Eine Frau, die zu viel will...
Auf Empfehlung habe ich diesen Roman gelesen und ich wusste nach der Lektüre gar nicht so richtig was ich empfinden soll. Die optische Aufmachung finde ich sehr gelungen, da man in der rauchenden Frau ...
Auf Empfehlung habe ich diesen Roman gelesen und ich wusste nach der Lektüre gar nicht so richtig was ich empfinden soll. Die optische Aufmachung finde ich sehr gelungen, da man in der rauchenden Frau die Hauptakteurin wiedererkennt.
In der Geschichte geht es um die verheiratete Adèle, die alles im Leben hat und dennoch nicht glücklich ist. Immer wieder bricht sie aus dem Ehealltag aus und vernachlässigt ihre Pflichten. Wird ihr das bald zum Verhängnis werden?
Adèle als Charakter war keine Person, die ich sonderlich mochte. Sie wirkte auf mich sehr arrogant und ichbezogen. Ihre sexuellen Eskapaden lasen sich für mich zwar äußerst interessant, aber viele ihrer Stelldicheins fand ich eher abstoßend und ich konnte nicht ganz nachvollziehen warum sie dies tut. Erst als man ihre Mutter kennenlernt, ahnt der Leser warum sie so geworden ist.
Richard als gehörnter Ehemann hat mir persönlich recht gut gefallen, weil er sehr viel für seine Familie tut. Allerdings haben seine Abwesenheit durch zu viel arbeiten und seine Beziehung zum Thema Sex sicher dazu beigetragen, dass Adèle so agiert.
Der kleine Lucien, der Sohn des Ehepaares, hat mir unheimlich Leid getan. Man spürte wie sehr er seine Mutter braucht, die ihn aber immer wieder irgendwo abgibt und schlichtweg vernachlässigt.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen was in einer Gesellschaft passiert, in der die Menschen alles haben und dennoch nicht glücklich sind.
Auch wenn ich den Roman nicht mit großem Genuss gelesen habe, so hat er doch bei mir einen Punkt getroffen, da mich das Ganze letztendlich doch irgendwo berührt hat.
Fazit: Interessante Lektüre, die mich sehr nachdenklich gestimmt. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.