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Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein perfektes 5-Sterne-Menü!

The Opposite of You
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"Ich war Chefin meiner eigenen Küche. Ich war Unternehmerin. Meine ursprünglichen Träume hatte ich ein wenig anpassen müssen, war aber wieder aufgestanden und hatte mir neue Träume erschaffen. Mir neue ...

"Ich war Chefin meiner eigenen Küche. Ich war Unternehmerin. Meine ursprünglichen Träume hatte ich ein wenig anpassen müssen, war aber wieder aufgestanden und hatte mir neue Träume erschaffen. Mir neue Ziele gesetzt. Und ich war auf dem besten Weg, sie zu erreichen. Warum fühlte es sich nur so an, als würde ich es mir zu leicht machen?"

Normalerweise gehe ich bei einer Rezension erst einmal etwas sachlicher vor, aber das Buch hat mich einfach nur begeistert. Es war echt eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es gibt hier authentische Charaktere, Tiefgang, Gefühle und amüsante Dialoge. Alle meine Wünsche an das Buch wurden erfüllt, wenn nicht sogar mehr als erfüllt. Stellt euch also darauf ein hier ein Loblied von mir zu hören.

Vera ist die Erzählerin der Geschichte. Sie hat ein paar schwierigere Jahre hinter sich, musste ihre Lebensziele komplett überdenken und versucht nun mit einem Foodtruck neu anzufangen. Eigentlich wollte sie immer Chefin in einer Restaurantküche sein, also genau das, was Killian aktuell ist. Er ist total gegensätzlich zu ihrem sonnigen Gemüt und überhaupt nicht begeistert, als sie gegenüber von seinem Restaurant den Foodtruck hinstellt.

Die Dynamik zwischen den beiden ist von anfang an spannend. Ich konnte mir beide Sichtweisen sehr gut vorstellen und warum die Charakter so reagieren. Es ist keine Liebe auf der ersten Blick, sondern eher eine Abneigung. Hier wird teilweise harte Kritik und das ein oder andere unfreundliche Wort ausgewechselt. Warum soll man jemandem, den man nicht kennt und der eine potenzielle Bedrohung für das eigene Geschäft ist, freundliche Worte schenken? Der Start passte hier also ziemlich gut und wirkte echt. Noch interessanter war es dann, mitzuerleben, wie sich die Dynamik ändert und die beiden sich näher kennenlernen.

Ich liebe selber auch gutes Essen und das Kochen. Es ist neben dem Lesen eine zweite Leidenschaft von mir. Es war hier genial, dass beides kombiniert wurde. Die Rezepte werden schon häufiger genannt, aber nehmen nicht überhand und ich konnte mir die einzelnen Kompositionen sehr gut vorstellen. Ich hatte hier köstliche Bilder vor Augen und hätte am liebsten auch direkt am Foodtruck meine Bestellung aufgegeben. Stellt euch beim Lesen also auf das ein oder andere Magenknurren ein.

Neben den Hauptpersonen gibt es auch einige Nebencharaktere, die hier bereits eine starke Persönlichkeit haben. Mich hat es sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass diese Charaktere in den nächsten Bänden ihre Geschichte erzählen dürfen. Im zweiten Band wird es mit Veras bester Freundin Molly weitergehen, die wir hier schon als Künstlerin und kecke Person kennengelernt haben. Ich freue mich schon ungemein auf ihr Buch.

Falls es noch nicht deutlich geworden sein sollte, mich hat das Buch einfach nur begeistert. Wenn ihr also eine wunderschöne Liebesgeschichte lesen wollt oder einfach nur eine gute Inspiration für das nächste Kochevent sucht, dann lest unbedingt dieses Buch.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Eine fantastische Kombination aus Mythos, Liebe, Spannung und einem Hauch Magie

Gold und Schatten
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„Stand ich neben meinen Eltern, sah es immer so aus, als hätten sich zwei Elben aus unerfindlichen Gründen dazu entschlossen, ein Hobbitmädchen zu adoptieren. Ich hatte zwar weder Naturlocken noch behaarte ...

„Stand ich neben meinen Eltern, sah es immer so aus, als hätten sich zwei Elben aus unerfindlichen Gründen dazu entschlossen, ein Hobbitmädchen zu adoptieren. Ich hatte zwar weder Naturlocken noch behaarte Füße, aber der Rest kam ziemlich gut hin. Ich sah in Allem, was zurzeit modern war, irgendwie seltsam aus.“

Wer in den sozialen Medien unterwegs ist, kam wahrscheinlich in den letzten Wochen nicht darum herum an der ein oder anderen Stelle dieses Cover zu bewundern. Dies war auch mit ein Grund dafür, dass ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Ansonsten klang für mich die Kombination aus Fantasy und griechischer Mythologie äußerst faszinierend.

Es hat nur wenige Seiten gebraucht, dass ich mich in den Schreibstil verliebt habe. Das Zitat oben ist ein gutes Beispiel dafür, wie amüsant die Beschreibungen häufig sind. Die Handlung ist in jedem Fall mit viel Witz geschrieben.

Neben Schreibstil mochte ich sehr die Kombination aus Fantasy, Magie und Mythos. Ich bin nicht unbedingt so bewandert in der griechischen Mythologie, aber das wenige, das ich weiß, habe ich so auch in dem Buch wiedergefunden. Die einzelnen Legenden scheinen also sehr wahrheitsgetreu wiedergeben worden zu sein. So macht der Geschichtsunterricht eindeutig mehr Spaß.

Ein weiteres kleines Highlight ist die Beziehung der beiden Hauptpersonen. Ich mag es, wenn sich zwei Charaktere langsam kennenlernen und näherkommen, wie sich Vertrauen aufbaut und einzelne Gefühle langsam aufkeimen. Es soll zwar die Liebe auf den ersten Blick geben, aber in den meisten Büchern wirkt sie immer etwas unrealistisch.

Bei dem Buch gab es keinen Aspekt, über den ich enttäuscht gewesen wäre oder den ich verbessern würde. Es war ein vollkommener Lesegenuss. Das etwas offene Ende macht zudem Lust darauf die Fortsetzung zu lesen. Sie wandert in jedem Fall direkt auf meine Wunschliste.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Ein außergewöhnlicher Lesegenuss

Das Herz der Kämpferin
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Sie ist eine Kämpferin. Eelyn wurde von klein auf dazu erzogen gegen die verfeindeten Riki zu kämpfen. Ihre Welt wird aus den Fugen gerissen, als sie auf dem Schlachtfeld ihren tot geglaubten Bruder wiedersieht ...

Sie ist eine Kämpferin. Eelyn wurde von klein auf dazu erzogen gegen die verfeindeten Riki zu kämpfen. Ihre Welt wird aus den Fugen gerissen, als sie auf dem Schlachtfeld ihren tot geglaubten Bruder wiedersieht und dieser Seite an Seite mit dem Feind kämpft. Eelyn würde sich niemals mit dem Feind verbünden. Was ist also mit ihrem Bruder geschehen?

Bevor ich mit dem Buch begonnen habe, war ich nicht sonderlich motiviert. Natürlich wollte ich die Geschichte lesen und habe mir sie auch bewusst ausgesucht, aber irgendwie fühlte sich das Buch dann so komplex an. Es waren somit nicht die besten Voraussetzungen, als ich die ersten Seiten aufgeschlagen habe. Wie schön, dass sich das nach den ersten Kapiteln schon geändert hat.

Ohne Umschweife taucht der Leser in die Welt ein und landet direkt auf dem Schlachtfeld. So einen Start liebe ich. Es ist dann direkt vom ersten Moment spannend. Eelyn wird dem Leser so direkt als die Kämpferin präsentiert, die sie ist. Genau diesen Charakterzug mag ich besonders. Sie ist stark, selbstbewusst und voller Werte. Eine Person, zu der man auch als Leser aufschauen kann.

Besonders gut hat mir das Setting gefallen. Die Welt ist definitiv erfunden und nicht vergleichbar mit anderen. Es ist eine Art mittelalterliche Welt ohne Technik oder Strom, in der Menschen wieder zurück zu Feldarbeit und Handwerk gekehrt sind. Ich mochte sehr, dass das Große und Ganze beschrieben wird, aber dass auch kleine Details, wie wenn jemand einen Fisch ausnimmt erwähnt werden. Vor allem durch diese scheinbaren Banalitäten wird die gesamte Welt greifbarer.

Vielleicht bin ich besonders positiv überrascht worden, weil ich zunächst nicht so motiviert war das Buch zu lesen. Aber es hat mich vollkommen überzeugt und gefesselt. Es war mir ein wahrer Lesegenuss und ich bin heilfroh, dass ich es gelesen habe. Ein weiterer Zusatzpunkt ist, dass das Buch in sich abgeschlossen ist und der Leser keine Cliffhanger verdauen muss. Es ist ein Highlight auf voller Länge.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Was für ein toller Auftakt! Ich möchte mehr!

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Für mich gibt es nichts schöneres als abends in eine magische, fantasievolle Geschichte einzutauchen. Auch wenn es hier viele ähnliche Geschichten gibt, zählt Fantasy zu meinem Lieblingsgenre. Bei "Das ...

Für mich gibt es nichts schöneres als abends in eine magische, fantasievolle Geschichte einzutauchen. Auch wenn es hier viele ähnliche Geschichten gibt, zählt Fantasy zu meinem Lieblingsgenre. Bei "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" habe ich direkt aufgehorcht, als ich das Setting mitbekommen habe. Eine fantasievolle Geschichte, die in einer japanischen Welt mit Samurai, einem Kaiser und Geishas spielt... Das klang neuartig und hat mich direkt neugierig gemacht.

Der Leser taucht direkt mit dem ersten Kapitel in die Geschichte ein. Es gibt keine große Einleitung, sondern die Handlung beginnt sofort. Mariko ist auf dem Weg zu ihrer Hochzeit, wo sie gegen ihren Willen den Sohn des Kaisers heiraten soll. Unterwegs wird ihre Reisegruppe überfallen, sodass sie sich alleine durchschlagen muss. Als Junge verkleidet taucht sie bei einer Gruppe von Banditen unter. So lernt sie eine ganze neue Welt kennen, muss sich neue Fähigkeiten aneignet. Dabei gerät nicht nur sie, sondern auch ihr Herz in Gefahr.

Die Handlung wird nicht nur aus Marikos sondern auch aus anderen Sichten erzählt. Häufiger wird so auch die Perspektive ihres Bruders oder eines anderen Banditen geschildert. Es gibt jedoch auch Perspektiven, die einmalig in einem Kapitel beschrieben werden. Die Anzahl bleibt jedoch übersichtlich und wechselt nicht zu häufig. Durch die verschiedenen Sichten bekommt der Leser jedoch einen viel breiteren Einblick in die Welt. Es werden weitere Themen angeschnitten und auch neue Fragen aufgeschmissen. Bei der ein oder anderen Frage kann der Leser auch sehr schön miträtseln, sodass eine gewisse Spannung aufgebaut wird.

Genial ist auch, dass die Geschichte einen manchmal überrascht. Ein paar Sachverhalte sind genauso wie erwartete eingetreten, dafür konnten mich andere überraschen, sodass es nicht langweilig wurde. Vor allem zum Ende hin sind ein paar Aspekte aufgetaucht, die zu einem offenen Ende geführt haben, aber jetzt auch mehrere mögliche Fortgänge ermöglichen. Ich mag es, wenn eine Geschichte nicht vorhersehbar und gradlinig ist. Der Nachteil ist jedoch, dass durch das offenen Ende viele Fragen ungeklärt bleiben und sich der Leser bis zum nächsten Jahr gedulden muss, bis die Fortsetzung erscheint.

Ein weiterer Aspekt, der mir ausgesprochen gut gefallen hat, ist die Erzählweise. Es ist keine wirkliche Erzählung, aber ein großer Fokus liegt auf der Atmosphäre, der Umgebung und den Personenbeschreibungen. Im Verhältnis gab es gefühlt gar nicht so viel wörtliche Rede. So hatte ich am Ende jedoch das Gefühl die einzelnen Charaktere zu kennen und konnte mir auch die einzelnen Szenerien gut vorstellen. Wer schon ein anderen Buch der Autorin gelesen hat, wird den Schreibstil in jedem Fall wieder erkennen. Er hat definitiv etwas märchenhaftes.

Ein kleiner Kritikpunkt sind für mich die Fantasie-Elemente. Es gibt im Buch viele magische oder übernatürliche Elemente. Es scheint beispielsweise Magie zu geben, jedoch wird dieses Thema nur stiefmütterlich behandelt. Bis zum Ende war mir nicht klar, woher die Magie kommt, wer sie benutzten kann oder was die Grenzen der Magie sind. Es ist zwar schön, dass es zu Beginn keine seitenlangen Einführungen gibt, aber zwischen drinnen hätte ich mir hier mehr Erklärungen gewünscht. Ich hoffe somit, dass diese Fragen in der Fortsetzung geklärt werden.

Insgesamt hat mich das Buch, das Szenario und auch die Handlung gefesselt. Es ist abwechslungsreich, überraschend und teilweise einfach nur magisch. Ich freue mich schon sehr nächstes Jahr wieder in Marikos Welt eintauchen zu können.

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  • Charaktere
  • Gefühl
  • Thema
Veröffentlicht am 22.08.2018

Avery und Cade sind einfach nur ein Traumpaar

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Bei dem Cover von „Redwood Love“ war es Liebe auf den ersten Blick. Ich weiß, wie enttäuschend es häufig ist, sich ein Buch basierend auf dem äußeren Erscheinungsbild auszuwählen. In den meisten Fällen ...

Bei dem Cover von „Redwood Love“ war es Liebe auf den ersten Blick. Ich weiß, wie enttäuschend es häufig ist, sich ein Buch basierend auf dem äußeren Erscheinungsbild auszuwählen. In den meisten Fällen wird die Geschichte der Verpackung nicht gerecht. Außerdem hat mich der Wirbel, der in den sozialen Medien um die Reihe gemacht wird, interessiert. Ich war neugierig und wollte mir meine eigene Meinung bilden.

In dem Buch wird der Leser nach Redwood, einem idyllischen Städtchen, entführt. Für Avery bedeutet dieser Ort ein Neuanfang. Sie hat eine miserable Ehe hinter sich und zieht mit ihrer autistischen Tochter Hailey wieder in die Nähe ihrer Mutter. Avery möchte eigentlich nichts mehr von Männern wissen, wäre da nicht der gutaussehende Tierarzt Cade.

Vielleicht klingt der Klappentext nach einer 0815 Liebesgeschichte, aber die ist es nicht. Ein besonderes Element ist der Autismus. Er ist nicht das Hauptthema in dem Buch, aber dennoch immer wieder präsent. Mir hat die realistische Darstellung gefallen und auch noch den ein oder anderen neuen Blickwinkel aufgezeigt. In der Literatur bekommt man häufiger mit, wie das Sozialverhalten eines autistischen Kindes ist. Bis dato habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht, wie schwierig dies für Eltern sein muss.

Für mich war es häufig sehr bewegend, wie Avery mit ihrer Tochter umgeht. Hailey redet nicht und scheint für die meisten Dinge keine Begeisterung zu zeigen. Dennoch zeigt Avery viel Geduld und gibt so viel Liebe, obwohl sie nie ein „Ich liebe dich“ von ihrer Tochter hören wird. Das hat sie für mich zu einem sehr starken, außergewöhnlichen Charakter gemacht.

Cade ist in vieler Hinsicht das genaue Gegenteil von Avery. Er hatte noch keine lange Beziehung und wollte auch bis dato keine Familie gründen. Seine zwei Brüder, mit denen er die Arztpraxis führt, waren ihm immer genug. Doch als er Avery und Hailey kennenlernt, fängt er an sich ein ruhigeres Leben mit einer festen Bindung zu wünschen.

Auch wenn die Geschichte recht vorhersehbar scheint, hält sie ein paar kleinere Überraschungen parat. Das besondere ist jedoch nicht die Handlung an sich, sondern die ganzen Emotionen, die Atmosphäre und der Schreibstil. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte nach Redwood entführt. Ich habe mich selber für einen Bewohner des Städtchens gefühlt. Jeder passt auf jeden Fall, es gibt keine Geheimnisse und jeder kennt sich. Ich mochte es sehr, wie sich jeder kümmert. Ich mochte den Alltag in der Arztpraxis mit ihren drei sympathischen, attraktiven Tierärzten. Und ich mochte wie ich einfach die ganze Zeit ein Kopfkino hatte.

Bei diesem Buch bin ich so froh, dass ich mich auf die hübsch verpackte Geschichte eingelassen habe. In meinen Augen ist der Hype komplett gerechtfertigt. Im Herbst erscheint der zweite Teil der Reihe und ich freue mich schon darauf nach Redwood zurückzukehren.