Klappentext
Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich deswegen, vor allem weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch seine undurchdringliche Art fasziniert Micah, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält, denn er hat ein Geheimnis - ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte …
Meine Meinung
Zunächst, selbstverständlich, das Cover ist einfach nur wunderschön. Da kann man einfach nichts anderes sagen. Someone New war für mich das erste Buch der Autorin und ich finde den Schreibstil sehr schön, so dass ich auf jeden Fall noch mehr Bücher von ihr lesen werde. Ich muss gestehen, ich habe mir das Buch Ende März gekauft und erst jetzt im Juni beendet, weil ich es so lange vor mir her geschoben habe, es weiter zu lesen. Irgendwie gehen die Meinungen zu dem Buch auch extrem auseinander. Ich kann beide Seiten irgendwo verstehen. Aber die Meinung das es der Flop des Jahres oder noch schlimmer war, kann ich echt nicht nachvollziehen. Es ist eine ganz schöne und unterhaltsame Geschichte gewesen und hat auch einige Kritikpunkte wie ich finde, doch so schrecklich ist es wirklich nicht. :D Den Hyp den es um dieses Buch gab, kann ich jedoch auch nicht verstehen, trotzdem steckt wesentlich mehr hinter dem Buch als ich Anfangs vermutet habe.
Ich hatte das Gefühl, der Lauf der Geschichte ging nur sehr schleppend voran. Es hat schon etwas gedauert bis die Geschichte richtig anfing.
Das Buch ist aus der Sicht von der Protagonistin Micah geschrieben und passt auch sehr gut. So konnte man all ihre Gefühle und Gedanken kennen lernen. Manchmal war mir das aber echt ein wenig Zuviel. Bei einem Streit hat sie nur an sich gedacht und das alle die ihr etwas bedeuten, ihr weh tun, sie anlügen und ihr anscheinend keiner vertraut obwohl sie auch nicht versucht, denjenigen zu verstehen, wieso er das verheimlicht. Diese Leute haben auch Gründe gehabt und die in erster Linie nichts mit Micah zu tun hatten, deswegen hat mich das ein wenig genervt. Relativ am Anfang erfährt man das Problem um ihren Bruder Adrian und da habe ich jedes mal total mit Micah mit gefühlt, wenn sie traurig war.
Julian war wirklich sehr verschlossen und damit konnte ich nicht so wirklich etwas anfangen. Es hat ewig gedauert, bis Micah und Julian warm geworden sind und sich etwas angenähert haben. Demnach hat sich die Beziehung der beiden sehr, sehr langsam entwickelt. Wenn man aber am Ende zurück blickt, macht es aber total Sinn und war auch genau richtig so.
Die Eltern von Micah (Und auch Julians) gehen ja mal gar nicht. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man so gefühlskalt zu seinen eigenen Kindern sein kann?! Sie sind sogar Anwälte und versuchen anderen Leuten zu helfen, damit es denen besser geht, wollen es aber nicht in ihrer eigenen Familie? Als dieses unangenehme Gespräch zwischen ihnen und Micah statt fand, wollte ich mich am liebsten einmischen und denen erstmal den Kopf waschen. Ich fand es auch eher erzwungen, als das es sein musste.
Aufgrund dieser Verschlossenheit von Julian, konnte man diese 180 Grad Wendung auch absolut nicht erahnen, ich jedenfalls nicht. Ich war in diesem Moment einfach total sprachlos und musste erstmal kurz Pause machen und das verdauen. Rückblickend hat es irgendwo Sinn gemacht, jedoch wäre man da niemals drauf gekommen, was es ist. Ich finde es sehr schade, das dieses Thema ( Was nicht grade unwichtig ist) nur auf den letzten 60 Seiten thematisiert wird und dann auch nur hauch dünn an der Oberfläche gekratzt wird. Es hätte definitiv mehr Story in dem ganzen Buch einnehmen sollen, als wie gesagt, nur die letzten 60 Seiten.
Wenn man von anderen gehört hat, die dieses Buch schon gelesen haben, meinten die immer es beinhaltet soo ein wichtiges Thema, was viel zu viel totgeschwiegen wird. Dafür habe ich aber weit mehr erwartet als nur Oberflächlich angekratzt. Dazu finde ich, nimmt die Thematik um Adrian viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich, wenn es eigentlich eher um Micah und Julian geht.
Die Auflösung am Ende war sowas von abrupt und kurz gehalten. Die Autorin hätte einiges mehr daraus machen und das Ende nicht so "hin klatschen" können. Es war auch ein wenig too much, weil jeder noch sein Happy End bekommen hat und das schon etwas erzwungen rüber kam.
Mein Fazit
Someone New war doch nicht ganz das, was ich erwartet habe. Es konnte mich ganz gut unterhalten, bis zu den letzten 60 Seiten war es zwar nicht so spektakulär, trotzdem ist es eine gute Geschichte gewesen und perfekt für zwischen durch. Das Thema war zwar interessant doch trotzdem hat mir der Tiefgang gefehlt. Die Neben Charaktere mochte ich gerne und deswegen werde ich auch den zweiten Band lesen. Darin soll es, soweit ich weiß, um Julians Mitbewohner gehen.
Someone New bekommt 3 Sterne von mir. :)