Ich bin so unendlich froh, dass ich dieses Buch gekauft habe! Es gehört zu meinen absoluten Lesehighlights in 2019 und ich bin mir sicher, dass es auch am Ende des Jahres noch zu meinen Lieblingen gehören wird!
Mit Ophelia Scale: Die Welt wird brennen hat Lena Kiefer eine unglaubliche Dystopie geschaffen, deren Plot mich vollends überzeugen konnte. Der Weltaufbau ist wunderbar gelungen, die Charaktere ebenfalls und es war von allen Gefühlslagen etwas dabei. Dramatik, Spannung, Liebe und Verzweiflung. Gerade das Ende hat mich absolut umgehauen und ich hatte während des Lesens stets das Gefühl, dass Buch gar nicht wieder aus der Hand legen zu können.
Außerdem habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen gehabt, wieder mehr Bücher von deutschsprachigen Autoren zu lesen und dieses Buch hat sich hervorragend dafür geeignet. Netter Nebeneffekt ist übrigens, das Band 2 und 3 ebenfalls bereits 2019 veröffentlich werden. Ich zähle jetzt schon ungeduldig die Tage, bis ich die Bücher endlich in meinen Händen halten kann!
Der Inhalt
In Ophelia Scale: Die Welt wird brennen werden wir in eine Zukunftswelt entführt, die wahrscheinlich gar nicht so unrealistisch ist. Die Technologie hat immer mehr zugenommen, bis dann schließlich Leopold an die Macht gekommen ist und jegliche Technologie verboten hat. Der Tag der Abkehr, wie man dieses Verbot in dem Universum nennt, ist bereits einige Jahre her, doch viele sind damit nicht einverstanden. So auch Ophelia nicht, die Mitglied einer Rebellengruppe ist.
Als sich ihr die Möglichkeit bietet, die Revolution in andere Höhen zu treiben, greift sie zu und befindet sich schließlich ganz nahe am Regenten. Den Regenten, den sie töten muss, damit die Technologie wieder eine Chance bekommt.
Doch der Weg dahin ist nicht leicht, vor allem dann nicht, wenn Ophelia Dinge erfährt, die sie an ihren Idealen zweifeln lassen und auf einen Jungen trifft, der ihr wichtiger wird, als er eigentlich sein sollte. Denn Lucien ist der Bruder des Regenten und damit eigentlich ihr Feind. Doch manchmal sind Grenzen schwimmend.
Die Charaktere
Ich weiß gar nicht, bei welchem Charakter ich hier mit dem Schwärmen anfangen soll, denn es sind ausnahmslos alle sehr authentisch gelungen. Die Bösewichte sind glaubhaft, die Guten sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen und vor allem gibt es sehr viele graue Charaktere, die ich grundsätzlich liebe. Denn ich bin überzeugt davon, dass gerade diese die interessantesten Lesevergnügen darstellen.
Doch beginnen wir die Schwärmerei doch einfach mit Ophelia, aus deren Sicht das Buch erzählt wird. Sie ist überzeugt davon, dass Technologie wieder auf der Welt einziehen muss, denn seit der Abkehr hat sich alles verschlechtert. Ihre Eltern, eigentlich Ingenieure, mussten ihren Job aufgeben. Sie darf nicht mehr die Technik bedienen, die sie so sehr liebte und die für sie sogar noch wichtiger ist als für viele andere. Denn ohne diese Technologien ist Ophelia eingeschränkt.
Unsere Heldin kämpft also gegen die Regentschaft an und ist mit vollem Eifer dabei. Das habe ich geliebt, denn auch wenn sie manchmal Zweifel hat, kämpft sie doch für ihre Überzeugungen und tut alles, um ihre Ziele zu erreichen. Sie ist handlungsstark, wartet nicht bloß auf andere und ist in der Lage, selbst zu denken. Wir haben es mit einem sehr intelligenten Charakter zu tun und ihre Gefühlswelten waren für mich als Leser stets authentisch. Ich konnte jeden einzelnen ihrer Schritte nachvollziehen und auch ihre Zerissenheit hat mir sehr gefallen. Außerdem fand ich es wunderbar, dass Ophelia in der Lage ist, ihre Überzeugungen auch zu überdenken und ihre Meinungen zu ändern. Zu viel verrate ich hier jedoch nicht, denn ich will nicht spoilern.
Lucien, der Bruder des Regenten, ist wahrscheinlich mein absoluter Liebling in dem Buch. Er hat Witz, ist intelligent und vor allem sehr gerissen. Außerdem ist er nicht immer das, was er zeigt und gerade das liebe ich bei Charakteren immer.
Doch auch Knox, Ophelias Exfreund, habe ich total gerne, auch wenn er eigentlich nur noch in der Vergangenheit wirklich existiert und kaum eigene, klare Auftritte hat. Denn der ehemalige Rebell wurde bei einer Mission erwischt, die zur Folge hatte, dass er viele Jahre seines Lebens vergessen musste. Er ist also ein gefühlter Zehnjähriger, der gefangen ist in einem Körper eines Zwanzigjährigen. Diese von Lena Kiefer entwickelte Idee habe ich total spannend gefunden und ich bin mir sicher, dass wir noch mehr darüber erfahren werden in den nächsten Bänden.
Alle anderen Charaktere sind ebenfalls so hervorragend gelungen, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, welchen der Nebencharaktere ich am Liebsten habe. Nur so viel: Sehr viele Charaktere sind gar nicht so, wie sie anfangs zu sein scheinen und das habe ich unheimlich gerne gelesen, denn man wurde immer wieder überrascht.
Meine Bewertung
Ophelia Scale: Die Welt wird brennen ist für mich ein unglaubliches Buch! Mich konnte alles an dem Werk überzeugen, es hatte so viel zu bieten und ich weiß gar nicht, wo genau ich mit dem Schwärmen beginnen soll.
Ich habe die Idee geliebt, denn eine Welt ohne Technologie ist selbst heute kaum noch vorstellbar und in Zukunft wahrscheinlich noch sehr viel weniger. Die Rebellengruppen konnte ich also total verstehen, aber dann auch irgendwie den Regenten, denn seine Argumente sind ebenfalls schlüssig. Ich hatte als Leser also das Gefühl, zwischen den Stühlen zu stehen und weiß nach dem Ende des ersten Buches gar nicht mehr wirklich, für welche der beiden Gruppierungen ich nun vote. Es ist alles eine Grauzone, eine subjektive Ansicht ohne alle Informationen und das hat das Lesen total spannend gemacht.
Auch der Plot ist wunderbar, immer wieder wird man von unvorhergesehenen Erlebnissen überrascht und das Tempo ist stets gut gesetzt. Ich wurde als Leser geradezu in die Welt hineingesogen, was auch an der tollen Atmosphäre liegt, die die Autorin aufgebaut hat.
Ebenfalls total überzeugen konnten mich die Charaktere, die alle authentisch wirkten und mich direkt begeistern konnten. Ich habe mich ihnen direkt verbunden gefühlt und mitgefiebert. Es war übrigens wirklich schön, von Ophelia zu lesen, denn sie ist in meinen Augen eine starke Frau.
Wirklich lieben tue ich auch Lena Kiefers Schreibstil, denn er versprüht sehr viel Witz und lässt sich super lesen.
Bevor ich euch aber noch fünf Seiten vorschwärme, wie sehr ich jede einzelne Seite des Buches geliebt habe, komme ich jetzt wahrscheinlich lieber zum Abschluss.
Ophelia Scale: Die Welt wird brennen bekommt von mir volle fünf Sterne!