Liebesgeschichte mit wichtiger Aussage
Someone New"Someone New" stand schon lange auf meiner Wunschliste - vielleicht wegen des tollen Covers, vielleicht auch wegen des Hypes der um dieses Buch gemacht wurde. Auf jeden Fall hat bei mir aber auch der Klappentext ...
"Someone New" stand schon lange auf meiner Wunschliste - vielleicht wegen des tollen Covers, vielleicht auch wegen des Hypes der um dieses Buch gemacht wurde. Auf jeden Fall hat bei mir aber auch der Klappentext Lust auf mehr gemacht, sodass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Zum Cover - wie schon gesagt. Das Cover ist absolut Großartig -ein wirklicher "Hingucker" und macht denke ich jedem, der einigermaßen etwas mit Rosatönen anfangen kann, Lust auf Mehr. Hierfür auf jeden Fall 5 Sterne!
Jetzt kurz zum Inhalt: Micah lebt ein privilegiertes Leben - ihre Eltern sind angesehene Anwälte mit eigener Kanzlei und einer Menge Geld, sie wächst in einer schicken Villa auf und bisher hatte sie nie wirkliche Probleme. Zwar gibt sie selbst nicht wirklich etwas auf schicke Kleider oder teure Parties - die Vorteile dieses Lebens stören sie aber auch nicht wirklich Dies alles ändert sich jedoch schlagartig mit dem plötzlichen Verschwinden ihres Zwillingsbruders Adrian aufgrund dessen Micah starke Schuldgefühlte entwickelt. Sie wirft ihre Pläne an einer amerikanischen Elite-Uni zu studieren über Bord und beginnt ihr Studium an der Uni ihrer Heimatstadt; Jura - um ihre Eltern glücklich zu machen und in der Hoffnung, ihr Bruder würde wieder zurückkehren. Sie zieht aus - und stellt auch das schicke Leben ihrer Eltern in Frage.
Einer ihrer neuen Nachbarn wird Julian - ein Junge, den sie bereits einmal traf, und der sie nicht mehr loslässt. Sie fühlt sich auf unerklärliche Weise zu Julian hingezogen - er lässt sie aber nicht an sich heran. Im Gegenteil - er verschließt sich immer wieder aufs Neue - mit jedem Schritt nach vorne, geht es zwei Schritte zurück. Micah weiß, dass Julian ein Geheimnis hat, sie kann aber die einzelnen Puzzlestücke nicht zusammensetzen - und auch bei der Suche nach ihrem Bruder tritt sie nur auf der Stelle.
Was ist meine Meinung zu diesem Buch? Sie ist gut - aber gleichzeitig durchwachsen. Vielleicht liegt dies insbesondere an Micah, der Protagonistin. Sie ist eine junge Frau, die ihren eigenen Weg noch finden muss - behütet aufgewachsen musste sie sich nie wirklich Sorgen machen. Und das merkt man: Insbesondere hat mich gerade am Anfang ihr Umgang mit Geld gestört. Auch wenn sie Gutes im Sinn hatte - sie hat das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen und das Bild fand ich nicht wirklich überzeugend. Insbesondere dahingehend, dass sie sich ja eigentlich von ihren Eltern lösen wollte um selbständig zu werden.Nur auf die Privilegien wollte sie nicht verzichten. Auch hat mich gestört, dass ich an einzelnen Stellen das Gefühl hatte es ging nur an sich. Irgendwann stellt Julian die Frage "Geht es dir nur darum mich nackt zu sehen" - und ich muss sagen - ganz ehrlich: Ja, genau das Gefühl hatte ich auch. Wie unsensibel kann man machmal einfach sein.
Aber, und das auf jeden Fall: Micah ist eine Person die für ihre Freunde alles stehen und liegen lassen würde - genauso wie für ihre Familie. Sie zeigt mehrmals, dass zwar nicht alles eitel Sonnenschein ist in ihrer Familie, aber dass sie sie liebt. Sie ist es auch, die versucht ihre Familie nach einem schlimmen Streit wieder zu versöhnen - sie sieht das Gute in den Leuten und das gefällt mir. Ebenso, dass sie Julian beisteht und, mit Ausnahme der oben angesprochenen Szene, wirklich versucht ihm zu helfen. Insbesondere ab ca. der Hälfte des Buches ging es mit meinem Verhältnis zu Micah bergauf =).
Julian - ja was soll ich sagen. Ich fand ihn von Anfang an sympathisch, und ich habe mit Micah mitgerätselt was sein Geheimnis sein könnte. War aber ganz genauso wie sie vollkommen auf dem Holzweg. Ich konnte es einfach nicht verstehen, warum er sich nicht öffnen konnte und fand insbesondere die Szene in der er erklärt, dass die Monster im Schrank irgendwann so groß werden, dass man sich nicht mehr an sie herantraut bezeichnend für sein Verhalten.
Was die Nebencharaktere in diesem Buch angeht - diese fand ich allesamt total sympathisch. Jeden einzelnen von ihnen könnte ich mir als meinen Freund vorstellen - umso mehr habe ich mich über die Szenen mit ihnen gefreut.
Zur gesamten Geschichte: Das Buch behandelt mehrere sehr wichtige Themen die mittlerweile zwar präsent und in unserem Alltag angekommen sind - aber immer noch viel zu wenig beachtet werden und entsprechend, zumindest mir, noch nie in Büchern begegnet sind. Das Verhalten von Michas Eltern, so schockierend es auch ist, steht vermutlich für die Verunsicherung, die auch heute leider noch viel zu häufig vorherrscht. Entsprechend fand ich gut, dass diese Thematik aufgegriffen wurde und sich die Hauptfiguren hierzu klar positioniert haben. Auch fand ich es super, dass Michas Unsicherheit mit dieser Thematik gezeigt wurde, da ich mir vorstellen kann, dass es vielen Leuten so geht.
Allerdings fand auch ich das Thema an manchen Stellen viel zu oberflächlich. Wo Adrians Geschichte noch vergleichsweise ausführlich erzählt wird, wird Julians Geschichte zum Schluss eher so "hingeworfen" und nur oberflächlich behandelt. Hier hätte man denke ich zum Schluss her noch mehr in Julians Welt eintauchen können - dafür hätte ich kein Thema damit gehabt, den Anfang des Buches etwas zu kürzen.
Zusammenfassend: Ich fand das Buch angenehm zu lesen hatte aber bis ca. zur Hälfte meine Probleme mit Micah. Die zweite Hälfte des Buches habe ich dann fast in einem Rutsch gelesen weil ich unbedingt wissen wollte was jetzt Julians Geheimnis ist. Die behandelte Thematik fand ich sehr gut eingebettet in den Gesamtkontext, insgesamt aber etwas zu oberflächlich.
Für mich dennoch eine klare Leseempfehlung.