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SofieWalden

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Veröffentlicht am 14.05.2017

Avery und Nick-das Aufeinandertreffen zweier Menschen und mehr

For 100 Days - Täuschung
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Avery Ross, eine seit ein paar Jahren in New York lebende junge Malerin, verdient ihren Lebensunterhalt als Bedienung in einer Bar. Ihre Wohnung muss sie in den nächsten Wochen räumen, da dort alles zu ...

Avery Ross, eine seit ein paar Jahren in New York lebende junge Malerin, verdient ihren Lebensunterhalt als Bedienung in einer Bar. Ihre Wohnung muss sie in den nächsten Wochen räumen, da dort alles zu Luxusappartements umgestaltet werden soll und die Hoffnung, ihre in einer angesagten Galerie hängenden Bilder zu verkaufen, werden zerstört, als der neue Besitzer ihre Werke abhängen lässt, um anderen besseren Künstlern ein Forum zu bieten. Noch nie war sie so nahe daran, aufzugeben und New York hinter sich zu lassen, zurück in die Welt ihrer Vergangenheit, einer Vergangenheit voller schrecklicher Erinnerungen. Doch dann erhält sie die Möglichkeit, das auf der Park Avenue liegende Luxusappartement eines Bargastes als Homesitterin zu bewohnen, für drei Monate und versehen mit einem großzügigen Salär. Diese Zeit will sie nutzen, um eine neue Wohnung zu suchen und einen Weg zu finden, als Malerin in dieser Stadt voran zu kommen. Doch am ersten Abend in ihrem Zuhause auf Zeit trifft sie auf Dominic Baine. Sie weiß nichts von ihm, aber die enorme erotische Anziehung, die sie beide füreinander erfahren, führt zu einer einzigen wuchtigen Welle der Lust, aus der sich etwas ergibt, was beide überrascht.
Ein sehr intensive, kraftvoll erzählte Geschichte über das Aufeinanderprallen zweier Menschen und ihrer Körper, über die zunehmenden Belastung ihrer aufkeimenden Liebesbeziehung durch die geheimen Lasten, die sie beide mit sich tragen und (noch) nicht vor dem anderen preiszugeben bereit sind. Dieser etwas andere Roman als erster Teil einer auf drei Teilen angelegten Geschichte lebt auch von einer das ganze Buch begleitenden Spannung, mit einem Ende, das eher als Wende gesehen werden muss, für einen neuen Anfang und jede Menge Potential für Band 2.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Schreibstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 27.11.2016

Polizeiermittler in der Metropole London

Wer Furcht sät
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Detective Max Wolfe, als Polizeiagent in der Metropole London unterwegs, ermittelt in seinem dritten Fall. Eine krasse Tötungsserie, ausgeführt von einer Art 'Henkergruppe', die sich als Motiv Gerechtigkeit ...

Detective Max Wolfe, als Polizeiagent in der Metropole London unterwegs, ermittelt in seinem dritten Fall. Eine krasse Tötungsserie, ausgeführt von einer Art 'Henkergruppe', die sich als Motiv Gerechtigkeit auf die Fahnen schreibt, Gerechtigkeit in einem Rechtsstaat, der dies nur sehr unzureichend erfüllt bzw. erfüllen kann. Und die Londoner Bevölkerung steht, nachdem die jeweiligen Hintergründe bekannt geworden sind, auf der Seite der Täter. Der Grund: die Opfer selbst sind ehemalige Täter, die Menschen getötet oder deren Leben zerstört haben.
Schnell ist man eingebunden in das Ermittlungsteam, das Wolfe aufgrund eines privaten Schicksalsschlag seiner Vorgesetzten, leitet. Eine Gruppe von erfahrenen Polizeiexperten, unterstützt durch von außen hinzugebetenen Spezialisten, kämpft sich durch die visuellen Grausamkeiten und die auch mental besonders belastenden Fragen, die mit dieser Fallserie einher gehen. Und auch das Private, gerade der Hauptfigur, Detective Wolfe, bleibt hier nicht außen vor.

Mehr wie ein Krimi - sehr lesenswert.

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  • Tempo
Veröffentlicht am 23.10.2016

märchenhaft schön

Die silberne Königin
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'Die silberne Königin' von Katharina Seck ist ein märchenhaft schöner Roman mit einem Hauch von Fantasy. Die von Schnee und Kälte das ganze Jahr über gebeultete Stadt Silberglanz, deren ausgezehrte Bewohner, ...

'Die silberne Königin' von Katharina Seck ist ein märchenhaft schöner Roman mit einem Hauch von Fantasy. Die von Schnee und Kälte das ganze Jahr über gebeultete Stadt Silberglanz, deren ausgezehrte Bewohner, Madame Weltfremd und ihre Chocolaterie Schokoladengold, die Silberkönigin und das Kristallmädchen, der Frostprinz, der unheimliche König Caspar, Ophelia, eine richtig gute Freundin und dann natürlich Emma, die Hauptfigur der Geschichte, ein einfaches Mädchen und doch viel mehr, sie alle zusammen machen dieses besondere Buch aus. Ein Märchen, in dem alles sehr real erscheint, und ungeheuer spannend; für Freunde dieses Genres eine Freude, für Leute, die der Fantasywelt bisher wenig abgewinnen konnten (wie ich) ein echtes Erlebnis, ich versprechs. Und daher, liebe Lesefreunde, einfach mal anlesen und ihr werdet merken, dieses Buch gegeistert auch euch.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 09.10.2016

Norwegens Mitsommernacht, intensiv und spannend

Das Geheimnis der Mittsommernacht
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'Das Geheimnis der Mittsommernacht', von Christine Kabus, ein beeindruckendes Buch, das man nicht so schnell vergisst. Es erzählt vom Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauen im Norwegen des Übergangs ...

'Das Geheimnis der Mittsommernacht', von Christine Kabus, ein beeindruckendes Buch, das man nicht so schnell vergisst. Es erzählt vom Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauen im Norwegen des Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhundert. Über 650 Seiten intensive spannende Unterhaltung, und nicht eine Passage, die man hier 'überliest'. Schon das sagt ja alles über die Qualität dieses Romans. Allein das gesamte erste Viertel des Buches ist der Beschreibung der sehr unterschiedlichen Einbindung der beiden Hauptpersonen in ihren jeweiligen familiären Kontext gewidmet, bis hin zu einer tiefen Zäsur, die ihr Leben auf der einen Seite krass und jäh, auf der anderen Seite langsamer, durch eine 'andere Wahrnehmung' ihrer eigenen Person und ihres Umfelds, verändern wird.
Ich kann allen Lesern versprechen, schon nach wenigen Seiten fühlt man die Spannung , die dieses Buch aufrecht erhält bis zur letzten Seite, auf dem Weg durch das Leben dieser beiden faszinierenden Frauen.
Ich wünsche euch viel Freude dabei.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Ein alter Campingplatz als Zufluchtsort und ein paar Menschen, die sich neu sortieren müssen

Ein unendlich kurzer Sommer
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Ein heißer Sommer und ein alter heruntergekommener Campingplatz irgendwo im Nirgendwo, hier treffen sie zusammen, die Menschen, zufällig gestrandet oder auch bewusst an diesen Ort gereist, alle auf der ...

Ein heißer Sommer und ein alter heruntergekommener Campingplatz irgendwo im Nirgendwo, hier treffen sie zusammen, die Menschen, zufällig gestrandet oder auch bewusst an diesen Ort gereist, alle auf der Suche nach sich selbst, einem Anderen, nach dem man sich sehnt, dem Warum und Wohin oder dem Bestreben nach einem ordentlich hinterlassenen friedlichen Ende. Der, der denkt, die Welt schon hinter sich gelassen zu haben, das ist Gustav, der alte und kranke Besitzer des schon leicht verrotteten Geländes. Mit Menschen hat er es nicht (mehr) so und es braucht schon viel Beharrlichkeit von Seiten Lales, der aus ihrem eigenen Leben davongelaufenen jungen Frau, damit Gustav zustimmt und sie bleiben darf. Um ihre Gedanken zu ordnen oder vielleicht auch erst einmal davor wegzurennen, packt sie mit an und verleiht dem vor sich hin gammelnden Platz wieder so etwas wie Lebendigkeit und dazu auch neue Besucher. Ein sehr weit angereister Gast aus La Reunion, Christophe, er hat sich tatsächlich ganz bewusst hier einquartiert. Aus dem Warum macht er erst einmal ein großes Geheimnis. Später dann, wenn alle auch im übertragenen Sinne warmgeworden sind miteinander, dann öffnet er sich und erzählt von seiner verstorbenen Mutter und einem Brief. Aber das wird dauern. Doch es wird reichen für einen 'unendlich kurzen Sommer' und für eine Menge mehr, an Gefühlen, an Annäherung, an vielleicht ja Liebe. Eine abgeschottete Blase, die die Welt da draußen für kurze Zeit ausschließt, das haben sie und auch das schräge Völkchen drumherum, das sich hier kurzzeitig ansiedelt, gebraucht und es ist schön, diesen Menschen, vielleicht selbst in einem Liegestuhl unter einem schattigen Baum den Sommer genießend, in diesem Buch so nahe zu kommen und zu sehen, sie machen was daraus. Auch über diese Zeit hinaus, das wird man sehen.
Das träge, manchmal auch ein wenig erdrückende Sommeflair, eingefangen in einer leichten flüssigen Sprache und dazu eine Geschichte, die einen schon nach kurzer Zeit nicht mehr los lässt, ruhig, schräg, humorvoll, manchmal auch ein wenig tragisch und durchaus mit Tiefgang, das wird hier geboten und wenn man es annimmt, es lohnt sich sehr.