Profilbild von Kleinbrina

Kleinbrina

Lesejury Star
offline

Kleinbrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleinbrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2016

Spannende Geschichte

Dämmerhöhe (2). Eiskalt
0

Nachdem ich erst vor wenigen Tagen den ersten Band "Lautlos" gelesen habe und diesen mit eher gemischten Gefühlen gesehen habe, war ich schon sehr auf den zweiten Band "Eiskalt" gespannt. Hier wurde ich ...

Nachdem ich erst vor wenigen Tagen den ersten Band "Lautlos" gelesen habe und diesen mit eher gemischten Gefühlen gesehen habe, war ich schon sehr auf den zweiten Band "Eiskalt" gespannt. Hier wurde ich zum Glück nicht enttäuscht, denn ich fand den zweiten Band der "Dämmerhöhe"-Reihe deutlich spannender als noch den ersten Band.

Der Schreibstil ist zwar weiterhin sehr einfach gehalten und stellenweise komplett anspruchslos und alles andere als zeitgemäß, allerdings besitzt das Buch auch eine gewisse Anziehungskraft, die sich nicht leugnen lässt. Die Dialoge sind zwar stellenweise alles andere als gelungen, da man Vladís und ihrer Cousine Johanna manche Gespräche absolut nicht abkauft, allerdings kann man da, wenn man nicht zu viel erwartet, noch drüber hinwegsehen.

Dennoch mochte ich Vladís als Protagonistin sehr und sie war so ganz anders als ihre Freundin Anna, deren Geschichte im ersten Band erzählt wurde. Vladís braucht nicht ständig ihre Freundinnen um sich herum, sondern verkriecht sich am liebsten in die Leseecke, um Gruselgeschichten und andere Bücher zu lesen. Gleichzeitig wirkt sie auch sehr reif für ihr Alter und ist dazu noch ernst, aber alles andere als langweilig.

Seit einigen Tagen quält sie sich mit Albträumen, in denen ein kleines Mädchen mit roten Augen zu ihr spricht und sie beschimpft. Vladís schiebt dies zunächst auf ihr neuestes Buch, allerdings sieht sie die Augen auch später im Spiegel im Haus ihrer Oma, sodass sie misstrauisch wird und wie magisch vom Dachboden angezogen wird, der bereits seit Jahren nicht mehr betreten werden darf.

Die Entdeckungen, die sie dabei auf dem Dachboden macht, sorgen dafür, dass sie und Johanna nur noch neugieriger werden und sich mit der Familiengeschichte auseinandersetzen möchten, doch dazu soll es vorerst nicht kommen, da bereits weniger später der Krankenwagen vor dem Haus steht...

"Lautlos" ist nicht nur wahnsinnig spannend, sondern lief auch ab wie ein Horrorfilm, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte. Zwar konnte man recht schnell erahnen, was es mit dem Mädchen auf sich hat, allerdings beschreiben die Autorinnen die Geschichte so spannend und lebhaft, dass es dabei schon fast egal war, dass sich der anfängliche Verdacht bestätigt hat und somit nur wenig Überraschungen mit sich brachte.

Interessant ist auch, dass man der sogenannten Dämmerhöhe, um die es in der Reihe eigentlich geht, nur wenig Beachtung schenkt und man sich vielmehr auf das Haus von Vladís' Oma konzentriert, sodass man hier nur wenig über die Dämmerhöhe erfährt, was ich allerdings alles andere als schlimm finde.

Das Cover ist für mich leider nicht der größte Hingucker. Man sieht hier zwar viele Vögel und auch eine Art Hochhaussiedlung, allerdings ist beides kein Bestandteil der Geschichte, sodass ich das Cover als unglücklich gewählt ansehe. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, sodass ich auch dem zweiten Band gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: Nachdem ich vom ersten Band eher enttäuscht war, konnte sich der zweite Band "Eiskalt" deutlich steigern und überraschte mit einem spannenden und gruseligen Setting, dass an so manchen Horrorfilm erinnert und eine tolle Atmosphäre ausstrahlt. Ich bin somit zufrieden und bin gespannt, was mich beim dritten Band "Besessen" erwarten wird.

Veröffentlicht am 12.11.2016

Humorvolle Geschichte

Für dich soll's tausend Tode regnen
0

"Für dich soll's tausend Tode regnen" ist mir aufgrund von sehr vielen positiven Bewertungen aufgefallen, sodass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte. Meine Erwartungen waren dementsprechend ...

"Für dich soll's tausend Tode regnen" ist mir aufgrund von sehr vielen positiven Bewertungen aufgefallen, sodass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich habe mir eine interessante Geschichte mit vielseitigen Charakteren erhofft. Letztendlich habe ich dann doch so viel mehr bekommen.

Anna Pfeffer ist das Pseudonym von Ulrike Myrhofer und Carmen Schmit, die auch gemeinsam unter dem Namen "Rose Snow" Geschichten schreiben. Da ich bereits einige Bücher von Rose Snow gelesen habe, habe ich hier einen ähnlich angenehmen Schreibstil erwartet und ich wurde nicht enttäuscht. "Für dich soll's tausend Tode regnen" liest sich nicht nur unglaublich leicht und flüssig, sondern auch sehr humorvoll, sodass ich an sehr vielen Stellen schmunzeln musste.

Hierbei geht es um Emi, die mitten in der Pubertät steckt und ihren Mitmenschen gerne mal den Tod wünscht. Obwohl sie stellenweise sehr verwöhnt ist und sich oftmals in die ein oder andere skurrile Situation manövriert, fand ich sie dennoch sympathisch und erfrischend anders, da sie doch gar nicht in das typische Schema von Mädchen in Jugendbüchern passen möchte.

Dennoch merkt man auch schnell, dass sie auch eine weiche Seite besitzt, denn ihr Umzug von Heidelberg nach Hamburg hat sie alles andere als kaltgelassen, sodass sie nicht nur ihre beste Freundin vermisst, sondern auch in Hamburg mehr oder weniger keinen Anschluss findet und als Freak abgestempelt wird. Ihr Gegenstück ist dabei Erik, der mindestens genauso schlagfertig ist und immer seinen Willen durchsetzen möchte, aber auch bei ihm merkt man, dass er eigentlich ganz anders ist, als er auf dem ersten Blick zu sein scheint.

Dabei sind besonders die Dialoge zwischen Erik und Emi oftmals so witzig, dass man sie einfach mögen muss. Hier ist einfach immer etwas los, zumal sie dann auch noch zwangsweise miteinander im Unterricht zusammen arbeiten müssen, was noch mehr Salz in die Suppe hineinbringt. Anna Pfeffer hat die Figuren dazu noch sehr vielseitig und liebevoll gestaltet, sodass ich mich sowohl in Emi als auch in Erik hineinversetzen konnte und sie sympathisch fand - auch wenn ich mich mit ihnen wohl niemals gerne angelegt hätte.

Das Cover ist aufgrund der Farben ein absoluter Hingucker und besticht mit vielen kleinen Details, sodass es hier einiges zu entdecken gibt. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich direkt überzeugen und hat mich sofort neugierig gemacht, sodass ich "Für dich soll's tausend Tode regnen" sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Für dich soll's tausend Tode regnen" ist eine humorvolle und vielseitige Geschichte rund ums Thema Erwachsenwerden und Selbstfindung und konnte mich nicht nur mit interessanten Figuren, sondern auch mit einem sehr angenehmen Schreibstil überzeugen. Ich bin begeistert und kann die Geschichte somit nur empfehlen.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Auf der Suche nach Mr. Right

Einmal lieben geht noch
0

Der Pinguin Verlag ist in Deutschland gestartet und mit ihm zahlreiche Bücher. Da mich "Einmal lieben geht noch" von Rachel Corenblit dabei direkt angesprochen hat, wollte ich dem Buch sehr gerne eine ...

Der Pinguin Verlag ist in Deutschland gestartet und mit ihm zahlreiche Bücher. Da mich "Einmal lieben geht noch" von Rachel Corenblit dabei direkt angesprochen hat, wollte ich dem Buch sehr gerne eine Chance geben und hatte hohe Erwartungen. Zum Glück wurde ich dabei nicht enttäuscht, denn ich habe die Geschichte sehr genossen.

Eins muss man der Autorin lassen: So schnell das Buch in den Händen lag, so schnell war es auch wieder ausgelesen. Grund dafür ist nicht nur die geringe Seitenanzahl, sondern vor allem, weil sich das Buch sehr leicht und flüssig lesen lässt und mich aufgrund der stets vorhandenen Melancholie direkt in den Bann ziehen konnte. Rachel Corenblit hat zudem die Dialoge bestens ausgearbeitet und die Figuren so gut gezeichnet, dass man sie ausreichend kennen lernt und sich stellenweise auch in sie hineinversetzen kann.

Besonders schön ist es hier, dass es nicht der typische Chick-Lit/Liebesroman ist. Zwar weiß man auch hier, wohin die ganze Geschichte rund um Lucy und ihr Liebesleben führen wird, allerdings hat man auf die typischen Klischees aus dem Genre weitesgehend verzichtet und somit schildert die Autorin hier die knallharte Realität. Wer die große Liebe finden möchte, der sollte auch auf der Jagd sein und sich nicht verstecken. Wo bei anderen Büchern aus dem Genre oftmals alles zugeflogen kommt, wird hierbei auch über Misserfolge berichtet, in die sich wohl jede Leserin in irgendeiner Art und Weise hineinversetzen kann.

Das Cover ist wunderschön anzusehen und passt nicht nur hervorragend zum Genre, sondern auch zur Geschichte selbst, sodass es ein richtiger Hingucker geworden ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen und konnte mein Interesse wecken, sodass ich "Einmal lieben geht noch" gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Einmal lieben geht noch" ist eine unterhaltsame und gleichzeitig melancholische Suche nach Mister Right, die mir aufgrund einer interessanten Protagonisten und eines angenehmen Schreibstils sehr gefallen hat. Die Geschichte hätte zwar meiner Meinung nach ruhig länger ausfallen können, aber ansonsten kann man sich hier wahrlich nicht beschweren, sodass ich "Einmal lieben geht noch" nur allzu gerne empfehlen kann.

Veröffentlicht am 28.10.2016

Schöne Geschichte

Die Spuren meiner Mutter
0

Ich habe bereits sehr viele Bücher von Jodi Picoult gelesen und wurde dabei noch nie so richtig enttäuscht, von daher war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk "Die Spuren meiner Mutter", von dem ich ...

Ich habe bereits sehr viele Bücher von Jodi Picoult gelesen und wurde dabei noch nie so richtig enttäuscht, von daher war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk "Die Spuren meiner Mutter", von dem ich mir sehr viel versprochen habe. Zum Glück wurde ich dabei nicht enttäuscht, denn die Autorin konnte mich wieder direkt in ihren Bann ziehen.

Auffällig ist hier wieder einmal, wie angenehm der Schreibstil von Jodi Picoult ist. Dieser liest sich nicht nur sehr leicht und flüssig, sondern besitzt auch eine gewisse Melancholie, die mir sehr gefällt. Die Dialoge sind gut ausgearbeitet und die Figuren sind liebevoll gezeichnet, sodass man sie nicht nur ausreichend kennen lernt, sondern sie auch zum Großteil sympathisch findet.

Hierbei geht es um die dreizehnjährige Jenna, die bei ihrer Großmutter aufwächst, da ihre Mutter bereits seit Jahren verschwunden ist und ihr Vater in einer Psychiatrie lebt. Jenna kann bis heute nicht verstehen, wieso ihre Mutter nie gefunden werden konnte und lässt sich auch nicht von der Angst, dass Alice möglicherweise tot sein könnte, abschrecken. Nachdem Polizei und andere Stellen ihr nicht helfen konnten, wendet sie sich an Serenity, eine Wahrsagerin, die durchaus schon Erfolge feiern konnte.

Die Suche nach der Mutter wird interessant und spannend dargestellt, dazu ist die Melancholie auf nahezu jeder Seite spürbar. Ebenfalls sehr interessant fand ich das Thema Elefanten, das in "Die Spuren meiner Mutter" stets präsent ist. Sehr interessant ist auch die die Wahrsagerin Serenity, die mir gut gefallen hat. Wer sie ebenfalls interessant findet, sollte unbedingt die E-Short "Serenitys Gabe" lesen.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker, denn dieses passt nicht nur gut zur Geschichte, sondern besticht auch noch mit Elefanten und einem wunderbaren Farbton. Auch die Kurzbeschreibung hat mir direkt gefallen, sodass ich dem Buch sehr gerne ein Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Die Spuren meiner Mutter" ist ein einfühlsamer, spannender und melancholischer Roman mit gut ausgearbeiteten Figuren, der mich direkt in den Bann ziehen konnte. Wer Jodi Picoult im Allgemeinen mag und auch nicht vor den Themen Elefanten und Wahrsagerei zurückschreckt, wird hier seinen Lesespaß finden.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Schonungslos und spannend

Das Floß
0

"Das Floß" ist eine knapp fünfzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland in der Kurzgeschichten-Sammlung "Blut" erschienen ist. Da ich schon viele Kurzgeschichten der „Story Selection“-Reihe von ...

"Das Floß" ist eine knapp fünfzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland in der Kurzgeschichten-Sammlung "Blut" erschienen ist. Da ich schon viele Kurzgeschichten der „Story Selection“-Reihe von Stephen King gelesen habe, musste auch diese unbedingt auf meinem Reader landen und ich muss sagen, das mich Stephen King wieder einmal überzeugen konnte.

Gleichzeitig muss man auch sagen, dass der Autor einem hier wahrlich schwere Kost bietet, denn diese Kurzgeschichte ist durchaus brutaler und blutiger als so manch andere Geschichte aus der "Story Selection"-Reihe, die wöchentlich bei Heyne erscheint. Dennoch bleibt Stephen King seinem Schreibstil treu und beschreibt die Geschichte stets spannend und schonungslos, was mir wieder einmal sehr gefallen hat.

Hier geht es um Deke, Randy, Rachel und LaVerne, die allesamt mehr oder weniger aus einer Laune heraus zu einem abgelegten See fahren und dort mit einem kleinen Boot den See überqueren möchten. Schnell stellen sie jedoch fest, dass etwas an dem See nicht stimmt und so beginnt direkt der blutige Horror.

An sich ist das eine tolle Idee und konnte mich auch größtenteils überzeugen. Mein Problem war allerdings, dass ich sämtliche Figuren gänzlich unsympathisch fand, sodass mir deren Schicksal letztendlich schon fast egal war. Dies ist ein wenig schade, denn wäre wenigstens eine der Figuren ein wenig sympathischer, hätte ich wohl auch deutlich mehr mitgefiebert.

Das Cover ist nicht besonders ansprechend und enthält lediglich den Namen des Autors und den Titel. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, denn diese liest sich so erschreckend, dass ich direkt mehr erfahren wollte.

Kurz gesagt: Auch wenn "Das Floß" deutlich brutaler und blutiger als manch andere Kurzgeschichte aus der Feder von Stephen King ist, konnte mich die Geschichte dennoch überzeugen, sodass auch diese schnell verschlungen war. Somit kann ich "Das Floß" nur empfehlen.