Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2019

Viel Sex, wenig Handlung

Mogul - Wenn du mich berührst
0

Ian lässt sich gerade von seiner untreuen Ehefrau scheiden. Zumindest versucht er das, doch so leicht ist es nicht. Er kann es nicht beweisen und sie stimmt der Scheidung nicht zu. Er ist reich und sie ...

Ian lässt sich gerade von seiner untreuen Ehefrau scheiden. Zumindest versucht er das, doch so leicht ist es nicht. Er kann es nicht beweisen und sie stimmt der Scheidung nicht zu. Er ist reich und sie ist es auch gern.
Sara dagegen arbeitet als Concierge im Four Seasons Hotel in New York. Am Flughafen teilt Ian sein Taxi mit ihr und checkt in ihrem Hotel ein. Sie haben Sex, zwei Mal in einer Nacht, doch Ian will keine Beziehung, er will nur Sex. Sara weiß nicht so wirklich was sie will, aber der Sex war der beste ihres Lebens und den würde sie schon gern wieder haben wollen. Ian geht es genauso, doch er kneift.
Wenig später wird Sara entlassen und muss ihr Leben neu ausrichten. Als sie wieder auf Ian trifft ist das Prickeln zwischen ihnen immer noch da. Doch was soll aus ihnen werden? Eine Serie von One-Night Stands? Eine Affäre? Oder schafft es Ian über seinen Schatten zu springen, seine Ehefrau und ihren Betrug zu vergessen und einer Beziehung eine Chance zu geben?

Ich fand die Gliederung des Romananfangs ein wenig anstrengend. Ständig springt man zwischen Vergangenheit, Gegenwart und noch früherer Vergangenheit hin und her. Dann erlebt man manche Szenen erst durch Saras Augen und wenig später dann die exakt gleiche Szene, nach einem vorherigen Sprung in die Vergangenheit durch Ians. Ich finde es an sich nicht schlecht, wenn man beide Perspektiven erlebt, allerdings nervt es, wenn sich Szenen wiederholen. Ich habe auch nichts gegen Zeitsprünge in die Vergangenheit, um mehr über die Charaktere zu erfahren, aber es ist mir hier auf den Geist gegangen, weil es zu viel war und unübersichtlich wurde.
Zum Glück ändert sich das im weiteren Verlauf des Romans. Man bleibt in der Gegenwart und es gibt auch keine exakten Wiederholungen mehr, nur „normalen“ Perspektivenwechsel.

Die Handlung an sich war sehr seicht: viele Sex-Szenen mit etwas Handlung drum herum. Für mich gab es keinen wirklichen Spannungsbogen, kein Mitfiebern oder Daumenhalten oder Fingernägelkauen.
Was mich dabei am meisten genervt hat, waren nicht die vielen Sex-Szenen, sondern die Tatsache, dass sich Sara immer wieder selbst in Gedanken als Schlampe bezeichnet, weil sie auf Sex steht. Sie soll eine selbstbewusste, moderne Frau sein, aber was ist selbstbewusst daran, sich selbst als Schlampe zu betiteln? Das hat mich jedes Mal wütend gemacht. Ich habe nicht gezählt, aber sie nennt sich selbst bestimmt 30 Mal eine Schlampe. Heut zu Tage, würde ich erwarten, dass eine selbstbewusste Frau über diesen Vorstellungen steht. Es ist nichts falsches daran Sex zu haben, wenn es beide wollen und kein Dritter dadurch verletzt wird.
Dass sie ihn dazu noch als Hurensohn oder auch sexy Hurensohn bezeichnet fand ich jetzt auch nicht gerade besonders toll.

Fazit: wer einen Liebesroman mit sehr vielen Sex-Szenen, eindeutiger Wortwahl und wenig Handlung drum herum lesen möchte, ist hier genau richtig. Wer aber lieber mitfiebert und vor Spannung fingernägelkaut, für den ist dieses Buch weniger geeignet.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Leider viel verschenktes Potential

Die Geschichte der schweigenden Frauen
0

Sabine lebt in einer Welt, in der es kaum noch Frauen und Kinder gibt. Aus diesem Grund werden die Frauen gezwungen mehrere Ehemänner zu haben – normalerweise drei, manchmal aber auch fünf oder mehr. Die ...

Sabine lebt in einer Welt, in der es kaum noch Frauen und Kinder gibt. Aus diesem Grund werden die Frauen gezwungen mehrere Ehemänner zu haben – normalerweise drei, manchmal aber auch fünf oder mehr. Die Frauen werden mit Medikamenten vollgepump, die die Empfängnis begünstigen sollen, sodass sie auf Kosten ihrer Gesundheit möglichst viele Kinder bekommen. Sabine will so ein Leben nicht, also flieht sie mit 16 Jahren vor ihrer bevorstehenden Ehe und geht in den Untergrund. Die anderen Frauen und bald auch Sabine erkaufen sich ihre Freiheit durch den Dienst als menschliche Einschlafhilfe. Immer mit der Gefahr im Nacken entdeckt und „entfernt“ zu werden.

Das Buch wird gern als Nachfolger von Margaret Atwoods „Der Report der Magd“ bezeichnet und dem kann ich vollkommen zustimmen – aber das ist kein Kompliment. Das Buch fängt stark an, mit der Beschreibung der neuen südwestasiatischen Gesellschaft, was passiert, damit es dazu kam, wie das Leben dort für Frauen ist und wie Sabine floh. Danach allerdings, zieht es sich ewig in die Länge. Ich konnte mich nicht wirklich mit den Charakteren anfreunden und ständige Perspektivwechsel, haben es mir zusätzlich erschwert.
Es gibt auch noch ab und an spannende Passagen, allerdings driftet man dazwischen total ab, weil einfach lange Zeit quasi gar nichts passiert. Das Ende kam dann sehr abrupt und hat mich verwirrt. Ich war mir nicht sicher, ob das jetzt Wahrheit oder Traum war.

Fazit: das Buch ist für mich der Nachfolger von „Der Report der Magd“ – und das ist kein Kompliment. Ähnlich wie Margaret Atwoods Roman beginnt die Geschichte sehr stark mit einer gänzlich anderen, erschreckenden und totalitären Gesellschaft. Wie Atwoods Werk wird aber auch dieses Buch schnell unübersichtlich und stellenweise sehr langatmig und langweilig, bis auf ein paar Spannungsmomente, die aber auch eher halbherzig wirken. Das Ende kommt bei beiden Romanen zu abrupt und lässt einen frustriert zurück.

Das Thema Frauenrechte ist heute, dank Me-Too so stark, wie schon lange nicht mehr. Aber leider bleibt dieser Roman hinter meinen Erwartungen zurück. Er hat viel Potential aber schafft es nicht dieses voll auszuschöpfen. Schade!

Veröffentlicht am 03.06.2019

Teenie-Drama am College

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
0

Daisy und Quinn kennen einander seit ihrer Kindheit und schon seit sie sieben Jahre alt war, wussten sie, dass sie einmal heiraten würden. Auch als sie sich trennten, hielt Daisy an diesem Versprechen ...

Daisy und Quinn kennen einander seit ihrer Kindheit und schon seit sie sieben Jahre alt war, wussten sie, dass sie einmal heiraten würden. Auch als sie sich trennten, hielt Daisy an diesem Versprechen fest. Umso erstaunter ist sie, als sie Quinn an der Universität wieder trifft und erfährt, dass er eine Freundin hat. Er hat nicht, wie versprochen auf sie gewartet. Und was noch schlimmer ist: seine Freundin ist ihre ehemals beste Freundin Alexis.

Ich muss ehrlich sagen: ich hatte mir mehr erhofft. Der Schreibstil ist ganz gut, daran liegt es nicht – obwohl mir die Pseudo-Jugendsprache (Yeah! etc.) zu häufig vorkam und irgendwann wirklich zu viel wurde – aber ich bin mit den Charakteren nicht klar gekommen. Ich wollte beide regelmäßig gegen die Wand werfen. Daisy ist total unglaubwürdig für mich. Ich kann ihre Entscheidungen oft nicht nachvollziehen, genauso wenig, wie ihre Naivität und Verträumtheit. Sie hat mit Quinn damals Schluss gemacht – keine Ahnung warum eigentlich – und trotzdem erwartet sie, dass er auch sie wartet? Mir kommt sie da sehr kindisch vor. Und Quinn liebt eigentlich jetzt Alexis, oder doch nicht? Er weiß das selbst nicht so genau und wenn er sich von ihr trennt tut er ihr doch weh und das wäre gemein, aber Daisy ist doch jetzt da. Das ging mir total auf die Nerven.

Ja, es ist eine College-Dreiecks-Geschichte aber normalerweise drückt man ja einem möglichen Pärchen die Daumen. Bei mir was das leider nicht so, mir sind sie alle auf den Geist gegangen. Es handelt sich hier um einen New Adult Roman, aber ich habe schon Jugendbücher mit erwachseneren Charakteren gelesen. Mir fehlte die Spannung, das Besondere. Das einzige, was es in diesem Buch gibt ist Drama, Drama, Drama.

Fazit: leider war ich von diesem Buch enttäuscht. Ich habe mehrmals überlegt, ob ich es nicht abbrechen soll. Die Charaktere waren mir zu unreif und sind mir nach einer Weile extrem auf die Nerven gegangen. Der Dramazeiger schlug andauernd auf höchster Stufe aus und das ganze erinnerte mich an ein Highschool-Teenie-Drama, das halt eben statt an der Highschool mit 15/16-jährigen, am College spielt.

Wer auf viel Drama steht, ist bei diesem Buch genau richtig. Wer mehr Tiefgang oder Spannung erwartet, wird, wie ich, enttäuscht.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Leider nicht so gut, wie Band 2 der Reihe

Playing the Game
0

Achtung: dieses Buch ist der dritte und letzte Teil einer dreiteiligen Reihe! Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings, wenn man vor hat auch die anderen Teile zu lesen, sollte man mit ...

Achtung: dieses Buch ist der dritte und letzte Teil einer dreiteiligen Reihe! Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings, wenn man vor hat auch die anderen Teile zu lesen, sollte man mit Band 1 anfangen, weil sonst alles verraten wird.

Lincoln Quinn, genannt Linc, ist ein lebendes wandelndes Klischee. Er ist gutaussehend, ein erfolgreicher Profi Rugby Spieler und ein Weiberheld. Em ist die beste Freundin von Harper, die in Band 2 mit Lincs Teamkollegen Dex zusammengekommen ist. Linc denkt nicht daran sich auf eine Frau festzulegen, er nimmt was er kriegen kann. Es dagegen hat keine Lust mehr auf unverbindliches. Daher lässt sie Linc auch regelmäßig abblitzen – er nennt das „gepanzertes Höschen“ – Ja, so unreif ist er wirklich. Und es kommt noch schlimmer. Seine Teamkollegen – bis auf Dex – und er wetten, wie lange er wohl dafür braucht um Em flachzulegen. Geht’s noch? Linc denkt sich noch, dass das vielleicht eine blöde Idee ist, macht aber trotzdem mit, es geht hier immerhin um Geld und sein Ego. Total unreif.
Em fand ich auch richtig blöd. Dieser „mein Körper ist ein Tempel“ und „ich bin mental wieder Jungfrau“-Kram kam mir einfach so kindisch vor. Dass man nach einer gescheiterten Beziehung erstmal keine Lust mehr auf Männer hat und vielleicht auch seinen Lebenswandel ändern will, kann ich ja noch verstehen, aber Ems pseudo spirituelles Getue hat mich einfach nur genervt. Sie ist 4 Monate abstinent und denkt das wäre so schrecklich lang? Da fällt mir einfach nichts mehr zu ein.
Beide wurden als Kind verlassen und das hat sie geprägt, allerdings reicht mir das nicht als Entschuldigung für ihr Verhalten.

Ich habe Band 2 damals vor Band 1 gelesen und war echt froh darüber, weil mir Band 2 so viel besser gefallen hatte, wie Band 1. Mit Band 3 geht es mir nun ähnlich. Ich fand er konnte es nicht mit Band 2 aufnehmen. Linc ist total unreif und wie auch Em geht er mir regelmäßig auf die Nerven. Schade! Ich hatte so gehofft Band 3 wäre so gut wie Band 2.

Fazit: Leider konnte mich der dritte Teil der Reihe nicht überzeugen. Wie in Band 1 konnte ich mit den Protagonisten nicht warm werden und auch die Story hat mich nicht gepackt. Ich habe mich abwechseln über deren Unreife geärgert oder gelangweilt.

Weder Band 3 hier, noch Band 1 konnten mich überzeugen, nur Band 2 – Playing it Cool – ist zu empfehlen.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Da war Fifty Shades of Grey noch besser

His Dark Symphony
0

Ivory ist 17 Jahre alt und eine hervorragende Pianistin. Wäre die Welt fair, hätte sie den Platz an ihrer Traum-Universität sicher. Doch die Welt ist nicht so, sie gehört den Reichen und Mächtigen und ...

Ivory ist 17 Jahre alt und eine hervorragende Pianistin. Wäre die Welt fair, hätte sie den Platz an ihrer Traum-Universität sicher. Doch die Welt ist nicht so, sie gehört den Reichen und Mächtigen und ebendiese wollen Ivory weder auf der Privatschule, auf die sie dank ihres verstorbenen Vaters geht, noch auf der Universität. Ihr Platz soll stattdessen an einen Sohn reicher Eltern gehen. Ivory hat es auch sonst in ihrem Leben nicht leicht. Sie wird regelmäßig seelisch und körperlich missbraucht. Zudem kann sie sich die Schulbücher und den restlichen Schulbedarf nur leisten, indem sie sich an ihre männlichen Mitschüler verkauft.
Ivorys Lieblingslehrerin und Führsprecherin ist gefeuert worden, weil sie ihr helfen wollte. Der neue Musiklehrer an der Schule hat einen Deal mit der Mutter des reichen Jungen, der ihren Platz an der Uni bekommen soll. Er wird Ivorys Chancen zunichte machen, wenn er seinen Job behalten will. Emeric erkennt in welcher Lage Ivory sich befindet und sieht sie als Beute. Einerseits will er ihre Umstände verbessern, andererseits will er sie als sein Eigentum. Von der moralischen Seite mal abgesehen – in den USA steht Gefängnis darauf als Lehrer mit einer Schülerin zu schlafen, ganz besonders dann wenn sie auch noch minderjährig ist – finde ich sein Verhalten echt fragwürdig.

Ich weiß, Emeric soll dominant sein und Ivory seine Sub werden, aber ich finde seine Art über sie – und andere Frauen – zu denken lange Zeit einfach widerlich. Er weiß, dass sie missbraucht wurde und denkt nur an seine eigenen Bedürfnisse. Er will sie und er will sie auf seine Art. Ob das bei ihr vielleicht noch mehr Schaden anrichtet ist ihm total egal. Ob sie ihn auch will, oder er sich nur in die lange Reihe all der Männer einreiht, die ihre Situation ausgenutzt und Ivory benutzt haben, schert ihn wenig. Gut, es stellt sich heraus, dass sie auch darauf steht, aber für mich geht er zu schnell zu weit. Ich hätte ihm an ihrer Stelle in mehreren Situationen eine geknallt – tut ihm vielleicht auch mal ganz gut und rückt das Hirn an die richtige Stelle zurück…

Ivory tut mir unglaublich leid. Ich hatte nach den ersten paar Kapiteln gehofft, Emeric könnte so etwas, wie Ivorys Ritter, Retter oder Anker werden, doch leider wurde meine Hoffnung lange enttäuscht. Emeric ist ein das halbe Buch über ein absoluter Mistkerl! Manchmal hat er seine guten Momente, aber insgesamt gesehen konnte er den schlechten Eindruck, den er gemacht hat nur mäßig revidieren.

Fazit: dieses Buch ist ein Sex-Buch. Es dreht sich größtenteils darum. Die Handlung, die am Anfang so viel versprechend wirkte, hat mich leider größtenteils enttäuscht. Ivory fand ich sehr sympathisch, Emeric war nicht wirklich mein Fall. Abgesehen von den vielen Sex-Szenen, hat es mich sehr gestört, wie er oft über Frauen und Ivory gedacht hat. Außerdem finde ich, hätte er mehr auf Ihre Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Sanftheit eingehen können. Christian Grey hat sich verändert, für die Frau, die er liebt, warum also nicht auch Emeric?

Wer ein Buch mit x-Sex-Szenen lesen will, das deutlich härter in den Praktiken ist als Fifty Shades of Grey ist hier richtig. Wer einen Liebesroman mit Herzklopfen lesen will, leider nicht.