Den ersten Band von „Die Magischen Sechs“ habe ich bereits als Hörbuch gehört. Da mich aber auch das Buch sehr gereizt hat (vor allem aufgrund der Illustrationen), habe ich dieses dann schließlich doch noch bei mir einziehen lassen. Ich war schon sehr gespannt, ob mir das Buch wohl genauso gut gefallen wird wie die Lesung mit Simon Jäger.
Da seine Eltern früh gestorben sind, lebt der Junge Carter bei seinem Onkel Sly, der sein Geld mit Zaubertricks verdient. Wobei verdienen wohl nicht die korrekte Bezeichnung ist, da Carters Onkel durch Betrügereien an seine Einnahmen kommt. Da Carter ein besonderes Talent für Zaubertricks besitzt, nutzt Sly seinen Neffen skrupellos aus und zwingt ihn dazu, die Leute ebenfalls übers Ohr zu hauen. Das kommt für Carter allerdings nicht infrage, er möchte auf ehrliche Weise sein Geld verdienen. Eines Tages wird es dem Junge schließlich zu viel und er haut ab. Ganz auf sich alleine gestellt landet er ausgerechnet auf einem Jahrmarkt, auf dem betrogen und getäuscht wird was das Zeug hält. An diesem Ort trifft Carter auf den liebenswerten Mr. Vernon, der Besitzer eines Zauberladens ist. Durch ihn wird er neue Freunde kennenlernen – fünf Kinder, die ebenfalls magische Talente besitzen. Zusammen wollen die Kinder versuchen, den Betrügereien auf dem Jahrmarkt ein Ende zu bereiten. Ob ihnen das wohl gelingen wird?
Wie ich mir bereits gedacht habe, konnte mich auch das Buch vom ersten Moment an verzaubern.
Die magisch schöne Geschichte, die hier erzählt wird, konnte mich übers Lesen tatsächlich sogar noch mal ein wenig mehr begeistern als übers Hören. Natürlich hatte ich auch beim Hören jede Menge Spaß, Simon Jäger liest das Buch einfach nur grandios, allerdings gehen beim Hörbuch natürlich die vielen Illustrationen verloren. Zudem habe ich gemerkt, dass die Erklärungen der Zaubertricks, mit denen uns der Autor hier versorgt, für das Zuhören auch nicht so ganz geeignet sind. Wenn man vorhat, diese nachzumachen, halte ich das Buch schon für sinnvoller, da die Erläuterungen der Zaubertricks mit Bildern begleitet werden und man diese in meinen Augen schon braucht. Ich selbst habe mich bisher noch nicht an den Zauberkunststücken versucht, werde das ich aber auf jeden Fall noch nachholen. Wobei ich befürchte, dass ich mich nicht allzu geschickt dabei anstellen werde. Aber wie der Autor immer so schön betont: Man muss üben, üben und nochmals üben. Zwischendurch muss man natürlich auch mal kleine Pausen einlegen, um zum Beispiel die Toilette aufzusuchen, aber dann geht es schleunigst wieder ans üben. ;)
Die Idee mit den Anleitungen für Zaubertricks finde ich echt klasse, besonders für Kinder ist das eine tolle Sache.
Ein weiteres nettes Extra sind die versteckten Rätsel im Buch. Man spürt hier nur zu deutlich, wie sehr das Herz des Autors für die Zauberei und die Magie schlägt. Und seine Begeisterung ist echt ansteckend, zumindest in mir ist die große Lust erwacht, mich endlich auch mal als Zauberkünstlerin zu versuchen. :D
Was mir hier richtig gut gefallen hat, sind die wechselnden Erzählperspektiven. Immer wieder bringt sich der Autor selbst mit ein und spricht uns Leser direkt an. So etwas finde ich generell in Büchern immer klasse.
Die Kapitel, in denen wir selbst angesprochen werden, haben mich auch immer ganz besonders gut unterhalten. Der Humor in dem Buch ist auf jeden Fall ganz mein Geschmack.
Neil Patrick Harris ist mit dem ersten von „Die Magischen Sechs“ ein wirklich toller Reihenauftakt gelungen, der große Lust auf mehr macht. Dem Erscheinen von Band 2 fiebere ich ja schon ganz ungeduldig entgegen. Ich bin schon so gespannt, was für aufregende, magische Abenteuer wir als nächstes mit Carter und seinen Freunden erleben werden.
Im ersten Band verschlägt es uns zusammen mit dem Protagonisten Carter in das kleine Städtchen Mineral Wells. Das Setting konnte mich bereits im Hörbuch richtig begeistern. Mit diesem hat der Autor eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, welche noch durch den Jahrmarkt verstärkt wird. Ich persönlich liebe Bücher, die auf Jahrmärkten spielen. Warum genau, kann ich noch nicht mal sagen. Hotels als Schauplatz finde ich übrigens auch super, daher hat es mich hier natürlich ganz besonders gefreut, dass man nicht nur einen Jahrmarkt besuchen geht, sondern dass man mit Carter und seinen Freunden auch in dem Berghotel von Mineral Wells landet.
Neben dem Setting kann ich auch die Ausarbeitung der Charaktere nur loben. Carter ist ein ganz lieber Junge, welchen ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Aber auch die anderen Kinder, auf die Carter im Verlaufe des Buches stoßen wird, muss man mit ihren verrückten Eigenarten sofort gern haben. Die Kinder sind allesamt total verschieden und ergeben eine ziemlich . verrückte Truppe. Was sie aber miteinander verbindet, ist ihre große Leidenschaft für das Magische und für Zaubertricks. Sie gründen daher eine Art Bande: Die Magischen Sechs.
Dank ihres tollen Zusammenhalts, ihres großen Muts und ihrer bewundernswert guten Freundschaft wird es ihnen dann auch ganz bestimmt gelingen, dem fiesen B.B. Bosso und dessen Kumpanen das Handwerk zu legen. Oder? Nun, ob ihnen das gelingen wird und welche Rolle eigentlich Mr Vernon, der Zauberladenbesitzer bei dem Ganzen spielten wird, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen.
Ich kann nur versichern, dass Langeweile beim Lesen hier garantiert nicht aufkommen wird. Die Handlung ist spannend, witzig und lädt durchweg zum Mitfiebern ein. Dank der mitreißenden Story, dem locker-leichten Schreibstil und den angenehm kurzen Kapiteln bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen.
Was den Lesespaß dann noch erhöht, sind die tollen Illustrationen von Lissy Marlin und Kyle Hilton. Da ist es natürlich immer Geschmackssache, mir jedenfalls haben sie sehr gut gefallen. Sie sind comicartig und werden vor allem bei Kindern sehr gut ankommen.
Fazit: Ein wundervoller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht. Nach dem Hörbuch konnte mich nun auch das Buch hellauf begeistern. Mit seinem Kinderbuchdebüt zeigt Neil Patrick Harris, dass er nicht nur das Zeug zum Schauspielern hat, sondern auch zum Schreiben. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist spannend, witzig, fantasievoll, liebenswert und magisch schön. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor uns Leser immer wieder direkt anspricht und das auf eine sehr unterhaltsame Weise, sodass ich immer wieder breit grinsen musste. Ich kann das Buch absolut empfehlen. Nicht nur Kindern ab 9 Jahren, auch deutlich ältere Leser werden hier jede Menge Spaß beim Lesen haben. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!