Cover-Bild Xanthippe
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 15.02.2016
  • ISBN: 9783596306800
Maria Regina Kaiser

Xanthippe

Schöne Braut des Sokrates
Was, wenn die sprichwörtlich gewordene Xanthippe, die Frau des Sokrates, gar kein zänkisches altes Weib war? Was, wenn sie, wie einige fragmentarische Überlieferungen andeuten, vielmehr eine junge und intelligente Frau war? Dieser historische Roman mit aktuellen Bezügen erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe und Emanzipation im Athen der klassischen Antike – auch so könnte es gewesen sein.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2019

Xanthippe – auch so könnte sie gewesen sein.

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Zweifelsohne zählt Xanthippe zu den berühmten Frauen der Antike. Als „zänkisches Weib“ des Sokrates ist ihr Name sprichwörtliche geworden. Doch wer steckt hinter diesem Bild? Über die historische Person ...

Zweifelsohne zählt Xanthippe zu den berühmten Frauen der Antike. Als „zänkisches Weib“ des Sokrates ist ihr Name sprichwörtliche geworden. Doch wer steckt hinter diesem Bild? Über die historische Person wissen wir nur wenig. In ihrem Roman „Xanthippe. Schöne Braut des Sokrates“ zeichnet Maria Regina Kaiser ein erfrischend anderes Bild dieser Frau, fernab aller Anekdoten. Das 192-seitige Buch ist im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.
Jenseits aller Konventionen präsentiert Kaiser hier eine Xanthippe, die für ihre Zeit erstaunlich emanzipiert, selbstbewusst und gebildet war. Den historischen Fakten entsprechen ihre Ehe mit dem Philosophen Sokrates, dessen drei Söhne sowie ihre groben Lebensdaten. Da die Quellenlage darüber hinaus mehr als dürftig ist, bot sich der Autorin, selbst Historikerin und Archäologin, viel Freiraum bei der Gestaltung ihrer „eigenen“ Xanthippe, ohne dabei jedoch historisch Stichhaltiges außer Acht zu lassen – und gerade dieses macht den Reiz dieses historischen Romans aus.
Xanthippe stammt aus einer angesehen, mittlerweile doch eher heruntergekommenen Athener Familie. In ihrem Wunsch, sich von dem damals vorherrschenden Frauenbild zu distanzieren, unterhält sie ein sehr inniges Band zu ihrem Zwillingsbruder Philippos. Als dieser in den Krieg gegen Syrakus zieht, sucht sie eine immer engere Beziehung zu dessen Freund Sokrates. Der Roman umfasst zum großen Teil die Jahre vor ihrer Heirat mit diesem großen Philosophen.
Wie schon erwähnt, ereignet sich das Romangeschehen vor dem Hintergrund des Krieges gegen Syrakus, der auch gleichzeitig das Ende des klassischen Athens kennzeichnet. Dieses nimmt Maria Regina Kaiser als Anlass, diese Epoche wieder lebendig werden zu lassen. So tauchen Leserinnen und Leser tief in diese Welt ein, erfahren viel über die Athenische Gesellschaft und deren Untergang, das Rollenbild der Frau oder kultische Bräuche – eine Welt, die mir bis dato eher fernlag, mit der ich mich aber bestimmt weiter beschäftigen werde. Doch bietet der Krieg als Hintergrund auch zahlreiche aktuelle Bezüge: Warum übte (und übt) er eine so große Faszination nicht nur auf junge Männer aus? Wie gehen Menschen mit dem daraus resultierenden, oft schmerzhaften Schicksal um? Welche Erklärungen suchen oder bieten sie? All dies sind Fragen zeitloser Aktualität, auf die in diesem Roman ebenfalls eingegangen wird.
Auch wenn Xanthippe in diesem Roman die Hauptfigur ist, erfährt man viel Wissenswertes über Sokrates und seine Herkunft. Weshalb er –abgesehen von seinem Denken – eine so große Anziehung auf die junge Athenerin ausübte, blieb mir persönlich zwar verschlossen, nichtsdestotrotz war es ein Vergnügen, über die allmähliche Annäherung und die Gespräche der beiden zu lesen, da nicht nur die Charaktere selbst, sondern auch der Prozess selbst sehr lebendig geschildert ist und viel Stoff zum Nachdenken sowie Reflektieren bietet.
Wie immer hat es die Verfasserin auch aufgrund ihrer Sprache geschafft, die antike Welt trotz der großen zeitlichen Distanz anschaulich darzustellen: Der Roman ist durchgehend flüssig zu lesen und beschreibende, fast schon poetisch anmutende Abschnitte erleichtern das Eintauchen in die Antike.
In einem Nachwort erläutert die Autorin die Quellenlage sowie das Entstehen dieses Romans, dem sechs Jahre Recherche vorangingen – für mich ein Muss bei historischen Romanen, von denen ich mir neben Unterhaltung auch Wissenszuwachs erhoffe.
Ein wenig gefehlt hat mir beim Lesen eine Zeittafel, um die Daten und geschichtlichen Hintergründe besser einordnen zu können.
Insgesamt legt Maria Regina Kaiser hier einen sehr gut lesbaren historischen Roman vor, aus dem man reichlich Wissen schöpfen kann, der unterhält, das Altertum wieder aufleben lässt und dennoch aktuelle Bezüge beinhaltet – von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Xanthippe - Zänkisches Weib oder selbstbewusste Frau ?

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Über Sokrates ( 469 – 399 v.Chr.) den große griechischen Philosophen ist schon viel geschrieben worden und sein Leben ist gut dokumentiert, doch seine Frau Xanthippe ist weitgehend unbekannt. Ihr ...

Über Sokrates ( 469 – 399 v.Chr.) den große griechischen Philosophen ist schon viel geschrieben worden und sein Leben ist gut dokumentiert, doch seine Frau Xanthippe ist weitgehend unbekannt. Ihr Name wird meist nur als Schimpfwort, für ein zänkisches, streitlustiges Weib verwendet. Die historische Quellenlage zu dieser Frau ist sehr dünn. Nach ausgiebiger Recherche erzählt die Autorin, die alte Geschichte und Archäologie studiert hat, eine mögliche Version des Lebens von Xanthippe.

In diesem Buch geht es wie der Titel schon andeutet um die Braut des Sokrates. Also die Zeit vor der Ehe. Xanthippe ist ein junges Mädchen, das früh die Mutter verloren hat und in bescheidenen Verhältnissen aufwächst. Sie verehrt und liebt in ihren Zwillingsbruder Phillippos mehr als ihr gut tut und ist sehr überrascht, dass der berühmte Philosoph Sokrates Interesse an ihr zeigt. Xanthippe ist zu Beginn der Handlung 14 Jahre und es ist kaum vorstellbar, dass sie eine Ehe mit dem gut 40 Jahre älteren Sokrates überhaupt in Betracht zieht.

Neben der Beziehung von Sokrates und Xanthippe, erfahren wir in diesem Buch einiges über die Götterverehrung, Kulte und dem Alltagsleben im alten Griechenland. Das hat mir besonders gut gefallen.

Das Buch lässt sich leicht und flott lesen und ist mit seinen 190 Seiten auch ein gutes Buch für die Handtasche.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein anderes Bild von Xanthippe

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„...Xanthippe fand es gar nicht komisch, wenn sie von Männern hörte, die ihre Frauen verprügelten und im Haus einsperrten wie Sklavinnen, während sie sich bei Saufgelagen mit Tänzerinnen und Flötenbläserinnen ...

„...Xanthippe fand es gar nicht komisch, wenn sie von Männern hörte, die ihre Frauen verprügelten und im Haus einsperrten wie Sklavinnen, während sie sich bei Saufgelagen mit Tänzerinnen und Flötenbläserinnen vergnügten...“

Xanthippe ist 14 Jahre alt, als sie ausgewählt wird, mit dem Schiff nach Delos zu fahren. Dort findet der Tanz vor den Hörneraltar statt. Vorgeschlagen dafür hat sie Sokrates.
Xanthippe lebt nach dem Tode der Mutter mit Vater und Bruder zusammen. Der Vater ist Alkoholiker. Vom Vermögen des verehrten und berühmten Großvaters Aristides ist nicht mehr viel vorhanden. Ab und an werden sie von einem begüterten Onkel unterstützt.
Schon auf Delos macht sich Xanthippe Gedanken über Sokrates. Die klingen so:

„...Sie war überrascht, wie genau sie in plötzlich vor sich sah, diesen wunderlichen Kauz mit seinem lächerlichem roten Haarkranz, über den sich die Mädchen lustig machten. Seltsam, dass sie ihn gar nicht mehr komisch und abstoßend fand, sondern eher auf eine rätselhafte Weise anziehend...“

Dann aber gewinnt das politische Leben an Bedeutung. Athen plant einen Krieg gegen Syrakus. Sokrates gehört zu denjenigen, die davor warnen. Doch die jungen Männer träumen von siegreichen Schlachten und erbeuteten Reichtum. Sie ahnen nicht im geringsten, dass es um ihr Leben geht.
Die Autorin hat einen spannenden und exakt recherchierten historischen Roman geschrieben. Sie lässt mich als Leser tief ins antike Griechenland eintauchen.
Gut wird dargestellt, dass Sokrates ein schwieriger Charakter war. Zwar wirbt er um Xanthippe, verweigert ihr aber den Besuch seines Hauses.
Xanthippe hat sich inzwischen zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt. Das zeigt sich auch daran, dass sie Dinge ausprobiert, die für jungen Frauen aus Athen ungewöhnlich, dafür in Sparta allerdings die Regel sind.
Das Leben aber wird zunehmend durch die Folgen des Krieges bestimmt. Nachrichten kommen nur spärlich durch, in Athen steigen allerdings die Preise. Trotzdem wird das Frauenfest nochmals zu einem der Höhepunkte. Detailliert werden die Veranstaltungen beschrieben.
Kursiv eingebunden in den Roman wird die Sage von der Göttin Demeter.
Zu den stilistischen Höhepunkten gehört für mich das Gespräch zwischen Sokrates und Xanthippe zu den Problem, was Glück und was Unglück ist. Bei Xanthippe klingt das so.

„...Ich will von dir wissen, warum die Götter so grausam zu den Menschen sind. Du sollst es mir erklären!...“

Diese philosophische Diskussion hat übrigens nichts von ihrer Aktualität verloren.
Ich darf Xanthippe auf ihren Weg an der Seite des Sokrates bis zu seinem Tod begleiten. Was danach kommt, ist eine Möglichkeit, die der Fantasie der Autorin entsprungen ist, weil es keine historischen Fakten mehr dazu gibt.
Ein ausführliches Nachwort trennt geschichtliche Wirklichkeit von Fiktion.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es lässt eine längst vergangene Epoche lebendig werden.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Xanthippe

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Wahrscheinlich kennen die Meisten den Namen Xanthippe als Begriff für eine wütende oder streitbare Frau. Aber wer weiss schon woher das kommt. Gut man weiss vielleicht noch das sie die Frau des Sokrates ...

Wahrscheinlich kennen die Meisten den Namen Xanthippe als Begriff für eine wütende oder streitbare Frau. Aber wer weiss schon woher das kommt. Gut man weiss vielleicht noch das sie die Frau des Sokrates war aber dann ist auch Schluss.

Maria Regina Kaiser gibt ihr in ihrem Roman ein Gesicht und einen Charakter. Sie erzählt, wie es damals gewesen sein könnte. Es geht um die Zeit in der das junge Mädchen Sokrates kennenlernte und ihn schließlich heiratete. Das ganze wird so lebendig erzählt, das Xanthippe vor dem inneren Auge Gestalt annimmt und ich konnte mir gut vorstellen, das es so war. Keine Furie sondern eine schöne und interessante junge Frau.
Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen, da es sich flüssig und schnell lesen lässt und dabei nie langatmig wird.

Veröffentlicht am 29.06.2023

Eine wunderschöne Erzählung über die Geliebte des Philosophen Sokrates

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Man darf sich nicht vom Äußeren abschrecken lassen:
Diesem schlecht abgescannten, falsch skalierten und mit einem ausdruckslosen Cover versehen Reprint liegt ein mehrere Jahrzehnte altes Original zugrunde, ...

Man darf sich nicht vom Äußeren abschrecken lassen:
Diesem schlecht abgescannten, falsch skalierten und mit einem ausdruckslosen Cover versehen Reprint liegt ein mehrere Jahrzehnte altes Original zugrunde, was einst liebevoll farbig gestaltet war.
Geblieben ist der Inhalt, eine leichte, liebevolle und ganz ohne Männerhass geschriebenen fiktive Biografie der Geliebten und Partnerin von Sokrates, jenes großen griechischen Philosophen, dessen Werk nur über die Aufzeichnungen seines Schülers Platon bekannt wurde.
Maria Regina Kaiser flechtet in die Erzählung historische Hintergründe des alten Griechenlands ein, uneitel und leichtfüßig. Ein großartiges Werk!

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