Fantasyabenteuer mit ernstem Unterton
Emmi & Einschwein 1. Einhorn kann jeder!Emmis 10. Geburtstag steht bevor. In Wichtelstadt bekommt jedes Kind zu diesem Tag ein eigenes Fabelwesen. Emmi glaubt ganz fest daran, dass sie ein Einhorn bekommt. Nicht nur, weil Einhörner toll und ...
Emmis 10. Geburtstag steht bevor. In Wichtelstadt bekommt jedes Kind zu diesem Tag ein eigenes Fabelwesen. Emmi glaubt ganz fest daran, dass sie ein Einhorn bekommt. Nicht nur, weil Einhörner toll und grazil sind, sondern weil sie dadurch bei ihren Mitschülern beliebter werden würde. Doch das Tier, welches Emmi an ihrem Geburtstag begrüßt, ist definitiv kein Einhorn. Nun hat Emmi ein Problem…
Ich fand den Einstieg ins Buch nicht ganz einfach. Das Setting ist super fantastisch, es wurden die ungewöhnlichsten Wesen erfunden. Alles wirkt sehr schräg und teils auch etwas überzogen. Viele Begebenheiten werden einfach als Tatsache hingestellt, Erklärungen sucht man vergeblich. Die Welt ist einfach so, punkt.
Viele kleine Illustrationen veranschaulichen die fantastischen Bewohner.
Klappentext und Aufmachung des Buches versprechen eine witzige Geschichte. Nach der erste Hälfte des Buches war ich allerdings noch ziemlich skeptisch, da ich die Handlung bis zu diesem Zeitpunkt statt lustig eher als bedrückend empfunden habe.
Denn Mobbing ist für Emmi ein zentrales Thema. Sie wird von Mitschülern fies geärgert. Dass sie Probleme in der Schule hat, äußert sie auch gegenüber ihrer Familie, aber leider geht niemand wirklich darauf ein.
Daher ist Emmis größter Traum ein Einhorn, welches ihre Beliebtheit steigern würde – ein nachvollziehbarer Wunsch.
In der zweiten Hälfte wandelt sich die Stimmung allerdings. Emmi ist mir ihrem Fabeltier alles andere als glücklich und überlegt sich die verrücktesten Dinge, um das beste daraus zu machen – was zu einigen witzigen Momenten führt und letztlich auch die Beziehung zwischen ihr und Einschwein verändert.
Zum Ende hin wird die Handlung sehr ereignisreich und immer spannender, allerdings auch ein wenig gruselig.
Das Thema Mobbing ist auch im zweiten Teil präsent, wird aber letztlich gut zuende gebracht. Im ersten Moment drohte die Stimmung nochmal komplett zu kippen, doch Emmi gelingt es, für sich und ihre Mitschüler eine gute Lösung zu finden, sodass man auch als Leser positiv aus der Geschichte hinausgeht.
Dennoch empfiehlt sich meiner Meinung nach gerade bei jüngeren Leser/innen eine begleitete Lektüre, da Emmi wirklich ziemlich heftig attackiert wird und stark darunter leidet.
Fazit
Nachdem ich in der ersten Hälfte des Buches über die bedrückende, ernste Atmosphäre des Buches überrascht war, konnte mich die zweite Hälfte mit deutlich mehr Witz, spannenden Szenen und einer Protagonistin, die trotz allem, was sie erleben muss, große Stärke beweist, überzeugen.
Der Einstieg ist nicht ganz leicht, da man ohne viele Erklärungen in die sehr fantastische Welt geworfen wird.
Das Thema Mobbing zieht sich durch die ganze Handlung und wird erst auf den allerletzten Seiten zufriedenstellend aufgelöst. Dennoch oder gerade deshalb halte ich eine begleitet Lektüre für angebracht.