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Veröffentlicht am 07.07.2019

Familiengeschichte einer Kino-Besitzer-Dynastie – unterhaltsam geschrieben

Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung
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Die Münchner Kinobetreiber, Familie Donaubauer, haben nur ein Ziel, sie wollen in ihre vorhandenen Kinos viele Zuschauer locken, vielleicht auch noch 1,2 weitere eröffnen und versuchen darum alles, um ...

Die Münchner Kinobetreiber, Familie Donaubauer, haben nur ein Ziel, sie wollen in ihre vorhandenen Kinos viele Zuschauer locken, vielleicht auch noch 1,2 weitere eröffnen und versuchen darum alles, um immer am „Ball der Zeit“ zu bleiben. Nur das garantiert volle Säle und einen gesicherten Lebensunterhalt. Allen voran hat Zenzi als ursprüngliche Gründerin das Zepter in der Hand. Doch auch ihr Sohn Karl und dessen Frau Elsa bringen immer wieder publikumswirksame neue Ideen ins Unternehmen. Zenzis Tochter Ulla dagegen hat kein Interesse am Kinogeschäft, im Gegensatz zu ihrem Mann Heinrich. Als Karl Donaubauer klammheimlich Frau, Kinder und das gemeinsame Unternehmen verlässt und nach Amerika auswandert, sieht Heinrich seine Chancen im Unternehmen steigen…..
Wieder einmal entführt uns Heidi Rehn mit diesem Buch in vergangene Münchner Zeiten. Detailgenau schildert sie die Unterhaltungsbrache der damaligen 20er Jahre. Die Zeit als die Zuschauer zu Scharen in die Kinos geströmt sind um Stummfilme zu sehen. Gleichzeitig vermittelt sie dem Leser auch die Schwierigkeiten der Kinobetreiber immer am Zahn der Zeit zu bleiben. So muss sich Familie Donaubauer auch, nachdem sie mit dem Elvira-Palast ein luxuriöses, kostspieliges Kino im Herzen von München gebaut und eröffnet haben, der Tatsache stellen, dass dieses Kino mit Einzug des Tonfilms nicht mehr den technischen Anforderungen entspricht. Mittel und Wege, sprich Sponsoren müssen gefunden werden, um große Um- und Einbauten vornehmen zu können. Auch hier gehen die Vorstellungen von Elsa und ihrem Schwager Heinrich massiv auseinander. Ärger ist vorprogrammiert. Einzig Zenzi erschien mir im Buch wie ein Fels in der Brandung. Sie ließ sich weder von der Amerikaflucht ihres Sohnes Karl, noch von den Repressalien der aufstrebenden Hitleranhänger entmutigen und aus ihrer Ruhe bringen. Allerdings begreift sie im Laufe der Geschichte, genau wie Elsa, dass es neben der Firma wichtigere Dinge gibt. Eigentlich die Wichtigste: die Familie selbst. Denn beide Frauen haben bei ihren Kindern so einiges versäumt, dem Selbstlauf überlassen. Dieser Weg der beiden Frauen vom Workaholic zum Familienmenschen ist im Buch trefflich aufgezeigt.
Mich hat das Buch gut unterhalten. Allerdings fand ich einige Ausführungen zu den Sorgen und Ängsten der Familie Donaubauer etwas zu ausschweifend. Auch Wiederholungen gab es ab und an immer wieder. Schön fand ich, dass das Kaufhaus Hirschfelder mehrmals eine Rolle spielte, fühlte ich mich doch sofort an „Das Haus der schönen Dinge“ erinnert.
Von mir erhält das Buch 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Viel Fantasie in unterhaltsame Geschichte verpackt

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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Drei Geschwister Buffy, Samantha und Jeremy, genannt Nipper, haben eines gemeinsam: sie lieben Onkel Paul. Denn Onkel Paul, von allen Pyjama-Paul genannt wegen seines ständigen Outfits, ist etwas schräg ...

Drei Geschwister Buffy, Samantha und Jeremy, genannt Nipper, haben eines gemeinsam: sie lieben Onkel Paul. Denn Onkel Paul, von allen Pyjama-Paul genannt wegen seines ständigen Outfits, ist etwas schräg und hat immer wundervolle Geschichten für die Kinder bereit. Doch dann verschwindet Onkel Paul und hinterlässt jedem seiner Nichten und Neffen ein Geschenk. Buffy erhält 2,4 Mrd. Dollar (weil sie so gerne shoppen geht. Nipper erhält das New Yorker Baseballstadion samt Mannschaft. Und Samantha erhält, schwer enttäuscht einen alten verrosteten Regenschirm mit dem Hinweis „Hüte dich vor dem REGEN.“. Sie findet sich von Onkel Paul ungerecht bedacht, bis sie hinter das Geheimnis des Regenschirms kommt und ein sagenhaftes Abenteuer für sie und Nipper beginnt….
Das Buch ist mit viel Fantasie geschrieben. Samantha und Nipper lernen dabei so einiges. Denn nicht immer ist der äußere Schein ausschlaggebend, es lohnt sich oftmals näher hinzuschauen und den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei ist die Geschichte nicht nur abenteuerlich für die beiden, nein der Leser lernt gleich noch ganz viele interessante Dinge über die Sehenswürdigkeiten auf der Welt. Sie vermittelt dem Interessierten, dass es noch ganz viele Dinge auf der Welt zu entdecken und erforschen gibt. Ja und für diese neuen kleinen Entdecker gibt es zum Schluss auch noch einige selbst zu lösende Rätsel und aufgaben.
Mir hat dieses Kinderbuch, bei dem ich mit meinem 60+ garantiert nicht zum beabsichtigten Leserkreis gehöre, sehr gut gefallen. Abenteuerlich und abwechslungsreich bietet es anregende fantasievolle Unterhaltung. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2019

unterhaltsam, aber Spannung fehlte mir etwas

Die heimliche Heilerin und der Erzbischof
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Madlen von Beyenburg, arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann in Worms als Medici. Beide sind über die Stadtgrenzen von Worms wegen ihrer Fähigkeiten bekannte Heiler. Doch ihre Arbeitsbedingungen, ihr altes ...

Madlen von Beyenburg, arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann in Worms als Medici. Beide sind über die Stadtgrenzen von Worms wegen ihrer Fähigkeiten bekannte Heiler. Doch ihre Arbeitsbedingungen, ihr altes Krankenhaus ist vor Jahren den Flammen zum Opfer gefallen und nun müssen sie unter engsten, der Behandlung und der Genesung der Patienten nicht zuträglichen Bedingungen arbeiten, sind alles andere als gut. Aber dann wird Madlen zum Erzbischof von Köln an dessen Krankenbett gerufen. Ein alter Vertrauter, in dem Madlen einen innigen Vertrauten und Freund sieht. Der Bischoff sieht sein Ende kommen und möchte seine irdischen Angelegenheiten geregelt wissen….
Gleich vorangestellt: auch wenn man die vorherigen Teile nicht gelesen hat, was bei mir der Fall war, kommt man sehr gut mit der Handlung im Buch zurecht.
Ellin Carsta ist es in meinen Augen sehr gut gelungen in den Dialogen die wohlbedachte, sanfte Wortwahl der damaligen Zeit in den Dialogen zum Ausdruck zu bringen. Lassen sie doch die wahren Gefühle und Wünsche nur erahnen. Direktheit kannte die damalige Zeit mit ihrem Standesdünkel und der Ergebenheit gegenüber der herrschenden Klasse, der Machtstellung des Klerus nicht. Das ist ihr sehr gut gelungen. Besonders gut hat mir die Stelle gefallen, als der Bischof im Gespräch mit Madlen sagt, dass Tote manchmal „Anwesende im Geiste sind“. Diesen Satz finde ich wundervoll. Schließlich beeinflusst ein Mensch an den wir uns nach seinem Tod erinnern auch oftmals noch unser Handeln.
Beim Lesen ist mir auch wieder deutlich geworden, wie anders doch die damalige Zeit war. Diese intensiven Gespräche, die Madlens Familie beim Abendessen oder sich sonst bietenden Gelegenheit geführt haben. Gibt es diese heute in unserer technisch durchsetzten, digitalisierten, vernetzten Zeit noch? Schade eigentlich. Insgesamt betrachtet hat es mir bei diesem historischen Roman aber an Dramatik und Spannung gefehlt. Es lief mir alles zu glatt und ging, fast wie im Märchen, immer gut aus. Alles in allem betrachtet vergebe ich für diesen historischen Roman 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2019

anstrengend zu lesen, aber unterhaltsam

Das Gemälde der Tänzerin
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Helena verliert ihren Job und weiß nicht wie ihren und den Unterhalt ihrer beiden pubertierenden Kinder ohne geregeltes Einkommen bestreiten soll. Doch dann bietet sich die Gelegenheit in einem traditionsbewussten, ...

Helena verliert ihren Job und weiß nicht wie ihren und den Unterhalt ihrer beiden pubertierenden Kinder ohne geregeltes Einkommen bestreiten soll. Doch dann bietet sich die Gelegenheit in einem traditionsbewussten, familiengeführten, renommierten Hotel als Zimmermädchen anzufangen. Aber gerade diese Familie hatte vor 16 Jahren ihr Lebensglück und ihre Zukunftspläne scheitern lassen….
Bei diesem Buch ist die volle Aufmerksamkeit des Lesers gefordert. Beinhaltet es doch 3 Handlungs- und Zeitebenen miteinander, die schlussendlich am Ende ein Gesamtbild, nämlich die Geschichte um das Gemälde der Tänzerin im Regen ergeben. Um so dankbarer war ich der Autorin, dass sie gleich am Anfang eine Personenübersicht vorangestellt hat. Anfangs erschien mir der Übergang zwischen den Kapiteln etwas unspektakulär. Da fehlte es mir am Spannungsbogen, meine Neugier war nicht richtig geweckt. Das hat sich aber mit zunehmendem Lesefortschrift wesentlich gebessert. Im Buch lassen sich Parallelen erkennen: einmal das Gemälde mit der Tänzerin und dann die ehemalige Geliebte von Moritz Kronenberg, die ebenfalls Tänzerin war. Schlussendlich entwickelt die Autorin daraus eine durchaus spannende und damit unterhaltsame wie auch gefühlvoll geschilderte Geschichte. Eine Geschichte um Liebe, Besessenheit, Macht und Enttäuschungen.
Ich habe mich mit diesem Buch gut unterhalten gefühlt und vergebe deshalb 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2019

unterhaltsam, kurzweilig, lesenswert

Helle und der Tote im Tivoli
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Im Tivoli in Kopenhagen wird beim nächtlichen Kontrollgang durch das Wachpersonal in einem Karussell die Leiche eines Mannes entdeckt. Die Umstände seines Auffindens lassen auf Mord schließen. Bei dem ...

Im Tivoli in Kopenhagen wird beim nächtlichen Kontrollgang durch das Wachpersonal in einem Karussell die Leiche eines Mannes entdeckt. Die Umstände seines Auffindens lassen auf Mord schließen. Bei dem Toten handelt es sich um den pensionierten Gymnasialdirektor Gunnar Larsen aus Skagen. Ein kleines Örtchen am Zipfel von Dänemark, das im Winter ohne die Sonnentouristen seinen Winterschlaf hält. Um Näheres über das Opfer zu erfahren, wendet sich die Kopenhagener Mordkommission an die örtliche Polizei von Skagen. Die dortige Chefin, Helle Jespers, sieht hierin die Chance für sich und ihr Team entscheidend zur Aufklärung des Mordfalls beizutragen. Ja und Helle ist die etwas andere Ermittlerin – um die 50, klein und pummelig, stets hungrig, mit großem Herzen und einer wunderbaren Familie nebst Hund. Ihr Ehrgeiz treibt sie oftmals an ihre Grenzen. Diese Frau, ein kleines Energiebündel, das auch in ihren örtlichen Kollegen eine eigene Familie sieht und für sie kämpft, weckt Sympathien.
Der anfängliche Mord zieht noch weitere Kreise, so dass die Geschichte recht spannend zu lesen ist. Als der Mörder bereits bekannt ist gelingt es der Autorin das volle Ausmaß der zerstörten Seele des Mörders für den Leser begreifbar zu beschreiben. Wenn ich ehrlich bin: der Mörder tat mir regelrecht leid. Was wäre aus ihm geworden, wenn es diesen Vorfall in seiner Jugend nicht gegeben hätte?
Ich habe mich mit diesem Krimi gut unterhalten gefühlt und vergebe daher 4 Lese-Sterne.