Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
offline

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2019

Thriller?

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
0

Erin und Mark planen ihre Hochzeit, als Mark seine Stelle bei einer Bank als Investmentbanker verliert. Zwei Monate vor der Hochzeit muss er sich um einen neuen Job bemühen. Er hofft in den Flitterwochen ...

Erin und Mark planen ihre Hochzeit, als Mark seine Stelle bei einer Bank als Investmentbanker verliert. Zwei Monate vor der Hochzeit muss er sich um einen neuen Job bemühen. Er hofft in den Flitterwochen auf Bora Bora eine Weile Vergessen zu finden. Doch nicht wie gedacht und erhofft, nimmt die Aufregung noch zu. Auf einem Taucherausflug entdecken die beiden eine Tasche mit sehr wertvollen Inhalt und ihre Sorgen scheinen sich einerseits in Luft aufzulösen und andererseits wird ihr Leben noch mehr durcheinander gerüttelt.


Die ganze Geschichte ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Erin gehalten. Einerseits spricht sie die Leser direkt an, was mir sehr gut gefallen hat. Andererseits wirkt das Ganze monologartig, da ausschliesslich Erin erzählt…und erzählt…und erzählt. Mir war das viel zu einseitig und ich hätte ab und zu gerne die Sicht von Mark erfahren. So wirkt er sehr blass neben seiner dominanten und ausschweifend erzählenden Frau. Das erste Drittel des Buches vergeht mit der Beschreibung der Hochzeitsplanung, der Hochzeitsreise und immer wieder erfährt man als Leser, wie toll doch Mark in Erins Augen ist und wie sehr sie ihn liebt. Da habe ich doch ab und zu eine leichte Langeweile verspürt. Ich hatte das Gefühl, ich fahre mit angezogener Handbremse durch einen Tunnel und warte darauf, dass etwas geschieht. Die ersten 108 Ebook Seiten ergaben nicht eine halbwegs spannende Situation. Hervorheben muss ich jedoch, wie authentisch das Tauchen der Frischvermählten im Meer beschrieben ist. Und wie abwechslungsreich die Flitterwochen auf Bora Bora erzählt werden.
Nach dem rätselhaften Fund kommt endlich Fahrt in die Story. Und ab da wird es interessanter. Mir hat das leider nicht gereicht um den ersten langatmigen Teil zu kompensieren und so bin ich sehr verhalten in meiner Bewertung. Denn ein Thriller ist dieses Buch ganz sicher nicht, dafür enthielt es leider zu wenig gruselige oder spannende Szenen. Mich hat die Figur Erin überzeugt, Mark war mir zu blass beschrieben. Andere Figuren, die eine tragende Rolle spielen gibt es nicht wirklich. Die Interviewpartner/innen, die Erin für ihre Arbeit befragt empfand ich als klischeehaft, jedoch gut in die Story integriert.
Den Schreibstil habe ich als fliessend zu lesen empfunden. Die Worte und Sätze haben einen guten Rhythmus und lassen sich gut lesen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Hätte spannender sein dürfen!

Die Sünden der Gerechten -
0

Ein Team von der Abteilung für interne Ermittlungen wird nach Kirkcaldy, auf die Halbinsel Five, geschickt. Allen voran Inspektor Malcom Fox. In Kirkcaldy wurde der Polizist Paul Carter verhaftet, weil ...

Ein Team von der Abteilung für interne Ermittlungen wird nach Kirkcaldy, auf die Halbinsel Five, geschickt. Allen voran Inspektor Malcom Fox. In Kirkcaldy wurde der Polizist Paul Carter verhaftet, weil er sich Gefälligkeiten im Dienst erpresst hatte. Unter anderem bei Teresa Collins, eines seiner Opfer. Und das Team rund um Carter soll das alles gedeckt haben.
Kaum haben die Befragungen begonnen, wird der Onkel von Carter tot aufgefunden. Er soll Selbstmord begangen haben … doch die Waffe, die neben ihm liegt, existiert laut Arservatenkammer der Polizei gar nicht mehr.

Dies war das erste Buch, das ich von Ian Ranking gelesen habe, und den Schreibstil empfand ich als durchzogen. Einerseits gefiel mir, wie der Autor oft Szenen und Gespräche mit einem kleinen Augenzwinkern geschrieben hat. Andererseits war mir vieles zu ausschweifend. Die Personenzahl ist beträchtlich, und mir fiel es öfters mal schwer, den Überblick zu behalten. Meiner Meinung nach ist jedoch die grosse Baustelle in diesem Buch der Plot. Der gibt nämlich zu wenig her, um ein Buch von 511 Seiten interessant zu gestalten und die Spannung zu halten. So bestand der erste Drittel des Buches zu einem sehr grossen Teil aus Befragungen. Bis Seite 88 geschieht kaum etwas. Das gestaltete sich so langatmig und langweilig, dass ich mit dem Gedanken spielte, das Buch abzubrechen. Nach diesem zähen ersten Drittel wird es zum Glück dann betreffend Spannung etwas besser. Und man taucht tief in die Welt der Polizei, der Korruption und der Hackordnung innerhalb des Teams ein.
Malcom Fox ist ein Detektiv, der erstens für den Job lebt und zweitens keinerlei Lastern oder Vergnügungen frönt. Er telefoniert zwar ab und zu mit einer alten Liebe, doch das bleibt auf platonischer Basis. Der Mann ist richtiggehend langweilig! Zum Glück ist er im Job gefordert und glänzt dort mit guten und nachvollziehbaren Überlegungen und Ermittlungen. Das einzig Private, das man von ihm zu lesen bekommt, sind Probleme mit seinem Vater, der in einer Pflegeeinrichtung lebt. Und seine nervige Schwester Jude, die ihn hysterisch drängt, sich um den Vater zu kümmern und nicht bloss das Heim zu bezahlen.
Die Handlung dreht sich hauptsächlich um die Ermittlungen, die logisch aufgebaut wurden und nachvollziehbare Ergebnisse beinhalten.
" Die Sünden der Gerechten " war mir einfach zu wenig spannend, zuviel Gerede und Befragungen. Ein paar brisante Szenen mehr hätten der Story gut getan.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Nett!

Glück ist meine Lieblingsfarbe
1

Juli hat ihren Job vor bei einer Versicherung in Hamburg gekündigt und ist Hals über Kopf nach La Palma ausgewandert. Dort schlägt sie sich mehr schlecht als recht mit einem Job in einem Foodtruck und ...

Juli hat ihren Job vor bei einer Versicherung in Hamburg gekündigt und ist Hals über Kopf nach La Palma ausgewandert. Dort schlägt sie sich mehr schlecht als recht mit einem Job in einem Foodtruck und als Hundesitterin durch. Seit drei Monaten lebt sie nun auf der Insel und hat nun auch noch einen Hund geerbt. Sie ist sich sicher, vorläufig auf der Insel bleiben zu wollen. Auch wenn ihre Mutter sie immer wieder versucht, zurück nach Hamburg zu lotsen. Als Juli Quinn kennen lernt, prickelt es ganz schön. Doch Quinn ist so ganz anders als Juli. Zielstrebig, mit Plänen und festen Zukunftsideen.

Der Plot zu diesem Buch ist gängig und eher einfach. Junge Aussteigerin geniesst das Leben und sieht sich plötzlich verantwortlich für ein anderes Lebewesen. Dazu kommt noch die Liebe und eine Menge Fragen und Probleme. So ist dieses Buch eines der Sorte leichte Lektüre mit nicht allzu viel Tiefgang. Ideal zum Abschalten und eine Weile die Welt vergessen.
Sehr gut gelungen sind der Autorin die Beschreibungen der Insel La Palma. Urlaubsstimmung kommt auf, wenn die Sonnenuntergänge und das Leben auch der Insel beschrieben werden. Auch Themen wie die spanische Trauer bei einem Todesfall und die folgende Beerdigung oder die Friedhofskultur werden erwähnt.
Ich denke, mein grosses Problem mit dieser Geschichte war die Figur Quinn. Laut Juli, ist er distanziert und unterkühlt. Wie recht sie hat. Romantische Szenen, die es ohne weiteres gibt, empfand ich als sehr unromantisch... ja fast aufgesetzt und holperig. Weil Quinn so ein Langweiler ist, hat es einfach für mich nicht gestimmt. So quälte ich mich leider durch diese Passagen.
Den Schreibstil habe ich als humorvoll empfunden. Zwar mit einigen Längen, jedoch im Grossen und Ganzen gut zu lesen. Eine starke Vorhersehbarkeit in Liebesangelegenheiten barg dann auch keine grosse Überraschung. Hier wäre es vielleicht toll gewesen, neben Holzklotz Quinn noch Konkurrenz für ihn einzubauen?

Veröffentlicht am 18.05.2019

Potential verschenkt!

Als Grace verschwand
0

Als die 6 Monate alte Helena bei einem Spaziergang im Park verschwindet, stürzt das Leben von Simone und Matt wie ein Kartenhaus zusammen. Das Baby wird nie gefunden und die Porters trauern 18 Jahre lang ...

Als die 6 Monate alte Helena bei einem Spaziergang im Park verschwindet, stürzt das Leben von Simone und Matt wie ein Kartenhaus zusammen. Das Baby wird nie gefunden und die Porters trauern 18 Jahre lang um die verlorene Tochter. Bis sich eines Tages die 18jährige Grace bei Simone meldet und sagt, sie glaube, sie sei die verschwundene Helena. Als Beweis hat sie das Kuscheltier, das damals mit dem Baby verschwunden ist, dabei. Verraten, dass sie als Baby entführt wurde, hat ihr ein Freund ihrer Mutter Ginny. Aus Notwehr hat Grace ihn erschlagen. Simone ist hin und her gerissen, denn kurz nach dem DNA Test ist Grace spurlos verschwunden.


Das Thema, ein Baby wird aus einem Park entführt, während die Grossmutter mit ihm spazieren geht, ist etwas, was wohl jedem von uns unter die Haut geht. Auch mir. Und so konnte ich kaum glauben, wie trocken und emotionslos, das hier erzählt wird. Und ich denke, das Wort " Erzählung " hat hier ihre Berechtigung. Denn, mit grosser Distanz und absolut oberflächlich, wird diese Szene beschrieben. Erst mit der Zeit kam ich dahinter, weshalb das so ist. Und damit begannen auch gleich meine Probleme mit diesem Buch. Denn, der Schreibstil ist sehr sachlich, mit kurzen und teilweise knappen Sätzen, hatte ich ständig das Gefühl, die Autorin kratzt nur an der Oberfläche. So wirkten die Figuren auf mich, als spielen sie eine Rolle. Die Handlung ist teilweise an den Haaren herbei gezogen. So war ich mehr als erstaunt, wer da alles auf hinterhältige Tricks hin, Simone das Herz ausschüttet. Sie trifft sich kurz nach einer Tat, und nachdem sie sich bei der Familie mit Vorspiegelung falscher Tatsachen eingeschleimt hat, mit einem Opfer. Ob ein Opfer einer Gewalttat sich wohl kurz danach mit einer fremden Frau zum Gespräch zusammensetzt? Auch eine Leiterin eines Pflegedienstes lässt sie seelenruhig in die Karten blicken. Datenschutz lässt grüssen. Und da gibt es noch eine ehemalige Patientin, die völlig übergangslos aus der Vergangenheit ihrer Pflegerin plaudert. Die Entführung selbst, stellt sich schlussendlich als sehr konstruiert heraus, da musste ich Punkte für den Plot abziehen.
Die erste Hälfte des Buches ist langatmig und beherrscht von Gefühlen à la " was wäre gewesen, wenn unser Baby nicht entführt worden wäre". Dazu kommen viele Gespräche zwischen Grace und Simone, die absolut zäh zu lesen sind. Erst ab der Mitte nimmt die Story an Fahrt auf , wird fesselnd und spannend. Dies auch, weil immer wieder mal kursiv geschriebene Kapitel eingeschoben wurden, die aus der Sicht eines Verdächtigen geschrieben sind. Umgehauen hat mich das Ende, das mich völlig kalt erwischt hat. Damit hat die Autorin doch noch einiges gut gemacht … wenn der Weg dahin auch ziemlich steinig war. Am Ende habe ich auch gemerkt, dass trotz aller Unnahbarkeit, die Figuren mir leid tun und ich mit ihnen fühle.
Meiner Meinung nach hat hier Kathryn Croft durch ihren Schreibstil sehr viel Potential dieser Story mit emotionalen Thema verschenkt.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Nicht wirklich spannend...

Das Gesicht meines Mörders
0

Als Clara Winter im Krankenhaus erwacht, erkennt sie den Mann, der neben ihrem Bett sitzt nicht. Es ist ihr Mann Roland, mit dem sie anscheinend seit zwei Jahren verheiratet ist und der ihr erzählt, dass ...

Als Clara Winter im Krankenhaus erwacht, erkennt sie den Mann, der neben ihrem Bett sitzt nicht. Es ist ihr Mann Roland, mit dem sie anscheinend seit zwei Jahren verheiratet ist und der ihr erzählt, dass sie nach einem Unglücksfall im Koma war. Sie erholt sich körperlich ziemlich rasch, wenn die Amnesie auch weiter anhält. Aus dem Krankenhaus entlassen, versucht jemand sie unter einen LKW zu stossen. Verzweifelt versucht Clara sich zu erinnern und beginnt zu recherchieren, was geschehen ist, bevor sie ins Koma gefallen ist.

Amnesie! Das grosse Thema in Psychothrillern, das die Protagonisten dazu verleitet, hinter allerlei Geheimnisse in ihrem Leben zu kommen. Allmählich empfinde ich das Thema in Thrillern doch als leicht ausgelutscht. Und immer finden die Figuren genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Erinnerungen wieder. Wie durch ein Wunder!
Die Autorin startet mit der Handlung im Krankenhaus … und das ziemlich langatmig. Das Befinden von Clara, die Sorgen um sie und ihrem Mann Roland stehen im Vordergrund. Es dauert ziemlich lange, bis eine annähernd brenzlige Szene geschieht. Ich empfand den Start als sehr zäh. Die Gesundheit von Clara wird immer wieder thematisiert. Und sie hat die nervige Angewohnheit, sich dauernd selbst Fragen zu stellen. Fragen, die offensichtlich darauf abzielen, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken oder eine Entwicklung in der Handlung einzuleiten. Die Autorin hat jedoch auch ein, zwei gute Wendungen eingebaut. Eine betrifft die Kindheit Claras und die empfand ich als passend und nachvollziehbar. Was ich von den Handlungen Claras nicht immer behaupten kann. So findet sie nach einem Déjà vu ihr altes Handy in einer Tonne, und das nicht etwa beim jetzigen Wohnort. Oder fährt nach dem Mordversuch, gesundheitlich und psychisch angeschlagen, alleine in ein abgebranntes Haus. Und gerät in Panik, weil sie denkt, der Mörder habe sie verfolgt. Da schlage ich in Gedanken die Hände über dem Kopf zusammen und frage mich, wie naiv man eigentlich sein kann? Andererseits hält Sophie Kendrick noch eine überaus überraschende Wendung bereit, die mich begeistert hat und die doch noch sehr viel in meiner Beurteilung retten konnte.
Clara leidet unter einer Amnesie. Und in dieser Rolle hat sie mich überzeugt. Wenn mir auch nicht unbedingt geheuer war, wie schnell sich Clara von der ängstlichen, orientierungslosen Frau zu dem taffen, selbstbestimmten Menschen mausert.
So richtig spannend fand ich das Ganze nicht.