Amerikas Jugend
Die Nickel BoysColson Whitehead ein weiteres Mahnmal gegen den Rassismus in Amerika abgeliefert.
Das Buch begleitet den jungen Elwood auf seinem Weg von Kindesbeinen an im Amerika der frühen 60er Jahre. Er ist relativ ...
Colson Whitehead ein weiteres Mahnmal gegen den Rassismus in Amerika abgeliefert.
Das Buch begleitet den jungen Elwood auf seinem Weg von Kindesbeinen an im Amerika der frühen 60er Jahre. Er ist relativ behütet aufgewachsen unter der Obhut seiner Großmutter und startet gerade ins aussichtsreiche Collegeleben. Bis ihn die Vorurteile seiner Hautfarbe gegenüber einholen und er unverschuldet zum Aufenthalt in einer Jugendstrafanstalt verurteilt wird.
Das Nickel steht sinnbildlich für jede beliebige Besserungseinrichtung, Zucht und Ordnung stehen auf der Tagesordnung, ebenso wie Rassismus und wilkürliche Gewalt gegen die Jungen.
Der Alltag wird dabei relativ emotionslos in zahllosen Szenenausschnitten geschildert, die die ständig präsente Gewaltbereitschaft sowohl der Insassen als auch der Wärter umso deutlich hervorstechen lassen, wird die Geschichte doch aus Sicht Elwoods erzählt. Dabei erschrecken mich weniger die Handlungen der Erwachsenen, da ich mit deren Einstellung schon gerechnet habe, sondern der Hass und Argwohn, der unter den Jugendlichen herrscht. Statt sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, ist sich jeder selbst der nächste.
Insgesamt hat mir das Buch wieder ein Stück weit die Augen geöffnet, auch wenn der manchmal sehr sprunghafte Erzählstil etwas den Lesefluss gestört hat.