Eine andere Welt
Berlin – BeirutBeim Graben im Garten ihres Onkels entdeckt Jasmin ein Skelett. Als sie ihren Onkel und ihre Mutter mit dem Fund konfrontiert, erzählt ihr diese ihre Geschichte. 1977 half Maria ihrem Onkel dabei, Flüchtlinge ...
Beim Graben im Garten ihres Onkels entdeckt Jasmin ein Skelett. Als sie ihren Onkel und ihre Mutter mit dem Fund konfrontiert, erzählt ihr diese ihre Geschichte. 1977 half Maria ihrem Onkel dabei, Flüchtlinge aus dem Libanon nach West-Berlin einzuschleusen, wo sie dann in einer Art moderner Sklavenhaltung die Kosten ihrer Einreise bei Onkel Alfred abarbeiten mussten.
Der Roman ist auf zwei Zeitebenen erzählt: Einmal im Heute, wo Jasmin das Skelett im Garten findet und ihren Onkel und ihre Mutter damit konfrontiert, und 1977, das Jahr, zu dem ihre Mutter ihr die Geschichte ihres damaligen Lebens erzählt. Damals arbeitete Maria für ihren Onkel als Buchhalterin und half ihm, das durch die krummen Geschäfte verdiente Geld zu waschen. Als Maria den Flüchtling Mahmoud kennenlernt und sich in ihn verliebt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Der Roman ist leicht und flüssig zu lesen und durch die aktuelle Flüchtlingssituation hochbrisant. Vieles von dem, was in dem Roman aus dem Jahr 1977 erzählt wird, war mir nicht bekannt. Vor allem die Rolle, die die DDR bei der Einschleusung der Flüchtlinge nach West-Berlin spielte, war mir absolut neu.
Die Geschichte ist sehr gut verständlich und interessant. Die Charaktere handeln nachvollziehbar. Alles in allem hat mich das Buch wirklich gefesselt und gut unterhalten, auch weil ich das Gefühl hatte, wieder etwas Neues über unsere Vergangenheit gelernt zu haben.
Ein gutes, spannendes Buch mit einer sehr interessanten Geschichte!