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Veröffentlicht am 15.06.2019

"Eine Frau die kein Parfum trägt, hat keine Zukunft." (Coco Chanel)

Die kleine Parfümerie der Liebe
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Die 30-jährige Amerikanerin Del reist nach Paris, um sich mit fünf Mitstreitern einem Wettbewerb für Parfümeure zu stellen. Die Liebe zu Düften ist ein Erbe ihrer Großmutter Nan, allerdings hat Del seit ...

Die 30-jährige Amerikanerin Del reist nach Paris, um sich mit fünf Mitstreitern einem Wettbewerb für Parfümeure zu stellen. Die Liebe zu Düften ist ein Erbe ihrer Großmutter Nan, allerdings hat Del seit deren Tod keine eigene Komposition mehr erschaffen. Schon immer hat sie von einer eigenen Parfümerie geträumt und möchte sich bei einem Gewinn mit dem Preisgeld nun endlichen diesen Traum erfüllen. Der Wettbewerb findet in der Pariser Parfümerie Leclère statt, die für ihre Duftkompositionen berühmt ist und Del von Beginn an fasziniert. Aber nicht nur ihre Wettbewerbskonkurrenten sind eine Hürde für Del, sondern auch der Juniorchef von Leclère, Sébastien, bringt sie und ihr Herz in Aufruhr. Wird Del als Siegerin des Wettbewerbs hervorgehen und auch noch Glück in der Liebe haben?
Rebecca Raisin hat mit „Die kleine Parfümerie der Liebe“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Liebesroman vorgelegt, der mit einem eingängigen flüssigen Erzählstil und einer romantischen Handlung besticht. Der Leser darf die Hauptprotagonistin Del bei ihren ersten Schritten in Paris begleiten, ihr bei dem Wettbewerb über die Schulter schauen und erhält dabei auch einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt und ihr Seelenleben. Dies gelingt der Autorin sehr gut durch die gewählte Ich-Erzählweise, da sich der Leser auf besondere Art mit Del verbunden fühlt. Gut sind auch die konkurrierenden Wettstreiter eingefangen, die sich allerlei Steine in den Weg legen, um den jeweiligen Rivalen auszuschalten. Mit gelungenen bildhaften Beschreibungen nimmt die Autorin den Leser mit durch Paris, die Stadt der Liebe, der Mode und der Düfte, wobei man alles wunderbar vor Augen hat und nebenbei das französische Lebensgefühl schnuppern darf. Aber auch die Welt der Düfte wird dem Leser mit tollen Schilderungen schmackhaft gemacht und kitzelt imaginär leicht die Nase.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Mit individuellen Ecken und Kanten wirken sie lebensnah und authentisch, so dass der Leser sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen kann, was die Lektüre der Geschichte noch bereichert. Del ist eine junge Träumerin, die bislang ihr ganzes Leben mit ihrer Zwillingsschwester geteilt hat. Einzig die Welt der Düfte hat Del für sich und arbeitet hart daran, sich einen Namen damit zu machen und sich damit auch von ihrer Schwester zu lösen. Sie ist eine sympathische und hilfsbereite junge Frau, der es noch an Erfahrung fehlt und sie deshalb öfter unsicher wirken lässt. Sébastien ist ein Mann, der ebenfalls seinen Platz im Leben finden muss. Sein Vater hat große Fußstapfen hinterlassen, die er auf seine ganz eigene Weise erst noch füllen muss. Auch Lila, Lex und Aurélie geben der Geschichte mit ihren Auftritten einige wunderschöne Momente und machen die Handlung rundum gelungen.
„Die kleine Parfümerie der Liebe“ ist ein gefühlvoller Liebesroman, der den Leser nicht nur nach Paris und die faszinierende Duftwelt entführt, sondern mit viel Romantik auch ans Herz geht. Ein zauberhafter Ausflug in die französische Metropole, der für sehr kurzweilige Lesestunden sorgt. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Das Geheimnis hinter den Ensaïmada de Mallorca

Das Tal der Orangen
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Anaïs lebt in Paris und ist in die familieneigene Konditorei eingebunden, wo sie ihre Kundschaft mit Ensaïmadas zu verführen weiß. Sie ist völlig überrascht, als sie eine alte Dose erhält, die bei Umbauarbeiten ...

Anaïs lebt in Paris und ist in die familieneigene Konditorei eingebunden, wo sie ihre Kundschaft mit Ensaïmadas zu verführen weiß. Sie ist völlig überrascht, als sie eine alte Dose erhält, die bei Umbauarbeiten eines Hotels in Marseille gefunden wurde. Vor allem der Inhalt macht sie sprachlos, denn es enthält neben einem Tagebuch auch die alten Rezepte ihrer Urgroßmutter Magdalena, vor allem die der traditionellen mallorquinischen Ensaïmadas. Wie kommen diese nach Marseille und vor allem welche Verbindung hatte ihre Urgroßmutter nach Mallorca? Anaïs hatte immer geglaubt, alles über Magdalena zu wissen, doch nun muss sie feststellen, dass diese in ihrer Vergangenheit ein Leben auf Mallorca führte, von dem sie nie erzählt hat. Anaïs möchte alles wissen und begibt sich auf die Baleareninsel, um dort auf den Spuren ihrer Großmutter zu wandeln und per Zeitreise alte Geheimnisse zutage zu fördern, die auch Anaïs‘ Leben verändern werden…
Beatrice Courtot hat mit „Das Tal der Orangen“ einen eindrucksvollen Debütroman vorgelegt, der nicht nur durch einen sehr eingängigen und gefühlvollen Erzählstil brilliert, sondern auch mit farbenfrohen und bildreichen Beschreibungen überzeugen kann. Die Autorin hat ihre Geschichte in zwei Zeitschienen aufgeteilt und lässt den Leser durch geschickte Perspektivwechsel mal in der Gegenwart an Anaïs‘ Seite wandeln, um diese bei ihrer Spurensuche zu unterstützen, mal findet er sich in den Jahren 1935-1936 wieder, wo er Magdalena und ihr damaliges Leben kennenlernt, wobei wie ein Puzzle nach und nach so einige Rätsel und Geheimnisse offen gelegt werden. Dabei hat die Autorin mit dem spanischen Bürgerkrieg und den damit verbundenen Gefahren und Sorgen der mallorquinischen Bewohner den historischen Hintergrund schön mit ihrer Geschichte verwebt. Die Autorin entführt den Leser mit tollen Beschreibungen erst von Paris in die südfranzösische Hafenstadt Marseille und dann weiter ins malerische Mallorca, wo einem der Duft von Kräutern, Orangen- und Zitronenbäumen sowie der des Meeres in die Nase ziehen und sich gleich in Urlaubsstimmung versetzt fühlt, während man von der schmackhaften mediterranen Küche träumt.
Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und mit viel Leben versehen. Sie wirken mit ihren individuellen Eigenschaften ausdrucksstark und glaubwürdig, so dass es dem Leser leicht fällt, sie während der Lektüre zu begleiten, mit ihnen zu fiebern, zu fühlen und zu hoffen. Anaïs ist eine aufgeschlossene und selbstbewusste Frau, die nach außen eine gewisse Zurückhaltung präsentiert, aber innerlich eine gefühlvolle Ader besitzt. Eine gesunde Portion Neugier, Stärke sowie Hartnäckigkeit bringen sie ihren Zielen näher. Magdalena ist eine fleißige und mutige Frau, die sich behaupten kann und für die Dinge kämpft, die ihr am Herzen liegen. Miquel ist ein nachdenklicher und pragmatischer Mann, der erst auf den zweiten Blick die Sympathien gewinnt, dann aber nachhaltig. Ebenso können die Nebendarsteller mit ihren kleinen Auftritten überzeugen.
„Das Tal der Orangen“ ist ein Roman, der vollgepackt ist mit Familiengeheimnissen, Herzschmerz, Liebe, Wärme, kulinarischen Köstlichkeiten sowie mediterranen Gerüchen und tollen Bildern, die das Kopfkino anspringen lassen. Einfach Buchdeckel aufschlagen und abtauchen – wunderschön!

Veröffentlicht am 10.06.2019

„Rache ist ein Gericht, das am liebsten kalt serviert wird“ (Sprichwort)

Die junge Frau und die Nacht
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Nur widerwillig lässt sich Thomas, der in den USA als Schriftsteller recht erfolgreich ist, con seinem besten Freund Maxime überreden, nach 25 Jahren seiner Heimatstadt Antibes an der Côte d'Azur für ein ...

Nur widerwillig lässt sich Thomas, der in den USA als Schriftsteller recht erfolgreich ist, con seinem besten Freund Maxime überreden, nach 25 Jahren seiner Heimatstadt Antibes an der Côte d'Azur für ein Klassentreffen einen Besuch abzustatten. Damals hat Thomas Frankreich den Rücken gekehrt, nachdem seine heimliche große Liebe Vinca mit ihrem Lehrer verschwand und vom Erdboden verschluckt blieb. All die Jahre hat dieses Ereignis Thomas nicht losgelassen. Doch nun, während seines Aufenthaltes, scheint es jemand geradezu darauf abgesehen zu haben, die alte Geschichte wieder ans Tageslicht zu bringen und sowohl Thomas‘ als auch Maximes bisheriges Leben in Gefahr zu bringen. Die beiden alten Freunde versuchen alles, um selbst hinter einige Geheimnisse zu kommen…
Guillaume Musso hat mit „Die junge Frau und die Nacht“ einen unterhaltsamen, tiefgründigen und spannenden Psychothriller vorgelegt, der den Leser mit seinem flüssigen und fesselnden Schreibstil von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Von Beginn an steht der Leser an Thomas‘ Seite und darf aufgrund von geschickten Perspektivwechseln mal seine Gegenwart miterleben, mal durch Rückblenden einen Blick in die Vorgänge in der Vergangenheit werfen, wo das Verbrechen geschah. Der Autor hat seine Geschichte so geschickt konstruiert, dass der Leser sich oftmals die Frage stellt, ob solch einen Fall wohl einmal in Wirklichkeit geschehen ist und Musso diesen für seine Handlung zurechtgestrickt hat. „Rache ist ein Gericht, das am liebsten kalt serviert wird“ heißt ein altes Sprichwort, das hier wie die Faust aufs Auge passt, denn die tragischen Ereignisse liegen schon Jahre zurück, und erst jetzt, nachdem der Rächer seine Opfer sich in Sicherheit wiegen sieht, agiert er aus einem Versteck heraus und bringt das komplette Gefühlsbarometer zum Vorschein und das auf tönernen Füssen gebaute Leben ins Wanken. Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser durch geschickte Wendungen und allein mit seiner Erzählweise in den Bann der Handlung zu ziehen und bis zum Ende nicht mehr zu entlassen, wobei die unterschwellig immer weiter steigende Spannung ihr Übriges dazu tut.
Die Charaktere sind gut ausgestaltet und perfekt in Szene gesetzt, um den Leser zu verwirren, mitfiebern zu lassen sowie mit ihnen an der Auflösung mitzuwirken. Thomas ist ein Mann, dessen Leben seit Jahren von der Vergangenheit bestimmt wird. Er lebt in einem Lügenkonstrukt und rennt und rennt, kommt aber nie von ihm weg. Zu groß sind die Schuldgefühle, die er auf sich geladen hat. Seine Gefühls- und Gedankenwelt zeigen den Zwiespalt, in dem er sich befindet. Sein Freund Maxime dagegen wirkt manchmal sogar recht sorglos, doch der Schein trügt. Aber auch die weiteren Protagonisten weben mit ihren Auftritten ein feines Netz und fangen den Leser damit ein, der sich bis zum Ende hin immer wieder die Frage stellt, wie sich alles wohl auflösen wird.
„Die junge Frau und die Nacht“ ist ein packender Psychothriller, der nicht nur spannende Lesemomente beschert, sondern auch ein gutes Psychogramm der Protagonisten zeichnet. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.06.2019

Konfrontation mit der Vergangenheit

Im Wind der Wahrheit
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Vor sechs Jahren hat die Mexikanerin Sofia Perez in San Franciso eine neue Heimat gefunden und fühlt sich dort nicht nur wohl, sondern angekommen. Ihre Arbeit als Sachverständige für mexikanische Antiquitäten ...

Vor sechs Jahren hat die Mexikanerin Sofia Perez in San Franciso eine neue Heimat gefunden und fühlt sich dort nicht nur wohl, sondern angekommen. Ihre Arbeit als Sachverständige für mexikanische Antiquitäten macht ihr große Freude, allerdings wird sie dadurch auch immer wieder schmerzlich an ihre alte Heimat und vor allem ihre Familie erinnert, die sie mit ihrem Weggang hinter sich gelassen und seitdem keinen Kontakt mehr zu ihr hat. Als beruflich nach ihrer Einschätzung für ein antiquarisches Kästchen gefragt wird, lässt dies Sofias Herz unruhig hüpfen, denn sie erkennt sofort die mexikanische Herkunft des Stückes und hat den Verdacht, dass es mit einer alten Fehde zu tun hat, in die ihre eigene Familie verwickelt ist. Um ihren Vermutungen nachzugehen, reist sie mit Unbehagen im Gepäck in ihre alte Heimat zurück, wo sie bei ihren Nachforschungen viele schmerzliche Dinge zum Vorschein bringt, aber auch ihre alte Freundin wiedertrifft und dann noch einer alten Liebe wiederbegegnet…
Emily Ferguson hat mit „Im Wind der Wahrheit“ einen unterhaltsamen und spannenden Roman vorgelegt, der den Leser mit einem flüssigen und packenden Erzählstil sofort in die Geschichte hineinzieht, wo er unsichtbar an Sofias Seite die Ereignisse aus erster Hand erfährt. Die Autorin lässt dabei den Leser immer wieder gedanklich in Sofias Vergangenheit blicken, um ihm so einen Einblick in die mexikanische Kultur, Tradition und gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu ermöglichen. Auch die Rolle der Frau wird hier thematisiert, die eher dem Haushalt und der Familie zugeordnet wurde und eine berufliche Tätigkeit oder eine Karriere nicht vorgesehen war. Gleichzeitig schafft die Autorin es auch, den Spannungspegel immer mehr zu steigern und die alte Familienfehde nach all den Jahren noch lebendig erscheinen zu lassen. Solche alten Fehden wie in diese gibt es überall auf der Welt, und meist wissen nicht einmal die Nachkommen mehr, warum die Familien seit Jahren im Streit liegen, es wird aber so weitergeführt, weil es schon Tradition hat und immer so war. Ebenso gelingt es der Autorin, Sofias zwiespältige Gefühle dazustellen, die ihre Heimat liebt, ihr aber dennoch so drastisch den Rücken gekehrt und alle Brücken abgebrochen hat.
Die Charaktere sind lebendig ausgestaltet, besitzen individuelle Ecken und Kanten, was sie realitätsnah und authentisch wirken lässt. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fiebern. Sofia ist nicht nur eine starke, sondern auch mutige Frau. Sie hat alles, was sie liebte, hinter sich gelassen und einen Neuanfang in einem ihr unbekannten Land gewagt, wo sie sich durchkämpfen und behaupten musste. Ebenso mutig stellt sie sich nun ihrem Zwiespalt und reist zurück in ihre Vergangenheit, wo sie mit vielen Dingen konfrontiert wird, die dazu beigetragen haben, warum sie damals aus ihrem alten Leben ausgebrochen ist. Auch die weiteren Protagonisten sind überzeugend in ihren Auftritten und geben der Handlung Spannung und Intensität.
„Im Wind der Wahrheit“ ist ein fesselnder Roman über alte Streitigkeiten, Familienbande, Herzensangelegenheiten und den Sprung ins Ungewisse. Schön erzählt und eine verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.06.2019

Jedem Sommer wohnt ein Zauber inne...

Sommer im kleinen Brautladen am Strand
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Die Floristin Lily ist glücklich und erleichtert, dass sie in Jess‘ Brautladen „Brides by the Sea“ im Cornwall‘schen St. Aidan erneut einen Job gefunden hat, nachdem sie ihre letzte Stelle aufgrund einer ...

Die Floristin Lily ist glücklich und erleichtert, dass sie in Jess‘ Brautladen „Brides by the Sea“ im Cornwall‘schen St. Aidan erneut einen Job gefunden hat, nachdem sie ihre letzte Stelle aufgrund einer Übernahme verlor. Als Hochzeitsstylistin ist sie für die Blumenarrangements der Hochzeitsfeiern zuständig. Die Arbeit lenkt sie zwar etwas von ihrer gescheiterten Ehe und dem Tod ihres Vaters ab, gleichzeitig befällt sie auch immer wieder eine gewisse Wehmut, wenn sie an anderen Hochzeiten teilnimmt. Da ihre Mutter wieder heiraten will, hat Lily auch hier alle Hände voll zu tun, um sie zu unterstützen. Gleichzeitig macht Kip Penryn mit seinem umgebauten Herrenhaus als Hochzeitslocation Rafe und Poppy mit ihrem „Daisy Hill“ unerwünscht Konkurrenz, und ausgerechnet Lily soll bei ihm die Lage sondieren und ihm helfen. Lily, die eigentlich mit der Liebe abgeschlossen hat, möchte sich eher von Kip fernhalten, aber in all dem Chaos merkt sie doch, dass da etwas ist…
Jane Linfoot hat mit „Sommer im kleinen Brautladen am Strand“ den Leser zum dritten Mal nach St. Aidan gelockt, um erneut auf die Wedding-Shop-Clique zu treffen. Der Schreibstil ist locker-flüssig und gefühlvoll, schnell lässt sich der Leser im malerischen Cornwall nieder, um den Protagonisten bei ihren täglichen Erlebnissen über die Schulter zu schauen und einige von ihnen dabei näher kennenzulernen. Mit wechselnden Perspektiven und einer Rundumbetrachtung, bei der die Freunde immer wieder zusammenhalten und sich den einzelnen Herausforderungen stellen, gelingt es der Autorin, eine unterhaltsame, gefühlvolle und manchmal auch humorige Geschichte zu erzählen. Diese untermalt sie mit einem wunderschönen Hintergrundsetting, dass nicht nur alte Herrenhäuser vor dem inneren Auge des Lesers entstehen lassen, sondern auch einen kuscheligen Brautladen oder die Landschaft von Cornwall. Ebenso verarbeitet die Autorin wichtige Themen in ihrer Geschichte wie Trennung, Trauer, Freundschaft und Neubeginn, die sie liebevoll in ihr Geschehen verpack hat.
Die Charaktere sind liebevoll gestrickt und mit Eigenheiten versehen, die sie lebendig und authentisch wirken lassen, wobei der Leser sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen, leiden und fiebern darf. Lily ist eine Frau, die nicht nur eine gescheiterte Ehe und ihren Jobverlust verkraften muss, sondern auch die Trauer um ihren Vater ist noch nicht überstanden. Sie fühlt sich verloren und ist erst einmal sehr zurückhaltend, doch die Rückkehr nach St. Aidan zu ihrer Mutter und vor allem ihren Freunden geben ihr das Gefühl, nicht mehr allein zu sein und neue Sicherheit. Kip ist ein charismatischer Mann, der etwas chaotisch und verwirrt wirkt, jedoch hartnäckig daran arbeitet, einem unrühmlichen Bankrott zu entgehen. Aber auch Jess, Poppy, Immie, Fred und Rafe tragen mit ihren Episoden viel zur Handlung bei.
„Sommer im kleinen Brautladen am Strand“ ist ein rundum gelungener Roman über Familienprobleme, Freundschaften, die Liebe und einen Neuanfang. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist hier auf gefühlvolle und liebenswerte Art verpackt und beschert schöne Lesestunden. Der Besuch in St. Aidan lohnt sich, Wiederkehr nicht ausgeschlossen…