlich älter sein.

Was mich extrem stört, ist das (fast erzwungen wirkende) Happy-End für alle Beteiligten, das in "Hochzeit" und "Familiengründung" mündet. Mir will nicht in den Kopf, dass zwei moderne selbständige Frauen von 30 Jahren solche Torschlußpanik entwickeln, wenn sie ihren Traumprinzen im Urlaub kennengelernt haben. Etwas mehr Sinn für die Realität wäre hier angebracht gewesen - und wenn die Verliebten unbedingt unter die Haube gebracht werden müssen, hätte man ihnen etwas mehr Zeit geben und dieses Ereignis in einem Epilog erwähnen können.

Aus diesem Grunde vergebe ich drei Sterne für einen gefühlvollen Sommer-Reise-Roman, der zwar eine angenehme Auszeit vom Alltag beschert, mich nicht völlig überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Alte Liebe rostet nicht...

Das Muschelhaus am Deich
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"Das Muschelhaus am Deich" ist der neue Sommerroman von Tanja Janz. Diesmal geht es um die drei Freundinnen Kinka, Jenni und Kirsten, welche sich haben nach ihrer Schulzeit im Nordseeinternat in St. ...

"Das Muschelhaus am Deich" ist der neue Sommerroman von Tanja Janz. Diesmal geht es um die drei Freundinnen Kinka, Jenni und Kirsten, welche sich haben nach ihrer Schulzeit im Nordseeinternat in St. Peter-Ording aus den Augen verloren haben. Doch nun, zwanzig Jahre später, bekommen sie eine Einladung zum Abi-Treffen. Sie beschließen, ihre Freundschaft neu aufleben zu lassen und quartieren sich schon Tage vorher in dem gemütlichen Muschelhaus am Deich ein. Kinka freut sich auf die Zeit an der Küste, auf die wohlverdiente Auszeit, denn hinter ihr liegen schwere Monate. Doch am schönsten Strand der Welt an der friesischen Nordseeküste werden die Segel neu gesetzt, und Kinka stellt fest, dass das Leben einige Überraschungen für sie bereithält.

Das gefällige Cover weckt Träume von einem schönen Urlaub am Meer. Man sieht ein reetgedecktes großes Haus, das einen unverbaubaren Blick auf einen Leuchtturm bietet. Auch der geheimnisvoll klingende Titel lässt das Herz jeder romantisch veranlagten Leserin höher schlagen.

In den Buchhandlungen genießen die Bücher von Tanja Janz einen hohen Wiedererkennungswert. Sie spielen ausnahmlos in St. Peter-Ording, atmen viel Lokalkolorit und spiegeln eine heitere, optimistische Grundstimmung wieder.

Auch "Das Muschelhaus am Deich" will ein romantischer Urlaubsroman sein und erfüllt alle diesbezüglichen Klischees. Die unterhaltsame Geschichte rund um die drei Freundinnen ist recht flüssig, wenn auch reichlich naiv und "blauäugig" geschrieben. Wie immer fühle ich mich von dem neuen Buch "Das Muschelhaus am Deich" gut unterhalten, allerdings habe ich etwas Spannung und "Tiefgang" bei der Lektüre vermisst. Schwerwiegende Probleme der durchaus sympathisch wirkenden Protagonistinnen wie unerfüllter Kinderwunsch, berufliche Schwierigkeiten oder zerbrochene Liebesbeziehungen werden angedeutet, aber im Handumdrehen wird eine perfekte Lösung für alle Beteiligten gefunden. Dieses gewollte "Happy-End" um jeden Preis macht mich nicht glücklich, etwas mehr Sinn für die Realität von Frauen in den besten Jahren wäre angemessener gewesen.

Wahrscheinlich klingt diese Kritik negativer als sie gemeint ist. Tanja Janz garantiert gute Unterhaltung. Wer eine heitere, locker-leichte Urlaubslektüre für den Strand sucht, kann mit ihrem neuen Roman nichts falsch machen.



Veröffentlicht am 21.04.2019

Wurzeln finden...

Der Wind nimmt uns mit
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Mit den Romanen "Immer wieder im Sommer" und "Zwischen dir und mir das Meer" hat die deutsche Autorin Katharina Herzog sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben und die Bestseller-Liste erklommen. ...

Mit den Romanen "Immer wieder im Sommer" und "Zwischen dir und mir das Meer" hat die deutsche Autorin Katharina Herzog sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben und die Bestseller-Liste erklommen. Nun legt sie ihren neuen Sommerroman "Der Wind nimmt uns mit" vor, der auf der kleinen Kanarischen Insel La Gomera spielt.

Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: Nach La Gomera. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Karoline nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya vor Jahren durch einen Zufall erfahren, und bis heute hat sie ihr nicht verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie eine flüchtige Affäre hatte, hält sich ausgerechnet auf der Kanareninsel auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin, zu den Aussteigern und Künstlern, zu ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.

Das geschmackvoll gestaltete Cover ist in warmen Farbtönen gehalten, spiegelt die reizvolle natürliche Vielfalt von La Gomera und macht auf die zugrundeliegende Geschichte neugierig. Auch der schwungvolle Titel weckt die Lust, sich auf ein exotisches Lese-Abenteuer an einem ungewöhnlichen Ort einzulassen.

Das Geschehen wird in zwei verschiedenen Zeitsträngen erzählt, die in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielen und aus der Sicht von Maya und Karoline, den zwei Protagonistinnen, geschildert werden. Sprachlich gesehen gibt es nichts an diesem Roman auszusetzen, Dank des flüssigen, lockeren Stils fällt der Einstieg in diesen Roman von Katharina Herzog leicht und man kann mühelos in ihre Geschichte eintauchen. Mit ihren großartigen Landschaftsbeschreibungen ist es Katharina Herzog gelungen, ihr einmalig schönes Setting auf der Kanarischen Insel einzufangen. Auch die esoterisch angehauchten Hippies, die sich auf der urwüchsigen Insel angesiedelt haben, wirken nicht überzeichnet, sondern sind wie aus dem echten Leben gegriffen und agieren weitgehend authentisch.

Trotzdem hat mich der Roman nicht vollständig überzeugen können, was an den charakterlich schwierigen Protagonisten liegt. Vor allem die 32jährige Reisebloggerin Maya hat ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden, geht jeder dauerhaften Bindung aus dem Weg und wirkt für ihr Alter extrem unreif. Sexuelle Selbstbestimmung hin oder her - für meinen persönlichen Geschmack ist ihre fatale Neigung zu One Night Stands auf ihren exotischen Trips nicht nur leichtsinnig, sondern auch extrem gefährlich.

Gegen diese innerlich zerrissene Figur, die mehr an einem launischen Teenager als an eine erwachsene Frau erinnert, wirkt Karoline, die ruhige, sanfte Adoptiv-Mutter von Maya, weitaus sympathischer. Als junge Studentin hat sie die Insel La Gomera auf einer Reise mit ihren Eltern kennen- und lieben gelernt; später ist sie wieder dorthin zurückgekehrt und hat eine psychologische Praxis eröffnet. Karoline ist ein nachdenklicher Mensch und reflektiert ihr eigenes Verhalten; sie hängt an ihrem einzigen Kind und gibt sich die Schuld an einem verhängnisvollen Vorfall, der weit in die Gegenwart weist.

Leider ist die zugrunde liegende Geschichte viel zu simpel und vorhersehbar gestrickt, und die Erzählung kann nicht mit überraschenden Wendungen punkten, sondern plätschert unaufgeregt vor sich dahin. Für mein Empfinden fehlt dem neuen Sommer-Roman von Katharina Herzog die nötige Tiefe, er dümpelt an der Oberfläche herum und lässt viele (logische) Fragen unbeantwortet. Aus diesem Grunde kann ich nur eine eingeschränkte Lese-Empfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Schwestern

Die Tulpenschwestern
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In ihrem Roman "Tulpenschwestern" erzählt Susan Mallery von Kelly Murphy, deren größte Freude das jährliche Tulpen-Festival ist. Dieses Mal kehrt allerdings ihre Schwester Olivia zurück – die Kelly seit ...

In ihrem Roman "Tulpenschwestern" erzählt Susan Mallery von Kelly Murphy, deren größte Freude das jährliche Tulpen-Festival ist. Dieses Mal kehrt allerdings ihre Schwester Olivia zurück – die Kelly seit Jahren nicht gesehen hat. Obwohl sie sich wie Tag und Nacht unterscheiden, müssen sie nun in einem Haus leben. Als dann auch noch ihre Mutter auftaucht und sich scheinbar wieder mit dem Vater versöhnen will, erschüttern lang gehütete Geheimnisse ihre Welt. Die Schwestern müssen lernen zu verzeihen und auch, dass die Liebe manchmal ganz eigene Blüten treibt …

Das Cover ist zauberhaft gestaltet worden. Dank der verwendeten zarten Pastelltöne vermittelt es einen frühlingsfrischen Eindruck und greift - ebenso wie der einprägsame Titel - das Motiv der Tulpen auf, die in diesem Roman eine wichtige Rolle spielen. Wenn man die Hefeschnecken betrachtet, möchte man gleich eine Pause einlegen, sich eine Tasse Kaffee gönnen und auf eine vielversprechende Familien- und Liebesgeschichte einlassen, die in einem kleinen Dorf, inmitten einer idyllischen Landschaft, angesiedelt ist.

Susan Mallery zählt zu den erfolgreichen Bestseller-Autorinnen der USA, und sie versteht ihr literarisches Handwerk. Sie schreibt in einem flüssigen, gut lesbaren Stil, greift interessante Themen auf, gestaltet authentisch wirkende Charaktere und lässt alle Schauplätze durch anschauliche Beschreibungen lebendig werden.

Leider hat mich ihr neues Buch nicht richtig überzeugen können. Das Geschehen in Tulpen Crossing wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Man kann mit den Protagonisten nicht richtig warm werden, weil man mit einer Fülle von komplizierten einzelnen Schicksalen konfrontiert wird, die für eine ganze Serie gereicht hätten. Für Tiefgang ist überhaupt kein Platz in diesem Roman - Susan Mallery kratzt nur lose an der Oberfläche und springt von einem Charakter zum nächsten.

Auch das vermittelte Frauenbild finde ich etwas bedenklich. Die meisten weiblichen Charaktere verfügen nur über ein schwach entwickeltes Selbstbewusstsein, sehen sich selbst in einem negativen Licht und benötigen ein komplettes Make-Over (und ein prall gefülltes Bankkonto), um den Mann ihrer Träume auf sich aufmerksam machen und ins Bett bekommen zu können. Olivias Engagement für ihre Freundinnen in allen Ehren, aber: Müssen "normale" Frauen zwangsläufig leer ausgehen, wenn sie sich selbst treu bleiben?

Besonders gestört haben mich die viel zu vielen expliziten, mitunter peinlichen Sex-Szenen, die ich eher in einem erotischen Roman vermutet hätte und die mir etwas den Spaß an der Lektüre verdorben haben. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Insgesamt gesehen hat dieser Roman meine hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Aus diesem Grunde reicht es nur für 3 Sterne. Von Susan Mallery ist man weitaus Besseres gewöhnt. Sehr schhade!