Cover-Bild Die Frauen von Salaga
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453292192
Ayesha Harruna Attah

Die Frauen von Salaga

Roman
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, wird brutal aus ihrem Zuhause gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche ist eine privilegierte Frau, doch ihr Vater zwingt sie, eine ungewollte Ehe einzugehen. Als Aminah und Wurche sich auf dem Sklavenmarkt von Salaga begegnen, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Beide hadern mit den Grenzen, die ihnen Zeit und Gesellschaft auferlegen. Beide riskieren ihr Leben. Und beide verlieben sich in denselben Mann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2019

Die Geschichte von zwei starken Frauen

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"Die Frauen von Salaga" erzählt die Geschichte von zwei starken Frauen. Aminah lebte in einem kleinen Dorf, bis sie eines Tages bei einem Überfall von Skavenhändlern verschleppt und verkauft wird. Wurche ...

"Die Frauen von Salaga" erzählt die Geschichte von zwei starken Frauen. Aminah lebte in einem kleinen Dorf, bis sie eines Tages bei einem Überfall von Skavenhändlern verschleppt und verkauft wird. Wurche ist die Tochter eines Herrschers, für ein Bündnis wird sie mit einem Mann den sie nicht liebt verheiratet. Am Ende kreuzen sich die Wege der beiden unterschiedlichen Frauen, die beide nach Freiheit streben.

Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen. Die Geschichte ist spannend und flüssig erzählt, nebenbei erfährt man auch ein wenig über das oft angespannte Verhältnis zwischen den europäischen Mächten und den Afrikanischen Einwohnern. Gerne hätte das Buch hier noch mehr in die Tiefe gehen dürfen! Durch die sich abwechselnde Erzählperspektive lernt man beide Frauen nach und nach kennen. Auch war ich positiv überrascht, dass der Mann, für den sich beide interessieren, kein großes Drama unter den beiden Frauen ausgelöst hat.

Ich habe die Reise in eine fremde Welt genossen. Man erfährt viel über die damaligen Lebensumstände, afrikanische Bräuche und das Denken der beiden Frauen. Die Namen und Titel sind zu Beginn zwar fremd, man findet sich aber sehr schnell damit zurecht und kann auch ohne große Erklärungen nachvollziehen was oder wer gemeint ist.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Sehsucht nach Freiheit.

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Ende des 19. Jahrhunderts. Die Königstochter Wurche würde gern wie ihre Brüder Einfluss auf die Regierung der Stadt haben. Sie liebt Politik, Schießen und Reiten. Doch alles, was sie beitragen darf, ist, ...

Ende des 19. Jahrhunderts. Die Königstochter Wurche würde gern wie ihre Brüder Einfluss auf die Regierung der Stadt haben. Sie liebt Politik, Schießen und Reiten. Doch alles, was sie beitragen darf, ist, einen wichtigen Verbündeten ihres Vaters zu heiraten. Zur ihrer Familie liebe willigt sie ein, aber ihre Träume schenkt Wurche zur eine anderen Mann. Sooft sie kann, entflieht sie von ihrem gehassten Ehemann und reitet in die Stadt. Dort begegnet Wurche dem Sklaventreiber Moro und beginnt eine heimliche Affäre mit gefährlichen Konsequenzen…

Aminah ist ein glückliches, verträumtes Mädchen. Sie lebt mit ihrer Familie in ein kleines Dorf und träumt davon, wie ihr Vater das Schusterhandwerk zu lernen und mit den Karawanen in die Städte zu ziehen. Doch als Sklavenhändler ihr Dorf überfallen, Bewohner in die Wüste treiben, wurde ihre Träume genau wie ihr Dorf zerstört. Als Sklavin eines Gutsherrn übersteht Aminah zwei harte Jahre und verliert sie jede Hoffnung. Dann wird sie auf dem Sklavenmarkt von Salaga erneut zum Verkauf angeboten. Als Aminah und Wurche auf dem Sklavenmarkt begegnen, verbinden sich ihre Schicksale miteinander. Beide träumen von Freiheit, beide riskieren ihr Leben und beide verlieben sich in denselben Mann...

Erstmal möchte ich eins hier betonen! Wer hier, Grund des Klappentextes eine historische Liebesgeschichte hofft, die würde ich leider enttäuschen. Natürlich hier spielt die Liebe eine große Rolle aber meiner Meinung nach, es ist eher die Nebengeschichte. Daher finde ich den Klappentext völlig unpassend und ich denke, der lenkt die Leser in eine andere Richtung!

Der Autorin hat sie sich von ihren Ururgroßmutter' Lebensgeschichte inspirieren lassen und nimmt die Leser in die Kolonialzeit in Afrika mit. Erzählt wird die ganze Kapitelweise abwechselnd aus der Sicht von beiden Protagonistin, was den Leser einen sehr guten Einblick deren Gefühls- und Gedankenwelt gibt. Das Cover ist ein Blickfang und vor allem, wenn man weiß, die Farbe Blau eine Bedeutung in die Geschichte hat, finde ich sehr passend. Der Schreibstil ist leicht, allerdings ein großer Kritikpunkt ist die viele afrikanische Namen, Ortschaften, Essensnamen usw.… Da hätte ich mir so in der Art wie Namensverzeichnis oder wenigstens eine Erklärung für die ganze leckeren essen gewünscht.

In großen und ganzen eine gut gelungenes Debüt und wer historische afrikanische Geschichten lesen mag, kann ich nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Interessantes Thema

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Bei diesem Buch hat mich das Cover angelockt. Es ist farbenprächtig und fällt dadurch auf. Der Hintergrund erinnert mich an afrikanische Stoffmuster. Man sieht sofort, dass es Afrika als Thema hat, ohne ...

Bei diesem Buch hat mich das Cover angelockt. Es ist farbenprächtig und fällt dadurch auf. Der Hintergrund erinnert mich an afrikanische Stoffmuster. Man sieht sofort, dass es Afrika als Thema hat, ohne das es mit diesen typischen Kitschbeladen Afrikabildern versehen ist.
Der Klappentext erzählt schon sehr viel über diese Geschichte, die zwar im vorkolonialen Afrika spielen soll, aber eigentlich ist Afrika schon mitten drin in der Zeit der Fremdbestimmung. Die Protagonisten sind zwei sehr verschiedene Frauen, die jede auf ihre Weise um Unabhängigkeit kämpfen. Wobei Aminah, gefangen von Sklavenjägern, das härtere Los erwischt. Wurche dagegen, Tochter einer Herrscherfamilie, kämpft vor allem um Emanzipation.
Im Buch wechseln sich die Kapitel über Wurche und Aminah ab, das erhöht natürlich die Spannung, da man gerne wissen möchte wie es mit dem Handlungsfaden weitergeht, der gerade unterbrochen wird. Das Aufeinandertreffen der Frauen erfolgt erst sehr spät, da erzählt der Klappentext einfach schon zu viel.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, auch wenn er wenig Emotionen transportiert, was ich aber gerade bei den schrecklichen Ereignissen, die Aminah erlebt hat, gut fand. Aminahs Gefühle brauchten auch Schutz, weshalb sie ihre Gefühle anderen und auch dem Leser kaum zeigte. Dennoch die Trennung von ihrer Familie und deren Schicksal haben mich tief berührt. Wurches Charakter hat mich zu anfangs nicht so stark berührt. Sie ist doch sehr eigensinnig und zum Teil doch sehr egoistisch. Dennoch fand ich ihre Entwicklung sehr spannend.
Insgesamt fand ich die Hintergründe, vor allem das Leben am Hof bei Wurche sehr interessant, denn darüber habe ich bis jetzt sehr wenig gelesen. Gerne hätte die Autorin da noch ausführlicher sein können. Auch das Zusammentreffen mit den Europäern war für mich aus dieser Sichtweise, also von Wurche aus gesehen, sehr interessant.
Für mich ein sehr gelungener historischer Roman, der eine spannende und wenig beleuchtete Zeit in Afrika zum Thema hat. Insgesamt hätte er ruhig ausführlicher sein können und auch das Ende ließ mich nicht ganz befriedigt zurück. Dennoch hoffe ich in Zukunft noch mehr Bücher der Autorin lesen zu können.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Formen der Sklaverei

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Die Frauen von Salaga, das sind Aminah und Wurche, die wir beim Erwachsenwerden und dem Entwachsen einer von Männern dominierten Welt im 19. Jahrhundert Westafrikas begleiten. Dabei meint Entwachsen eine ...

Die Frauen von Salaga, das sind Aminah und Wurche, die wir beim Erwachsenwerden und dem Entwachsen einer von Männern dominierten Welt im 19. Jahrhundert Westafrikas begleiten. Dabei meint Entwachsen eine frühe Form der Emanzipation und ist mit unseren heutigen Maßstäben nicht messbar. Aminah und Wurche stammen aus sozialen Schichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Trotzdem hat man als Leser, weil der Klappentext ihre Beziehung zueinander bereits preisgibt, von Beginn an das Gefühl, dass beide gut zueinander passen werden.

Eingebettet ist die Geschichte der beiden Frauen in ein Szenario, in dem der Wettstreit der Kolonialmächte um die besten Landstriche Afrikas bereits in vollem Gange ist. Es werden Kriege gegen die afrikanischen Völker geführt. Deren Chiefs werden von den Weißen hintergangen, finden sich in ihrem Leben nicht mehr wirklich zurecht. Die Hintergrundhandlung wird dabei nicht in epischer Breite erzählt, sondern findet eher in Form von Andeutungen statt.

Mir gefallen beide Charaktere, Aminah und Wurche, weil sie sich nicht einfach in ihre Rolle als Frau fügen, sondern darüber hinaus nach Selbstbestimmung streben. Während dies bei Aminah eher im Stillen, in ihren Gedanken stattfindet, ist das Widerstreben bei Wurche auch nach außen sichtbar. Trotzdem blieb ich ihnen gegenüber auf Distanz und wurde nicht richtig warm mit ihnen. Was mich sonst eher stört, war mir hier jedoch willkommen. Wären mir beide zu sehr ans Herz gewachsen, hätte ich ihr Schicksal, ganz besonders das von Aminah, nicht ertragen können.

Die Lesegeschwindigkeit ist hoch, wenn man nicht aufpasst, liest man den Roman an einem Tag und lässt das Gelesene gar nicht auf sich wirken. Zudem gefällt mir die Erzählweise der Geschichte aus wechselnden Blickwinkeln auf Aminah und Wurche. Etwas gewöhnungsbedürftig waren die recht großen Zeitsprünge und die daraus entstehenden Lücken. Die Landkarte ganz am Anfang habe ich gern zur Orientierung, welche „Stämme“ und Orte gerade beschrieben werden, genutzt. Insgesamt waren die Frauen von Salaga vielleicht nicht unbedingt ein neues Lieblingsbuch für mich, aber empfehlenswert ist es schon aufgrund der historischen und auch kulturellen Einblicke, die es gewährt.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Die Frauen von Salaga

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Die Geschichte wird aus der Sicht von Aminah und Wurche erzählt, die sich erst später begegnen. Beide leben unterschiedliche Leben, doch träumen letztendlich vom selben: Ein selbstbestimmtes Leben zu führen. ...

Die Geschichte wird aus der Sicht von Aminah und Wurche erzählt, die sich erst später begegnen. Beide leben unterschiedliche Leben, doch träumen letztendlich vom selben: Ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Autorin gelingt es die Unterschiede beider Frauen nachvollziehbar darzustellen, sodass sich der Leser schnell in den Leben beider jungen Frauen zurechtfindet. Im Verlauf der Handlung passieren immer wieder überraschende Dinge, die die Geschichte spannend bleiben lassen und den Leser berühren.
Beide Frauen werden vom Schicksal gezeichnet. Die verträumte Aminah verliert ihr Zuhause und wird als Sklavin verkauft. Ihre Lage wird gefühlvoll beschrieben und ich habe mit ihr gelitten, weil ihre Geschichte unter die Haut geht.
Wurches Leben wirkt auf den ersten Blick perfekt, doch schnell wird dem Leser klar, dass sie es trotz ihres adligen Bluts nicht einfach hat. Sie möchte mitreden, wenn es um Politik geht, doch darf das nicht, weil sie eine Frau ist. Dann wird sie verheiratet und man merkt, wie unglücklich sie das macht. Vor allem, weil sie zuvor sehr selbstbewusst und unabhängig wirkt. Auch ihr Schicksal nimmt den Leser mit, weil sie in einen anderen Mann verliebt ist, aber keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hat.
Die Geschichte entwickelt sich in einem guten Tempo. Nichts wird zu schnell erzählt und die Autorin lässt sich Zeit dafür, um die Entwicklungen zu beschreiben. Nicht nur vieles an den äußeren Umständen verändert sich, sondern auch im Inneren der Frauen. Man erkennt bei Aminah und Wurche eine Entwicklung, die realistisch dargestellt wird. Besonders schön finde ich, dass vor allem Aminah trotz dem Leid, das sie erfährt, niemals die Hoffnung verliert, sondern stark bleibt, ohne sich unterkriegen zu lassen.
Auf jeden Fall nimmt die Geschichte den Leser mit und berührt. Der Autorin gelingt es, Gefühle zu wecken, sodass man die beiden Frauen gespannt auf ihren Weg begleitet.
Während dem Lesen erfährt man auch Zahlreiches zur afrikanischen Kultur, was ich interessant finde. Man merkt hierbei, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, weil alles glaubwürdig erzählt wird. Dank ihrem anschaulichen Schreibstil kann man sich auch alles gut vorstellen.
Etwas, das mir an Die Frauen von Salaga ebenfalls gut gefällt ist die Vielseitigkeit des Buchs. Anfangs dachte ich, dass vielleicht eine Dreiecksgeschichte im Fokus stehen würde, aber dem ist nicht so. Die Liebe wird hier eher im Hintergrund behandelt. Stattdessen stehen die Veränderungen beider Frauen im Fokus und besonders interessant finde ich die politischen Aspekte. So wird zum Beispiel auch das Thema Kolonialisierung stark behandelt und von einer anderen Seite beleuchtet.
Das Ende ist nicht vorhersehbar. Es lässt den Leser mit gemischten Gefühlen zurück, weil es kein rundes Happy End ist und eine der beiden Frauen mit Leid zurücklässt. Dennoch verspricht es Hoffnung und wirkt realistisch, weshalb ich es gut gewählt finde.

Fazit: Die Geschichte zweier unterschiedlicher Frauen, die den Leser berührt und nicht mehr loslässt.