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Venatrix

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Veröffentlicht am 06.06.2019

Der erste Mann auf dem MOnd

Neil Armstrong
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Gerade rechtzeitig zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969 ist diese Biografie von Neil Armstrong erschienen.

Wer erinnert sich nicht an die bewegenden Wort von Neil Armstrong: „The ...

Gerade rechtzeitig zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969 ist diese Biografie von Neil Armstrong erschienen.

Wer erinnert sich nicht an die bewegenden Wort von Neil Armstrong: „The Eagle has landed“ und wenig später „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“

Doch bevor Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond stellen kann, ist jahrelanges hartes Training notwendig. Schon als kleiner Junge will Neil nur eines - fliegen. Er ordnet alles diesem Traum unter. Sei es, dass er schon als Schüler arbeiten geht, um das nötige >Geld für Flugstunden zu verdienen, oder sei es, dass er als Soldat Kampfpilot wird. Sein ruhiger, besonnener Charakter, mit Problemen aller Art umzugehen, hilft ihm aus so mancher brenzligen Situation.


Meine Meinung:

Diese tolle Biografie vom „Ersten Mann auf dem Mond“, dem NASA-Astronauten Neil Armstrong, ist ein schönes Dokument für den Forscherdrang der Menschheit. Es verschweigt allerdings nicht, welche Unsummen die Raumfahrt verschlungen hat und welche Tragödien sich abgespielt haben.

Sehr gut gefällt mir die Aufmachung. Die Autorin hat viele, zum Teil private Fotos, verwendet. In ihrer Beschreibung des Astronauten bringt sie die Bescheidenheit des Menschen Neil Armstrong zur Geltung, der aufhört Autogramme zu geben, als er erfährt, dass damit reger Handel getrieben wird. Neil Armstrong wird als Held gefeiert, was ihm gar nicht so recht ist.

Die vielen technischen Begriffe werden auch für junge Leser gut erklärt.

Fazit:

Dieses Jugendbuch eignet sich auch für ältere Semester, die mit bangen Erwartungen 1969 vor den Fernsehgeräten gesessen sind und mitgefiebert haben. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Fesselnder Krimi aus wien

Zeidlers Gewissen
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Chefinspektor Wolfgang Hoffmann tritt nach einem längeren Krankenstand wieder seinen Dienst bei der Wiener Polizei an. Sein altes Team freut sich ehrlich über den Wiedereinsteiger und rät zur Schonung. ...

Chefinspektor Wolfgang Hoffmann tritt nach einem längeren Krankenstand wieder seinen Dienst bei der Wiener Polizei an. Sein altes Team freut sich ehrlich über den Wiedereinsteiger und rät zur Schonung. Denn, hier ist man (und frau) sich einig, der überstandene Lungenkrebs ist „kein Lercherl“.
So soll sich sich Hoffmann mit einer Vermisstenanzeige beschäftigen: Klara Zeidler hat ihren Mann Viktor als abgängig gemeldet und will einen „Kriminaler“ sprechen. Da gerade niemand anderer zur Stelle ist, übernimmt Hoffmann das Gespräch. Sein untrügliches Bauchgefühl deutet an, dass er es hier mit mehr als einem auf Abwege geratenen Ehemann zu tun hat.

Es entwickelt sich ein Kriminalfall, der sich gewaschen hat. Neben den Teamkollegen wird alles aufgeboten, was das österreichische Innenministerium aufzubieten hat: Von Computerfreaks für die Recherche bis hin zur Sondereinsatztruppe COBRA.

Meine Meinung:

Günter Neuwirth ist mit diesem 5. Fall für Wolfgang Hoffmann ein besonderer Krimi gelungen, spricht er doch ein schwieriges Thema an: Wiedereinstieg nach einem langen Krankenstand wegen einer Krebserkrankung. Oft tun sich Kollegen und Vorgesetzte schwer, wissen nicht wie sie damit umgehen sollen. Auf Grund seiner Beliebtheit scheint es hier keine Berührungsängste zu geben. Man nimmt Hoffmann wieder in die eigenen Kreise auf.
Der Autor legt seine Charaktere sehr bodenständig und manchmal auch hintergründig an. Stille Wasser sind ja bekanntlich tief.
Schrille, versoffene oder korrupte Polizisten sind Neuwirths Sache nicht. Seine Ermittler sind Menschen wie du und ich, mit persönlichen Schicksalen, Gefühlen und Sorgen.
Da der Autor ein Wiener ist und seine Krimis in der Bundeshauptstadt angesiedelt sind, darf der Wiener Schmäh (und Dialekt) natürlich nicht fehlen.

Auch versteht es Günter Neuwirth sehr gut, auf tagespolitische Themen einzugehen. So ganz nebenbei und unterschwellig, taucht die Tragödie der 71 Menschen, die in einem KleinLKW eingepfercht, ihre Hoffnung auf ein besseres Leben im August 2015, mit dem Leben bezahlt haben. Er erwähnt auch, welche ABgründe in so mancher als respektabel geltenden Person stecken.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi aus der Feder von Günter Neuwirth, der mit einen angenehme Lesestunden beschert hat. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Toller Mann - tolle Biografie

Meine Stimme für das Leben
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Diese Autobiografie des kongolesischen Arztes Dr. Denis Mukwege berührt wie wenig andere Bücher.
Mukwege ist 1955 als Sohn eines evangelischen Pastor geboren und hat schon früh gewusst, Arzt zu werden. ...

Diese Autobiografie des kongolesischen Arztes Dr. Denis Mukwege berührt wie wenig andere Bücher.
Mukwege ist 1955 als Sohn eines evangelischen Pastor geboren und hat schon früh gewusst, Arzt zu werden. Im Kongo, in dem Diktator Mobuto herrscht, erhält er keinen Studienplatz und weicht nach Burundi aus. Als er erkennt, wie schlecht die gynäkologische Versorgung der Frauen ist, macht er eine Ausbildung zum Frauenarzt. Während der Kongokriege (ab 1989) ist er mit tausenden vergewaltigten und schwerst verletzten Frauen und Mädchen konfrontiert. Diese gezielte, als „Kriegstaktik“ eingesetzten Verstümmelungen lassen ihn seine Stimme erheben. Er bemüht sich, diese Vergewaltigungen von der UNO als Kriegsverbrechen anerkennen zu lassen, wie es z.B. in Bosnien gelungen ist.
Damit macht er sich bei den Krieg führenden Gruppierungen nicht beliebt. Mehrmals werden Attentate auf ihn verübt, die er nur mit viel Glück überlebt. Trotzdem gibt er nicht auf und verleiht allen jenen, die sie nicht erheben können, seine Stimme: den betroffenen misshandelten Frauen. Innerhalb von 10 Jahren hat er ca. 50.000 Frauen behandelt.

Meine Meinung:

In schnörkeloser Sprache schreibt Mukwege über die Zustände in seinem Land, das reich an Bodenschätzen ist, und deshalb Spielball mannigfaltiger Interessen ist.

Wir erfahren einiges über das fragile Sozialgefüge im Kongo, das nach wie vor von Stammesdenken geprägt ist. Die misshandelten Frauen werden häufig aus der Dorfgemeinschaft ausgestoßen, weil die an ihnen verübten sexuelle Gewalt für die (Ehe)Männer demütigend ist. Hier versucht Dr. Mukwege nicht nur als Arzt sondern als Seelsorger den Frauen zu helfen.

Mit Recht wird Dr. Denis Mukwege am 10. Dezember 2018 der Friedensnobelpreis überreicht.

Sein Engagement wird von den Machthabern nicht honoriert. Im Gegenteil, das demonstrative Fernbleiben derselben bei seinen Auftritten vor der UNO, ist sehr kränkend für Mukwege und beschämend für die Politiker des Kongos.

Stellt sich nun die Frage, wie kann ein Mensch so viel Leid mitansehen und versuchen, dieses zu lindern? Seinen eigenen Worten nach, hilft ihm sein unerschütterlicher christlicher Glaube, der dem Westen ein wenig abhanden gekommen scheint: „Viele Menschen im Westen reagieren gereizt, wenn das Gespräch auf den Glauben kommt.“
Er selbst folgt dem Grundsatz „Das Einzige, was die Gewalt besiegen kann, ist die Liebe und noch mehr Liebe.“


Fazit:

Gebe es nur mehr solcher Menschen, die das Leid von Frauen in Kriegsgebieten lindern. Gerne gebe ich diesem BUch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Eine erstklassige Biografie

Ferdinand Sauerbruch und die Charité
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Wer kennt seinen Namen nicht? Ferdinand Sauerbruch ist der wohl bekannteste Arzt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Verehrt und geachtet zu seiner Zeit, für seine Verdienst in der Medizin beinhae ...

Wer kennt seinen Namen nicht? Ferdinand Sauerbruch ist der wohl bekannteste Arzt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Verehrt und geachtet zu seiner Zeit, für seine Verdienst in der Medizin beinhae glorifiziert, kommen nach der Jahrtausendwende Zweifel an seiner Integrität auf. So empfiehlt eine Historikerkommission 2018 alle jene Straßen, Plätze und Institutionen, die seinen Namen tragen, umbenannt werden. Zu Recht? Hat er mit den Nazis gemeinsame Sache gemacht? Was wusste er von den Menschenversuchen eines Josef Mengele? Immerhin genehmigt er als Fachspartenleiter für Medizin mindestens drei Forschungsaufträge bei denen sich später herausstellt, dass sie abscheuliche Versuche an KZ-Insassen beinhalteten.

War er wirklich ein Mitverschwörer rund um Stauffenberg? Oder ist es vielmehr eine Legende um sich in ein besseres Licht zu rücken?

Genau diesen Fragen geht Historiker Christian Hardinghaus in diesem Buch nach. Akribisch sichtet er alles Material, das ihm zur Verfügung steht. Er wertet Briefe und bislang unbekannte Tagebücher aus, befragt die Nachkommen von Mitarbeitern und Freunden des Chirurgen und zeichnet ein umfassendes Bild Sauerbruchs.

Sauerbruch ist sich seines Charismas bewusst. Er liebt große Auftritte. Im Operationssaal ist er ein Despot, der niemals auch nur den kleinsten Fehler durchgehen lässt und die Mitarbeiter anbrüllt, während der private Ferdinand musisch interessiert, hilfsbereit ist und seine Untergebenen „bemuttert“ und fördert. Sauerbruch ist Arzt aus Leidenschaft und Berufung. Er sieht nur den Kranken vor sich, nicht die politische Einstellung oder die Herkunft.

Dass er, wenn hochrangige Nazis bei der Vordertür in die Klinik kommen, er selbst diese durch die Hintertür verlässt, um ja nicht mit den Bonzen zusammentreffen zu müssen, lässt tief blicken.
Während der Jahre des Nazi-Regimes behandelt und versteckt er Regimegegner und Juden. Er gerät in das Visier der Gestapo, wird damit erpresst, dass sein Sohn Peter ein Mitarbeiter von Stauffenberg ist, und muss das Regime öffentlich gutheißen. Ehrlich, würde nicht jede Mutter, jeder Vater so etwas tun, um sein Kind zu schützen?

Christian Hardinghaus lässt mit seinem unnachahmlichen Schreibstil diese dramatischen Jahre wieder auferstehen. Er beleuchtet nicht nur Sauerbruch selbst, sondern stellt auch das Umfeld akribisch dar. So lernen wir Mitglieder des „Mittwochsclubs“ kennen, von dem einige Mitglieder im Widerstand gegen Hitler engagiert sind und nach dem missglückten Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet werden.
Sauerbruch scheint ein phänomenales Gedächtnis gehabt zu haben. Außerdem dürfte er mehr von den anti-nationalsozialistischen Umtrieben seiner Mitarbeiter gewusst oder geahnt zu haben, als er zugibt. Denn einige hochrangige Nazis sterben zufällig bei scheinbar einfachen Operationen an „unvorhersehbaren Komplikationen“. Die Charité ist ein Mikrokosmos, in dem sich alles um Sauerbruch dreht. Er sucht sich seine Mitarbeiter zum überwiegenden Teil selbst aus. Doch nicht immer kann er es vermeiden, Regimetreue Ärzte anzustellen. Der Psychiater de Crinis ist so ein Unvermeidlicher, mit dem er seine Schwierigkeiten hat.

Mit dieser Biografie können wir dem, an Facetten reichen, Charakter des Ausnahmemediziners näherkommen.

Christian Hardinghaus beschäftigt sich auch intensiv mit den letzten Lebensjahren von Ferdinand Sauerbruch. In seinem Entnazifizierungsprozess wirkt er gesundheitlich angeschlagen. Dutzende Menschen sagen für ihn aus, bezeugen, dass bis im Mai 1945 Juden geholfen hat, sich zu verstecken. Trotzdem scheint man ihm ans Zeug flicken zu wollen. Sauerbruch verlässt wütend den Gerichtssaal. Das ist er, der Sauerbruch, wie ihn seine Mitarbeiter kennen und lieben : aufbrausend, wenn er Unrecht wittert.

Zum Schluss gibt es noch ausführliche Bemerkungen zur Autobiografie des großen Arztes.

Fazit:

Nach der Lektüre dieser exzellenten Biografie muss so mancher Zweifler, sein Bild von Ferdinand Sauerbruch revidieren. Eine Umbenennung von Straßen scheint vom Tisch. Gerne gebe ich dieser außergewöhnlichen Biografie 5 Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Most steigert das Wohlbefinden

Das kleine Buch: Most selber machen
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In diesem Buch aus der Reihe „Das kleine Buch“ aus dem Servus-Verlag erfahren wir, wie wir Most selber machen könn(t)en.
Nach einer Einführung in die Geschichte des Obstweines, der auf der ganzen Welt ...

In diesem Buch aus der Reihe „Das kleine Buch“ aus dem Servus-Verlag erfahren wir, wie wir Most selber machen könn(t)en.
Nach einer Einführung in die Geschichte des Obstweines, der auf der ganzen Welt gekeltert und getrunken wird, werden wir mit der Sortenvielfalt bei Äpfeln und Birnen bekannt gemacht. Schon mal vom „Roten Böhmischen Jungfernapfel“ oder vom „Lavanttaler Bananenapfel“ gehört? So vielfältig wie die Namen, sind die Geschmacksrichtungen: von süß bis säuerlich zu herb.

Anschließend erklärt Autor Sebastian Unterberger, in zwölf Schritten, wie der Most gemacht wird.

Ein interessantes Detail: aus 100 kg Äpfel können je nach Sorte und Pressvorgang zwischen 55 und 75 Liter Saft gewonnen werden.

Most ist seit kurzen auch in der (gehobenen) Gastronomie außerhalb der Anbaugebiete wie z.B. dem Mostviertel (sic!) angekommen.

Der Most gilt als Medizin gegen zu hohen Blutzucker (er enthält den Zuckeraustauschstoff Sorbit), hilft bei Verdauungsbeschwerden, senkt den Cholesterinspiegel und steigert das WOhlbefinden. Das kommt vermutlich davon, dass man sich in fröhlicher Runde gerne zusammensetzt.