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Veröffentlicht am 25.06.2019

Eiskalte Morde

R.I.P.
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In einem Kino wird die Jugendliche Stella überfallen und verschleppt, ihre Leiche ein paar Tage gefunden. Auf den Überwachungsbändern eine maskierte Gestalt, für die Polizei gibt es erstmal kein erkennbares ...

In einem Kino wird die Jugendliche Stella überfallen und verschleppt, ihre Leiche ein paar Tage gefunden. Auf den Überwachungsbändern eine maskierte Gestalt, für die Polizei gibt es erstmal kein erkennbares Motiv. Als ein zweiter Jugendlicher überfallen und verschleppt wird, werden langsam Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern erkennbar. Doch wer hasste die Jugendlichen so sehr, dass er sie so brutal ermordet? Können der Polizist Huldar und die Psychologin Freyja das Morden stoppen?

„R.I.P.“ ist der dritte Teil der Thrillerreihe um Kommissar Huldar und die Psychologin Freyja, die ihn bei seinen Ermittlungen unterstützt. Obwohl von der Polizei angefordert, unterstützt Freyja bei dem Fall äußerst unwillig, da ihr Verhältnis zu Huldar sehr unterkühlt ist. Auch innerhalb der Polizeieinheit gibt es viele Unstimmigkeiten und Rangeleien, was die Ermittlungen erschwert.

Ich mag Huldar total gerne, obwohl er durch sein Verhalten einigen Unfrieden gerade zwischen den Frauen in seinem Leben auslöst. Doch innerhalb seines Teams scheint er der kompetenteste Polizist zu sein. Zusammen mit seinem Kollegen Gudlaugur, der ihm als einziger im Team wohlgesonnen ist, versucht er die Zusammenhänge zwischen den Opfern herzustellen. Doch auch Gudlaugur scheint Geheimnisse zu haben, was bei der Vernehmung einer Zeugin zutage kommt. Hier hat mich seine Geheimniskrämerei etwas geärgert, wird aber zum Ende des Buches hin verständlicher.

Insgesamt hat mich der Fall sehr berührt. Es geht um Mobbing unter Schülern – und mir wurde wieder mal klar, wie schwer es in der heutigen Zeit für junge Menschen sein kann. Die Segnungen des Internets verlieren alle Bedeutung, wenn man ein Mobbingopfer ist, denn die Taten hier schmerzen oft mehr als es bloße Worte tun könnten.

Ein spannender Fall, dessen Auflösung mich dann doch noch überraschen konnte, werden die Zusammenhänge doch erst ganz zum Schluss klar. Ein bisschen gestört haben mich die Rangeleien innerhalb des Polizeiteams, weil die Ermittlungen mehr als einmal dadurch verzögert wurden. Ich hoffe mal, dass das im nächsten Teil der Serie wieder etwas geschmeidiger läuft, doch Huldar tut in diesem Buch einiges dafür, wieder ein vollwertiges Mitglied seiner Truppe zu werden.

Hat mich gut unterhalten!

Veröffentlicht am 19.06.2019

Das große GU-Bildkochbuch

Kochvergnügen wie noch nie
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In dem Kochbuch „Kochvergnügen wie noch nie“ werden auf 238 Seiten Rezepte in den Kategorien:

- Rat für die Praxis
- Feine Vorspeisen, kleine Gerichte
- Suppen, die gut schmecken
- Salate für viele ...

In dem Kochbuch „Kochvergnügen wie noch nie“ werden auf 238 Seiten Rezepte in den Kategorien:

- Rat für die Praxis
- Feine Vorspeisen, kleine Gerichte
- Suppen, die gut schmecken
- Salate für viele Anlässe
- Fische und Krustentiere
- Rindfleischgerichte
- Kalbfleischgerichte
- Schweinefleischgerichte
- Lamm- und Hammelfleischgerichte
- Innereien, köstlich zubereitet
- Hackfleisch-Variationen
- Von Hähnchen bis Puter
- Wild und Wildgeflügel
- Gemüse und Kartoffeln
- Getreide, vielfältig verwendet
- Kräftige Eintöpfe
- Aufläufe als Hauptgericht
- Mehlspeisen und Desserts
- Besonderes für Gäste
- Vom Kochvergnügen zur Küchenmeisterschaft

vorgestellt. Jedes Rezept ist mit Bild, so dass man sich das Ergebnis sehr schön vor Augen führen kann. Besonders gefallen hat mir der Einstieg ins Buch mit dem „Rat für die Praxis“, in dem auch viele Grundrezepte zu Spätzle, Reis oder verschiedenen Saucen vorgestellt werden. Auch „Die Kunst des Würzens“ kommt hier nicht zu kurz und es wird aufgezeigt, welche Gewürze besonders gut zu welchen Gerichten passen.

Die Gerichte sind einfach und schnell zuzubereiten und bieten für jeden Geschmack etwas.

Insgesamt ein schönes Kochbuch mit vielen Rezepten, die ich gerne nachgekocht habe.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Ein ganz normales Mädchen

Mein Leben als Sonntagskind
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Jasmijn ist nicht wie die anderen Kinder in ihrem Alter. So oft fällt es ihr schwer, all die Dinge, die auf sie einprasseln, zu verarbeiten. Lange bleibt unentdeckt, warum Jasmijn nicht wie andere Kinder ...

Jasmijn ist nicht wie die anderen Kinder in ihrem Alter. So oft fällt es ihr schwer, all die Dinge, die auf sie einprasseln, zu verarbeiten. Lange bleibt unentdeckt, warum Jasmijn nicht wie andere Kinder reagiert, nicht mit Fremden sprechen kann und sich in sich selbst zurückzieht. Dass sie Asperger haben könnte, wird erst spät erkannt. Und solange muss sich Jasmijn damit auseinandersetzen, als komisch zu gelten und auf wenig Verständnis zu stoßen.

Die Autorin Judith Visser leidet selbst am Asperger-Syndrom, das auch bei ihr erst spät diagnostiziert wurde. Sie weiß also, wovon sie spricht. Und so ist Jasmijns Geschichte mitunter witzig, aber immer mit einer Spur Unbehagen geschrieben. So gut konnte ich Jasmijns Verzweiflung verstehen, wenn sie zwar wusste, dass sie sich nicht „normal“ benimmt, aber daran nichts ändern konnte. Wenn sie mit den Kindern in ihrer Klasse nichts anfangen konnte, die Witze nicht verstand, sondern alles wörtlich nahm und dadurch wieder verzweifelter wurde.

Das Buch erzählt auf sehr einfühlsame Art über das Erwachsenwerden eines Mädchens, das anders ist als seine Mitschüler und auch anders, als so manch Verwandter und Freund der Familie sich ein Kind vorstellt. Schön fand ich, wie Jasmijn es trotzdem schafft, ein relativ normales Leben zu führen, in dem sie von ihren Eltern und ihrem Bruder geliebt wird und Freunde findet.

Eine schön geschriebene Geschichte über ein Mädchen, das anders ist, aber trotzdem ein normales Leben führen möchte – und gar nicht versteht, dass es so anders ist. Erklärt vieles und bringt einem das Leben mit Asperger näher.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Was ist Familie?

Hannah und ihre Brüder
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Chicago 2004: Bei einer Gala wird der angesehene Jude Elliot Rosenzweig von einem anderen Gast mit einer Waffe bedroht und beschuldigt, ein ehemaliger SS-Offizier zu sein. Rosenzweig bestreitet alles und ...

Chicago 2004: Bei einer Gala wird der angesehene Jude Elliot Rosenzweig von einem anderen Gast mit einer Waffe bedroht und beschuldigt, ein ehemaliger SS-Offizier zu sein. Rosenzweig bestreitet alles und sagt, dass Ben Solomon ihn mit einem anderen Mann verwechselt. Doch Ben lässt nicht locker und engagiert den Detektiv Liam Taggart und die Anwältin Catherine Lockhart, um Rosenzweig zu überführen, denn Ben ist sicher, dass dieser sein Ziehbruder Otto Piontek ist, der in Polen Ende der 1930er Jahre bei der jüdischen Familie aufwuchs, bevor er sich den Deutschen anschloss und zu Hauptscharführer Piontek wurde. Kann Ben seine Anschuldigungen beweisen oder handelt es sich wirklich um eine Verwechslung?

Das Buch lebt von Bens Erzählungen und Erinnerungen. Das idyllische Leben der jüdischen Familie in Polen, bevor die Deutschen das Land übernehmen und die Drangsalierungen der jüdischen Bevölkerung beginnt. Otto, Ben und Hannah sind Freunde und Otto setzt sich immer für seine ‚Geschwister‘ ein. Als seine eigenen deutschen Eltern darauf bestehen, dass Otto nicht mehr bei der jüdischen Familie wohnt, weil es für ihn zu gefährlich wird, verändert sich der junge Mann und wird wie die deutschen Besatzer. Währenddessen kämpft Ben Solomons Familie ums Überleben. Dabei werden viele Repressalien gegen die Familie und gegen die jüdische Bevölkerung geschildert. Obwohl man die Tatsachen rund um die Judenverfolgung natürlich kennt, ist es immer berührender, wenn man die Geschichten aus erster Hand und mit direktem Anschluss an die Familie mitbekommt. Das hat mich sehr berührt und traurig gemacht.

Bens Kampf zusammen mit Catherine und Liam war spannend zu verfolgen, weil man als Leser auch nie sicher weiß, ob Elliot Rosenzweig wirklich Otto Piontek ist. Ben mochte ich dabei sehr, wie er sich Catherine gegenüber durchsetzte und sie immer ein bisschen ausbremste, weil ihr seine Erzählungen anfangs viel zu ausschweifend waren. Die Veränderung Catherines war auch schön zu lesen, weil sie – je mehr Ben erzählt – immer weiter in die Geschichte der Familie Salomon eintaucht.

Ein schönes Buch mit einer wichtigen Botschaft!

Veröffentlicht am 06.06.2019

Das Gegenteil von dir

The Opposite of You
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Zurück in ihrer Heimatstadt eröffnet Vera einen Foodtruck auf dem Parkplatz des Ladens ihres Bruders. Sie träumte schon immer davon, eine Küchenchefin zu werden, doch erfüllt sich den Traum jetzt nur zum ...

Zurück in ihrer Heimatstadt eröffnet Vera einen Foodtruck auf dem Parkplatz des Ladens ihres Bruders. Sie träumte schon immer davon, eine Küchenchefin zu werden, doch erfüllt sich den Traum jetzt nur zum Teil mit ihrem eigenen Geschäft. Blöd nur, dass sie „Foodie“, wie sie ihren Foodtruck liebevoll nennt, direkt gegenüber des „Lilou“ geparkt hat, einem Sternerestaurant, in dem Killian Quinn der Küchenchef ist. Und der ist zunächst gar nicht begeistert von Vera und ihrem Geschäft. Doch nach und nach legt er seine Vorurteile ab und Vera, die nie wieder etwas mit einem Koch anfangen wollte, fragt sich, wie lange sie ihm noch widerstehen kann.

Vera, ihre Familie und ihre Freundin sind super-sympathisch und begeisterten mich direkt. Die Idee mit „Foodie“ fand ich richtig schön und konnte die toll beschriebenen Gerichte, die Vera ihren Kunden kredenzte, fast riechen … hörte sich alles so lecker an. Und auch Killian, der zunächst sehr arrogant und unnahbar rüberkommt, ist eigentlich ein netter Kerl, der sich durch seine ruppige Art die Leute vom Hals hält. Doch Vera und ihren Gerichten kann er nicht lange widerstehen, was irgendwie amüsant ist, weil er zunächst seine Angestellten über die Straße schickt, um die Gerichte heimlich probieren zu können. Das fand ich extrem niedlich. Die nach und nach entstehende Freundschaft zwischen Vera und Killian und dann auch die sich anbahnende Liebesgeschichte fand ich sehr schön erzählt … und auch witzig, denn der Schlagabtausch zwischen den beiden ist wirklich amüsant.

„The opposite of you“ ist der Anfang einer Serie und ich bin wirklich sehr gespannt auf Teil 2, in dem der Restaurantbesitzer Ezra und Veras Freundin die Liebe fürs Leben finden werden.