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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Es muss nicht immer die Mensa sein!

Die ultimative Studentenküche
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Seit zehn Jahren ist Stefan Wiertz auf Initiative der Telekom an den Uni-Mensen mit dem Food-Truck unterwegs. Das Motto „Campus Cooking“ kommt an und neben dem Studieren wird auch das Kochen zum Thema. ...

Seit zehn Jahren ist Stefan Wiertz auf Initiative der Telekom an den Uni-Mensen mit dem Food-Truck unterwegs. Das Motto „Campus Cooking“ kommt an und neben dem Studieren wird auch das Kochen zum Thema. Wenn es schnell geht, gut schmeckt und gut tut, nicht zu teuer wird und nicht zu kompliziert oder zeitaufwendig ist, macht Kochen auch noch neben dem Lernen Spaß. Die besten Rezepte sind hier versammelt.

Die Palette zieht sich quer durch die Bereiche:

- Bowls
- Aus der Hand
- Spieße
- Pfannengerichte
- Burger
- Aufläufe

Meiner Meinung nach werden insgesamt doch einige Zutaten benötigt, die ich weniger in Studentenküchen vermute. Das bedeutet, dass doch der eine oder andere Euro mehr investiert werden muss, um eine kleine Grundausstattung zu haben, die zu mehreren dieser Gerichte passt und sich so dann wieder halbwegs rechnet. Auch bezweifle ich, dass wirklich alle Rezepte studententauglich sind. Bei kompletten Kochanfängern wird es zu massiven Schwierigkeiten kommen. Wer schon ein wenig Übung hat, wird sich zu helfen wissen. Dennoch sind eine ganze Reihe Rezepte dabei, die beispielsweise in der WG toll zu machen sind und super schmecken.

Alles in allem sind die Rezepte bunt gemischt, für viele unterschiedliche Geschmäcker geeignet und so angelegt, dass sie für 2 – 10 Portionen reichen. Das ist immer angegeben. Zutatenlisten und Arbeitsschritte sind nebeneinander aufgeführt und gut verständlich. Häufig gibt es noch einen extra Tipp dazu und Fotos sind ebenfalls reichlich vorhanden.

Mir gefallen einige der Rezepte sogar für Spieleabende und Treffen mit Freunden. Will sagen – auch nach der Studentenzeit findet das Buch noch Anwendung.

Fazit: Nicht perfekt, aber super schön. Deshalb vier Sterne von mir!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Witzige Idee und einige echt verführerische Rezepte

Die One-Pot-Challenge
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Das Buch ist wie eine kleine „Küchenschlacht“ aufgebaut. Die drei Köche Sandra Schumann, Sarah Schocke und Martin Kintrup liefern rund um eine vorgegebenen Zutat ein Rezept, passend zu ihrem „Küchengerät“ ...

Das Buch ist wie eine kleine „Küchenschlacht“ aufgebaut. Die drei Köche Sandra Schumann, Sarah Schocke und Martin Kintrup liefern rund um eine vorgegebenen Zutat ein Rezept, passend zu ihrem „Küchengerät“ Pfanne, Topf oder Blech. Eine ganze Menge Seiten gehen dabei schon mal für „Kampfansagen“ der Köche drauf, nämlich immer eine Doppelseite vor jedem Gericht zur vorgegebenen Zutat. Das wäre weniger platzraubend, wenn nicht jedes Mal ein „lustiges“ Foto der Köche (das sich übrigens öfter mal wiederholt) dabei wäre. Auch Jumbo kommt vor der Zubereitung – ebenfalls mit „lustigem“ Foto - zu Wort. Er erzählt mehr oder weniger Wissenswertes über die Hauptzutat, um die sich das Rezept dreht. Die Rezepte selbst benötigen dann auch jeweils eine Doppelseite. Nach jedem Rezept fällt Jumbo Schreiner sein Urteil und wählt mehr oder weniger einen Favoriten aus.

Die Idee ist zugegebenermaßen unterhaltsam und das Buch unterscheidet sich deutlich von anderen Kochbüchern. Dennoch finde ich es durch die erwähnten Komponenten ein wenig aufgebläht vor, künstlich auf fast 180 Seiten hochgejubelt. Es sind und bleiben ja insgesamt nun mal nur 60 Rezepte, die, ohne die zugegebenermaßen appetitanregenden Fotos locker auf 60 Seiten Platz fänden.

Zugutehalten kann man dem Buch auf jeden Fall, dass die Rezepte relativ einfach nachzukochen sind und man mit Zutaten auskommt, die man entweder zu Hause hat oder leicht besorgen kann. Wirklich ausgefallene Gewürze oder Zutaten werden nicht verarbeitet. Es sei denn, man sieht das ganz eng und findet Kokosmilch, Kardamomkapseln oder Süßkartoffeln zu exotisch. Ich glaube, das Exotischste im Buch ist wohl Halloumi und Tahin. Die Beschreibungen sind verständlich und sehr gut nachvollziehbar. Zur besonderen Verdeutlichung ist jedes Rezept noch zusätzlich mit einem Piktogramm des verwendeten Küchengerätes versehen (einmal wurde dabei aber aus einer Pfanne ein Blech – finde ich aber nicht so schlimm).

Geschmäcker sind verschieden, deshalb ist es immer schwer, über Gerichte zu urteilen. Ich mag kein Schweinefleisch, deshalb fällt dieses Dreier-Gespann für mich raus. Aber ich liebe Süßkartoffeln und Hähnchen – hier punkten alle Gerichte bei mir. Insgesamt finde ich die meisten Rezepte alltagstauglich und vor allem relativ schnell und einfach zubereitet. Wenig bis gar kein Chi-Chi und damit gewinnt man bei mir sehr schnell Punkte. Das ergibt dann insgesamt, auch wenn das eingangs vielleicht gar nicht danach klang, vier Sterne von mir für dieses Kochbuch, das alles ist, nur nicht langweilig oder „abgedroschen“.

Veröffentlicht am 04.06.2019

13 Gründe – Abrechnung oder Beichte?

Tote Mädchen lügen nicht
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Clay bekommt ein Päckchen mit 13 Kassetten. Kassetten! Wer nutzt heute denn noch sowas? Als er dann die erste Kassette einlegt, hört er Hannahs Stimme. Das wäre an sich kein Grund zur Aufregung, doch Hannah ...

Clay bekommt ein Päckchen mit 13 Kassetten. Kassetten! Wer nutzt heute denn noch sowas? Als er dann die erste Kassette einlegt, hört er Hannahs Stimme. Das wäre an sich kein Grund zur Aufregung, doch Hannah ist eine ehemalige Mitschülerin, in die Clay verliebt war und die sich vor zwei Wochen das Leben genommen hat. Auf den Kassetten soll zu finden sein, wie es dazu kam …

Der Stil dieses Hörbuches ist ganz besonders und sehr gut gemacht. Robert Stadlober transportiert mit seiner Stimme und der Art, wie er liest, sehr gut, wie es einem Teenager in dieser Situation gehen muss, zumal Clay von Hannah zurückgewiesen wurde, ihr nie Böses wollte und sie seine Hilfe und sogar Gespräche abgelehnt hat. Dass er zu den Personen gehört, die diese Kassetten hören müssen, als eine Art Strafe quasi, verbessert seinen Seelenzustand nicht wirklich.

Shandra Schadt liest Hannahs Part. Es ist sehr schön gemacht, wie immer wieder zu hören ist, wie Kassetten eingelegt, umgedreht, gestartet, gestoppt werden. Die Fröhlichkeit in Shandras/Hannahs Stimme ist befremdlich, macht insgesamt aber schon Sinn. Was sie zu sagen hat, klingt zunächst ganz normal – Teenagererlebnisse eben. Insgesamt entsteht aber ein Bild, das gar nicht schön ist. Und, zumindest in meinen Augen, nicht nur die anderen, sondern auch Hannah selbst nicht im allerbesten Licht dastehen lässt.

Während Clay eine Kassette nach der anderen hört, will er auch wissen, wer sie noch zu hören bekam. Und er will diese Personen treffen, sie konfrontieren, sehen, was das Hören bewirkt hat.

So ergibt am Ende alles ein völlig anderes Bild, als man erwartet hat. Aus Opfern werden Täter, aus schwarz wird weiß, aus Verzweiflung wird Schuld. Einem „gesunden“ Menschen wird es schwer fallen, Hannahs Gedanken nachzuvollziehen. Auch ich habe immer wieder „aber …“ gedacht. Nur leider sind Depressionen nicht rational und so handeln labile Menschen eben anders, als es gefestigte Menschen tun würden.

Die Themen Mobbing, sexuelle Übergriffe, Pubertät, psychische Labilität, Hilflosigkeit, falsche Eitelkeit und vieles mehr werden hier mehr oder weniger intensiv behandelt. Dass Selbstmord keine Lösung, kein Ausweg ist, wird nicht gesagt, aber deutlich klar gemacht. Eine Lösung gibt es dafür nicht – eigentlich ist die Aussage, dass nichts so ist, wie es scheint und Kettenreaktionen unberechenbar sind.

Verwirrend, düster, dennoch gut. Denn das Buch hat das Potenzial, Teenager über sich und andere nachdenken zu lassen und zu sehen, dass scheinbar harmlose Scherze in Kombination mit gewissen Ereignissen fatale Folgen haben können und Suizid nie eine Lösung ist – weder als Flucht noch als Selbstbestrafung.

Nicht perfekt, aber ein sehr gutes Jugendbuch. Von mir gibt es vier Sterne.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Nicht nur für Wassermänner und Nixen!

Der Swimmingpool in der Fotografie
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Zwar schwimme ich nicht besonders gut, aber sehr gerne. Ich halte mich im Element Wasser einfach gerne auf, bewege mich gerne darin. Und das lieber in einem Schwimmbad, als in Baggersee. Ans Meer komme ...

Zwar schwimme ich nicht besonders gut, aber sehr gerne. Ich halte mich im Element Wasser einfach gerne auf, bewege mich gerne darin. Und das lieber in einem Schwimmbad, als in Baggersee. Ans Meer komme ich zu selten! Da liegt es nahe, dass man bei einem Bildband über Schwimmbäder neugierig wird und darin versinkt.

Nein, Schwimmbad ist nicht gleich Schwimmbad und dabei spreche ich gar nicht von den privaten Pools. Es ist faszinierend, wie wichtig und beliebt Pools schon seit jeher sind und waren. Schade finde ich, dass nicht mehr Pools aus der Antike abgelichtet wurden. Da es sogar ein wunderschöner Lost Place mit Schwimmbad ins Buch fand, hätten auch Ruinen von Badeanstalten, Schwimmbecken, Badebecken oder ähnlichem schön ins Buch gepasst.

Aber auch so sind unzählige interessante Fotos ins Buch gekommen. Mal liegt der Fokus auf dem Pool selbst, mal auf den Leuten, mal auf der Bekleidung, mal auf der Bewegung – es ist herrlich, wie vielseitig das Thema angegangen worden ist.

Die Zusammenstellung der Bilder ist sehr gelungen. Hier hat man eine kleine Zeitreise geschaffen, die zeigt, wie viele Unterschiede, aber auch Parallelen es von „damals“ zu „heute“ gibt. Auch die gute alte Bademütze ist herrlich ins Bild gesetzt worden und besonders witzig finde ich, dass Johnny Weissmüller als einziger Schuhe und Socken trägt …!

Ein sehr schöner Bildband, dem gerne noch weitere Bände mit Fotografien von Pools und Schwimmern folgen dürfen. Ich gebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Unterhaltsam ein bisschen schlauer werden

Elementar
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Chemie ist rings um uns und begleitet uns unser ganzes Leben lang. In der Schulzeit kämpfen die meisten von uns ganz gewaltig mit ihr – in Form des Unterrichtsfaches. Fast nur Jungs hatten wirkliches Interesse ...

Chemie ist rings um uns und begleitet uns unser ganzes Leben lang. In der Schulzeit kämpfen die meisten von uns ganz gewaltig mit ihr – in Form des Unterrichtsfaches. Fast nur Jungs hatten wirkliches Interesse daran zu meiner Schulzeit. Und bei mir kam das echte Interesse erst im Erwachsenenalter. Ich finde Chemie wirklich faszinierend, aber man kann nicht einfach mittendrin starten, man muss sich herantasten.

Genau da ist dieses Buch ideal. Tim James erzählt sehr gut verständlich über die Entdeckungen der Elemente, über erste Experimente, über die Geschichte der Chemie und wo sie uns immer wieder direkt begegnet, was sie mit uns macht und was wir ohne sie machen würden. Unterhaltsam und informativ, steigert es das Interesse an Chemie enorm. Weiterführende Lektüre findet sich dann von allein, wenn man dranbleiben möchte.

Mir gefällt, wie Tim James ganz bodenständig und humorvoll erklären kann und nicht den Chemie-Professor heraushängen lässt. Sein Werdegang ist sehr interessant und seine Art, dem Leser „die Welt“ zu erklären, sehr sympathisch und tatsächlich lehrreich. Wer ein wenig Ahnung hat, das Periodensystem jahrelang in der Schule anstarren durfte oder spätestens nach der Lektüre des Buches – wird erkennen, dass der Humor schon beim Titel beginnt. Preisfrage: Welches der dort aufgeführten Elemente gibt es wirklich, welches nicht? Mir gefallen solche Spielereien und sie bleiben im Gedächtnis haften.

Das Buch vermittelt – schon aufgrund seiner relativ geringen Seitenzahl – nicht das komplette Wissen rund um die Chemie. Das will es gar nicht. Es will zeigen, wie Chemie uns tagtäglich begegnet und Neugier wecken. Es ist ein bisschen wie „Die Sendung mit der Maus“ oder „Galileo“. Noch mehr aufgelockert wird das Ganze mit gelegentlich eingestreuten kleinen Grafiken im Stile von Sketch-Notes.

Das einzige, das mir total im Buch fehlt, ist tatsächlich das Periodensystem. Ich hätte es wichtig gefunden, dies im Buch abzubilden, möglichst noch als ausklappbare Schautafel. Ansonsten finde ich es für Chemie-Anfänger und Menschen, die sich einfach mal ein bisschen informieren möchten, sehr gelungen. Das gibt dann von mir vier Sterne.