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Veröffentlicht am 14.06.2019

Wenn der Wind plötzlich einen Hauch von Tod mit sich trägt

Letzte Hoffnung Meer
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Die Ostseeregion um Boltenhagen ist erschüttert- eine junge Frau wurde ermordet. Als wäre das noch nicht schlimm genug, stellt sich heraus, dass die Frau Patientin einer exklusiven Privatklinik für Krebspatienten ...

Die Ostseeregion um Boltenhagen ist erschüttert- eine junge Frau wurde ermordet. Als wäre das noch nicht schlimm genug, stellt sich heraus, dass die Frau Patientin einer exklusiven Privatklinik für Krebspatienten war. Doch warum musste die junge Frau ihr leben lassen ? Was hat sie vielleicht entdeckt, das nicht ans Tageslicht dringen durfte ?
Um das herauszufinden, beauftragt man Dr Ernst Bender von der Mordkommission mit der Aufklärung des Falls. Nur gut, dass sich Ruth Keiser und Matin Ziegler, zwei alte Bekannte aus seiner Zeit auf Norderney, auch zufällig in Boltenhagen aufhalten. Der Urlaub von Ruth und Martin verläuft somit ganz anders als geplant…

Kann man einen Folgeband besser und aufregender gestalten als den ersten ? Ja, man kann - und wie !
Anja Eichbaum hat mit "Letzte Hoffnung Meer" einen Regio-Krimi geschrieben, der von der ersten Seite an mit der Psychologie der Figuren spielt, der den Leser in atemlose Spannung versetzt und so regelrecht eine Sogwirkung ausübt.
Die Autorin lässt geschickt den Ostseecharme in ihr Buch mit einfließen, verleiht somit dem ganzen das nötige Urlaubsfeeling von Ruth Keiser und Martin Ziegler, damit sich der Leser auch direkt in die Gegebenheiten vor Ort nahtlos einfügen kann und so ein Teil der wirklich aufreibenden Geschichte wird.
Die Figuren sind facettenreich angelegt, glänzen mit ihren vielschichtigen Wesensarten und bereichern den Roman mit ihren Auftritten. Anja Eichbaum ermöglicht dem Leser einen Einblick in die Welt der exklusiven Privatkliniken, dem Druck von Gewinnoptimierung und zeigt auf, wie klein doch der Sprung ins Unseriöse ist, wenn nur das Geld stimmt. Wie hier aus der Angst und Hoffnung auf Heilung des Patienten Kapital geschlagen wird, entbehrt jeder Diskussion- ich verachte solche Menschen, die sich so vom schnöden Mammon regieren lassen und somit Gott und Richter über einer ihnen anvertrauten Person spielen.
Fundiert recherchierte medizinische und kriminalistische Hintergründe werten den Roman zusätzlich auf und lassen die Ereignisse nicht spurlos an dem Bücherfreund vorüber zeihen.
Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, hält einen mit ihren Krallen im Geschehen gefangen und man blättert atemlos die Seiten um, um endlich den dreisten und skrupellosen Mörder dingfest zu machen.
Für mich ein wirklich gelungener Regio-Krimi mit viel Lokalkolorit, charmanten und liebenswürdigen Darstellern, aber auch mit niederträchtigen Gestalten, denen man zum Glück ins Handwerk pfuscht.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Was wäre wenn..

Was man so alles tut kurz vor dem Weltuntergang
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Stell dir vor, die Welt geht in einer Woche unter und du musst dich entscheiden, was du mit diesen 7 Tagen alles anstellen wirst. So ergeht es Thomas, der seine Freundin Julia vor allem Übel bewahren will. ...

Stell dir vor, die Welt geht in einer Woche unter und du musst dich entscheiden, was du mit diesen 7 Tagen alles anstellen wirst. So ergeht es Thomas, der seine Freundin Julia vor allem Übel bewahren will. Der Dank dafür hat sich allerdings gewaschen...
Jenny will endlich aus dem Allgäu hinaus in die Welt und herausfinden, ob Meister Yoda ihr ein besseres Leben verschaffen kann.
Doch wie stehen, Ron, Manfred, Achim und Jack zu den Ereignissen ? Eine Woche voller ungeplanter Begegnungen, aufwühlenden Ereignissen und voller Emotionen beginnt...

Arno Wilhelm hat mit seinem Roman eine wundervolle kurzweilige Lektüre geschrieben, die mich von der ersten Seite an begeistert und mich nur so durch das Buch fliegen lässt. Die Figuren sind herrlich schräg, vielschichtig angelegt und geben mit ihren Auftritten dem Buch eine bunte Vielfalt an Persönlichkeiten, die mich teilweise in tiefe menschliche Abgründe blicken lassen.
Mein Liebling ist Ron, der zu Beginn der leicht bekiffte und verpeilte Verkäufer aus den Fast-Foos-Restaurant mimt, sich aber im Verlauf zu einem smarten Kerl entwickelt, der sein Herz an die liebenswerte Jenny verliert.
Jenny hat, trotz ihrer 19 Jahre, den Absprung vom Rockzipfel der Mutter nicht wirklich geschafft, doch diese letzten Tage machen sie zu einer selbständigen und starken Persönlichkeit.
Ein Ekelpaket namens Julia zieht meine ganzen Zorn auf sich - diese Frau hat kein Herz im Leib, sondern ist eiskalt und berechnend. Ihre gerechte Strafe erwarte sie bei Jüngsten Gericht...
Arno Wilhelm ermöglicht einen Blick hinter die Fassade seiner Figuren und das, was auf den ersten Blick höflich und nett erscheint, wird bei genauerem Hinsehen zu einem Fass ohne Boden, es tun sich Abgründe auf, die ich niemals in diesen Figuren vermutet hätte.
Das Buch ist abwechslungsreich und mit vielen aufschlussreichen Szenen bestückt, sodass es mir leicht fällt , in die Haut der Darsteller zu schlüpfen und ihre Geschichten mitzuerleben. Ich lebe, liebe, lache und leide mit, wenn die Stunden der Menschheit in der großen Sanduhr des Lebens verrinnen, blicke gespannt auf die Ereignisse , die sich beim Jüngsten Gericht zutragen und ertappe mich dabei, das mich das Buch doch sehr zum Nachdenken anregt. Denn ganz ehrlich, was wäre wenn es tatsächlich zum Weltuntergang kommen würde ? Wie würde jeder Einzelne von uns diese letzten Tage gestalten ?
Für jeden, der Spaß an Büchern mit viel Szenekomik hat , ein wenig Zynismus und Sarkasmus gut ab kann und Lust auf schräge Typen hat, ist dieses Buch ein absolutes MUSS - doch lest selbst, wie sich alles zugetragen hat

Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein Buch, das man mit allen Sinnen genießen kann

Das Tal der Orangen
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Anais führt erfolgreich die Familienbäckerei in Paris – über allem liegt der verführerische Duft von Ensaimadas, einem Gebäck, das nach traditionellem mallorquinischem Rezept hergestellt wird.
Doch was ...

Anais führt erfolgreich die Familienbäckerei in Paris – über allem liegt der verführerische Duft von Ensaimadas, einem Gebäck, das nach traditionellem mallorquinischem Rezept hergestellt wird.
Doch was hat eine alte Blechdose, die bei Bauarbeiteten gefunden wird, mit der Vergangenheit von Anias‘ Urgroßmutter zu tun? In der Blechdose sind neben handgeschrieben Rezepten, auch noch eine Art Tagebuch und ein Hochzeitsfoto enthalten und Anais staunt nicht schlecht. Ihre Urgroßmutter war schon einmal verheiratet und das in den 1930er Jahren auf Mallorca !
Anais verspürt den dringenden Wunsch, hinter das Geheimnis zu kommen und reist nach Mallorca. Auf der spanischen Insel warten einige Überraschungen auf sie, die ihr Leben komplett durcheinander bringen…

Das traumhaft schöne Cover entführt mich schondirekt in das Tal der Orangen, über allem liegt der Zauber der Insel und ich kann den Duft der Orangenblüten riechen, die warme Sonne streichelt meine Haut und ich streife mit Anias durch die Orangenplantage, um die Geheimnisse der Geschichte zu ergründen.
Anais ist mir sofort ans Herz gewachsen, denn ihre Art, mit den Dingen umzugehen, fasziniert ich auf der einen Seite und verlangt mir auf der anderen Seite großen Respekt ab.
Es ist sicherlich nicht einfach, die eingetretenen Pfade zu verlassen und sich etwas ganz Neuem hinzugeben. Doch ihre offene Art und ihre Neugier sind regelrecht ansteckend und ich blättere voller Interesse die Seiten um, damit mehr erfahre und so nach und nach das Geheimnis kennenlerne.
Miquel gefällt mir ebenfalls sehr gut, verkörpert er mit seiner reservierten zurückhaltenden Art doch eher den Typ Mann, der nicht in jedem Roman zu finden ist. Gerade das macht in so sympathisch und ja, er schleicht sich auch langsam, aber sicher in mein Herz.
Die Geschichte um Magdalena ist wirklich ganz toll in den historisch gut recherchierten Hintergrund eingewebt, fasziniert mit einer starken Persönlichkeit und ich bewundere Magdalena für ihren Tatendrang, für ihre Unerschrockenheit und für ihren Kampfgeist. Es ist sicherlich zu der damaligen Zeit nicht einfach gewesen, für seine Ideale und Träume einzustehen. Die Ereignisse beweisen, dass es mehrfach Kopf und Kragen geht, aber in all dem die Liebe nicht zu kurz kommt
Die Geschichte ist spannend erzählt, wirkt durch die Rückblenden und Perspektivenwechsel sehr dynamisch und ermöglicht mir so ein komplettes Abtauchen in den Roman.
Die Suche nach dem Familiengeheimnis lässt Einblicke in das Leben zur Zeit des Bürgerkrieges in den 1930er Jahren zu, schildert die Ängste der Inselbewohner und zeigt auf, dass korrupte Nachbarn und Freunde zur größten Gefahr werden. Entbehrungen sind ebenso an der Tagesordnung wie Mord und Verrat, aber allen Widrigkeiten zum Trotz blüht immer wieder das Pflänzchen Hoffnung auf.
Der Zauber Mallorcas wird hier durch seine Ursprünglichkeit und seine naturverbundenen Bewohner besonders hervorgehoben, verführt mit Streifzügen durch knorrigen Oliven- und Orangenhaine und lässt den Leser das urwüchsige echte Spanien, fernab der Touristenströme, genießen.
Über allem liegt immer ein leichter Duft von Orangenblüten und den Aromen der leckeren mallorquinischen Gerichte, deren Rezepte im Buch zum Nachkochen einladen.
Ein Buch, das man mit allen Sinnen genießen kann.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Stärker noch als der Tod ist die Liebe

Solange sie tanzen
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Ada muss nach mehr als 50 Jahre ihre große Leibe Hans loslassen, denn das Leben ist nun einmal endlich. Die Lücke, die er hinterlässt, vermag Ada kaum zu füllen und doch lässt sie sich nicht von der Trauer ...

Ada muss nach mehr als 50 Jahre ihre große Leibe Hans loslassen, denn das Leben ist nun einmal endlich. Die Lücke, die er hinterlässt, vermag Ada kaum zu füllen und doch lässt sie sich nicht von der Trauer unterkriegen.
Boxer Hemingway gibt ihrem Alltag eine feste Struktur und dann ist da auch noch das tanzende Paar, das Ada abends immer mit ihrem Fernglas beobachtet und so die schönen Erinnerungen an ihre Zeit mit Hans wachhält. Doch irgendetwas stimmt nicht mit Ada, denn ihr Gedächtnis spielt ihr immer öfter einen Streich...


Manchmal hält man ein kleines Buchschätzchen in den Händen und erkennt erst auf den Zeiten Blick, was für eine wundervolle Geschichte zwischen den Buchdeckeln zu finden it. Denn wenn ich ehrlich bin, hätte ich diesen Roman anhand seines schlichten Covers in der Buchhandlung schlichtweg und einfach ignoriert und damit wäre mir eine wunderbare Geschichte entgangen.
Die Autorin erzählt mit leisen, einfühlsamen Worte die Geschichte von Ada und verpackt in diesem Buch ein Thema, das uns alle angeht - nämlich das Älterwerden in Würde und die damit verbunden Veränderungen im Körper. Behutsam lässt sie dabei auch das Krankheitsbild Demenz mit einfließen und zeigt auf, was diese tückische Erkrankung mit dem alternden Menschen anstellt.
Man darf mit Ada die guten und weniger guten Tage durchleben, ist Teil ihrer Erinnerungen und wird so Zeuge einer einzigartigen Liebesgeschichte, die ihresgleichen sucht.
Die Liebe zwischen Ada und Hans ist geprägt von gegenseitigem Respekt, Achtung und Zuneigung und ich bewundre die beiden für ihre tiefen, echten Gefühle. Selbst das Ableben von Hans ändert nichts an Adas Liebe zu ihm.
Die steten Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblick auf Adas Lebensgeschichte lassen das Buch lebendig erscheinen, geben Ada eine Möglichkeit, ihr Leben dem Leser ganz nah zu bringen und mit ihr all die Gefühle zu erleben, die Ada empfindet.
Selten hat mich ein Buch so sehr berührt - für mich ein echter Stern am Buchhimmel.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Perfekter Start in einen heißen Sommer

Windstärke Liebe
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Claras Traum von der selbständigen Schmuckdesignerin scheint ausgeträumt – es kommen keine Aufträge, niemand interessiert sich für ihre Schmuckstücke und somit bleibt auch das Geld aus. Sie haust in einer ...

Claras Traum von der selbständigen Schmuckdesignerin scheint ausgeträumt – es kommen keine Aufträge, niemand interessiert sich für ihre Schmuckstücke und somit bleibt auch das Geld aus. Sie haust in einer verdreckten WG und ihr Leben sieht alles andere als rosig aus. Da platzt ihre ältere Schwester mitten in ihre Grübeleien, parkt einfach die jüngere Schwester vor der Haustür und rausch ab.
Als wäre das nicht Chaos genug, sorg ein Anruf für noch mehr Wirbel - Großmutter Charlotte liegt verletzt im Krankenhaus und das bedeutet, dass sich Clara mit ihrer rebellischen, zickigen und pubertierenden Schwester auf den Weg an den Bodenseemachen muss, um ihrer Gro? mutterhilfreich zur Seite zu stehen.
Doch wie das immer so ist – manchmal kommt einem einfach das Leben dazwischen ?

Sommer, Sonne gute Laune – das sind die Zutaten für Jana Lukas‘ neuen Wohlfühlroman und schon das Cover lädt zum Träumen auf dem Bootssteg ein.
Die Autorin schreibt mit leichter Feder einen Roman, der für absolutes Wohlbehagen sorgt, mich schmunzeln lässt und für kurzweilige Lesemomente sorgt.
Die Atmosphäre am See fängt sie wie mit einem Traumfänger ein, lässt die Wellen glitzern, die Sonne wärmt nicht nur die Haut sondern auch das Herz und so fällt es mir leicht, der wirklich turbulenten Geschichte zu folgen.
Akteurin Clara hat das Herz auf dem rechten Fleck, ist aber durch ihr Liebes- & Berufschaos noch nicht wirklich im Leben angekommen und versucht die ihr gestellten Aufgaben möglichst gut unter einen Hut zu bringen. Dass sie dabei auf ihre rebellierende jüngere Schwester trifft, die sich mit Händen und Füßen gegen alle Regeln wehrt, macht es nicht einfacher.
Ruhender Pol in dem ganzen Wirrwarr ist Oma Charlotte – eine Frau zum liebhaben, die sich schon nach wenigen Zeilen direkt in mein Herz geschlichen hat. Eine Großmutter, wie man sie sich nur wünschen kann - warmherzig, liebevoll, herzlich, freundlich und mit einem großen Herz voller Liebe für ihre Enkelinnen.
Die alte Dame führt Regie, ohne dass es die Beteiligten wirklich mitbekommen und das gefällt mir. Resolut, aber mit ganz viel Charme lässt sie ihre Enkelinnen nach ihrer Pfeife tanzen, gibt ihnen Denkanstöße in die richtige Richtung und lenkt so die Geschicke.
Der smarte Bootsbauer Justus verzaubert nicht nur Claras Herz, sondern schleicht sich in die Herzen der Leserinnen, weil er mit allem aufwartet, was ein echter Sonnyboy und Mann fürs Leben braucht.
Die Geschichte liest sich flüssig, lässt den Leser an all den Irrungen und Wirrungen teilhaben, die sich im Verlauf des Romans ergeben und weckt die Neugier, ob sich am Schluss alles noch zum Guten wendet.
Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz und so genießt man dieses Buch am besten mit einem Glas von Charlottes Zitronenlimonade, deren Rezept im Buchumschlag zu finden ist.
Perfekter Start in einen heißen Sommer – egal ob am Bootssteg, auf der heimischen Terrasse oder wo auch immer man seinen Sommertag verbringen möchte und sich die Neugier auf das Leben erhält.

„Von Zeit zu Zeit aufbrechen aus dem Selbstverständlichen,
das Gewohnte eintauchen den das unbekannte.
Neue Ufer entdecken, neue Räume betreten und dem Leben auf der Spur bleiben
(Verfasser unbekannt)


Herzlichen Dank an Claudia Limmer und dem Heyne Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Belegexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.